Geschäftsjahr 2001: Starkes Umsatzwachstum weltweit Jahresüberschuss durch Rückstellungen beeinflusst 05.03.2002
Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im Geschäftsjahr 2001 mit einem Umsatzplus von mehr als 1,2 Mrd € das hohe Wachstum der vergangenen Jahre erneut übertroffen. Der Konzernumsatz stieg um 20% auf 7,3 Mrd €. In allen Regionen der Welt konnten zweistellige Wachstumsraten erzielt werden. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 5% auf 797 Mio €, der Jahresüberschuss lag mit 179 Mio € unter dem Vorjahreswert (266 Mio €). Ursachen für den Rückgang beim Jahresüberschuss waren die Rückstellungen der Fresenius Medical Care AG für Aufwendungen, die im Zusammenhang mit US-Rechtsangelegenheiten aus der National Medical Care-Transaktion im Jahr 1996 stehen. Der Jahresüberschuss vor außerordentlichem Ergebnis betrug 369 Mio €; ein Zuwachs von 39%. Ausblick 2002 Die sehr gute Umsatzentwicklung des Jahres 2001 bestätigt den Erfolg von Fresenius in den Märkten. Obgleich die Gesundheitssysteme der westlichen Länder geprägt sind von zunehmendem Druck zur Kosteneinsparung, Preisverfall und wachsender Investitionszurückhaltung, konnte Fresenius den Umsatz weiter steigern. Durch die Expansion des Dienstleistungsgeschäftes in den westlichen Ländern plant der Gesundheitskonzern seine Marktposition weiter auszubauen. Sehr gut entwickelte sich auch der Umsatz in den Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika, die aufgrund der steigenden Nachfrage nach Gesundheitsleistungen attraktive Wachstumsmärkte für Fresenius sind. Dementsprechend erwartet der Konzern für das Jahr 2002 unter den geltenden Währungsrelationen des Jahres 2001 einen Umsatzanstieg in einer Größenordnung von rund 10 %. Das Ergebnis soll prozentual stärker steigen als der Umsatz. Dividende Obwohl der Jahresüberschuss durch außerordentliche Aufwendungen beeinflusst wurde, soll die Dividende für das Geschäftsjahr 2001 erhöht werden. Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat vorschlagen, die Dividende von 0,93 € auf 1,03 € je Stammaktie und von 0,96 € auf 1,06 € je Vorzugsaktie zu erhöhen. (Vorjahr adjustiert auf die neue Aktienstückzahl gemäß der im Jahr 2001 durchgeführten Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln) Umsatz Im Jahr 2001 steigerte Fresenius den Konzernumsatz auf 7.320 Mio €. Der starke Anstieg von 20% resultiert zu 8 Prozentpunkten aus organischem Wachstum, zu 11 Prozentpunkten aus Akquisitionen und zu 1 Prozentpunkt aus den veränderten Wechselkursrelationen, insbesondere des US-Dollars zum Euro. In allen Regionen der Welt wurde der Umsatz erheblich gesteigert:
Alle Unternehmensbereiche haben zum Umsatzwachstum des Jahres 2001 beigetragen. Die Umsatzanteile der Unternehmensbereiche am Gesamtumsatz haben sich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich verändert:
ERGEBNIS
Die Investitionen in Sachanlagen bezogen sich vorrangig auf die Gründung und Einrichtung von Dialysekliniken, ferner wurden Produktionskapazitäten erweitert und Produktionsprozesse optimiert. Cashflow Der Cashflow des Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2001 661 Mio € (2000: 667 Mio €) und lag damit etwa auf dem Vorjahresniveau. Dabei wurde der Einfluss des rückläufigen Jahresüberschusses im Wesentlichen durch erhöhte Abschreibungen kompensiert. Der Finanzierungsbedarf aus der Veränderung des Working Capital hat sich gegenüber dem Vorjahr auf -149 Mio € (2000: -204 Mio €) reduziert. Dies resultiert aus der nicht ausgabenwirksamen Veränderung der Steuer- und sonstigen Rückstellungen, hauptsächlich bedingt durch die Bildung von Rückstellungen bei Fresenius Medical Care im Zusammenhang mit US-Rechtsangelegenheiten und aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern. Gegenläufig wirkte sich die deutliche Erhöhung des Forderungsbestandes aus. Der operative Cashflow betrug im Geschäftsjahr 2001 512 Mio € (Vorjahr: 463 Mio €) und deckte vollständig den Finanzierungsbedarf aus Investitionstätigkeit vor Akquisitionen. Der Free Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden betrug 137 Mio € und lag 13% unter dem Vorjahreswert. Vermögens- und Kapitalstruktur Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31.12.2000 um 1.098 Mio € auf 7.571 Mio € (+17%). Von dieser Erhöhung entfielen rund 13 Prozentpunkte auf Akquisitionen, 1 Prozentpunkt auf Währungseffekte und 3 Prozentpunkte auf die Ausweitung der bisherigen Geschäftstätigkeit. Die Eigenkapitalquote stieg auf 45,3% (31.12.2000: 43,4%). Dies resultierte im Wesentlichen aus der Erhöhung des Eigenkapitals durch die Ausgabe von Trust Preferred Securities der Fresenius Medical Care AG sowie durch die Ausgabe von Stamm- und Vorzugsaktien der Fresenius AG zum Erwerb der Wittgensteiner Kliniken AG. Die Verbindlichkeiten gegenüber Banken, aus Anleihen und Teilschuldverschreibungen betrugen 2,04 Mrd € (31.12.2000: 1,85 Mrd €). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ende 2001 waren im Fresenius-Konzern weltweit 60.667 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Das Unternehmen beschäftigte 10.693 Personen (21%) mehr als am Jahresende 2000 (49.974). Allein durch den Zukauf neuer Unternehmen kamen rund 8.000 Beschäftigte hinzu, davon rund 5.000 bei der Wittgensteiner Kliniken AG in Deutschland. Die Unternehmensbereiche Fresenius Medical Care Fresenius Medical Care, der weltweit größte Anbieter für Dialyseprodukte und Dialysedienstleistungen, hat im Jahr 2001 seine internationale Marktposition weiter gestärkt – sowohl durch Akquisitionen als auch aus eigener Kraft. Insgesamt wurden zum 31.12.2001 weltweit rund 105.830 Dialysepatienten in 1.400 Kliniken versorgt. Die Geschäftsentwicklung der Fresenius Medical Care AG verlief im Berichtsjahr wie folgt: Der Umsatz erhöhte sich um 16% auf 4.859 Mio US$ (2000: 4.201 Mio US$). Währungsbereinigt betrug der Zuwachs 17%. Den EBIT vor Sonderaufwendungen (Rückstellungen für US-Rechtsangelegenheiten in Höhe von 258 Mio US$ vor Steuern) steigerte Fresenius Medical Care um 4% von 621 Mio US$ im Vorjahreszeitraum auf 644 Mio US$ (währungsbereinigt: + 5%). Der Jahresüberschuss vor Sonderaufwendungen stieg um 15% auf 245 Mio US$ (Vorjahr: 212 Mio US$). Der Jahresüberschuss betrug 63 Mio US$. (Details hierzu in der Presse-Information der Fresenius Medical Care AG). Fresenius Kabi Der auf Infusions- und Ernährungstherapien spezialisierte Unternehmensbereich Fresenius Kabi hat im Geschäftsjahr 2001 eine Umsatzsteigerung von 14% auf 1.274 Mio € erreicht (Vorjahr: 1.122 Mio €) und damit seine positive Umsatzentwicklung fortgesetzt. Besonders erfolgreich wuchs das Unternehmen in der Region Asien-Pazifik, wo ein Umsatzplus von 41% erzielt wurde. Der Umsatz verteilt sich auf das Klinik- und Ambulatory Care-Geschäft* wie folgt: Das Klinik-Geschäft wuchs um 10% auf 955 Mio € und erzielte einen Umsatzanteil am Gesamtumsatz von 75%. Das Ambulatory