PAION AG VERÖFFENTLICHT KONZERNQUARTALSMITTEILUNG FÜR DIE ERSTEN NEUN MONATE 2016
- Positive Daten in der pivotalen US-Phase-III-Koloskopiestudie mit Remimazolam in der Indikation Kurzsedierung
- Investitions- und Lizenzvereinbarung mit Cosmo Pharmaceuticals (Cosmo) für die Entwicklung und Kommerzialisierung von Remimazolam in den USA
- Starke Cashposition mit EUR 35,9 Mio. zum 30. September 2016
- Telefonkonferenz (auf Englisch) heute um 14:00 Uhr MEZ
Aachen, 09. November 2016 - Das Specialty-Pharma-Unternehmen PAION AG (ISIN DE000A0B65S3; Frankfurter Wertpapierbörse, Prime Standard: PA8) gibt heute die Konzern-Finanzergebnisse gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) für die ersten neun Monate 2016 bekannt.
"Die positiven Phase-III-Daten aus der US-Koloskopiestudie und die mit Cosmo abgeschlossenen Verträge haben PAIONs Risikoprofil signifikant verbessert und zum bisher sehr positiven Jahresverlauf beigetragen. Durch die Verträge mit Cosmo wurde unsere Finanzlage deutlich gestärkt, und die Daten aus der ersten US-Phase-III-Studie in der Kurzsedierung sind sowohl bei Gastroenterologen als auch bei Anästhesisten nicht nur in den USA auf großes Interesse gestoßen. Der Vortrag von Prof. Rex beim ACG-Meeting in den USA war sehr gut besucht und hat sehr positive Resonanz auch über die Konferenz hinaus erhalten. Auf Basis des erhaltenen Feedbacks sind bei Remimazolam die signifikanten Verbesserungen in der jeweiligen Dauer von Verabreichung bis Wirkeintritt, der Erholungszeit sowie bis zur Wiederherstellung der kognitiven Funktionen und weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu den Kontrollgruppen am beeindruckendsten", kommentierte Dr. Wolfgang Söhngen, Vorstandsvorsitzender der PAION AG, und ergänzte: "Bisher ist es uns noch nicht gelungen, die Optionen für Japan abschließend zu klären. Aber das hat auch seine Zeit in den USA benötigt, so dass wir dort heute einen guten Partner und einen klaren Weg präsentieren können."
Wichtige Ereignisse im Mitteilungszeitraum
PAION fokussierte sich in den ersten neun Monaten 2016 darauf, das Phase-III-Entwicklungsprogramm von Remimazolam in der Kurzsedierung in den USA voranzutreiben.
USA
Im April 2016 wurde die Patientenrekrutierung der ersten Studie des US-Phase-III-Entwicklungsprogramms in der Kurzsedierung abgeschlossen, und im Juni 2016 verkündete PAION, dass der primäre Endpunkt zur Wirksamkeit in der Studie erreicht wurde.
Die Phase-III-Studie wurde mit insgesamt 461 Patienten in 13 US-Studienzentren durchgeführt und diente dazu, die Wirksamkeit und Sicherheit von Remimazolam im Vergleich zu Placebo (und mit Midazolam als Ergänzungsmedikation) bei Koloskopie-Patienten zu untersuchen.
Der primäre Endpunkt der Studie war aus folgenden Endpunkten zusammengesetzt: keine Notwendigkeit für Ergänzungsmedikation, komplette Durchführung des Eingriffs und nicht mehr als fünf Top-up-Dosen innerhalb von 15 Minuten. Der primäre Endpunkt wurde in 91,3 % der Patienten in der Remimazolam-Gruppe und 1,7 % in der Placebo-Gruppe (einschließlich Midazolam als Ergänzungsmedikation) erreicht.
Weitere klinische Remimazolam-Daten der US-Phase-III-Koloskopiestudie wurden am 18. Oktober 2016 auf dem American-College-of-Gastroenterology-(ACG)-2016-Annual-Scientific-Meeting in Las Vegas (nach dem Mitteilungszeitraum) präsentiert.
