Sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2011:
BayWa verbessert EBIT deutlich und erreicht fast 10 Mrd. Euro Umsatz
'Ein ausgesprochen erfolgreiches Geschäftsjahr mit nochmals deutlichen Steigerungen bei Umsatz und EBIT im Vergleich zu 2010', bilanzierte der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Klaus Josef Lutz, bei der Vorlage der Jahreszahlen 2011. Der Konzernumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 9,6 Mrd. Euro und damit um rund 21 Prozent höher als im Vorjahr. Das EBIT stieg auf rund 151,4 Mio. Euro (2010: 128,9 Mio. Euro). Für das laufende Jahr zeigte sich Lutz zuversichtlich und will auch für 2012 ein Ergebnis in ähnlicher Größenordnung erzielen. Es sei zwar schwer einzuschätzen, wie sich die Euroschuldenkrise auf die Konjunktur auswirke, aber 'zurzeit gehen wir davon aus, dass sich all unsere Geschäftsbereiche stabil entwickeln werden', so Lutz. Die Aktionäre sollen am Erfolg der BayWa teilhaben. Deshalb werde der Hauptversammlung eine um 20 Prozent höhere Dividende als im Vorjahr von 60 Cent pro Aktie vorgeschlagen.
Der Erfolg des Jahres 2011 wurde von allen Segmenten getragen. Sowohl bei Agrar als auch bei Energie und Bau übertraf das EBIT das Niveau des Vorjahres. So entstand durch geringere Erntemengen im Getreide eine stärkere Nachfrage, die zum Abbau von Lagerbeständen führte. Die Erzeugerpreise blieben stabil, so dass der Handel mit Betriebsmitteln - trotz höherer Preise - stieg und das Geschäft mit Agrartechnik deutlich anzog.
Das Obstgeschäft entwickelte sich ebenfalls positiv, da trotz höheren Erntevolumens bei Tafelkernobst die Preise stabil blieben. Mit dem Erwerb von Turners & Growers, einem der weltweit bedeutendsten Frischobsthändler, hat die BayWa einen weiteren wesentlichen Schritt in Richtung Internationalisierung getan. 'Wir erwarten in Zukunft deutliche Gewinnbeiträge aus Neuseeland und weitere Vermarktungschancen für unsere deutschen Anbauer', erläuterte Lutz.
Auch die Internationalisierung im Bereich der erneuerbaren Energien schritt weiter voran. Mit einem EBIT allein aus diesem Bereich von rund 27 Mio. Euro lag das Ergebnis sogar etwas über den Erwartungen. 'Der Zukauf von Firmen in den USA, Großbritannien und Italien verbreitert unsere Basis, um von den einzelnen nationalen Entwicklungen unabhängiger zu sein', so Lutz. Weitere Akquisitionen in diesem Bereich und im Agrarsegment schließt Lutz auch für 2012 nicht aus, wenngleich der Focus auf der Konsolidierung der Neuerwerbungen liege.
Erfreulich war auch die Entwicklung im Segment Bau: Die Sparte Baustoffe verdreifachte fast das EBIT im Vergleich zum Vorjahr und erzielte damit den größten Gewinnsprung aller Sparten. Außerdem wurden hier nach längerer Zeit erstmals wieder die Kapitalkosten erwirtschaftet.
Auch die Sparte Bau & Gartenmarkt verbesserte sich deutlich. 'Die Einbringung dieser Sparte in ein Joint Venture mit Hellweg ist entscheidend für die weitere positive Entwicklung dieses Geschäftszweigs im BayWa Konzern', bekräftigte Lutz.
Die Bau & Gartenmärkte könnten sich nun unter der operativen Leitung eines reinen Einzelhandelsunternehmens konsequent auf ihr Geschäft konzentrieren.
Segment Agrar: Treiber für das hervorragende Gesamtergebnis der BayWa AG
Im Segment Agrar setzte der Konzern im Vorjahr 4,3 Mrd. Euro um (2010: 3,5 Mrd. Euro), eine Steigerung um über 21 Prozent. Das EBIT stieg um rund 22 Prozent auf 78,0 Mio. Euro (2010: 63,9 Mio. Euro).
Die Sparte Agrarhandel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln erhöhte ihren Umsatz in 2011 um knapp 20 Prozent auf 3,0 Mrd. Euro (2010: 2,5 Mrd. Euro). Das EBIT verbesserte sich um 13,5 Prozent auf 56,1 Mio. Euro (2010: 49,4 Mio. Euro).
Der Umsatzanstieg ist hauptsächlich preisbedingt, da die Erntemengen im Durchschnitt unter den Vorjahreswerten lagen. Zudem profitierte die BayWa von einem starken Nacherfassungsgeschäft und einem Anstieg bei der Dünger- und Futtermittelnachfrage.
Die Sparte Obst steigerte ihren Umsatz um rund 26 Prozent auf 129,7 Mio. Euro (2010: 102,8 Mio. Euro). Das EBIT verbesserte sich auf 4,0 Mio. Euro (2010: 3,7 Mio. Euro). Die BayWa ist führender Tafelobstlieferant für den Lebensmitteleinzelhandel und größter Anbieter für Kernobst aus biologischer Produktion.
Durch die Übernahme von Turners & Growers wird die BayWa durch die unterschiedlichen Erntezeiten ihre Lieferung über das ganze Jahr ausdehnen können und von den Wachstumsmärkten in Asien profitieren.
