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DGAP-News News vom 29.03.2022

Formycon übernimmt Biosimilar-Assets FYB201 und FYB202 und stärkt Position im globalen Wachstumsmarkt Biosimilars durch langfristige Partnerschaft mit der ATHOS KG

DGAP-News: Formycon AG / Schlagwort(e): Fusionen & Übernahmen/Vereinbarung
29.03.2022 / 18:02
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Pressemitteilung // 29. März 2022

Formycon übernimmt Biosimilar-Assets FYB201 und FYB202 und stärkt Position im globalen Wachstumsmarkt Biosimilars durch langfristige Partnerschaft mit der ATHOS KG

- Transaktionsvolumen im Gesamtwert von ca. 650 Millionen Euro

- Vollständige Übernahme des Biosimilar-Kandidaten FYB202 (Ustekinumab) sowie Erwerb von 50% am Biosimilar-Kandidaten FYB201 (Ranibizumab)

- ATHOS künftig mit rund 26,6% größter Anteilseigner der Formycon

- Signifikante Erhöhung der Beteiligung an den Vermarktungserlösen von FYB201 und FYB202 durch Integration in Formycon-Konzern

- Stärkung der Entwicklungsorganisation und beschleunigter Pipelineausbau durch Übernahme der Bioeq GmbH

- Transaktionsbasierte Fair-Value-Bewertung der Formycon-Aktie bei 83,41 Euro

München - Die Formycon AG (ISIN: DE000A1EWVY8 / WKN: A1EWVY) ("Formycon") und die ATHOS KG ("ATHOS") haben vereinbart, ihre Entwicklungsaktivitäten im Bereich Biosimilars in einer langfristigen strategischen Partnerschaft zusammenzuführen.

Im Rahmen der Transaktion übernimmt Formycon die vollständigen Rechte an FYB202, einem Biosimilar-Kandidaten für Stelara(R)1 (Ustekinumab), sowie die 50%-Beteiligung an FYB201, einem Biosimilar-Kandidaten für Lucentis(R)2 (Ranibizumab). Stelara(R) wird zur Behandlung verschiedener schwerwiegender inflammatorischer Erkrankungen wie mittelschwerer bis schwerer Psoriasis (Schuppenflechte) sowie entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa eingesetzt. Lucentis(R) dient zur Behandlung der altersbedingten neovaskulären (feuchten) Makuladegeneration und weiterer schwerwiegender Augenerkrankungen.

Darüber hinaus erweitert Formycon mit dem Erwerb und der Integration des langjährigen Partners Bioeq GmbH ("Bioeq") seine Kompetenzen in mehreren Bereichen, die für die Entwicklung, Zulassung und Kommerzialisierung von Biosimilars wichtig sind.

Formycon hatte FYB201 im Jahr 2013 und FYB202 im Jahr 2017 zur Weiterentwicklung, Zulassung und Kommerzialisierung in die aktuellen Partnerschaften mit der Bioeq AG (seit 2016, zuvor Santo Holding GmbH) bzw. der Aristo Pharma GmbH, einem Unternehmen der ATHOS, eingebracht. Durch die Übernahme der Biosimilar-Kandidaten wird Formycon zu einem deutlich höheren Anteil an den künftigen Erlösen aus deren Vermarktung beteiligt. Die daraus erwarteten Mittelzuflüsse wird das Unternehmen überwiegend in den beschleunigten Ausbau der Entwicklungs-Pipeline investieren. Hierdurch sollen zukünftige Biosimilar-Kandidaten eigenständig entwickelt werden, die damit nachhaltig zur Wertschöpfung und zum weiteren Wachstum des Unternehmens beitragen sollen.

Die Transaktion schafft damit wichtige Voraussetzungen, um Formycons Position als global operierendes Unternehmen im Wachstumsmarkt Biosimilars weiter auszubauen. Unter der Annahme der erwarteten Zulassungen und Markteinführungen bzw. Auslizenzierungen ihrer Biosimilar-Kandidaten strebt Formycon im Jahr 2025 ein EBITDA3 in Höhe eines dreistelligen Millionen-Euro-Betrags an.

