München, 21. Aug (Reuters) - Die Aktien der Telegate AG sind am Dienstag um knapp 30 Prozent auf ein Jahrestief gefallen, nachdem der Telefon-Auskunftdienstleister eine für Ende August geplante außerordentliche Hauptversammlung abgesagt hatte. Wie die am Neuen Markt gelistete Telegate am Dienstag mitteilte, soll die Holdinggesellschaft Telegate Holding GmbH nun doch nicht auf die AG verschmolzen werden. Aus diesem Grund werde die für den 29. August geplante außerordentliche Hauptversammlung abgesagt. Analysten erwarten von der abgesagten Verschmelzung der Holding auf die AG kaum Auswirkungen auf das Geschäft von Telegate. Die im Auswahlindex Nemax50 notierten Telegate-Aktien gaben bis zum Nachmittag in einem gut behaupteten Gesamtmarkt um 24,5 Prozent auf 2,49 Euro nach. Zwischenzeitlich fielen die Papiere sogar um knapp 30 Prozent auf ein Jahrestief von 2,23 Euro. Die aus der Verschmelzung erwarteten steuerlichen Vorteile können den Angaben zufolge auch ohne die geplante Maßnahme realisiert werden. Zudem würden erhebliche Kosten eingespart, hieß es 'Die Nachricht ist eigentlich positiv, deswegen sehe ich den Kursverlust als Kritik am Management', sagte SES-Research-Analystin Svenja Peters, die die Telegate-Aktie als 'Marketperformer' einstuft. 'Bevor ein Unternehmen eine außerordentliche Hauptversammlung ankündigt, sollte man sich gründlich überlegen, ob sie wirklich nötig ist', fügte sie hinzu. Ihrer Ansicht nach handelt es sich bei den Kosteneinsparungen durch die abgesagte Hauptversammlung lediglich um einen sechsstelligen Betrag. Für Reto Börlin von der Bank Vontobel hängt der Kurseinbruch bei Telegate mit der Situation des Gesamtmarktes zusammen. 'Die Meldung hat eigentlich keinen Einfluss auf das operative Geschäft von Telegate, aber es ist gut möglich, dass der Markt bei der derzeitig schlechten Stimmung negativ auf die Nachricht reagiert,' sagte der Analyst.