Gutes erstes Quartal bestätigt Gesamtjahresprognose
Wiesbaden, 11. Mai 2017. Die SGL Group ist gut in das Geschäftsjahr gestartet. Beide Geschäftsbereiche Composites – Fibers & Materials (CFM) und Graphite Materials & Systems (GMS) erzielten einen deutlichen Umsatzanstieg. Gleichzeitig wuchs das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen signifikant um 50 Prozent auf 9,6 (Vorjahr: 6,4) Millionen Euro. Der Anstieg ging vor allem auf den Geschäftsbereich GMS sowie Einsparungen in der Verwaltung zurück. Die Kapitalrendite (ROCE) auf Basis des EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich geringfügig auf 8,6 (Vorjahr: 8,5) Prozent. Bezüglich des Verkaufsprozesses des ehemaligen Geschäftsbereichs Performance Products (PP) wird das Closing für den Verkauf des Graphitelektrodengeschäfts weiterhin Mitte 2017 erwartet. Für das Geschäft mit Kathoden, Hochofensteinen und Carbonelektroden (CFL/CE) soll noch in diesem Jahr eine Verkaufsvereinbarung geschlossen werden. „Unsere Neuausrichtung beginnt sich auszuzahlen. Wir haben den Umsatz im ersten Quartal deutlich erhöht und unsere Profitabilität signifikant verbessert“, kommentiert Dr. Jürgen Köhler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group. „Wir arbeiten weiter an den Schlüsseltechnologien der Zukunft, die die Wachstumstrends Mobilität, Energieversorgung und Digitalisierung bedienen. In unserem Lightweight and Application Center treiben wir unsere Entwicklungsprojekte für die Automobil- und Luftfahrtindustrie voran. Im Bereich der Energieversorgung erweitern wir unsere Fertigungskapazitäten für Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien. Für die verbliebenen Geschäfte des Bereichs Performance Products wollen wir noch in diesem Jahr eine Verkaufsvereinbarung erreichen. Damit machen wir den Weg für die neue SGL endgültig frei.“ Der Umsatz der SGL Group stieg im ersten Quartal 2017 deutlich um 15,4 Prozent auf 216,3 (Vorjahr: 187,5) Millionen Euro. Auch das Ergebnis aus Betriebstätigkeit (EBIT) legte deutlich von 6,6 auf 9,0 Millionen Euro zu. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Steuern verbesserte sich auf minus 5,1 (Vorjahr: minus 8,7) Millionen Euro. Nach Steuern und unter Abzug nicht beherrschender Anteile lag das Konzernergebnis bei minus 0,3 (Vorjahr: minus 26,4) Millionen Euro. Composites – Fibers & Materials (CFM): Operativen Verbesserungen stehen Aufwendungen für das Lightweight and Application Center gegenüber Der Umsatz im Geschäftsbereich CFM stieg im ersten Quartal 2017 um 13,7 Prozent auf 93,6 (Vorjahr: 82,3) Millionen Euro. Das ging hauptsächlich auf höhere Umsätze mit Carbonfasern für Verbundwerkstoffe im Marktsegment Industrielle Anwendungen zurück. Zudem hatte der anziehende Ölpreis einen positiven Einfluss auf die Preise im Marktsegment Textile Fasern. Während die Umsätze der Segmente Automobil und Windenergie leicht zulegten, lag der Umsatz im Segment Luftfahrt unter dem sehr guten Vorjahresniveau. Erwartungsgemäß verblieb das EBIT mit 7,9 (Vorjahr: 7,8) Millionen Euro auf Höhe des Vorjahres. Den operativen Verbesserungen standen Aufwendungen für das Lightweight and Application Center (LAC) entgegen. Den größten Ergebniszuwachs wies das Segment Industrielle Anwendungen aus, das vor allem von der guten Auslastung der Carbonfaserwerke profitierte. Zudem erhöhte sich das Ergebnis im Marktsegment Automobil vor allem aufgrund der verbesserten Ergebnisbeiträge aus den At-Equity bilanzierten Beteiligungen Ceramic Brake Discs (Brembo SGL) und Automotive Components (Benteler-SGL). Graphite Materials & Systems (GMS) wächst in nahezu allen Marktsegmenten bis auf Chemie Der Umsatz von GMS hat sich in der Berichtsperiode ebenfalls deutlich um 17,9 Prozent auf 121,4 (Vorjahr: 103,0) Millionen Euro erhöht. Hier spiegelt sich in erster Linie die höhere Nachfrage nach Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien wider. Die Umsätze der Geschäfte mit Solar, LED, Halbleitern sowie Industriellen Anwendungen stiegen ebenfalls. Das Marktsegment Automobil blieb auf dem Niveau des Vorjahres. Dagegen litten die Geschäfte im Chemiesegment unter der weiterhin zurückhaltenden Investitionsneigung der Industrie. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 21,4 Prozent auf 8,5 (Vorjahr: 7,0) Millionen Euro. Diese Entwicklung geht vor allem auf das verbesserte Ergebnis in dem Marktsegment Batterie & sonstige Energie zurück. Teilweise wurde der Effekt durch das schwache Chemiegeschäft aufgehoben. Corporate mit Einsparungen Im Rahmen des Projekts CORE (COrporate REstructuring) sind die Verantwortlichkeiten für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zwischen der Zentralfunktion Innovation und den Geschäftsbereichen CFM und GMS neu verteilt worden. Aktivitäten, die sich mit Grundsatz- und Zukunftsthemen auseinandersetzen, werden weiterhin auf der Corporate-Ebene vorangetrieben und im nun umbenannten Berichtssegment Corporate (vorher: T&I and Corporate) ausgewiesen. Mit minus 6,8 (Vorjahr: minus 8,4) Millionen Euro verbesserte sich das EBIT vor Sondereinflüssen im Segment Corporate um 19,0 Prozent deutlich gegenüber der Vorjahresperiode. Hier machen sich in erster Linie die Einsparungen aus Projekt CORE bemerkbar. Die nicht fortgeführten Aktivitäten bestehen aus dem zur Veräußerung stehenden Geschäftsbereich Performance Products (PP) sowie den bei der SGL Group verbliebenen Grundstücken und Gebäuden der Ende 2015 verkauften HITCO. Im ersten Quartal lag das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten nach Ertragsteuern bei 6,5 (Vorperiode: minus 9,8) Millionen Euro. Mit der Vereinbarung zum Verkauf des Geschäfts mit Graphitelektroden (GE) vom 20. Oktober 2016 wurden die erwarteten Verluste bis zum Closing bereits im Vorjahr bilanziell berücksichtigt, sodass die operative Entwicklung der GE in der laufenden Periode nicht mehr das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten beeinflusst hat. Das Geschäft mit Kathoden, Hochofenauskleidungen und Kohlenstoffelektroden konnte sein Ergebnis gegenüber dem guten Vorjahresniveau weiter steigern. Free Cashflow weiter verbessert, Eigenkapitalquote leicht gestiegen Der Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf minus 31,5 (Vorjahr: minus 48,1) Millionen Euro verbessert. Gründe waren vor allem das höhere operative Ergebnis und eine Umsatzsteuerrückzahlung im ersten Quartal 2017. Die Bilanzsumme lag zum 31. März 2017 mit 1.885,3 (31. Dezember 2016: 1.899,2) Millionen Euro nur leicht unter dem Wert zum Ende des Vorjahres. Wegen positiver Währungsentwicklungen stieg das Eigenkapital der Anteilseigner leicht von 331,8 auf 338,8 Millionen Euro. Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 17,5 Prozent zum 31. Dezember 2016 auf 18,0 Prozent. Gleichzeitig erhöhten sich die Nettofinanzschulden per Ende März auf 482,5 Millionen Euro (31. Dezember 2016: 449,4 Millionen Euro). Wesentlicher Grund waren geringere liquide Mittel, die unter anderem aus dem Aufbau des Nettoumlaufvermögens durch die Rückführung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultierten. Ausblick für 2017 bestätigt Die SGL Group bestätigt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2017. Das erwartete Mengenwachstum und die Umsetzung von ersten CORE-Maßnahmen sollten das Konzern-EBITDA und das Konzern-EBIT (jeweils vor Sondereinflüssen) überproportional zum