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DGAP-Ad-hoc News vom 16.11.2009

EADS veröffentlicht Neun-Monats-Ergebnisse 2009

European Aeronautic Defence and Space Company EADS N.V. / Zwischenbericht
16.11.2009 

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Ad-hoc-Mitteilung, 16. November 2009

EADS veröffentlicht Neun-Monats-Ergebnisse 2009

- Stabile Auslieferungen dank gutem Management des Auftragsbestands   - EBIT* vor Einmaleffekten: EUR 1,7 Mrd.
- EBIT* von EUR 1,1 Mrd. durch Wechselkurseffekte belastet   - Konzernergebnis: EUR 0,3 Mrd.
- Starkes Fundament durch Nettoliquidität von EUR 8,1 Mrd. - Weiterer Verlauf des A400M-Programms hängt von anhaltenden     Verhandlungen mit Erstkunden ab

Die Neun-Monats-Ergebnisse von EADS (Börsenkürzel: EAD) zeigen, dass der Konzern angesichts eines schwierigen Marktumfeldes sein laufendes Geschäft und Auftragsbuch umsichtig managt. Alle Geschäftsfelder weisen weiterhin stabile Auslieferungszahlen auf. Der Umsatz stieg leicht auf EUR 29,7 Mrd. Das EBIT* vor Einmaleffekten betrug EUR 1,7 Mrd. Vor allem unvorteilhafte Wechselkurseffekte haben das Neun-Monats-EBIT* von EUR 1,1 Mrd. belastet. Der gegenwärtige Rückgang im zivilen Geschäft schlägt sich im Auftragseingang von EUR 24,6 Mrd. nieder. Der Gesamtauftragsbestand im Wert von über EUR 378 Mrd. stellt jedoch eine solide Basis für künftige Auslieferungen dar. Die Nettoliquidität von EUR 8,1 Mrd. stärkt die Position des Konzerns in einem derzeit unbeständigen Marktumfeld.
'Vor dem Hintergrund der herausfordernden Marktlage im Zivilgeschäft belegen die Neun-Monats-Ergebnisse von EADS die bisherige Widerstandsfähigkeit des Konzerns in der Wirtschaftskrise. Mit unseren Prioritäten, Liquidität zu sichern sowie Auftragsbestand und Auslieferungen zu managen, sind wir dieses Jahr gut gefahren. Besonders über die Zusage unserer Kunden für die Eurofighter Tranche 3a freue ich mich', sagte Louis Gallois, CEO von EADS. 'Die neuen Programme erfordern unsere volle Aufmerksamkeit. Beim A400M arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden an einer für alle Seiten akzeptablen Lösung, um das Programm auf eine dauerhafte, tragfähige Grundlage zu stellen. Zudem liegt unser besonderes Augenmerk weiterhin auf dem A380-Programm; derzeit erfolgt eine industrielle und finanzielle Bestandsaufnahme.'

Der Umsatz von EADS betrug EUR 29,7 Mrd. (9M 2008: EUR 29,4 Mrd.). Während der Umsatz von höheren Airbus-Auslieferungen im zivilen Geschäft profitierte (358 Einheiten gegenüber 349 im Vorjahreszeitraum), wirkten sich eine geringere Umsatzrealisierung im A400M-Programm und Preisrückgänge bei der Auslieferung ziviler Flugzeuge nachteilig aus. Das Wachstum bei Astrium (plus 17 Prozent) und Eurocopter (plus 9 Prozent) trug zur positiven Umsatzentwicklung des Konzerns bei.

Das EBIT* vor Einmaleffekten - eine Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung einmaliger Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungsveränderungen oder Währungsschwankungen - betrug EUR 1,7 Mrd. (9M 2008: EUR 2,6 Mrd.). Im Vergleich zum Vorjahr wurden die erzielten Volumensteigerungen und Einsparungen bei Power8 durch unvorteilhaftere Hedgingkurse, Kostensteigerungen und Preisrückgänge bei Flugzeugauslieferungen überkompensiert. Der Fortschritt im A380-Programm ist langsamer als erwartet.

Das EBIT* des Konzerns wurde ferner durch außerordentliche, negative Wechselkurseffekte belastet und fiel auf EUR 1,089 Mrd. (9M 2008: EUR 2,018 Mrd.).

EADS erzielte ein Konzernergebnis von EUR 291 Mio. (9M 2008: EUR 1,082 Mrd.). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie in Höhe von EUR 0,36 (9M 2008: EUR 1,34). Das Konzernergebnis verringerte sich durch den EBIT*-Rückgang und Wechselkursinduzierte Neuberwertungen, die sich im Finanzergebnis niederschlugen. Im Vergleich zu 2008 hat eine Kombination aus Hedging- und Neubewertungseffekten das Konzernergebnis vor Steuern um insgesamt EUR 1,7 Mrd. belastet. Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung (F&E) stiegen leicht auf EUR 1,834 Mrd. (9M 2008: EUR 1,792 Mrd.) - ein Beleg für den hohen Stellenwert, den EADS Innovationen beimisst. Im vierten Quartal 2009 wird eine Erhöhung der F&E-Ausgaben erwartet.

