SGL CARBON SE

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Pressemitteilung vom 03.05.2012

SGL Group mit solidem Start ins Geschäftsjahr 2012

 

  • Umsatzwachstum von 5 % auf 382 Mio. € im 1. Quartal 2012
  • EBIT mit 36 Mio. € und Konzernergebnis mit 14 Mio. € auf Vorjahresniveau
  • Solide Bilanzstruktur: Eigenkapitalquote auf 47 % verbessert, Verschuldungsgrad bei 0,39 deutlich unter Zielvorgabe von zirka 0,5
  • Ausblick: Bei Erholung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr wird eine Verbesserung von Umsatz und EBIT für das Gesamtjahr 2012 erwartet

Wiesbaden, 3. Mai 2012. Der SGL Group – The Carbon Company – ist ein solider Start ins Geschäftsjahr 2012 gelungen – trotz unverändert schwieriger Rahmenbedingungen. Der Konzernumsatz erhöhte sich im 1. Quartal 2012 um 5 % auf 381,6 Mio. € (Q1/2011: 363,8 Mio. €) getrieben durch die Geschäftsfelder Graphite Materials & Systems (GMS) und Carbon Fibers & Composites (CFC). Das Betriebsergebnis (EBIT) blieb mit 36,2 Mio. € im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q1/2011: 36,3 Mio. €) nahezu unverändert. Die positive Entwicklung der etablierten Geschäftsfelder Performance Products (PP) und Graphite Materials & Systems (GMS), die zusammen das EBIT um  einen zweistelligen Prozentsatz erhöht haben, wurde durch den Ergebnisrückgang im Geschäftsfeld CFC vollständig aufgezehrt. Insgesamt fielen die Quartalszahlen im Berichtszeitraum damit etwas besser aus als vom Unternehmen noch zur Bilanzpressekonferenz am 22. März 2012 prognostiziert. Im Geschäftsfeld Performance Products (PP) profitierte das Unternehmen von kundenseitig vorgezogenen Lieferungen vor allem im Kathodenbereich. Ein Ausblick für das Gesamtjahr 2012 bleibt vor dem Hintergrund der Unsicherheiten bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung, wie schon anlässlich der Bilanzpressekonferenz kommuniziert, weiter schwierig. Bei einer Erholung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr, die von vielen Experten erwartet wird, geht die SGL Group für das Gesamtjahr von einer Verbesserung von Umsatz und EBIT gegenüber dem Vorjahr aus.

Robert Koehler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: „Der Start ins Geschäftsjahr 2012 war vor dem Hintergrund weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen sehr solide. Wir lagen im ersten Quartal etwas über den eigenen Erwartungen. Ein Ausblick auf das Gesamtjahr ist allerdings weiterhin schwierig und hängt entscheidend von der weiteren konjunkturellen Entwicklung ab. Erholt sich die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte, dann ist auch wie angekündigt für die SGL Group eine Verbesserung von Umsatz und EBIT gegenüber Vorjahr möglich.“

Vorsteuergewinn auf Vorjahresniveau
Ausgehend von dem nahezu unveränderten EBIT konnte das verbesserte Finanzergebnis den Rückgang im Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Beteiligungen kompensieren. Entsprechend lag das Ergebnis vor Ertragssteuern mit 21,1 Mio. € etwa auf Vorjahresniveau (Q1/2011: 20,9 Mio. €). Aufgrund eines höheren Steueraufwands verringerte sich das Periodenergebnis dagegen leicht um 5 % auf 14,1 Mio. € (Q1/2011: 14,9 Mio. €). Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 70,1 Mio. Aktien beträgt das unverwässerte Ergebnis je Aktie daher 0,20 € (Q1/2011: 0,23 €).

Eigenkapitalquote steigt auf 47,2 % – Verschuldungsgrad bei 0,39
Das Eigenkapital erhöhte sich zum 31. März 2012 leicht um 2 % auf 1.066,2 Mio. € (31. Dezember 2011: 1.041,1 Mio. €). Da die Bilanzsumme sich zum 31. März 2012 gegenüber dem 31. Dezember 2011 kaum veränderte, verbesserte sich die Eigenkapitalquote zum Ende des 1. Quartals 2012 auf 47,2 % (31. Dezember 2011: 45,8 %). Die Nettofinanzschulden stiegen um 22 % auf 418,7 Mio. € (31. Dezember 2011: 343,3 Mio. €). Ursächlich hierfür war die Verschlechterung des Free Cashflows von minus 18,0 Mio. € auf minus 69,8 Mio. €, der von der vorratsaufbaubedingten Erhöhung des Working Capital geprägt war. Der Verschuldungsgrad (Gearing) erhöhte sich entsprechend gegenüber dem Jahresende 2011 von 0,33 auf 0,39, blieb jedoch deutlich unter der Zielvorgabe von zirka 0,5. Die SGL Group wird auch im Geschäftsjahr 2012 ihre Wachstumsstrategie konsequent fortsetzen. So wurden im 1. Quartal 2012 Investitionen von 21,4 Mio. € (Q1/2011: 17,3 Mio. €) getätigt.