Der Wert der von der Formycon zu erbringenden Gegenleistungen im Rahmen der Transaktionen (Ausgabe neuer Aktien an ATHOS sowie eine Earn-out Komponente) beläuft sich auf ca. 650 Millionen Euro zum Vollzugstag. Nach Abschluss wird ATHOS mit einem mittelbar gehaltenen Anteil von rund 26,6% am Grundkapital größter Anteilseigner der Formycon. Die Formycon-Aktie wurde im Rahmen der Transaktionen mit einem gutachterlich bestätigten Fair Value von 83,41 Euro bewertet.

Dr. Nicolas Combé, CFO der Formycon, sagte: "Die Wertgutachten beider Parteien bestätigen nicht nur die Attraktivität dieser Transaktion für Formycon sondern implizit auch das Potenzial unserer Aktie, welches durch diese Akquisition nochmals erheblich gesteigert werden sollte. Mit der Maßnahme erweitert Formycon seinen Aktionsradius im stark wachsenden Biosimilar-Markt. Dabei setzen wir weiterhin auf nachhaltiges Wachstum durch die zukünftigen Erträge unserer Biosimilar-Kandidaten und einen kontinuierlichen Ausbau unserer Entwicklungs-Pipeline."

Dr. Stefan Glombitza, COO der Formycon, erklärte: "Damit gehen wir in die nächste Stufe der Partnerschaft mit ATHOS und festigen unsere Position als hochspezialisiertes Unternehmen für die Biosimilar-Entwicklung. Die Bündelung der Kompetenzen im Bereich Research & Development vereint die sich seit Jahren in partnerschaftlicher Zusammenarbeit ergänzenden Fähigkeiten und Stärken von Formycon und Bioeq und wird dem Ausbau unserer Enwicklungspipeline zusätzliche Dynamik verleihen."

Dr. Carsten Brockmeyer, CEO der Formycon, ergänzte: "Die Transaktion ist für Formycon von herausragender Bedeutung und schafft beste Voraussetzungen für die weitere Entwicklung hin zu einem vollintegrierten Pharmaunternehmen im Bereich der Biosimilars. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten, die diese Transaktion erfolgreich mit auf den Weg gebracht haben."

Melissa Simon von ATHOS fügte hinzu: "Formycon ist weltweit einer der wenigen dezidierten Biosimilar-Experten. Gemeinsam verbindet uns das Ziel, Patientinnen und Patienten einen besseren Zugang zu modernen und hochwirksamen Therapien zu ermöglichen. Wir sind überzeugt, dass Formycon mit der Fusion sein Potential im Wachstumsmarkt Biosimilars voll ausschöpfen kann."

Details zur Transaktion

Im Rahmen der Transaktion übernimmt Formycon (I.) die operative Entwicklungseinheit Bioeq GmbH, (II.) die vollständigen Rechte an FYB202, einem Biosimilar-Kandidaten für Stelara(R), der bislang in einem Joint Venture zwischen ATHOS (75,1%) und Formycon (24,9%) entwickelt wurde sowie (III.) die 50%-Beteiligung von ATHOS an der Bioeq AG, einem Joint Venture zwischen ATHOS und Polpharma SA, Polen, welches die kommerziellen Rechte an FYB201, einem Biosimilar-Kandidaten für Lucentis(R), hält:

(I) Mit der Übernahme der Bioeq ergänzt und verstärkt Formycon die eigene Organisation durch erfahrene Experten aus den Bereichen klinische Entwicklung, Regulatory Affairs, Business Development, Commercial Affairs, IP- sowie Projektmanagement. Auf Basis der langjährigen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit beider Unternehmen in den laufenden Biosimilar-Projekten sollen Synergien gehoben und ein effizienter Ausbau der Entwicklungs-Pipeline gefördert werden. Darüber hinaus verfügt Bioeq über ein etabliertes internationales Netzwerk im Bereich der Kommerzialisierung von Biosimilars.

