Boom bei Bau/Infrastruktur, Fahrzeugtechnik weiter unter Druck
- Rund 16 Prozent EBIT-Marge im Segment Bau/Infrastruktur
- Segment Fahrzeugtechnik operativ mit 10,1 Mio. Euro (vor Wertminderungen) im Minus
- Wertminderungen in Höhe von 12,5 Mio. Euro erfasst
- Operativer Cashflow um 91,7 Mio. Euro höher als im Vorjahr
Bergisch Gladbach, 14. November 2019 - Der Umsatz aller Unternehmen der fünf Segmente der INDUS Holding AG wuchs in den ersten neun Monaten 2019 um 3,0 Prozent auf 1.312,8 Mio. Euro (9M Vorjahr: 1.274,9 Mio. Euro). Dabei wurde trotz des bekannten Rückgangs im Segment Fahrzeugtechnik ein operatives Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen von 103,1 Mio. Euro erzielt (9M Vorjahr: 115,6 Mio. Euro). Das entspricht einer EBIT-Marge von 7,9 Prozent (9M Vorjahr: 9,1 Prozent). Das EBIT nach nicht-zahlungswirksamen Wertminderungen lag bei 90,6 Mio. Euro.
Dr. Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender der INDUS-Gruppe: "Gerade jetzt zeigt sich die Stärke des INDUS-Portfolios. Die breite und diversifizierte Aufstellung unserer Gruppe ermöglicht uns auch in einer Phase, in der der Automobilmarkt mit einem grundlegenden Strukturwandel kämpft, das Erwirtschaften eines soliden Ergebnisses."
Großen Anteil daran hat das Segment Bau/Infrastruktur: Der Umsatz stieg im Vergleich zum bereits sehr guten Vorjahreszeitraum um 8,7 Prozent auf 294,9 Mio. Euro. Das operative Ergebnis stieg sogar überproportional um 17,2 Prozent auf 47,0 Mio. Euro. Die EBIT-Marge des Segments stieg auf 15,9 Prozent. Insbesondere der Bereich Klimageräte hat zu diesem Ergebnisanstieg beigetragen.
Die Entwicklung des Segments Fahrzeugtechnik spiegelt den Umbruch in dieser Branche deutlich wider: Die Serienzulieferer verzeichneten seit August starke Absatzrückgänge um 20 Prozent. Auch die Unternehmen vor und nach der Serie spüren die Investitionszurückhaltung der großen Automobilhersteller. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 9,2 Prozent auf 267,8 Mio. Euro. Dieser Bereich ist nur noch der viertgrößte im INDUS-Portfolio. Das operative EBIT lag mit -10,1 Mio. Euro um 15,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Die EBIT-Marge sank auf -3,8 Prozent. Aufgrund verschlechterter Zukunftserwartungen mussten zusätzliche nicht-zahlungswirksame Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte sowie Sachanlagen (Impairments) in Höhe von 12,5 Mio. Euro gebucht werden. Somit lag das EBIT des Segments nach Wertminderungen bei -22,6 Mio. Euro.
"Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Geschäftsführungen der Segmentunternehmen bis zum Jahresende 2019 ein Maßnahmenpaket zu definieren, das zu einer nachhaltigen Verbesserung der zukünftigen Entwicklung des Segments Fahrzeugtechnik führen soll", sagt Dr. Johannes Schmidt.
Bisher insgesamt gut unterwegs sind die Unternehmen im Segment Maschinen- und Anlagenbau: Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 15,7 Prozent auf 318,0 Mio. Euro (9M Vorjahr: 274,9 Mio. Euro). Das EBIT stieg um 9,1 Prozent auf 36,0 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag bei 11,3 Prozent. Bei einigen automobilnahen Segmentunternehmen zeigen sich aktuell geringere Auftragseingänge; bei den anderen Segmentunternehmen entwickelt sich das Geschäft nach wie vor stabil.
Im Segment Metalltechnik ist der Umsatz im bisherigen Jahresverlauf leicht rückläufig, was insbesondere auf die weltweite Eintrübung der Märkte für Hartmetallwerkzeuge zurückzuführen ist. Das Segment verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatz von 311,3 Mio. Euro, damit 2,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch das EBIT lag mit 23,4 Mio. Euro rund 5 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert. Die EBIT-Marge lag bei 7,5 Prozent.
Sehr erfreulich ist die Entwicklung im Segment Medizin- und Gesundheitstechnik: Das EBIT stieg überproportional um 11,1 Prozent auf 14,0 Mio. Euro. Bis auf den wettbewerbsintensiven Bereich Vliesstoffe trugen alle anderen Segmentunternehmen zum Ergebniswachstum bei. Der Umsatz wuchs auf solidem Niveau um 4,9 Prozent auf 121,0 Mio. Euro. Hierzu trug insbesondere der Bereich Orthesen und medizinische Feinstrümpfe bei. Das kleinste Segment der INDUS-Gruppe hat aufgrund des demografischen Wandels eine sehr gute Zukunftsperspektive.
Der operative Cashflow der gesamten INDUS-Gruppe hat sich im Neunmonatsvergleich um 91,7 Mio. Euro auf 106,5 Mio. Euro erhöht. Grund dafür ist ein deutlich verringertes Wachstum des Working Capitals. "Im Rahmen der Förderung der operativen Exzellenz unserer Beteiligungsunternehmen trägt unser Programm zur Reduzierung des Working Capital jetzt Früchte", sagt Dr. Johannes Schmidt. "Der kräftige Cashflow gibt uns erheblichen Handlungsspielraum für weitere Unternehmenskäufe, für Investitionen in das Bestandsportfolio und für die Gestaltung der Dividende."
Dem Strategieprogramm PARKOUR folgend hat die INDUS-Gruppe im September mit der Dessauer Schaltschrank & Gehäusetechnik GmbH (DSG) das zweite Unternehmen auf erster Ebene erworben - in diesem Fall für das Segment Metalltechnik. Im Mai dieses Jahres konnte bereits die MESUTRONIC für das Segment Maschinen- und Anlagenbau gewonnen werden. Die Minderheitsbeteiligung an der TKI wurde im September gewinnbringend an den Mehrheitsgesellschafter verkauft.
Für das Gesamtjahr 2019 rechnet die INDUS-Gruppe mit einem Umsatz zwischen 1,72 und 1,77 Mrd. Euro und unverändert mit einem operativen Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen im Bereich zwischen 129 bis 135 Mio. Euro. Dabei ist der zwischenzeitlich vereinnahmte operative Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf der TKI in Höhe von 16,8 Mio. Euro bereits berücksichtigt. Das EBIT nach den nicht-zahlungswirksamen Wertminderungen wird im Bereich zwischen 116 Mio. Euro und 122 Mio. Euro liegen.
Der vollständige Zwischenbericht der INDUS Holding AG zum 30. September 2019 steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung.
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