Umsatz steigen lassen, für den die SGL Group einen Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich antizipiert. Durch den Wegfall des positiven Einmaleffekts im Vorjahr aus der Verkaufsvereinbarung für das Werk in Evanston und den geplanten vorzeitigen Rückkauf der Unternehmensanleihe, für den Abschreibungen auf aktivierte Refinanzierungskosten und eine Vorfälligkeitsentschädigung anfallen werden, dürften sich die erwarteten operativen Verbesserungen nicht auf das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten niederschlagen. Daher rechnet die SGL Group mit einem Konzernverlust aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags und damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten und damit auch das Konzernergebnis werden voraussichtlich durch eine leichte Verbesserung im operativen Geschäft von CFL/CE, dem Wegfall von Sondereinflüssen bei GE sowie einem Steueraufwand bezogen auf die rechtliche Verselbständigung der PP im Vorjahr und – je nach Zeitpunkt des Closings – durch den Verkaufserlös für CFL/CE geprägt sein. Im Geschäftsbereich CFM erwartet die SGL Group einen leichten Umsatzanstieg. Sollte sich der Ölpreis weiter über dem Vorjahresniveau bewegen, wird sich dies positiv auf die Verkaufspreise im Marktsegment Textile Fasern niederschlagen, da diese primär durch die Rohstoffkosten bestimmt werden. Dies könnte die Umsatzerwartung positiv beeinflussen, wird aber aufgrund des weitgehend durchlaufenden Charakters voraussichtlich keine Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Insgesamt wird das EBIT des Geschäftsbereichs CFM von steigenden Aufwendungen in das Lightweight and Application Center und von höheren Abschreibungen infolge einer Umrüstung der Precursorlinie geprägt sein. Zudem ist im EBIT des Jahres 2016 ein höherer positiver Effekt aus einer Projektabrechnung im amerikanischen Materialgeschäft für die Luftfahrtindustrie enthalten. Daher erwartet die SGL Group im Bereich CFM ein EBIT auf Vorjahresniveau. Mit einem leichten Umsatzanstieg rechnet die SGL Group auch im Geschäftsbereich GMS. Dieser wird sich durch nahezu alle Marktsegmente bis auf Chemie ziehen, da diese Branche unter seiner anhaltenden Investitionsschwäche leidet. Obwohl für die Solarindustrie für 2017 nur verhaltenes Marktwachstum prognostiziert wird, erwartet die SGL Group einen deutlichen Umsatzanstieg mit Kunden aus diesem Bereich. Auch im Geschäft mit der Lithium-Ionen-Batterieindustrie wird ein deutlicher Anstieg der nachgefragten Mengen erwartet. Die höhere Kapazitätsauslastung in fast allen Geschäftsaktivitäten dürfte zusammen mit Einspareffekten zu einem deutlichen Anstieg des EBIT führen. Damit sollte eine Ziel-Kapitalrendite – das EBITDA im Verhältnis zum eingesetzten Kapital (ROCE) – von 15 Prozent in etwa möglich sein. Im Oktober 2016 hat die SGL Group eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Geschäfts mit Graphitelektroden an das japanische Unternehmen Showa Denko auf Basis eines Unternehmenswerts von 350 Millionen Euro unterzeichnet. Nach Abzug von Schulden erwartet die SGL Group einen Mittelzufluss von mindestens 200 Millionen Euro. Mit dem Closing wird Mitte 2017 gerechnet. Um den Erlös im Verkaufsprozess des ehemaligen Geschäftsbereichs PP zu maximieren, wird CFL/CE, das ebenfalls Teil des Geschäftsbereichs PP ist, separat veräußert. Der Verkaufsprozess für CFL/CE wurde Anfang 2017 fortgesetzt. Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen von potentiellen Käufern bleibt die SGL Group zuversichtlich, noch in diesem Geschäftsjahr eine Verkaufsvereinbarung unterzeichnen zu können. Daher sollten die Nettofinanzschulden zum Jahresende 2017 insgesamt deutlich niedriger liegen als zum Jahresende 2016. Wichtige Kennzahlen der SGL Group (in Millionen Euro)