(II) Zur vollständigen Übernahme von FYB202, einem Biosimilar-Kandidaten für Stelara(R), der sich in der klinischen Phase III befindet, erwirbt Formycon wirtschaftlich 75,1% der Projektanteile von der Aristo Pharma GmbH, einer 100%-Beteiligung der ATHOS. Formycon verfügt damit künftig über die Projekt- und Kommerzialisierungsrechte für FYB202 und kann damit in deutlich größerem Umfang von den Potenzialen des Biosimilar-Kandidaten in einem Zielmarkt mit einem geschätzten Volumen von rund neun Milliarden US-Dollar profitieren.

(III) Die weltweiten Lizenz- und Vermarktungsrechte an FYB201, einem Biosimilar-Kandidaten für Lucentis(R), werden seit 2016 von der Bioeq AG gehalten, einem 50/50 Joint Venture der ATHOS und der Polpharma SA. Im Rahmen der Transaktion übernimmt Formycon die 50%-Beteiligung der ATHOS an der Bioeq AG. Im Vergleich zur vorherigen Vergütungsstruktur erhöht Formycon durch die Transaktion das Einnahmepotenzial um mehr als 40%. Die Zulassungen von FYB201 in den USA und Europa werden für das dritte Quartal 2022 erwartet.

Darüber hinaus verfügt Formycon weiterhin über die Rechte an FYB206, einem präklinischen Biosimilar-Kandidaten, sowie an FYB207, einer breitwirksamen antiviralen Medikamenten-Entwicklung für die Behandlung von COVID-19.

Bewertungsniveau und Finanzierung der Transaktion

Die Transaktion zwischen Formycon und ATHOS erfolgte zu gemeinsam ermittelten und gutachterlich bestätigten Fair-Value-Konditionen und auf Basis einer Bewertung der Formycon-Aktie von 83,41 Euro. Die Zahlung der Kaufpreise an ATHOS für die zu übernehmenden Vermögensgegenstände (I. - III.) im Wert von insgesamt ca. 650 Millionen Euro soll zum Teil durch die Ausgabe von Aktien im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung und unter vollständiger Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals (4.000.000 Euro bzw. Aktien) der Formycon erfolgen. An dieser Sachkapitalerhöhung wird sich ausschließlich ATHOS über verschiedene Tochtergesellschaften beteiligen. Weiterhin soll ATHOS eine Erlösbeteiligung (Earn-out-Komponente) an den zukünftig mit FYB201 und FYB202 erzielten Einnahmen der Formycon erhalten, die für ATHOS im insgesamt mittleren dreistelligen Millionenbereich erwartet wird.

ATHOS wird mit einer Beteiligung von rund 26,6% künftig größter Anteilseigner der Formycon. Weitere 15,87% der Aktien werden von Wendeln & Cie. KG inklusive dazugehöriger Entitäten sowie 6,64% der Aktien von Active Ownership Capital nach Durchführung der Kapitalerhöhung gehalten werden. Die Ankeraktionäre sowie Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat haben für die Dauer von 10 Monaten ab dem heutigen Tag ein marktübliches Lock-up-Agreement, welches mehr als 50% aller insgesamt ausgegebenen Aktien der Formycon einschließt, abgeschlossen und möchten das Unternehmen langfristig bei der weiteren Umsetzung der Wachstumsstrategie hin zu einem vollintegrierten und global operierenden Unternehmen im Wachstumssegment Biosimilars begleiten.

Darüber hinaus stellt das Investorenkonsortium aus ATHOS und der auf Healthcare-Investments fokussierten Beteiligungsgesellschaft Active Ownership eine abrufbare Darlehenslinie in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung. Damit stärken ATHOS und Active Ownership die Liquiditätsbasis des Formycon-Konzerns, um weitere kurzfristige Investitionen in die Pipeline zu ermöglichen. Das Engagement von Active Ownership als Ankeraktionär von Formycon ist seit dem Einstieg im Jahr 2020 von enormem Vertrauen in das Management und das Potenzial des Unternehmens geprägt. Dass Active Ownership sich jetzt auch mit Fremdkapital beteiligt, ist eine Bestätigung dieses Vertrauens.

