Deutsche Rohstoff AG: Aktueller Stand der Unternehmensentwicklung und Ausblick auf 2013
Heidelberg. Zum Jahresende 2012 gibt die Deutsche Rohstoff AG (DRAG) im Folgenden einen Überblick über die wesentlichen Entwicklungen bei der Muttergesellschaft und den Konzernunternehmen sowie einen Ausblick auf das Jahr 2013:
Deutsche Rohstoff AG/Konzern
Der Vorstand hatte für die DRAG und den Konzern für 2012/2013 verschiedene Ziele formuliert. Sie sind zu einem größeren Teil bereits erreicht:
- Straffung des Portfolios: Mit dem Verkauf der Georgetown-Goldmine und dem Teilverkauf der Rhein Petroleum sind zwei wesentliche Transaktionen sehr erfolgreich abgeschlossen worden. Weitere Transaktionen stehen für 2013 an.
- Fokussierung der Investitionen: Die DRAG investiert ihre Finanzmittel jetzt nahezu ausschließlich in die bereits produzierenden Tochtergesellschaften Tekton Energy und Wolfram Camp Mining. Alle anderen Aktivitäten werden durch die jeweiligen Mitgesellschafter in den entsprechenden Tochtergesellschaften finanziert.
- Aufbau des Bestandes an liquiden Mitteln: Sowohl durch die oben erwähnten Verkäufe als auch weitere Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen konnte die Liquidität der Holding als auch der Tochtergesellschaften jederzeit gesichert werden. Per Ende November beliefen sich die liquiden Mittel im Konzern trotz zwischenzeitlich erfolgter Investitionen insbesondere bei Wolfram Camp auf EUR 13,3 Millionen.
Für 2013 steht neben dem weiteren Umbau des Portfolios insbesondere das Wachstum der Produktion von Öl/Gas und Wolfram im Vordergrund. Die Ausschüttung einer Dividende für 2012 ist geplant. Aufgrund der guten Fortschritte 2012 ist auch denkbar, dass die DRAG 2013 in neue Projekte investiert. Der Vorstand prüft derzeit bereits verschiedene Angebote. Die solide Finanzierungssituation der DRAG stellt im derzeitigen, für junge Rohstoffunternehmen sehr schwierigen Marktumfeld einen wesentlichen Erfolgsfaktor und Wettbewerbsvorteil dar.
In den einzelnen Geschäftsbereichen/Gesellschaften ist zum Jahresende 2012 folgender Stand erreicht:
Öl und Gas
Tekton Energy LLC (Anteil Deutsche Rohstoff AG: 63%)
Tekton Energy hat im Laufe des Jahres 2012 neun Vertikalbohrungen im Gebiet Windsor im Wattenbergfeld nördlich von Denver/Colorado niedergebracht. Alle Bohrungen waren ölfündig und konnten sauber und sicher in stabile Produktion gebracht werden.
Bis Ende November wurden etwas über 40.000 Barrel Öläquivalent (ca. 90% Öl, 10% Gas) gefördert, was relativ genau den Planungen entsprach. Tekton konzentriert sich nunmehr auf die Vorbereitung von Horizontalbohrungen im Projektgebiet. Die bislang vorliegenden Daten aus Horizontalbohrungen in den Niobrara- und Codell-Schichten, die von zwei großen im Wattenberg Feld tätigen Unternehmen veröffentlicht wurden, deuten auf ein außerordentlich attraktives wirtschaftliches Potential hin. Es wurden anfänglichen tägliche Förderraten von 250-800 Barrel Öläquivalent erzielt (zum Vergleich: Vertikalbohrungen liegen bei 20-60 Barrel). Die durchschnittliche berechnete Gesamtreserve pro Horizontalbohrung liegt zwischen 325.000 bis 350.000 Barrel. Im Schnitt wurden die Investitionen innerhalb eines Jahres wieder verdient.
