Seit Mitte Juni 2022 wird das Finanzergebnis von Uniper durch die russischen Gaslieferbeschränkungen negativ beeinflusst. Um die Versorgungssicherheit der Kunden zu gewährleisten, hat Uniper in der Vergangenheit und auch heute noch Gasmengen zu deutlich höheren Preisen eingekauft und dadurch erhebliche Verluste angehäuft. Uniper erwartet daher, dass das IFRS-Ergebnis für die ersten 9 Monate des Geschäftsjahres 2022 deutlich negativ ausfallen wird. Das vorläufige bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) für die ersten 9 Monate des Geschäftsjahres 2022 beträgt rund EUR -4,8 Mrd. (Vorjahr: EUR 614 Mio.). Das bereinigte Nettoergebnis (Adjusted Net Income, ANI) wird für den gleichen Zeitraum bei rund EUR -3,2 Mrd. erwartet (Vorjahr: EUR 487 Mio.). Zusätzlich wird Unipers IFRS-Eigenkapital zum 30. September 2022 mit einem nicht-operativen Bewertungs-Effekt in zweistelliger Milliardenhöhe belastet werden, um Verluste aus Gaslieferbeschränkungen zu antizipieren, die auch in den kommenden Quartalen voraussichtlich noch weiter anfallen werden.
Die Ergebnisentwicklung wirkt sich unmittelbar auch auf das bilanzielle Eigenkapital von Uniper gemäß HGB aus, so dass nunmehr ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft eingetreten ist. Der Vorstand von Uniper wird daher gemäß seiner Verpflichtung nach § 92 Aktiengesetz in Kürze eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, die in der zweiten Dezemberhälfte 2022 stattfinden soll, um über den Verlust zu berichten und den Aktionären die Lage der Gesellschaft zu erläutern.
Wie Uniper am 21. September 2022 mitteilte, haben sich die Bundesregierung, Uniper und Fortum auf ein finanzielles Stabilisierungspaket für Uniper geeinigt, das die oben genannten Auswirkungen der Gaslieferbeschränkungen umfassend berücksichtigt. Im Rahmen des Stabilisierungspakets wird die kurzfristige Liquidität von Uniper durch Kreditlinien der bundeseigenen KfW sichergestellt. Der Bund wird sich mit rund 99 % an Uniper beteiligen, indem er EUR 8 Mrd. Eigenkapital in Form von neu ausgegebenen Aktien zu einem Ausgabepreis von EUR 1,70 je Aktie bereitstellt und die derzeit von Fortum gehaltenen Uniper Aktien erwirbt. Ein darüber hinausgehender Bedarf an Eigenkapital wird durch zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen durch den Bund als Teil des Stabilisierungspakets gedeckt werden. Die Einzelheiten dieser zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen werden derzeit zwischen der Bundesregierung und Uniper final abgestimmt.
Das Stabilisierungspaket erfordert behördliche Genehmigungen in verschiedenen Rechtsordnungen, einschließlich beihilferechtlicher und fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen durch die EU-Kommission. Die Zustimmung der Aktionäre zur Kapitalerhöhung wird im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung eingeholt, die derzeit ebenfalls für die zweite Dezemberhälfte 2022 geplant ist.
Alle veröffentlichten Zahlen und Aussagen sind vorläufig und ungeprüft. Die detaillierten Ergebnisse für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022 werden wie angekündigt am 3. November 2022 veröffentlicht.
Die verwendeten Kennzahlen werden im Geschäftsbericht 2021 der Uniper SE erläutert. Der Geschäftsbericht 2021 der Uniper SE ist unter www.uniper.energy abrufbar.
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