Wichtige sekundäre Endpunkte zeigten, dass die Remimazolam-Gruppe eine mediane Zeit von der Verabreichung bis zum Beginn des Eingriffs von 4,0 Minuten (Placebo: 19,5 Minuten) benötigte und die durchschnittliche Zeit vom Ende des Eingriffs bis zur Wiedererlangung des vollständigen Bewusstseins der Patienten bei 7,2 Minuten (Placebo: 21,3 Minuten) lag. Darüber hinaus dauerte es nach Aussage der Remimazolam-Patienten 331 Minuten, bis sie ihren Normalzustand wieder erreicht hatten (Placebo: 572 Minuten). Es gab keine therapiebedingten schwerwiegenden, unerwünschten Nebenwirkungen in der Studie. Hypotonie trat bei 44,3 % der Remimazolam-Patienten und bei 47,5 % der mit Placebo behandelten Patienten auf und machte den Großteil der Nebenwirkungen in allen Studiengruppen aus. Hypoxie (erniedrigte Sauerstoffwerte im arteriellen Blut) trat bei 1,0 % der Remimazolam-Patienten und bei 3,4 % der Patienten im Placebo-Arm auf. Die Ergebnisse des "Hopkins Verbal Learning"-Tests, der fünf Minuten nach der Wiedererlangung des vollständigen Bewusstseins durchgeführt wurde und Messwerte zur Erinnerung und zur Merkfähigkeit beinhaltet, sind für Remimazolam im Vergleich zu Placebo alle besser ausgefallen. Die Patientenzufriedenheit war in allen Gruppen vergleichbar.
Neben der detaillierten Analyse der primären und sekundären Endpunkte der Phase-III-Studie (Vergleich zu Placebo) wurden auch Daten für den Open-Label-Midazolam-Arm präsentiert. Diese Ergebnisse sind nicht produktlabelrelevant, aber sie liefern wertvolle Daten, um zukünftige Studien zu planen und pharmakoökonomische Modellierungen durchzuführen. Midazolam-Patienten zeigten eine mediane Zeit von der Medikationsgabe bis zum Beginn des Eingriffs von 19,0 Minuten und eine durchschnittliche Zeit vom Ende des Eingriffs bis zum vollen Bewusstsein von 15,7 Minuten. Bei den Midazolam-Patienten dauerte es 553 Minuten, bis sie ihren Normalzustand wieder erreicht hatten. Hypotonie trat bei 67,3 % und Hypoxie bei 1,0 % der Midazolam-Patienten auf.
Das US-Phase-III-Programm beinhaltet darüber hinaus eine zweite konfirmatorische, prospektive, doppelblinde, placebokontrollierte, randomisierte, multizentrische Open-Label-vs.-Midazolam-Studie mit 420 Bronchoskopiepatienten. Die Patientenrekrutierung lief zunächst moderat. Kontinuierliche Maßnahmen zur Beschleunigung der Patientenrekrutierung wie die Verbesserung der Umsetzbarkeit des Studienprotokolls, die Öffnung zusätzlicher Studienzentren sowie eine intensivierte Betreuung der bestehenden Studienzentren haben die Rekrutierungsgeschwindigkeit jedoch mittlerweile erhöht, und PAION bestätigt daher den zuvor kommunizierten Zeitplan zum Abschluss der Patientenrekrutierung im zweiten Quartal 2017. Mehr als die Hälfte der 420 Patienten wurde bereits rekrutiert.
Eine kleinere Sicherheitsstudie (doppelblind gegen Placebo und als offene Studie gegen Midazolam) bei Hochrisiko-Koloskopiepatienten, für die der Abschluss der Patientenrekrutierung 2016 erwartet wird, sowie zusätzlich vier Phase-I-Studien zur weiteren Unterstützung des Sicherheitsprofils von Remimazolam komplettieren das Entwicklungsprogramm.
Im Juni 2016 hat PAION mit Cosmo eine Investitions- sowie eine Lizenzvereinbarung für die Remimazolam-Rechte in den USA abgeschlossen. Im Rahmen der abgeschlossenen Lizenzvereinbarung erhält Cosmo die exklusiven Lizenzrechte für die Entwicklung und Vermarktung von Remimazolam in den USA und wird alle zukünftigen Kosten tragen, die mit der Marktzulassung und dem Absatz und Vertrieb von Remimazolam zusammenhängen. PAION bleibt für das laufende klinische US-Entwicklungsprogramm in der Kurzsedierung verantwortlich und trägt bis zu dessen Abschluss alle damit verbundenen Kosten. PAION hat im Juli 2016 eine Upfrontzahlung in Höhe von EUR 10 Mio. erhalten und hat Anspruch auf weitere Zahlungen in Höhe von bis zu EUR 42,5 Mio. in Abhängigkeit der Erreichung bestimmter regulatorischer Meilensteine in den USA sowie auf gestaffelte Lizenzgebühren ab Vermarktung in Höhe von 20 % bis 25 % der Nettoerlöse (die unter bestimmten Bedingungen angepasst werden können, aber nicht unter 15 % sinken können).