Wandelanleihe erfolgreich platziert
Im April 2012 hat die SGL Group ihre Finanzierungsstruktur durch die Begebung einer Wandelanleihe weiter gestärkt. Die Wandelanleihe im Volumen von 240 Mio. € hat eine Laufzeit von 5 Jahren und 9 Monaten und kann in ca. 5,4 Mio. nennwertlose Stückaktien der SGL Carbon SE gewandelt werden. Bezogen auf das Grundkapital der Gesellschaft zum 31. März 2012 wären dies rund 7,7 %. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 44,10 € festgesetzt. Dies entspricht einer Prämie von 30 % auf den Referenzkurs von 33,92 €. Der Kupon wurde auf 2,75 % p.a. festgesetzt. Der Erlös der Anleihe soll primär für die Finanzierung des Erwerbs der portugiesischen Fisipe, für die Erweiterung der lokalen Produktionskapazitäten für den chinesischen Graphitelektrodenmarkt, sowie für die Rückzahlung der Wandelanleihe 2007/2013 verwendet werden.

Segmentberichterstattung

Performance Products (PP) mit verbesserter Umsatzrendite
Im 1. Quartal 2012 lag der Umsatz im Geschäftsfeld Performance Products mit 197,7 Mio. € auf Vorjahresniveau (Q1/2011: 197,9 Mio. €). Wie erwartet haben sich die Graphitelektrodenabsätze dabei leicht rückläufig entwickelt. Dieser Trend wurde jedoch durch höhere Verkaufspreise kompensiert. Die seit Mitte des vergangenen Jahres zu verzeichnende leichte Erholung der Kathodenabsätze hat sich auch in der Berichtsperiode fortgesetzt – allerdings noch zu erwartet niedrigeren Verkaufspreisen. Das EBIT stieg im Berichtsquartal hauptsächlich aufgrund höherer Graphitelektrodenpreise und dem verbesserten Kathodenabsatz um 11 % auf 33,7 Mio. € (Q1/2011: 30,5 Mio. €). Die Anlaufkosten für die Inbetriebnahme des neuen Werks in Malaysia belasteten weiterhin die Ergebnissituation in der Berichtsperiode. Die Einsparungen aus der SGL Excellence Initiative beliefen sich auf rund 2 Mio. €. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 17,0 % (Q1/2011: 15,4 %).

Graphite Materials & Systems (GMS) profitiert von hohem Auftragsbestand aus dem Vorjahr
Der Umsatz im Geschäftsfeld GMS stieg im Berichtsquartal um 13 % auf 128,9 Mio. € (Q1/2011: 114,6 Mio. €). Dabei hat der Geschäftsbereich Graphite Specialties (GS) als typischer Spätzykliker wirtschaftlicher Entwicklungen noch vom hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr profitiert. Der Geschäftsbereich Process Technology (PT) hat sich auf Basis eines Rekord-Auftragsbestands zum Ende des Geschäftsjahres 2011 weiterhin sehr positiv entwickelt. Das EBIT des Geschäftsfelds GMS verbesserte sich um 19 % auf 22,9 Mio. € (Q1/2011: 19,3 Mio. €), was einer Umsatzrendite von 17,8 % (Q1/2011: 16,8 %) entspricht. Dies war vor allem eine Folge des starken Auftragseingangs im 1. Halbjahr 2011, der zu einer hohen Fixkostendegression im Berichtsquartal führte. Darüber hinaus hatten Einsparungen aus der SGL Excellence Initiative von rund 2 Mio. € sowie einige kleinere Einmaleffekte einen positiven Einfluss auf das Ergebnis im 1. Quartal 2012.

Carbon Fibers & Composites (CFC) mit verhaltenem Jahresstart
Der Umsatz im Geschäftsfeld CFC ist im 1. Quartal 2012 um 9 % auf 54,4 Mio. € (Q1/2011: 50,0 Mio. €) gestiegen. Die Umsatzverbesserung ist auf im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal höhere Umsätze des Geschäftsbereichs Rotor Blades (RB) zurückzuführen. Dem gegenüber standen rückläufige Umsätze in den Geschäftsbereichen Carbon Fibers & Composite Materials (CF/CM) und Aerostructures (AS). Das EBIT im Geschäftsfeld CFC betrug minus 8,0 Mio. € (Q1/2011: minus 2,1 Mio. €). Das geringere Ergebnis ist zurückzuführen auf die weiter negative Ertragssituation des Rotorblattgeschäfts, auf eine niedrige Kapazitätsauslastung im Carbonfaserbereich sowie auf Unterauslastungen im Geschäftsbereich Aerostructures wegen Verschiebungen von Auslieferungen für die Boeing 787 und den Joint Strike Fighter. Die Kosteneinsparungen aus der SGL Excellence Initiative beliefen sich auf etwa 1 Mio. €. Die Umsatzrendite lag bei minus 14,7 % (Q1/2011: minus 4,2 %).

