München, 28. Aug (Reuters) - Deutschlands zweitgrößter Telefon-Auskunftsdienstleister Telegate hat nach eigenen Angaben mit mehreren alternativen Netzanbietern Anbindungsverträge geschlossen. Die monatliche Anruferzahl werde damit in der Anfangsphase um rund 200.000 steigen und solle dann weiter wachsen, teilte das am Neuen Markt gelistete Unternehmen am Dienstag in München mit. Die Kooperationen ändere aber nichts an der bisherigen Prognose, dass 2001 ein ausgeglichenes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wohl nicht zu erreichen sei, sagte eine Sprecherin. Telegate hatte im ersten Halbjahr rund 77,5 Millionen Anrufe verzeichnet und war mit einem negativen Ebitda von 24,5 (Vorjahr minus 0,5) Millionen DM noch tiefer in die Verlustzone geraten. Die im Auswahlindex Nemax 50 gelistete Telegate-Aktie legte bis zum Mittag in einem schwachen Gesamtmarkt um rund sechs Prozent auf 1,92 Euro zu. Das Unternehmen wird aus dem Nemax50 herausfallen. Zu den Vertragspartnern zählen Telegate zufolge die Kölner Netcologne, Hansenet in Hamburg, Nordcom in Bremen, EWE-Tel in Oldenburg, HTP in Hannover, Isis in Düsseldorf, Tesion in Stuttgart, Dokom in Dortmund und Breisnet in Freiburg. Wichtig sei, dass diese Netzanbieter vor allem Firmenkunden hätten und Telegate seine Erreichbarkeit in Deutschland deutlich erweitere, sagte eine Sprecherin. Telegate-Chef Klaus Harisch hatte im August in einem Reuters-Interview das Marktpotenzial in Deutschland mit einem Anteil von 35 Prozent als begrenzt bezeichnet. Der Telefon-Auskunftsdienstleister nannte keine finanziellen Details der Anbindungsverträge. Neben den oben genannten Partnern rechne Telegate im Zuge der Zusammenarbeit mit den Telefongesellschaften Colt Telecom und BTignite mit weiteren Partnerschaften.