Highlights
- Deutlich mildere Temperaturen in Österreich, Bulgarien und Mazedonien
- Steigerung der erneuerbaren Stromerzeugung um 10,5 %
- Anhaltend hoher Bedarf an Strom aus thermischer Erzeugung zur Netzstabilisierung
- Netzausbau zwischen Mödling und Baden lässt größtes überregionales Naturwärmenetz Österreichs entstehen
- Übernahme der Betriebsführung der örtlichen Wasserleitungsnetze in zwei weiteren niederösterreichischen Gemeinden ab 1. Jänner 2018
- Fertigstellung eines Kläranlagenprojekts in Mazedonien
- Fortsetzung der Investitionsstrategie in den Bereichen Netze, erneuerbare Erzeugung und Trinkwasser in Niederösterreich
Kennzahlen
- Umsatz: -2,7 % auf 590,9 Mio. Euro
- EBITDA: +5,4 % auf 231,6 Mio. Euro
- EBIT: +32,5 % auf 166,0 Mio. Euro
- Konzernergebnis: +17,7 % auf 112,2 Mio. Euro
- Nettoverschuldung: 1.132,5 Mio. Euro (30.09.2017: 1.213,2 Mio. Euro)
Energiewirtschaftliches Umfeld
Das erste Quartal 2017/18 war in den für die EVN relevanten Märkten Österreich, Bulgarien und Mazedonien von deutlich milderen Temperaturen im Vergleich zum Vorjahr geprägt.
Während die für den Berichtszeitraum geltenden Terminpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom stiegen, lagen die Spotmarktpreise aufgrund der milden Witterung unter dem Niveau des Vorjahres. Getrieben von verbesserten Konjunkturdaten lagen die Preise für Primärenergieträger, beispielsweise jene für Erdgas, in der Berichtsperiode im Durchschnitt über dem Niveau des Vorjahres.
EBITDA, EBIT und Konzernergebnis trotz Umsatzrückgang über Vorjahresniveau
Die Umsatzerlöse der EVN verringerten sich im ersten Quartal 2017/18 im Jahresvergleich um 16,5 Mio. Euro bzw. 2,7 % auf 590,9 Mio. Euro. Die Entwicklung war dabei von gegenläufigen Faktoren geprägt: So verzeichneten die erneuerbare Stromerzeugung, die Vermarktung der thermischen Kraftwerke zur Netzstabilisierung, der Wärmeverkauf und das regulierte Netzgeschäft Zuwächse. Diese konnten jedoch niedrigere Erlöse aus dem Gashandel, den witterungsbedingt geringeren Energie- und Netzabsatz in Südosteuropa sowie einen Umsatzrückgang im internationalen Projektgeschäft nicht zur Gänze ausgleichen.
Im Einklang mit dem rückläufigen Gashandel, dem geringeren Einsatz an Primärenergieträgern für die thermische Erzeugung sowie dem witterungsbedingt geringeren Energieabsatz in Südosteuropa reduzierte sich auch der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger. Die daraus resultierende Verbesserung im energiewirtschaftlichen Ergebnis führte zu einem Anstieg des EBITDA; es nahm um 11,8 Mio. Euro bzw. 5,4 % auf 231,6 Mio. Euro zu.
Bei nahezu stabilen planmäßigen Abschreibungen von 65,0 Mio. Euro (Vorjahr: 65,7 Mio. Euro) reduzierten sich die Abschreibungen einschließlich der Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen um 28,9 Mio. Euro bzw. 30,6 % auf 65,6 Mio. Euro. Im Vorjahreswert war allerdings eine Wertminderung des bulgarischen Wasserkraftwerksprojekts Gorna Arda enthalten gewesen. In Summe erzielte die EVN auf Basis dieser Entwicklungen im Berichtszeitraum ein EBIT von 166,0 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert bedeutet dies ein Plus von 40,7 Mio. Euro bzw. 32,5 %.
Das Finanzergebnis ging - vor allem durch den Entfall positiver Einmaleffekte im Zinsergebnis des Vorjahres - auf -11,8 Mio. Euro zurück (Vorjahr: -8,6 Mio. Euro). Per Saldo erhöhte sich das Konzernergebnis um 16,9 Mio. Euro bzw. 17,7 % auf 112,2 Mio. Euro.
Solide Bilanzstruktur; gesunkene Nettoverschuldung
Die positiven operativen Ergebnisse der EVN sind die Grundlage für eine solide Bilanzstruktur. Die Nettoverschuldung reduzierte sich gegenüber dem 30. September 2017 um 80,7 Mio. Euro auf 1.132,5 Mio. Euro. Daraus bedingt ging das Gearing auf 34,6 % zurück
(30. September 2017: 38,5 %).
Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft
Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Quartal 2017/18 mit 1.687 GWh um 12,9 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Während die erneuerbare Erzeugung bedingt durch ein besseres Wind- und Wasserdargebot sowie zusätzliche Windkraftkapazitäten um 10,5 % auf 577 GWh anstieg, ging die Produktion aus Wärmekraftwerken im Jahresabstand um 21,5 % auf 1.110 GWh zurück. Dies geht in erster Linie auf einen hohen Vergleichswert zurück, der durch die hohe europäische Stromnachfrage im außergewöhnlich kalten Winter des Vorjahres beeinflusst war.
Auf weiterhin hohem Niveau war wieder der Bedarf nach Reservekapazität zur Netzstabilisierung. So wurden im Winterhalbjahr 2017/18 erstmals alle Wärmekraftwerke der EVN in Niederösterreich mit einer Erzeugungskapazität von 1.090 MW vertraglich für den süddeutschen Raum bereitgestellt.
Im laufenden Geschäftsjahr wird die EVN ihre Windkraft-Erzeugungskapazität durch die für das Frühjahr 2018 geplante Inbetriebnahme des Windparks Sommerein von derzeit 279 MW auf 314 MW erhöhen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019/20 soll die Erzeugungskapazität dann in einem nächsten Schritt durch die Umsetzung bereits behördlich genehmigter Projekte auf rund 370 MW gesteigert werden. Mittelfristig strebt die EVN im Bereich Windkraft ein Ausbauziel von bis zu 500 MW an, das durch die Umsetzung weiterer, zum Teil bereits ebenfalls behördlich genehmigter Projekte erreicht werden soll. Dies setzt allerdings entsprechende Rahmenbedingungen voraus. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt liegt im Energiegeschäft unverändert auf dem Netzausbau zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit.
Umwelt- und Wassergeschäft
Die Investitionen im Umweltgeschäft konzentrieren sich weiterhin auf die Verbesserung von Versorgungssicherheit und -qualität der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich. Schwerpunkte bilden dabei der Ausbau überregionaler Leitungsnetze sowie die Errichtung einer weiteren Naturfilteranlage zur natürlichen Reduktion der Wassererhärte südöstlich von Wien auf dem Brunnenfeld Wienerherberg. Mit Anfang Jänner 2018 konnte die EVN zudem in zwei weiteren niederösterreichischen Gemeinden, in Leopolsdorf bei Wien sowie Haugsdorf, die Betriebsführung der örtlichen Wasserleitungsnetze übernehmen.
Im internationalen Projektgeschäft wurde im ersten Quartal 2017/18 das erste von vier Kläranlagenprojekten in Mazedonien fertiggestellt und an den Auftraggeber übergeben. Damit arbeitete die EVN zum Stichtag 31. Dezember 2017 an insgesamt sechs Projekten zur Errichtung von Kläranlagen in Kroatien, Mazedonien, Polen und Tschechien. Im Jänner 2018 erhielt die EVN den Zuschlag für einen neuen Generalunternehmerauftrag für ein Kläranlagenprojekt in Bahrain (Auftragswert umgerechnet rund 170 Mio. Euro). Von einer Vertragsunterzeichnung ist in den nächsten Monaten auszugehen. Die Kapazität der bestehenden Anlage wird im Rahmen eines Generalunternehmerauftrags verdoppelt und damit künftig für rund 1,6 Mio. Einwohner ausgelegt sein. Der Auftrag umfasst auch die Errichtung einer Schlammtrocknungs- und Klärschlammverbrennungsanlage mit einer Leistung von rund 15 MW. Die Bauzeit für das Gesamtprojekt soll 36 Monate betragen. Danach wird die EVN für zehn Jahre auch die Betriebsführung übernehmen.
Ausblick
Unter der Annahme durchschnittlicher energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist für das Geschäftsjahr 2017/18 von einem normalisierten Konzernergebnis im Schnitt der Geschäftsjahre 2015/16 und 2016/17 auszugehen. Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die eingeleiteten Verfahren in Bulgarien, die verbleibenden Verfahren im Zusammenhang mit dem Kraftwerksprojekt Walsum 10 sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau könnten das Konzernergebnis jedoch wesentlich beeinflussen.
Den vollständigen Aktionärsbericht zum ersten Quartal 2017/18 finden Sie unter www.investor.evn.at.
28.02.2018 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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