Im März hat die SGL Group einen Vertrag zur Übernahme von 86 % an der börsennotierten portugiesischen Fisipe – Fibras Sintéticas de Portugal S.A. – vom bisherigen Großaktionär Negofor unterzeichnet. Damit erweitert die SGL Group das Produktionsnetzwerk für die Carbonfaser-Rohstoffversorgung. Gleichzeitig wurde bei der portugiesischen Börsenaufsicht ein Pflichtangebot über die restlichen Anteile an Fisipe eingereicht.

Der Umsatz für die At-Equity bilanzierten Beteiligungen innerhalb des Geschäftsfelds CFC stieg im 1. Quartal 2012 um 74,7 % auf 42,1 Mio. € (Q1/2011: 24,1 Mio. €, jeweils 100 % der Werte der Gesellschaften), der nicht im konsolidierten Konzernumsatz der SGL Group enthalten ist. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde der Vorjahreswert um die Umsätze des Ende 2011 veräußerten Joint Ventures PowerBlades von 19,1 Mio. € bereinigt.

Ausblick 2012: Umsatz- und EBIT-Verbesserungen abhängig von Konjunkturentwicklung

Konjunkturelle Unsicherheiten, vor allem als Resultat der ungelösten Staatsverschuldungen, erschweren weiterhin eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr 2012. Bei einer verbesserten Weltwirtschaftslage im Jahresverlauf erwartet die SGL Group aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr Verbesserungen im Konzernumsatz und im EBIT gegenüber dem Vorjahr.

Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder dürfte dabei unterschiedlich ausfallen. Bei PP prognostiziert das Unternehmen einen im Vergleich zum Vorjahr weiter steigenden Umsatz bei vergleichbaren Margen. Im Geschäftsfeld GMS rechnet die SGL Group mit einem stabilen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der voraussichtlich leicht niedrigeren Kapazitätsauslastung im Geschäftsbereich Graphite Specialties dürfte die Rekord-Umsatzrendite aus 2011 (18 %) jedoch nicht zu wiederholen sein. Dennoch wird mit einer Umsatzrendite deutlich über dem Mittelfristziel von mindestens 10 % gerechnet. Bei CFC sollte sich die Entwicklung in den Bereichen Carbon Fibers & Composite Materials und Aerostructures trotz des verhaltenen Starts in das Jahr im Jahresverlauf verbessern. Dennoch dürfte dies nicht ausreichen, die zu erwartenden Verluste des Geschäftsbereichs Rotor Blades zu kompensieren. Generell ist das Geschäftsfeld CFC nach wie vor von einem starken F&E getriebenen Substitutionstrend gekennzeichnet, der zu Verzögerungen bzw. Aufbau-/Entwicklungsaufwendungen führt, die – bis zur Erreichung einer gewissen Marktreife – teilweise nicht planbar sind.

Entgegen der üblichen Saisonalität des Geschäfts sollte sich das EBIT im 2. Quartal 2012 aufgrund der kundenseitig vorgezogenen Auslieferungen im 1. Quartal auf dem Niveau des 1. Quartals bewegen. In Summe wird das 1. Halbjahr 2012 im Rahmen der Planung verlaufen.

Oberste Priorität genießt nach wie vor das mittelfristige Ziel eines Verschuldungsgrades von etwa 0,5. Daran wird die SGL Group auch weiterhin ihr Investitionsprogramm ausrichten. Die größten Projekte sollten planmäßig im laufenden Jahr zum Abschluss kommen. Daher werden für 2012 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von bis zu 150 Mio. € erwartet, die zu einem großen Teil aus dem operativen Cashflow finanziert werden. Für das Gesamtjahr 2012 prognostiziert das Unternehmen einen Free Cashflow von bis zu minus 60 Mio. € (vor Akquisitionen und Dividende für das Geschäftsjahr 2011). Mit dem geplanten Rückgang der Investitionen ab 2013 sollte der Free Cashflow (vor Akquisitionen) wieder positiv sein.

Weitere Informationen zur SGL Group und der Bericht des 1. Quartals 2012 können im Internet unter: www.sglgroup.de abgerufen

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