Der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen sank auf EUR -892 Mio. (9M 2008: EUR 1,859 Mrd.), darin enthalten ein Mittelabfluss von EUR -260 Mio. für den A400M. Hauptursachen für den Rückgang waren das niedrigere EBIT* vor Einmaleffekten, ein stärkerer Vorratsaufbau sowie ein langsamerer Zufluss an Kundenanzahlungen im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2008, als umfangreiche Auftragseingänge bei Airbus und Eurocopter verbucht wurden. Dennoch profitierte der Free Cash Flow in den ersten neun Monaten des Jahres 2009 von einem deutlichen Zufluss an Kundenanzahlungen. Die Vorräte erhöhten sich, insbesondere bei Airbus. Kundenfinanzierungen für Flugzeuge blieben in den ersten neun Monaten begrenzt, wobei für das vierte Quartal ein Anstieg erwartet wird. Der Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen belief sich auf EUR -1,182 Mrd. (9M 2008: EUR 1,867 Mrd.). Die Nettoliquidität des Konzerns von EUR 8,1 Mrd. (Jahresende 2008: EUR 9,2 Mrd.) bietet der EADS weiterhin ein solides Fundament im aktuellen Marktumfeld. Im August hat EADS seine im März 2010 fällige Euroanleihe in Höhe von EUR 1 Mrd. refinanziert und sich so die Flexibilität dieses Finanzierungsinstruments erhalten.

Die Aktivitäten von EADS im Verteidigungsbereich sowie im Geschäft mit institutionellen Kunden unterliegen saisonalen Schwankungen. Daher werden Umsatz, Gewinn und Liquidität in diesen Bereichen häufig erst gegen Ende eines Jahres realisiert.

Infolge der schwachen Konjunkturlage im zivilen Geschäft verringerte sich der Auftragseingang des Konzerns auf EUR 24,6 Mrd. (9M 2008: EUR 88,7 Mrd.). Zum 30. September 2009 verzeichnete EADS einen Auftragsbestand von EUR 378,0 Mrd. (Jahresende 2008: EUR 400,2 Mrd.), trotz einer Wertanpassung von EUR -14 Mrd. aufgrund des schwächeren US-Dollars Ende September im Vergleich zum Jahresende 2008. Gegenüber Ende 2008 blieb der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft mit EUR 54,9 Mrd. stabil. Im vierten Quartal wird der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft substantiellen Auftrieb erhalten, da die jüngsten Vertragsabschlüsse über Militärhubschrauber für Brasilien sowie über ein Grenzschutzsystem für Saudi-Arabien und die Eurofighter Tranche 3a noch verbucht werden.
Ende September 2009 beschäftigte EADS 118.149 Mitarbeiter (Jahresende 2008: 118.349).

Im A400M-Programm bricht in den laufenden Verhandlungen mit der OCCAR und den Erstkundennationen die schwierige letzte Phase an. Wie bereits berichtet, bietet die aktuelle Verhandlungsphase allen Beteiligten Parteien die Möglichkeit, das Programm neu auszurichten und eine realistische, für alle Seiten akzeptable Vertragsgrundlage zu schaffen. EADS hat das Ziel, jegliche weiteren potenziellen Verluste einzudämmen. Das volle Ausmaß der finanziellen Konsequenzen der Verzögerungen wird jedoch erst nach Abschluss der Verhandlungen feststehen.

In technischer Hinsicht hat EADS gemeinsam mit seinen Zulieferern und Partnern Fortschritte im A400M-Programm erzielt. Mit insgesamt 18 Flügen und 55 Flugstunden sind die Triebwerkstests auf dem fliegenden Prüfstand nunmehr abgeschlossen. Auch die endgültige Erstflugsversion der Triebwerkssoftware (FADEC) liegt vor. Die Erprobung auf dem 'Iron Bird'-Prüfstand liefert zufriedenstellende Ergebnisse. Vor dem Hintergrund der erzielten technischen Fortschritte wird der A400M-Erstflug um den Jahreswechsel erwartet.

Aufgrund des anhaltend hohen Grades an Ungewissheit in diesem Programm wendet EADS weiterhin die Methode der Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags an.** Dies führte in den ersten neun Monaten zu einer EBIT*-Belastung in Höhe von EUR -224 Mio.

Je nach Entwicklungsfortschritt und Verhandlungsausgang wird das A400M-Programm in den kommenden Perioden möglicherweise noch wesentliche Ergebnisbelastungen nach sich ziehen.

EADS bedauert den Entschluss der südafrikanischen Regierung, sich aus dem A400M-Programm zurückzuziehen und ihren Auftrag über acht Flugzeuge zu stornieren. Die industriellen und finanziellen Konsequenzen für EADS müssen genau geprüft werden.

