Hannover Rück SE

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Pressemitteilung vom 06.05.2008

Hannover Rück mit erfreulichem Zwischenergebnis
  • Operatives Ergebnis (EBIT) + 59,3 %
  • Konzern-Quartalsüberschuss + 22,6 %
  • Schaden-Rückversicherung: EBIT fast verdoppelt
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote 99,5 %
  • Personen-Rückversicherung: EBIT-Rendite im Zielkorridor
  • Trotz schwieriger Kapitalmärkte Netto-Kapitalanlageergebnis stabil
  • Eigenkapitalrendite 18,7 %

Hannover, 6. Mai 2008:

Die Hannover Rück zeigt sich mit ihrem Start in das neue Geschäftsjahr zufrieden. 'Trotz einigen Gegenwinds, bedingt durch die schwierige Situation an den weltweiten Kapitalmärkten, haben wir mit unserem Quartalsergebnis eine gute Grundlage geschaffen, um unser angepeiltes Gewinnziel für 2008 - eine Eigenkapital­rendite von über 15 Prozent nach Steuern - zu erreichen', erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller.

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31. März 2008 erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode um 59,3 % auf 245,6 Mio. EUR (154,2 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg um 22,6 % auf 151,5 Mio. EUR (123,5 Mio. EUR). Der Gewinn je Aktie betrug 1,26 EUR (1,02 EUR).

Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern ging zum 31. März 2008 erwartungsgemäß um 5,5 % auf 2,3 Mrd. EUR (2,4 Mrd. EUR) zurück. Der Rückgang resultierte vorrangig aus dem schwachen Dollarkurs. Bei konstanten Währungskursen wäre das Prämienvolumen nahezu konstant geblieben. Der Selbstbehalt erhöhte sich infolge deutlicher Einsparungen bei den eigenen Schutzdeckungskosten auf 88,7 % (84,9 %), sodass die Nettoprämie lediglich um 3,3 % auf 1,7 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR) zurückging.

Schaden-Rückversicherung

Mit der Entwicklung in der Schaden-Rückversicherung zeigt sich die Hannover Rück zufrieden. 'Zwar sind viele Märkte von unübersehbaren Aufweichungs­tendenzen gekennzeichnet, dennoch konnten wir in der Erneuerungs­saison zum 1. Januar weitgehend risikoadäquate Preise und Bedingungen erzielen', erklärte Zeller. Angesichts weicher werdender Märkte gewinnt das bei der Hannover Rück langjährig praktizierte Zyklusmanagement vermehrt an Bedeutung. Dort, wo attraktive Geschäftschancen bestehen, wie zum Beispiel in der weltweiten Kredit- und Kautionsrückversicherung oder auch in Deutschland, hat die Hannover Rück ihren Marktanteil erhöht. In besonders zyklischen Märkten wie Nordamerika hingegen wurde das Engagement zurückgefahren. Stattdessen stehen profitable Markt- und Produktnischen im Fokus, wie beispielsweise Zentral- und Osteuropa oder auch das islamkonforme Rückversicherungs­geschäft, das sich bislang erfreulich entwickelt hat. Ausgeweitet hat die Hannover Rück auch ihr fakultatives Rückver­sicherungsgeschäft, und zwar hauptsächlich in den Haftpflichtsparten.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung ging zum 31. März 2008 gegenüber der Vorjahres-Vergleichsperiode um 9,5 % auf 1,5 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR) zurück. Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Rückgang lediglich 4,2 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich infolge deutlicher Einsparungen bei den eigenen Schutzdeckungskosten von 83,8 % auf 88,6 %. Die verdiente Nettoprämie ging um 8,8 % auf 1,0 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR) zurück.

Der Großschadenanfall war im 1. Quartal unterdurchschnittlich: Größter Einzelschaden war der europäische Wintersturm 'Emma' mit einer Nettobelastung von 26,3 Mio. EUR. Neben zwei weiteren Naturkatastrophenschäden waren eine Reihe von Feuerschäden sowie ein Transportschaden zu verzeichnen, die für die Hannover Rück alle relativ moderat ausfielen. Insgesamt betrug die Netto-Großschadenbelastung 68,1 Mio. EUR. Dieser Wert entspricht 6,8 % der Nettoprämie und bleibt damit unter dem Erwartungswert von 10 %. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote beträgt 99,5 % (105,5 %).

Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahres-Vergleichsquartal, welches durch den hohen Großschadenanfall durch den Wintersturm 'Kyrill' gekenn­zeichnet war, von -66,2 Mio. EUR auf -3,3 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückver­sicherung stieg deutlich um 94,5 % auf 181,5 Mio. EUR (93,3 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erhöhte sich um 11,3 % auf 113,5 Mio. EUR (102,0 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,94 EUR (0,85 EUR).

Personen-Rückversicherung

Auch mit den Ergebnissen des Geschäftsfelds Personen-Rückversicherung zeigt sich die Hannover Rück sehr zufrieden. Obwohl das Prämienwachstum angesichts von Sondereffekten im Vorjahresquartal sowie belastender Währungskurseffekte relativ moderat ausgefallen ist, dürfte das dynamische Wachstum im Laufe des Geschäftsjahres weiterhin anhalten. Die Hannover Rück, die in diesem Geschäftsfeld unter der Marke Hannover Life Re auftritt, betreibt ihr Geschäft auf Basis eines Fünf-Säulen-Modells. 'Durch diese Aufstellung sichern wir uns ein zukunftsträchtiges Portefeuille und nachhaltiges organisches Wachstum', betonte Zeller. Bereits im 1. Quartal konnte die Gesellschaft ihre bislang größte Transaktion realisieren, eine sogenannte Block-Assumption-Transaktion für US-amerikanisches Einzellebensgeschäft. In Großbritannien - dem zweitgrößten Lebens­rückversicherungsmarkt der Welt - ist das Unternehmen als Spezialanbieter für Vorzugsrenten positioniert. Hier, wie auch in der Rückversicherung von Pensionsfonds, sieht man unverändert gute Geschäftschancen.

Im besonderen Fokus der Hannover Life Re stehen des Weiteren die asiatischen Märkte: 'In China werden wir voraussichtlich noch im Mai unseren Geschäftsbetrieb über unsere neu gegründete Niederlassung in Shanghai aufnehmen. Wir können dadurch im stark expandierenden chinesischen Markt die Vorzüge eines lokalen Rückversicherers wahrnehmen', erklärte Zeller. In Südkorea, dem größten Lebensrückversicherungsmarkt Asiens, hatte die Gesellschaft bereits im Dezember 2007 eine vorläufige Geschäftslizenz erhalten; Mitte des Jahres 2008 - so die Planungen - sollte auch hier das Geschäft über die neu gegründete Niederlassung in Seoul aufgenommen werden können.

Die gebuchte Bruttoprämie stieg in der Personen-Rückversicherung zum 31. März 2008 um 3,5 % auf 770,1 Mio. EUR (744,1 Mio. EUR); bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 10,0 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich von 87,4 % auf 88,6 %. Die verdiente Nettoprämie stieg um 5,8 % auf 681,8 Mio. EUR (644,2 Mio. EUR).

Das operative Ergebnis (EBIT) beträgt 47,9 Mio. EUR (51,8 Mio. EUR). Zwar liegt der Wert unter dem der Vorjahres-Vergleichsperiode, allerdings war das 1. Quartal 2007 durch einen positiven Sondereffekt von über 14 Mio. EUR gekennzeichnet. Der Schadenverlauf sowohl für Mortalitäts- als auch für Morbiditätsrisiken fiel bei allen operativen Einheiten des Geschäftsfeldes Personen-Rückversicherung im 1. Quartal sehr erfreulich aus. Die EBIT-Rendite liegt mit 7,0 % im Zielkorridor von 6,5 % bis 7,5 %. Der Konzernüberschuss konnte um 13,0 % auf 38,3 Mio. EUR (33,9 Mio. EUR) gesteigert werden; dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,32 EUR (0,28 EUR) und stellt somit eine gute Grundlage für die Erreichung der Jahresziele dar.