Die Transaktion steht unter Vorbehalt üblicher Bedingungen einschließlich bestimmter behördlicher Genehmigungen und soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden.

1) Stelara(R) ist eine eingetragene Marke von Johnson & Johnson
2) Lucentis(R) ist eine eingetragene Marke von Genentech Inc.
3) EBITDA-Ermittlung in Übereinstimmung mit den aktuellen Bilanzierungsmethoden für die Finanzberichterstattung

Webcast zur Vorstellung der Transaktion am 30. März 2022 um 11 Uhr (MEZ)

Der Vorstand der Formycon AG wird die Transaktion in einem Audio-Webcast (deutschsprachig) für Analysten und Investoren am 30. März 2022 um 11 Uhr (MEZ) vorstellen und erläutern.

Live-Link zum Audio Webcast:
https://www.webcast-eqs.com/formycon20220330

Über Formycon:
Formycon ist ein führender konzernunabhängiger Entwickler qualitativ hochwertiger biopharmazeutischer Arzneimittel, insbesondere Biosimilars. Dabei fokussiert sich das Unternehmen auf Therapien in der Ophthalmologie und Immunologie sowie auf weitere wichtige chronische Erkrankungen und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der technischen Entwicklung bis zur klinischen Phase III sowie der Erstellung der Zulassungsunterlagen ab. Mit seinen Biosimilars leistet Formycon einen bedeutenden Beitrag, um möglichst vielen Patienten den Zugang zu wichtigen und bezahlbaren Arzneimitteln zu ermöglichen. Derzeit hat Formycon vier Biosimilars in der Entwicklung. Basierend auf der umfangreichen Erfahrung in der Entwicklung biopharmazeutischer Arzneimittel, arbeitet das Unternehmen zudem an der Entwicklung eines innovativen COVID-19 Medikaments FYB207.

Über ATHOS:
ATHOS investiert unternehmerisch und wertebasiert in technologieorientierte Unternehmen.

Über Biosimilars:
Biopharmazeutika haben seit den 1980er-Jahren die Behandlung schwerwiegender Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Rheuma, Multipler Sklerose und erworbener Blindheit revolutioniert. In den kommenden Jahren laufen viele Patente auf Biopharmazeutika aus - bis 2025 verlieren Medikamente mit einem Umsatz von ca. 100 Milliarden Dollar ihren gesetzlichen Schutz. Biosimilars sind Nachfolgeprodukte von biopharmazeutischen Arzneimitteln, deren Marktexklusivität ausgelaufen ist. Der Zulassungsprozess in den hoch regulierten Märkten wie EU, USA, Japan, Kanada und Australien folgt dabei strikten regulatorischen Anforderungen, die an der Vergleichbarkeit des Biosimilars mit dem Referenzprodukt ausgerichtet sind. Für das Jahr 2020 wird der weltweite Umsatz mit Biosimilars auf über 15 Milliarden Dollar geschätzt. Bis 2030 könnte er nach Analystenschätzungen auf über 60 Milliarden Dollar steigen.

Kontakt:
Sabrina Müller
Senior Manager Corporate Communications and Investor Relations
Formycon AG
Fraunhoferstr. 15
82152 Martinsried/Planegg/Germany
Tel.: +49 (0) 89 - 86 46 67 149
Fax: + 49 (0) 89 - 86 46 67 110
Sabrina.Mueller@formycon.com // www.formycon.com

Florian Bamberg
Director, Strategic Communications
FTI Consulting
Park Tower
Bockenheimer Anlage 44
60322 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 170 - 2871258
Florian.Bamberg@FTIConsulting.com

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