Im Rahmen der Investitionsvereinbarung hat sich Cosmo zusätzlich verpflichtet, einen Gesamtbetrag von EUR 10 Mio. in PAION-Aktien zu investieren, die einer zwölfmonatigen Sperrfrist ab Erwerb unterliegen. Im Juni 2016 wurden im Rahmen einer Privatplatzierung bereits EUR 9,6 Mio. investiert; die verbleibenden EUR 0,4 Mio. werden zu einem späteren Zeitpunkt investiert werden.
EU
Im Februar 2016 hat PAION eine konfirmatorische EU-Phase-III-Studie mit Remimazolam bei Patienten in der Herzchirurgie, die sich einem kardiochirurgischen Eingriff unterziehen, abgebrochen. Aufgrund des komplexen Studiendesigns ergaben sich Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Patienten. Derzeit evaluiert PAION Möglichkeiten der Weiterentwicklung des klinischen Entwicklungsprogramms in der EU.
Japan
Mit der japanischen Zulassungsbehörde PMDA (Japanese Pharmaceutical and Medical Devices Agency) fand im Januar 2016 ein Pre-NDA-Meeting (NDA = New Drug Application; Zulassungsantrag für neues Medikament) statt. Die PMDA erklärte, dass die nicht-klinischen und klinischen Datenpakete von Remimazolam als komplett für die Einreichung des Zulassungsantrags in der Indikation "Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie" in Japan angesehen werden. Bereits vorher hatte die PMDA bestätigt, dass sowohl der von PAION in Europa hergestellte Wirkstoff als auch die Fertigform von Remimazolam den Voraussetzungen für eine Zulassung in Japan entsprechen.
China
Im September 2016 hat Yichang Humanwell, PAIONs chinesischer Remimazolam-Lizenzpartner, den Abschluss der Patientenrekrutierung der im Oktober 2015 gestarteten Phase-I-Studie bekanntgegeben. Darüber hinaus hat Yichang Humanwell eine zweite Phase-I-Studie mit Remimazolam-Dauerinfusion als Vorbereitung für eine Studie in der Allgemeinanästhesie gestartet. Eine Phase-II-Studie für Kurzsedierungen, welche in China durchgeführt werden soll, ist ebenfalls in Vorbereitung.
Ursprünglich hatte Yichang Humanwell geplant, Remimazolam für die Allgemeinanästhesie für den chinesischen Markt zu entwickeln, hat sich im September 2016 jedoch dazu entschieden, Remimazolam ebenfalls für die Kurzsedierung zu entwickeln.
Aktivitäten von Partnern in anderen Regionen
Alle Lizenzpartner unternehmen kontinuierlich Aktivitäten mit dem Fokus auf regulatorischen Interaktionen, die der zukünftigen Einreichung von Marktzulassungsdossiers in den jeweils von ihnen lizenzierten Territorien dienen.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2016 beliefen sich auf TEUR 2.230 im Vergleich zu TEUR 44 in der Vorjahresperiode und resultierten vornehmlich aus der im Juni 2016 mit Cosmo abgeschlossenen US-Lizenzvereinbarung für Remimazolam.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich in den ersten neun Monaten 2016 auf TEUR 16.431 und sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um TEUR 4.476 gesunken. Der Rückgang resultiert vornehmlich aus dem Fortschritt der Phase-I-Studien des US-Entwicklungsprogramms. Aufwendungen für Phase-III-Entwicklung fielen auf einem vergleichbaren Niveau zum Vorjahreszeitraum an, da höhere Kosten für das US-Programm in der Kurzsedierung durch niedrigere Kosten für das EU-Programm in der Allgemeinanästhesie ausgeglichen wurden.