Wie bereits im Vorjahr berichtet die Hannover Rück im Rahmen ihres ersten Zwischenberichts auch über den European Embedded Value. Er beinhaltet eine Bewertung des Personen-Rückversicherungs-Portefeuilles sowie des zugehörigen Kapitals und liefert somit eine gute Beurteilungsmöglichkeit der langfristigen Ertragskraft. Für das Geschäftsjahr 2007 wurde der Wert des Personen-Rückversicherungsgeschäfts erstmals vollständig auf Basis marktkon­sistenter Annahmen ermittelt. Der sogenannte marktkonsistente Embedded Value für die Personen-Rückversicherung erhöhte sich um 12,3 % auf 1,7 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR). Der Wert des Neugeschäfts verbesserte sich von 64,2 Mio. EUR auf 106,4 Mio. EUR. Das operative Embedded-Value-Ergebnis sowohl aus Neu- als auch Bestandsgeschäft stieg um erfreuliche 50,9 % auf 280,0 Mio. EUR (185,6 Mio. EUR).

Kapitalanlagen

Mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen zeigt sich die Hannover Rück weitestgehend zufrieden, auch wenn die anhaltenden Kapitalmarktturbulenzen naturgemäß ihre Auswirkungen hatten. Der weiterhin fallende US-Dollar führte gegenüber dem 31. Dezember 2007 zu einem Rückgang der selbst verwalteten Kapitalanlagen auf 19,0 Mrd. EUR (19,8 Mrd. EUR). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen stiegen um 6,5 % auf 211,3 Mio. EUR (198,3 Mio. EUR). Dies ist auf die leicht höhere Durchschnittsrendite in den Portefeuilles, aber auch auf den gegenüber dem Vorjahresquartal geringfügig gestiegenen Durchschnittsbestand zurück­zuführen.

Im Rahmen ihres aktiven Portfolio­managements hat die Gesellschaft die Marktverwerfungen im Januar und Februar vor allem für eine taktische Durationsverkürzung in ihren USD-Portfolios genutzt: Dabei wurden Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen in Höhe von 133,8 Mio. EUR (40,2 Mio. EUR) realisiert. Dem standen realisierte Verluste in Höhe von 26,1 Mio. EUR (11,5 Mio. EUR) gegenüber. Angesichts der schwierigen Kapitalmarktsituation fielen Abschreibungen auf Wertpapiere in Höhe von 85,6 Mio. EUR an, davon 65,1 Mio. EUR auf Aktien. Das Nettoergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen reduzierte sich leicht um 1,6 % auf 208,0 Mio. EUR (211,5 Mio. EUR). Allerdings wird dieser Effekt durch ein um 16,8 % gestiegenes Ergebnis aus Depotzinsen ausgeglichen, sodass das Nettoergebnis aus den gesamten Kapitalanlagen gegenüber der Vorjahres­periode um 1,7 % auf 262,6 Mio. EUR (258,2 Mio. EUR) gesteigert werden konnte.

Ausblick

Aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung, der sich bietenden Marktchancen in der Schaden- und insbesondere in der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück erneut ein gutes Ergebnis für 2008.

Das Brutto- und Netto-Prämienvolumen für den Hannover Rück-Konzern dürfte sich auf Vorjahres­niveau bewegen.

Trotz erkennbarer Marktaufweichungstendenzen in der Schaden-Rückversicherung sind die Preise und Bedingungen überwiegend noch akzeptabel. 'Dort, wo das Geschäft nicht unseren Profitabilitäts­ansprüchen entsprach, haben wir uns zurückgezogen und unser Portefeuille zugunsten anderer Segmente - wie dem Deutschland- oder dem weltweiten Kredit- und Kautionsgeschäft - umgeschichtet', unterstrich Zeller. Die hier erhöhten Marktanteile werden sich entsprechend positiv auf das Jahres­ergebnis auswirken. Nicht zuletzt angesichts einer gravierenden Ersparnis bei den Schutzdeckungskosten dürfte für 2008 mit einer Steigerung des operativen Ergebnisses in der Schaden-Rückversicherung zu rechnen sein.

