SENATOR Entertainment AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
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Zwischenmitteilung der Geschäftsführung
gemäß § 37x WpHG

Senator Entertainment AG, ISIN DE000A0BVUC6, Symbol SMN1
19. November 2008


Marktentwicklung

Die Konjunktur befindet sich global in einer angespannten Lage. Nach der zunehmend dramatischer werdenden Finanzkrise ist inzwischen auch die Realwirtschaft unter verstärkten Druck geraten. Für viele Volkswirtschaften, darunter die USA und weitere führende Wirtschaftsnationen, wird sogar eine schwere Rezession befürchtet.
Auch in Deutschland sind die Auswirkungen dieser Entwicklung merklich zu spüren. Das ifo Institut berichtete für den von ihm ermittelten Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft bei der jüngsten Veröffentlichung am 27. Oktober 2008 von einer erneuten deutlichen Verschlechterung. Damit sank das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer bereits das fünfte Mal in Folge. Insbesondere die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr wurde von den befragten Unternehmen mit erhöhter Sorge betrachtet.

Auf den deutschen Kinomarkt hat sich der wirtschaftliche Abschwung bislang noch nicht nennenswert ausgewirkt. Die Branche bestätigte im dritten Quartal 2008 weitgehend die Vorgaben aus dem Vorjahr. Zwar reduzierte sich die Anzahl verkaufter Eintrittskarten nach Angaben von Nielsen EDI um 7% auf 29,6 Mio., die damit verbundenen Einnahmen konnten jedoch um EUR 0,5 Mio. auf EUR 194,8 Mio. gesteigert werden. Ebenfalls bezogen auf die ersten drei Quartale (Zeitraum 3. Januar bis 28. September) bewegt sich die Branche annähernd auf dem Niveau von 2007. Die Anzahl der Kinobesucher reduzierte sich unwesentlich um 2% auf 87,7 Mio. und die zugehörigen Umsätze gingen ebenfalls nur geringfügig um EUR 7,2 Mio. auf EUR 544,4 Mio. zurück. Angesichts viel versprechender Filmstarts, die für das vierte Quartal bevorstehen, rechnet die Branche damit, die Werte des Vorjahres insgesamt zumindest bestätigen, wenn nicht sogar noch übertreffen zu können. In 2007 sorgten 125,4 Mio. Kinobesucher für Erlöse in Höhe von EUR 757,9 Mio. (Quelle: FFA).


Geschäftsentwicklung der SENATOR Entertainment AG
Die Senator-Gruppe brachte im dritten Quartal 2008 acht Filme in die deutschen Kinos. Davon entfielen fünf Titel auf den Senator Film Verleih sowie drei Werke auf den Central Film Verleih, dem Joint Venture Unternehmen der Senator-Gruppe mit Wild Bunch. Von diesen Filmen erhielt der Titel 'Superhero Movie' von den Zuschauern mit knapp 570.000 verkauften Eintrittskarten den größten Zuspruch. Als Erfolg erwies sich auch der Titel 'Wolke 9'. Ihn sahen bis Ende September 2008 in Deutschland mehr als 270.000 und bis zum heutigen Zeitpunkt mehr als 400.000 Besucher. Insgesamt veröffentlichte die Senator-Gruppe damit 16 Filme in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2008.

Im Geschäftsbereich Home Entertainment setzte Senator seinen Wachstumskurs fort. Allein im dritten Quartal 2008 wurden im Segment Verkauf von DVDs und Blue Ray Discs 20 Filme herausgebracht. Da in einigen Fällen Sondereditionen aufgelegt wurden, belief sich die Gesamtanzahl veröffentlichter Titel während dieses Zeitraums sogar auf 23. Besonders erfolgreich verlief der Absatz des Films 'Das Waisenhaus', der zeitgleich die Chartposition 3 bei DVDs sowie den ersten Platz bei Blue Ray Discs erreichte. Im Segment Verleih wurden im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres vier Filme im Rahmen von fünf Produktfassungen herausgebracht. Auch hier erreichte 'Das Waisenhaus' sowohl in den DVD- als auch den Blue Ray-Charts mit Position 3 die höchste Platzierung unter den Titeln der Senator-Gruppe.

Am 15. Juli 2008 reichte die Senator Entertainment AG eine Klage gegen die Deutsche Bank AG auf Zahlung von EUR 1,25 Mio. ein. Dieser Betrag entspricht einer Differenzhaftung im Zusammenhang mit der Sachkapitalerhöhung aus dem November 2004. Das zugehörige Verfahren schreitet plangemäß voran. Aus der Sicht von Senator ist ein Zeitpunkt für einen abschließenden Urteilsspruch gegenwärtig jedoch nicht absehbar. Im Gegenteil ist die Gruppe auf ein lang andauerndes Verfahren eingestellt.
Am 1. September 2008 stellte die Senator Gruppe ihre Aktivitäten in den USA ein. Marco Weber übernahm die in Los Angeles ansässige Senator Entertainment Inc., die er zukünftig in eigener Verantwortung weiterführt. Zeitgleich trat Herr Weber von seiner bis dato bestehenden Funktion als Vorstand der Senator-Gruppe zurück. Die bislang von Herrn Weber verantworteten Aufgabenbereiche Produktion und Verleih in Deutschland wurden von dem Vorstandsvorsitzenden Helge Sasse übernommen.
Im Zusammenhang mit dem Ausweis eines Verlustes für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres kündigte die Senator-Gruppe bereits am 29. August 2008 die Einleitung eines Restrukturierungsprogramms an. Dies war erforderlich, um auf die angestrengte Liquiditätssituation und auf potenzielle Abschreibungen des Eigenkapitals zu reagieren. Die hierzu notwendigen Maßnahmen wurden inzwischen in die Wege geleitet. Das Ergebnis der Maßnahmen ist derzeit noch nicht endgültig vorhersehbar.

Ausblick

Die Maßnahmen zur Umgestaltung bei Senator gehen jedoch über eine Prüfung und Verbesserung der betrieblichen Prozesse hinaus. So ist die Gruppe dabei, ihre Geschäftsfelder neu zu strukturieren. Insbesondere wird Senator zukünftig nur noch vermindert internationale Filme akquirieren. Statt dessen ist geplant, den Bereich der deutschen Eigen- und Ko-Produktionen deutlich auszubauen, da sich diese Titel als erheblich profitabler erwiesen haben. Hieraus erwartet der Konzern für die Zukunft signifikante Impulse in der Ertragsentwicklung.

Eine ausführliche Finanzberichterstattung wird das Unternehmen mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes 2008 im April 2009 vornehmen.

Berlin, im November 2008

Der Vorstand



Kontakt:
Hillermann Consulting
Christian Hillermann
Investor Relations Senator Entertainment AG
Poststraße 14/16
20354 Hamburg
Tel.: + 49 30 880 91 727
Fax: + 49 30 880 91 723
ir@senator.de

19.11.2008 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP

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