Ausblick

Wie in vielen anderen Branchen hat die gesamtwirtschaftliche Situation, einschließlich der jüngsten Ölpreissteigerungen, die finanzielle Situation der Geschäftskunden von EADS beeinträchtigt. Die Verschlechterung führt zu einem Prognoserisiko hinsichtlich ziviler Auslieferungen. Dennoch geht der Konzern vorsichtig davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen und der Markt in den nächsten Monaten verbessern.
Auf dem Weg ins Jahr 2010 achtet der Konzern weiterhin aufmerksam auf seine Produktionsraten in einem fragilen Marktumfeld. Die Einsparungen bei Power8, bessere Flugzeugpreise sowie weitere Fortschritte im Raumfahrt- und Verteidigungsgeschäft werden beeinträchtigt durch schwächere Hedge-Kurse sowie Komplexitäten im A380-Programm und im A400M-Programm (für den Fall, dass bis Ende des Jahres keine Klärung erfolgt sein sollte).
Die Oktober-Zahlen 2009 bestätigen, dass die Talsohle im Fracht- und Personenverkehr durchschritten ist. Dies gilt insbesondere in den Schwellenländern. Seit November 2008 ist der weltweite Passagierverkehr erstmals wieder gestiegen.

Dank der langfristigen Hedging-Maßnahmen sowie der Kostensenkungs-initiativen des Konzerns ist die anhaltende Abwertung des US-Dollars aus wirtschaftlicher Sicht zwar kurzfristig keine unmittelbare Bedrohung. Dennoch stellt sie aufgrund des über die Zeit schwächer werdenden Hedge-Buchs eine Herausforderung für die Performance von EADS dar. Die langfristige Entwicklung des Dollars ist ein wichtiger Faktor für die Ertragskraft des Konzerns in den kommenden Jahren.
Trotz der schwierigen Marktlage rechnet EADS im Jahr 2009 weiterhin mit bis zu 300 Brutto-Bestellungen an Verkehrsflugzeugen. Die Produktionsraten bleiben stabil. Für 2009 werden rund 490 Auslieferungen erwartet. Für 2010 arbeitet EADS gemeinsam mit seinen Kunden noch an einer Gesamtprognose für alle Auslieferungen, einschließlich des
A380-Programms. Ausgehend von einem durchschnittlichen Wechselkurs von EUR 1 = US$ 1,39 (wie im letzten Ausblick angenommen), sollte sich der Umsatz von EADS 2009 in etwa auf dem Vorjahresniveau bewegen. Eine weitere Verschlechterung der Wechselkurse im vierten Quartal könnte hingegen zu einem geringfügig niedrigeren Konzernumsatz führen.
Aufgrund anhaltender Unsicherheit über das Ausmaß potentieller Aufwendungen für A400M und A380 im vierten Quartal kann EADS keine EBIT*-Prognose für das Gesamtjahr treffen. Ausgehend von dem wahrscheinlichsten Fall, dass das A400M-Programm fortgeführt wird, besteht für die A400M-Rückstellungen - für die bereits EUR 2,4 Mrd. zugeführt worden sind - eine große Bandbreite möglicher Ergebnisse. Dies hängt vom Verhandlungsverlauf ab und könnte künftige Abschlüsse von EADS erheblich beeinflussen.
Für das Gesamtjahr 2009 ergibt sich ein voraussichtliches EBIT* vor Einmaleffekten von rund EUR 2 Mrd. Trotz des schwierigen Umfelds liefert der Konzern einen besseren Cash Flow als angenommen. Der Bedarf an Kundenfinanzierungen ist geringer als erwartet. Das A400M-Programm ausgenommen, wird EADS 2009 weniger als EUR 1 Mrd. des Free Cash Flow verbrauchen.

* EADS verwendet das EBIT vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Leistung. Der Terminus 'außerordentliche Posten' bezieht sich auf Sachverhalte, wie Aufwendungen aus Abschreibungen der aufgedeckten stillen Reserven aus der Gründung der EADS, dem Airbus-Unternehmenszusammenschluss, der Gründung der MBDA sowie in diesem Zusammenhang stehende Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitstests.

** Da das Ergebnis des A400M-Fertigungsauftrags nicht verlässlich geschätzt werden kann, kann EADS derzeit nicht alle Kriterien der Bilanzierung des Auftrags nach der Gewinnrealisierungsmethode nach dem Fertigstellungsgrad erfüllen. Deshalb und in Übereinstimmung mit IAS 11 (Fertigungsaufträge) hat EADS die Gewinnrealisierung nach dem Fertigstellungsgrad (Meilenstein-Methode) ausgesetzt. Stattdessen wurden die bislang angefallenen Auftragskosten als Aufwand sowie Umsatzerlöse entsprechend den angefallenen Auftragskosten - insoweit diese wahrscheinlich einbringbar sind - ('Frühe-Phase'-Methode) in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Zudem wurde die bestehende Rückstellung für die die gesamten Auftragserlöse übersteigenden gesamten Auftragskosten neu berechnet, jedoch nur für jene Auftragskostenbestandteile, die EADS verlässlich schätzen konnte. (Für weitere Informationen siehe 'Unaudited Condensed Consolidated Financial Information of EADS N.V. for the nine-month period ended September 30, 2009'.)

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Edmund Reitter          +49 89 607 34510
Martin Agüera           +49 89 607 34735
Alexander Reinhardt     +49 171 7650 320


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