2) EBITDA vor Sondereinflüssen der letzten zwölf Monate zu durchschnittlich gebundenem Kapital - fortgeführte Aktivitäten (Summe aus Geschäftswert, sonstigen immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, At-Equity bilanzierte Beteiligungen und Nettoumlaufvermögen) 3) Bezogen auf eine durchschnittliche Zahl von 122,3 Mio. Aktien (Q1/2016: 91,8 Millionen Aktien) 4) Finanzschulden (nominal) abzüglich liquider Mittel 5) Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens 6) Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens zu Bilanzsumme 7) Davon Mitarbeiter PP: 1.431 (31. Dezember 2016: 1.442) Über die SGL Group – The Carbon Company Die SGL Group ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten und Materialen aus Carbon (Kohlenstoff). Das umfassende Produktportfolio reicht von Carbon- und Graphitprodukten über Carbonfasern bis hin zu Verbundwerkstoffen. Die Kernkompetenzen der SGL Group sind die Beherrschung von Hochtemperaturtechnologien sowie der Einsatz von langjährigem Anwendungs- und Engineering-Know-how. Damit wird die breite Werkstoffbasis des Unternehmens ausgeschöpft. Diese auf Kohlenstoff basierenden Materialien kombinieren mehrere einzigartige Materialeigenschaften wie die sehr gute Strom- und Wärmeleitfähigkeit, Hitze- und Korrosionsbeständigkeit sowie Leichtigkeit bei gleichzeitiger hoher Festigkeit. Die Hochleistungsmaterialien und -produkte der SGL Group werden aufgrund der Industrialisierung der Wachstumsregionen Asiens und Lateinamerikas und der fortschreitenden Substitution traditioneller Werkstoffe durch neue Materialien zunehmend nachgefragt. Die Produkte der SGL Group werden in der Automobilindustrie und der Chemiebranche eingesetzt sowie in der Halbleiter-, Solar-, LED-Branche oder bei Lithium-Ionen-Batterien. Carbonbasierte Materialien und Produkte werden zudem auch in der Windenergie-, der Luft- und Raumfahrt als auch in der Verteidigungsindustrie verwendet. Mit 33 Produktionsstandorten in Europa, Nordamerika und Asien sowie einem Servicenetz in rund 100 Ländern ist die SGL Group ein global ausgerichtetes Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschafteten rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von 769,8 Mio. Euro. Die Hauptverwaltung hat ihren Sitz in Wiesbaden/Deutschland. Weitere Informationen zur SGL Group sind im Newsroom der SGL Group unter www.sglgroup.com/presse sowie unter www.sglgroup.com zu finden. Wichtiger Hinweis: Soweit unsere Pressemitteilung in die Zukunft gerichtete Aussagen enthält, beruhen sie auf derzeit zur Verfügung stehenden Informationen und unseren aktuellen Prognosen und Annahmen. Naturgemäß sind zukunftsgerichtete Aussagen mit bekannten wie auch unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Einschätzungen abweichen können. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Dazu zählen z. B. nicht vorhersehbare Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Umfeld unserer Hauptkundenindustrien wie z. B. der Elektrostahlproduktion, der Wettbewerbssituation, der Zins- und Währungsentwicklungen, technologischer Entwicklungen sowie sonstiger Risiken und Unwägbarkeiten. Weitere Risiken sehen wir u. a. in Preisentwicklungen, nicht vorhersehbaren Geschehnissen im Umfeld akquirierter Unternehmen und bei Konzerngesellschaften sowie bei den laufenden Kosteneinsparungsprogrammen. Die SGL Group übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen anzupassen oder sonst zu aktualisieren. Kontakt zur Unternehmenskommunikation: Telefon +49 611 6029-100 / Telefax +49 611 6029-101 E-Mail: presse@sglgroup.com / www.sglgroup.com |