Care-Geschäft erreichte ein Umsatzwachstum von 26% auf 319 Mio €, was einem Umsatzanteil von 25% entspricht. Der EBIT in Höhe von 75 Mio € lag erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert (88 Mio €). Die bereits im März 2001 angekündigten Einmaleffekte, insbesondere Restrukturierungsmaßnahmen, sowie das negative Ergebnis der im Jahr 2000 akquirierten ProReha und der Parallelbetrieb der Produktionen in Stockholm und Uppsala belasteten das Ergebnis. Zur Optimierung des europäischen Produktionsnetzes wurden im Geschäftsjahr folgende Maßnahmen durchgeführt: Die Produktionsstätte für parenterale Ernährung in Stockholm wurde zum Ende des Jahres 2001 geschlossen und die Produktion am Standort Uppsala konzentriert. Dort konnten die Volumina der im Jahr 2000 in Betrieb genommenen Fertigungslinien erhöht werden. Die Restrukturierungsmaßnahmen in diesem Werk werden im Jahr 2002 auf niedrigerem Niveau fortgeführt. Das Werk in Limoges, Frankreich, wurde verkauft. Die Produktionsstätte in Potenza, Italien, wurde ebenfalls verkauft und die Produktion am Standort Isola della Scala gebündelt. Im Werk Friedberg, Deutschland, wurde die Fertigungstechnologie optimiert und die Produktionsmengen von Infusionslösungen in PVC-freien Beuteln erhöht. * Ambulatory Care-Geschäft = Umsatz mit Produkten und medizinischen Dienstleistungen für die Versorgung von Patienten zu Hause; Vorjahreswerte wurden entsprechend adjustiert. Fresenius ProServe Mit einem 59%igen Umsatzplus schloss Fresenius ProServe das Geschäftsjahr 2001 ab und erreichte einen Umsatz von 452 Mio € (Vorjahr: 284 Mio €). Dieser starke Zuwachs war durch die erstmalige Konsolidierung der Wittgensteiner Kliniken AG geprägt. Die Integration der Wittgensteiner Kliniken AG in den Unternehmensbereich Fresenius ProServe wurde erfolgreich umgesetzt. Die Entwicklung des Geschäfts verlief plangemäß. Durch die Übernahme der Wittgensteiner Kliniken und die damit verbundene erhebliche Ausweitung des Servicegeschäftes erfolgt eine Gliederung der Finanzberichterstattung in folgende Segmente:
Das Healthcare-Geschäft hat sich mit einem Umsatzwachstum um 73% auf 373 Mio € sehr positiv entwickelt. Innerhalb des Healthcare-Geschäftes entfielen im Geschäftsjahr 2001 65% des Umsatzes auf Serviceleistungen, 35% auf Projektleistungen. Der Umsatz mit Serviceleistungen konnte vornehmlich durch die Akquisition der Wittgensteiner Kliniken AG auf 243 Mio € erheblich gesteigert werden (Vorjahr: 86 Mio €). Bereinigt um diese Akquisition betrug das Umsatzwachstum im Berichtsjahr 11%. Der Umsatz aus Projekten (130 Mio €) lag abrechnungsbedingt auf Vorjahresniveau (2000: 129 Mio €). Das Pharmaindustrie-Geschäft verzeichnete im Geschäftsjahr 2001 einen Umsatzanstieg von 14% auf 79 Mio € (Vorjahr: 69 Mio €). Das operative Ergebnis (EBIT) von Fresenius ProServe ist von 15 Mio € im Jahr 2000 auf 17 Mio € in 2001 gestiegen, was einem Zuwachs von 13% entspricht. Ausschließlich das Healthcare-Geschäft erwirtschaftete dieses operative Ergebnis. Das Pharmaindustrie-Geschäft musste ein negatives Ergebnis hinnehmen. Bei den Kenngrößen Auftragseingang und Auftragsbestand, die für das Projektgeschäft von wesentlicher Bedeutung sind, hat Fresenius ProServe im Berichtsjahr neue Höchststände erzielt:
Fresenius HemoCare Konzernzahlen auf einen Blick
* 2001 wurde eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis 1:1 durchgeführt; der Vorjahreswert wurde entsprechend angepasst. |