Die Aufwendungen für allgemeine Verwaltung und Vertrieb reduzierten sich in den ersten neun Monaten 2016 um TEUR 346 auf TEUR 4.190. Dabei haben sich die Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um TEUR 504 auf TEUR 3.171 erhöht, während die Vertriebsaufwendungen um TEUR 850 auf TEUR 1.019 gesunken sind. Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen resultiert vornehmlich aus der Vorbereitung potentieller Kapitalmaßnahmen, die wegen des Abschlusses der Vereinbarungen mit Cosmo letztlich nicht durchgeführt wurden. Die Vertriebsaufwendungen enthalten in der Berichtsperiode im Wesentlichen Anbahnungskosten für Lizenzvereinbarungen, während die Vertriebsaufwendungen in den ersten neun Monaten 2015 vornehmlich Marktforschung sowie Prämarketing- und Market-Access-Aktivitäten umfassten.
Die sonstigen Erträge (Aufwendungen) belaufen sich auf TEUR -1.116 (Vorjahreszeitraum: TEUR 684) und beinhalten in Höhe von TEUR 1.337 Kursverluste, während in der Vorjahresperiode Kursgewinne in Höhe von TEUR 786 in den sonstigen Erträgen (Aufwendungen) enthalten waren.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in den ersten neun Monaten 2016 beliefen sich auf TEUR 3.430 (Vorjahreszeitraum: TEUR 4.301) und betreffen die steuerliche Förderung durch Steuergutschriften auf Teile der Forschungs- und Entwicklungskosten durch die britischen Finanzbehörden.
Der Periodenfehlbetrag in den ersten neun Monaten 2016 belief sich auf TEUR 16.061 gegenüber einem Periodenfehlbetrag von TEUR 20.391 im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Rückgang des Periodenfehlbetrags um TEUR 4.330 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf höhere Umsatzerlöse und geringere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung einerseits und höhere sonstige Aufwendungen als in der Vorjahresperiode andererseits zurückzuführen.
Der Finanzmittelbestand betrug zum 30. September 2016 TEUR 35.906, was einem Anstieg um TEUR 3.226 im Vergleich zum 31. Dezember 2015 entspricht.
Der Anstieg des Finanzmittelbestands geht im Wesentlichen auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR -5.799 und den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR 9.199 zurück. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit resultiert vornehmlich aus dem Periodenfehlbetrag, der im Mai 2016 erhaltenen Steuerzahlung der britischen Finanzbehörden korrigiert um den aktuellen Steuererstattungsanspruch gegen die britischen Finanzbehörden, der noch nicht zahlungswirksam geworden ist, sowie dem Anteil der im Juli 2016 von Cosmo erhaltenen Upfrontzahlung, der noch nicht als Umsatzerlös realisiert wurde. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert primär aus der mit Cosmo im Juni 2016 durchgeführten Privatplatzierung.
Risiko- und Chancenbericht
Die wesentlichen Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung sind im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015 ausführlich dargestellt. Aufgrund der positiven Daten der US-Phase-III-Koloskopiestudie und der mit Cosmo abgeschlossenen Vereinbarungen hat sich die Risikolage deutlich verbessert. Darüber hinaus haben sich in den ersten neun Monaten 2016 die wesentlichen Risiken und Chancen nicht wesentlich verändert.
Ausblick
PAION bestätigt den am 10. August 2016 mit der Veröffentlichung des Halbjahresberichtes 2016 bekanntgegebenen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. PAIONs wesentliche Ziele für den Rest des Jahres 2016 sind die Weiterführung des laufenden US-Phase-III-Entwicklungsprogramms mit Remimazolam sowie die Implementierung der Kooperation und des Know-How-Transfers mit Cosmo. Darüber hinaus führt PAION die Arbeit an der Produktionsentwicklung für Remimazolam, insbesondere die Validierung der Produktion im Marktmaßstab, sowie die Aktivitäten zur Vorbereitung der Einreichung des Marktzulassungsdossiers fort. PAION erwartet, dass die anderen regionalen Remimazolam-Kooperationspartner ihre Entwicklungsaktivitäten fortführen.
In den USA fokussiert PAION wesentliche Ressourcen auf die Erreichung des geplanten Abschlusses des Phase-III-Programms, insbesondere die Patientenrekrutierung der Phase-III-Bronchoskopiestudie. Wie schnell nach Abschluss des klinischen Entwicklungsprogramms eine Einreichung des Zulassungsantrags erfolgen kann, ist abhängig von laufenden Gesprächen mit Cosmo, die für alle Zulassungsaktivitäten in den USA verantwortlich sind.
