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DGAP-News News vom 23.04.2015

WILEX AG: Ergebnisse aus Heidelberg Pharmas Forschungskooperation mit MD Anderson Cancer Center in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht

WILEX AG / Schlagwort(e): Studienergebnisse

2015-04-23 / 09:15


PRESSEMITTEILUNG

Ergebnisse aus Heidelberg Pharmas Forschungskooperation mit MD Anderson Cancer Center in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht

- Darmkrebs-Subpopulation ist aufgrund einer häufigen genetischen Veränderung empfänglicher für Therapie mit ATACs

- Ursache für die hohe Sensitivität der Subpopulation ist ein hemizygoter Zustand des TP53 Tumorsuppressorgens und des POLR2A Gens, der bei etwa 50 % der Darmkrebspatienten auftritt

- Patientenstratifizierung nach TP53 oder POLR2A Genstatus könnte das therapeutische Fenster von ATACs signifikant erweitern

München, 23. April 2015 - Die WILEX AG (ISIN DE000A11QVV0 / WL6 / FWB) gab heute bekannt, dass zukunftsweisende Ergebnisse über die Antikörper-Amanitin-Konjugat (ATAC)-Technologie in dem peer-reviewed Journal Nature veröffentlicht wurden. Die Publikation wurde vom Department of Cancer Biology, University Texas MD Anderson Cancer Center und von Wissenschaftlern der WILEX-Tochtergesellschaft Heidelberg Pharma erstellt.

In präklinischen Studien demonstrierten die Forschungsgruppen von MD Anderson und Heidelberg Pharma die außergewöhnlich hohe Wirksamkeit von ATAC-Therapeutika in der Behandlung einer Darmkrebs-Subpopulation, die Veränderungen im Status des Tumorsuppressorgens TP53 aufweist. Die Veränderungen sind bedingt durch die gleichzeitige Deletion einer Kopie des TP53 Gens sowie des benachbarten POLR2A Gens, das für das ATAC-Zielmolekül RNA-Polymerase II kodiert. Dieser hemizygote Genstatus von TP53 und POLR2A führt zur verringerten RNA Polymerase II mRNA- und Proteinspiegeln in Tumorzellen und dadurch zu einer signifikant höheren Sensibilität dieser Krebszellen gegenüber ATACs. In präklinischen in-vitro- und in-vivo-Studien zeigten ATACs eine etwa zehnfach höhere Antitumor-Aktivität bei Tumoren mit hemizygotem POLR2A Status im Vergleich zu Tumoren mit homozygotem Status. Weitere Daten weisen darauf hin, dass solche genetischen Veränderungen auch bei anderen Tumorarten vorliegen. ATACs stellen somit eine vielversprechende therapeutische Strategie für Patienten dar, die an hochresistenten Tumorerkrankungen leiden. In der klinischen Anwendung wird die Patientenselektion auf Basis des TP53 und POLR2A Genstatus eine Erweiterung des therapeutischen Fensters erlauben und eine hohe Wirksamkeit bei gleichzeitiger Verringerung der Toxizität ermöglichen.

Professor Andreas Pahl, Chief Scientific Officer der Heidelberg Pharma GmbH kommentierte: "Die Verwendung des TP53 und POLR2A Genstatus als Biomarker für die ATAC-Sensitivität könnte eine Stratifizierung der Patienten erlauben, die sehr wahrscheinlich von einer ATAC-Therapie profitieren. Die Patientenselektion im Hinblick auf die Toxin-Sensitivität ist ein neuer Ansatz auf dem Gebiet der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC-Technologie) und könnte dazu beitragen, die aktuellen Limitierungen dieser Wirkstoffklasse zu überwinden."

Professor Xiongbin Lu, MD Anderson Cancer Center, sagte: "Darmkrebspatienten mit einem veränderten TP53 Genstatus haben eine ungünstige Prognose und derzeit nur wenige erfolgsversprechende Behandlungsoptionen. Nachdem POLR2A als therapeutischer Ansatzpunkt für p53 veränderte Tumore entdeckt wurde, könnte mit Hilfe von ATACs der Therapieerfolg in dieser Subgruppe signifikant verbessert werden."

Die Zusammenfassung der Publikation kann auf nature.com eingesehen werden.

Über Heidelberg Pharmas firmeneigene ATAC-Technologie

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (antibody drug conjugates - ADCs) kombinieren die hohe Affinität und Spezifität von Antikörpern mit dem Potenzial von kleinen toxischen Molekülen, um Krebs und entzündliche Erkrankungen zu bekämpfen. ATACs sind ADCs auf Basis von hochwirksamen Amatoxin-Payloads. Amatoxine sind bizyklische Peptide, die in der Natur im Grünen Knollenblätterpilz vorkommen. Durch Bindung an die RNA Polymerase II hemmen sie die Transkription der mRNA, einem Mechanismus der entscheidend für das Überleben von eukaryotischen Zellen ist. Deshalb zeigen ATACs eine vergleichbare Inhibition von sich teilenden sowie ruhenden Tumorzellen. Diese Eigenschaft unterscheidet ATACs von anderen ADC-Technologien, die bevorzugt sich teilende Tumorzellen angreifen. Als möglichen zusätzlichen Vorteil könnten ATACs Resistenzmechanismen überwinden, die die Wirksamkeit von anderen ADCs einschränken könnten.

Über WILEX und Heidelberg Pharma

Die WILEX AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen und verfügt über ein Portfolio diagnostischer und therapeutischer Phase III-Produktkandidaten, basierend auf Antikörpern zur Erkennung und gezielten Behandlung des klarzelligen Nierenzellkarzinoms, das zur Auslizensierung zur Verfügung steht. Der Fokus der Forschung und Entwicklung liegt auf dem operativen Geschäft der Tochtergesellschaft Heidelberg Pharma GmbH in Ladenburg, die vor allem die innovative Plattformtechnologie für Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC-Technologie) weiterentwickelt und präklinische Serviceleistungen in den Bereichen Wirkstoffentdeckung und -entwicklung anbietet. Die WILEX AG ist notiert an der Frankfurter Wertpapierbörse: ISIN DE000A11QVV0 / WKN A11QVV / Symbol WL6. Weitere Informationen unter www.wilex.com.

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