Auch die Vertragserneuerungen zum 1. April in Japan und Südkorea zeigten weicher werdende Rückversicherungsmärkte. In Japan war die Situation in den einzelnen Segmenten gemischt. So konnte die Hannover Rück im allgemeinen Sachgeschäft stabile Preise erzielen; hier wurde das Portefeuille leicht ausgebaut. Bei den Sturm- und Erdbebendeckungen allerdings kam es aufgrund ausgebliebener Schäden erwartungsgemäß zu deutlichen Ratenreduzierungen. Im japanischen Haftpflicht­geschäft zeigten sich die Preise weitestgehend stabil, sodass die Gesellschaft ihr Portefeuille aufrechterhalten hat. 'Insgesamt verliefen die Vertragserneuerungen in Japan noch akzeptabel; bei weiteren Ratenreduzierungen allerdings werden wir unser Engagement entsprechend zurückfahren', betonte Zeller. Den koreanischen Markt kennzeichnete ein verstärkter Wettbewerb durch neue Anbieter. Angesichts eines deutlichen Preisdrucks hat die Hannover Rück ihr Portefeuille in Korea konsolidiert und konzentriert sich auf ihre Kernkunden.

Nach dem Fall des Rückversicherungsmonopols in Brasilien wird die Hannover Rück in Rio de Janeiro eine Repräsentanz gründen. Die Genehmigung für den Geschäftsbetrieb im größten Versicherungsmarkt Latein­amerikas seitens der brasilianischen Aufsichtsbehörde sollte in den nächsten Wochen erfolgen.

'Für die Schaden-Rückversicherung gehen wir davon aus, dass sich die Nettoprämie aufgrund des schwächeren US-Dollars um 5 % reduziert. Vorausgesetzt, die Großschadenbelastung bewegt sich im Rahmen des Erwartungswerts von 10 % der Nettoprämie, ist von einem sehr guten Gewinnbeitrag auszugehen', erklärte Zeller.

In der Personen-Rückversicherung sind die Geschäfts­chancen unverändert sehr positiv. Das Anwachsen des oberen Segments der Alterspyramide in den Industrieländern sollte weiterhin als Wachstumsmotor für die Renten- und Krankenversicherung fungieren. Positive Wachstumsimpulse erwartet die Hannover Rück in den USA beim Seniorenkrankengeschäft oder bei Block-Übernahmen. In Deutschland konzentriert sich das Unternehmen schwerpunktmäßig auf den Bereich der Senioren- und fondsgebundenen Produkte, wobei sich vor allem die Pflegerente eines wachsenden Zuspruchs erfreuen dürfte. Aber auch die schnelle Herausbildung einer Mittelschicht in Schwellen- und Entwicklungsländern sollte dem Unternehmen ein nachhaltiges Wachstum sichern. 'Mit unseren neu gegründeten Niederlassungen in China und Südkorea können wir die gegenwärtigen und zukünftigen Potenziale dieser Lebens­versicherungsmärkte besser als bisher aus­schöpfen. Wir gehen für 2008 von einer unverändert günstigen Ertragssituation und einem zweistelligen Prämien­wachstum aus', betonte Zeller.

Bei den Kapitalanlagen ist zu befürchten, dass diese angesichts des anhaltend schwachen US-Dollars trotz des zu erwartenden positiven Cashflows, den die Hannover Rück aus der Versicherungs­technik und den Kapitalanlagen generiert, allenfalls nur moderat ansteigen werden. Eine Beruhigung der Kapitalmärkte im Laufe des Jahres 2008 unterstellt, geht die Hannover Rück von unveränderten Erträgen aus selbst verwalteten Kapitalanlagen aus. Bei den festverzinslichen Wertpapieren liegt das Augenmerk weiterhin auf einer hohen Qualität und einer guten Diversifikation des Portfolios. Zusammen mit den Investitionen in Aktien sollte ein stabiler Ergebnisbeitrag aus Kapitalanlagen möglich sein.

Angesichts der noch risikoadäquaten Bedingungen an den Rückversicherungsmärkten und der breiten Diversifikation der Gesellschaft, sowohl im Rückversicherungs­geschäft als auch in den Kapitalanlagen, geht die Hannover Rück von einem erneut guten Ergebnis für das Gesamtjahr 2008 aus. 'Unter der Prämisse, dass die Großschaden­belastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 10 % der Netto­prämie in der Schaden-Rückversicherung übersteigt und es zu einer Beruhigung der Kapitalmärkte kommt, gehen wir für das Geschäftsjahr 2008 von einer Eigenkapitalrendite von mehr als 15 Prozent und einem Gewinn je Aktie von ca. 5 Euro aus', erklärte Zeller.

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