Vorbehaltlich des Abschlusses der laufenden US-Entwicklungsaktivitäten und des Know-How-Transfers mit Cosmo beabsichtigt PAION die Fortführung der Entwicklungsaktivitäten für Remimazolam in der EU. In diesem Kontext ist die Re-Evaluation der bisher durchgeführten Studien in der Allgemeinanästhesie geplant. Damit einhergehend führt PAION in enger Kooperation mit EU-Experten derzeit Analysen zum Design und zur Machbarkeit eines neuen Entwicklungsprogramms durch, die als Basis für eine Diskussion mit der europäischen Zulassungsbehörde EMA dienen sollen.
Nachdem mit der japanischen Zulassungsbehörde Anfang des Jahres ein positives Pre-NDA-Meeting stattgefunden hat, in dessen Rahmen die Details für eine Zulassung von Remimazolam in Japan besprochen wurden, führt PAION Partnering-Gespräche mit potentiellen Lizenznehmern fort. Alternativ wird auch evaluiert, den Zulassungsantrag für Remimazolam selbst zu stellen mit dem Ziel, während dieses Prozesses oder im Anschluss daran den japanischen Markt zu verpartnern. Für die Erstellung eines japanischen Marktzulassungsdossiers wären zusätzliche Finanzmittel erforderlich. Ein solches Dossier könnte in bestimmten Märkten als Referenzdossier für eine Zulassung genutzt werden.
Finanzausblick
2016 erwartet PAION Umsatzerlöse in Höhe von ca. EUR 4 Mio., die im Wesentlichen aus der im Juli 2016 von Cosmo erhaltenen Upfrontzahlung in Höhe von EUR 10 Mio. resultieren. Die restlichen ca. EUR 6 Mio. der Upfrontzahlung werden voraussichtlich im Jahr 2017 als Umsatzerlöse ausgewiesen werden. Dem Finanzausblick liegt die Annahme zugrunde, dass im laufenden Geschäftsjahr keine weiteren Lizenzvereinbarungen abgeschlossen werden.
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden aufgrund der fortwährenden Investitionen in die Entwicklung von Remimazolam zwischen EUR 24 Mio. und EUR 27 Mio. betragen, abhängig vom Fortschritt der Entwicklung. Steuergutschriften auf Teile der Forschungs- und Entwicklungskosten aufgrund der steuerlichen Förderung durch die britischen Finanzbehörden werden zu einem Steuerertrag von ca. EUR 4 Mio. bis EUR 4,5 Mio. führen. Die Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen werden sich auf ca. EUR 5,5 Mio. belaufen. Es wird ein Jahresfehlbetrag zwischen EUR 21,5 Mio. und EUR 24 Mio. erwartet, eine Verringerung gegenüber dem Vorjahr (2015: EUR 28,2 Mio.).
Wesentliche Annahme für den Ausblick ist, dass die Entwicklungsaktivitäten in den USA wie erwartet fortschreiten. Anderenfalls würden sich wesentliche Kostenblöcke ins Jahr 2017 verschieben. Ferner liegt den Kostenplanungen der derzeitige Stand der Gespräche mit der Zulassungsbehörde FDA zu Grunde. Durch zusätzliche Anforderungen der FDA könnten höhere Kosten als geplant anfallen und sich der Zulassungstermin verschieben.
Auf Basis der aktuellen Planung geht PAION davon aus, dass der Finanzmittelbestand von EUR 35,9 Mio. zum 30. September 2016 PAION in die Lage versetzt, die laufende Phase-III-Entwicklung einschließlich der Marktzulassungsvorbereitungen in den USA in der Indikation Kurzsedierung vollständig abzuschließen. Im Anschluss daran erwartet PAION in Abhängigkeit der Erreichung bestimmter regulatorischer Meilensteine in den USA weitere Zahlungen von Cosmo sowie umsatzabhängige Lizenzzahlungen im Falle der Marktzulassung. Sollten Entwicklung, Einreichung des Marktzulassungsantrags und die Marktzulassung planmäßig erfolgen, wird PAION keine weiteren Finanzmittel benötigen, um Remimazolam auf den US-Markt zu bringen. Für die EU evaluiert PAION derzeit Möglichkeiten der Fortführung des klinischen Entwicklungsprogramms von Remimazolam. Für die weitere Entwicklung in der EU oder eigene Zulassungsaktivitäten in Japan wären jedoch zusätzliche Finanzmittel erforderlich. Deren Höhe kann erst nach der Finalisierung der laufenden Evaluation eines potentiellen neuen Entwicklungsplans spezifiziert werden.