Die Sparte Technik erzielte 2011 einen Umsatz von rund 1,1 Mrd. Euro (2010: 873,3 Mio. Euro). Dies ergibt eine Steigerung von fast 26 Prozent. Das EBIT stieg um 67 Prozent auf 18 Mio. Euro (2010: 10,8 Mio. Euro). Die Sparte profitierte von einer großen Kaufbereitschaft der Kunden aufgrund der verbesserten Erlössituation in der Landwirtschaft. Positiv wirkte sich auch die Neuordnung der Marken Claas und AGCO/Fendt und die Ausweitung der Vertriebsgebiete aus.
Segment Energie: Positive Entwicklung durch erneuerbare Energien
Das Segment Energie erzielte 2011 einen Umsatz von 3,1 Mrd. Euro (2010: 2,4 Mrd. Euro). Das EBIT betrug 33,4 Mio. Euro (2010: 30,3 Mio. Euro). Der Umsatzanstieg von fast 32 Prozent ist vor allem auf die extrem gestiegenen Heizölpreise zurückzuführen. Diese waren gleichzeitig für die verhaltene Nachfrage im Heizölgeschäft verantwortlich.
Daher sank aufgrund vielfältiger, aber kleiner Bestellmengen die Marge in diesem Geschäftszweig. Dies zeigen auch die Zahlen für das klassische Energiegeschäft: Der Umsatz im Handel für Heizöl, Pellets, Kraft- und Schmierstoffe stieg zwar kräftig um über 33 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro (2010: 2,1 Mrd. Euro), aber das EBIT sank auf 6,3 Mio. Euro (2010: 9,3 Mio. Euro).
Sehr positiv konnte sich dagegen das Geschäft im Bereich erneuerbare Energien entwickeln: Der Umsatz stieg 2011 um rund 20 Prozent auf 306,0 Mio. Euro (2010: 254,8 Mio. Euro) und erzielte ein EBIT von 27,1 Mio. Euro (2010: 21,1 Mio. Euro). Der Umsatz erhöhte sich sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Zukäufe. Alle drei Bereiche - Solar, Wind und Biomasse - trugen zu diesem Ergebnis bei. 'Diese Strategie, Projekte zu planen, zu bauen, zu betreiben und dann auch wieder zu verkaufen, ist aufgegangen. Wie geplant sind wesentliche Projekte im letzten Quartal 2011 verkauft worden', erläuterte Klaus Josef Lutz. Der Handel mit Solaranlagen erlebte nach verhaltener Nachfrage in Deutschland bei gleichzeitig stark sinkenden Modulpreisen im vierten Quartal 2011 einen Boom, da weitere Kürzungen der Einspeisevergütung ab dem 1. Januar 2012 griffen. Allein im Dezember 2011 wurden in Deutschland mit 3.000 Megawatt (MW) fast 50 Prozent des Zubaus von 7.500 MW im Gesamtjahr 2011 installiert. 'Davon haben wir mit unserem Solarhandel ebenso profitiert', so Lutz. Er fordere aber eine planbarere Förderpolitik, um starke Schwankungen im Markt und Verunsicherungen der Kunden zu vermeiden. 'In der Energiepolitik gibt es viele Faktoren, die zum Erfolg führen müssen, um die Energiewende zu schaffen und die Energieerzeugung in Deutschland langfristig zu sichern. Eine berechenbare Förderpolitik gehört dazu', so Lutz.
Segment Bau: Günstiges Konjunkturklima und Strukturmaßnahmen sorgen für eine Verdoppelung des EBITs
Der Umsatz im Segment Bau erhöhte sich 2011 um 8,5 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro (2010: 1,9 Mrd. Euro). Das EBIT stieg um fast 99 Prozent auf 36,5 Mio. Euro (2010: 18,3 Mio. Euro).
Der Umsatz der Sparte Baustoffe verbesserte sich 2011 um 10 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro (2010: 1,4 Mrd. Euro); das EBIT verdreifachte sich fast gegenüber dem Vorjahr auf 24,7 Mio. Euro (2010: 8,5 Mio. Euro). Diese Sparte profitierte vor allem von günstigen Witterungsbedingungen und einer guten Baukonjunktur im letzten Geschäftsjahr: Allein die Baugenehmigungen in Deutschland stiegen um 6 Prozent und die Investitionen im Wohnungsbau erhöhten sich um 5,9 Prozent.
Auch in der Sparte Bau & Gartenmärkte1 wirkte sich die positive Konjunktur so wie die gute Entwicklung der neuen und modernisierten Märkte aus: Der Umsatz verbesserte sich 2011 um 4,7 Prozent auf 557,1 Mio. Euro (2010: 532,3 Mio. Euro), das EBIT stieg um über 20 Prozent auf 11,8 Mio. Euro (2010: 9,8 Mio. Euro).
1Die Sparte Bau & Gartenmarkt der BayWa AG wurde zum 01. Januar 2012 in ein Joint Venture mit der Hellweg Gruppe eingebracht und wird ab diesem Zeitpunkt at-Equity bilanziert. Zukünftig wird sie nur noch über das Equity-Ergebnis unter den Sonstigen Aktivitäten aufgeführt.
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Marion Danneboom, BayWa AG, Leiterin PR/Unternehmenskommunikation,
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