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Wesentliche Konzernfinanzzahlen gemäß IFRS (ungeprüft)
(Angaben in TEUR, wenn nicht anders angegeben) |
Q3 2016 |
Q3 2015 |
Q1-Q3 2016 |
Q1-Q3 2015 |
Umsatzerlöse |
2.032 |
5 |
2.230 |
44 |
Forschungs- und Entwicklungskosten |
-4.276 |
-8.927 |
-16.431 |
-20.907 |
Allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten |
-940 |
-1.812 |
-4.190 |
-4.536 |
Periodenergebnis |
-2.858 |
-9.051 |
-16.061 |
-20.391 |
Periodenergebnis je Aktie (in EUR), nicht verwässert |
-0,05 |
-0,18 |
-0,31 |
-0,40 |
Periodenergebnis je Aktie (in EUR), verwässert |
-0,05 |
-0,18 |
-0,31 |
-0,40 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Q1-Q3 2016 |
Q1-Q3 2015 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit |
|
|
-5.799 |
-18.427 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
|
|
-149 |
-26 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
|
|
9.199 |
22 |
Veränderung des Finanzmittelbestands |
|
|
3.226 |
-18.373 |
Durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern im Konzern |
|
|
38 |
28 |
|
|
|
|
|
|
|
|
30.09.2016 |
31.12.2015 |
Immaterielle Vermögenswerte |
|
|
2.681 |
3.362 |
Finanzmittelbestand |
|
|
35.906 |
32.680 |
Eigenkapital |
|
|
28.887 |
35.562 |
Langfristiges Fremdkapital |
|
|
35 |
6 |
Kurzfristiges Fremdkapital |
|
|
13.411 |
7.900 |
Bilanzsumme |
|
|
42.333 |
43.468 |
|
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Telefonkonferenz und Webcast
Ergänzend zur Veröffentlichung der Zahlen führt PAION am Mittwoch, den 09. November 2016, um 14:00 Uhr MEZ (13:00 Uhr GMT, 8:00 Uhr ET) eine öffentliche Telefonkonferenz (in englischer Sprache) durch, in der der Vorstand der PAION AG über das Finanzergebnis und über die wesentlichen Entwicklungen der ersten neun Monate 2016 informieren sowie ein Update zu den Entwicklungsprojekten und zur strategischen Ausrichtung geben wird.
Zur Teilnahme an der englischen Telefonkonferenz um 14 Uhr wählen Sie bitte aus
- Deutschland +49 (0) 69 7104 45598,
- Großbritannien +44 (0) 20 3003 2666,
- USA +1 212 999 6659
- alle anderen Ländern: bitte die UK Nummer wählen
Geben Sie nach der Anforderung das Passwort "PAION" an. Parallel zur Telefonkonferenz wird eine Präsentation per Webcast zur Verfügung gestellt. Zur Teilnahme klicken Sie bitte auf den folgenden Link: https://paion-events.webex.com/paion-events/j.php?MTID=m2fd560deda136e65c6520720c12d978c.
Über PAION
Die PAION AG ist ein börsennotiertes Specialty-Pharma-Unternehmen, das innovative Wirkstoffe zur Anwendung bei ambulanter und im Krankenhaus durchgeführter Sedierung, Anästhesie sowie in der Intensivmedizin mit dem Ziel einer späteren Vermarktung entwickelt. PAIONs Leitsubstanz ist Remimazolam, ein intravenös verabreichtes, ultrakurz wirkendes und gut steuerbares Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum, welches sich in klinischer Phase-III-Entwicklung für Kurzsedierungen in den USA befindet. Aktuell fokussiert PAION alle operativen und finanziellen Ressourcen auf den erfolgreichen Abschluss des klinischen US-Entwicklungsprogramms für Kurzsedierungen. Außerhalb der USA hat sich PAION bis dato auf die Entwicklung von Remimazolam in der Indikation Allgemeinanästhesie konzentriert. Die Entwicklung für die Sedierung auf der Intensivstation ist Teil des längerfristigen Entwicklungsplans für Remimazolam.
PAION hat seinen Hauptsitz in Aachen und weitere Standorte in Cambridge (Vereinigtes Königreich) und New Jersey (USA).
PAIONs Vision ist es, ein anerkannter "PAIONeer" in der Sedierung und Anästhesie zu werden.
Kontakt
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Director Investor Relations / Public Relations
PAION AG
Martinstraße 10-12
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Tel.: +49 241 4453-152
E-Mail: r.penner@paion.com
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2016-11-09 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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