Im Laufe der letzten Monate stellte sich im Zuge der intensiven Horizontalbohrtätigkeit im Wattenbergfeld zudem heraus, dass die optimalen Abstände zwischen den Horizontalbohrungen deutlich geringer sind als ursprünglich angenommen. Auf der Basis der Erfahrungen der großen Unternehmen ergibt sich für Tekton deshalb das Potential für 60-80 Bohrungen im eigenen Lizenzgebiet und mögliche Reserven von 20 Millionen Barrel Öläquivalent. Die im Sommer von Tekton unternommene 3D-Seismik ergab keine nennenswerten geologischen Störungen, die das Bohrprogramm in Frage stellen würden. Für über 70 Bohrungen besteht inzwischen eine detaillierte Planung. Die lokalen Genehmigungen sind alle erteilt, die ebenfalls erforderlichen Genehmigungen der Colorado Oil and Gas Conservation Commission werden vermutlich bis Ende Januar 2013 vollständig vorliegen.
Abweichend vom ursprünglichen Konzept plant Tekton nun, alle Bohrungen innerhalb eines Zeitraums von maximal drei Jahren selbst durchzuführen. Das Management und DRAG sind überzeugt, dadurch den größten Wertzuwachs erzielen zu können. Bohrbeginn könnte schon im Februar 2013 sein. Derzeit laufen Verhandlungen mit verschiedenen möglichen Finanzierungspartnern für das Programm. Der erwartete Gesamtumsatz bis Ende 2015 beträgt rund USD 180 Millionen (2013: USD 20 Millionen).
Aufgrund der unerwartet günstigen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für Horizontalbohrungen sowie der erwiesenen Kompetenz des Managements von Tekton, Bohrungen schnell, sicher und erfolgreich durchzuführen, wird DRAG für 2013 einen Schwerpunkt in den Ausbau dieses Projektes setzen.
Öl und Gas
Rhein Petroleum (Anteil Deutsche Rohstoff AG: 10%)
Die Rhein Petroleum hat Mitte Oktober die vorerst letzte 3D-seismische Untersuchung im Lizenzgebiet Heidelberg-Weinheim abgeschlossen. Insgesamt wurden im Rheingraben und im bayerischen Voralpenland 750 km2 auf öl- und gasführende Strukturen untersucht. Es handelte es sich bei der Seismikkampagne um die größte Land-3D-Seismik der vergangenen 10 Jahre in ganz Europa. Derzeit laufen intensive Auswertungen der Seismik. Erste Bohrziele wurden bereits generiert. Rhein Petroleum möchte ab dem zweiten Quartal 2013 mehrere Bohrungen abteufen. Einige der Bohrungen werden gemeinsam mit Partnern unternommen.
Wolfram, Molybdän
Wolfram Camp Mining und Tropical Metals
(Anteil Deutsche Rohstoff AG: je 100%)
Wolfram Camp produziert seit Mai 2012 regelmäßig Wolfram- und seit kurzem auch Molybdänkonzentrate. Die Erfahrung der ersten Produktionsmonate führte zu Anpassungen im Abbau und zeigte auch, dass es notwendig ist, den Durchsatz der Aufbereitungsanlage um 40% zu erhöhen, um auch bei niedrigeren Erzgehalten die angestrebte Produktion erreichen zu können:
- Durch Veränderung des Abbaukonzeptes konnte das Verhältnis von Abraum zu gefördertem Erz ('strip ratio') deutlich auf etwa 6:1 verbessert werden. Die Kosten des Abbaus werden nach Umsetzung einiger weiterer Optimierungen bei rund AUD 40 pro abgebauter Tonne Erz liegen, was mit Tagebauminen mittlerer Größe weltweit vergleichbar ist.
- Einen zentralen Punkt stellt der Durchsatz der Aufbereitungsanlage dar, die derzeit maximal 29 Tonnen pro Stunde verarbeiten kann. Die Aufrüstung der Anlage, die bis Januar/Februar abgeschlossen sein soll, wird dann einen Durchsatz von 49 Tonnen pro Stunde ermöglichen, bei einer Verbesserung der Gewinnungsrate auf etwa 75% des Metalls im Erz ('recovery rate'). Die Aufbereitungskosten pro prozessierter Tonne werden nach der Umrüstung bei rund AUD 20/Tonne liegen und damit ebenfalls wettbewerbsfähig sein.
Auf Basis der oben genannten Eckdaten wird Wolfram Camp 2013 schon bei durchschnittlichen in der Anlage verarbeiteten Gehalten von 0,3 % WO3 und einem APT-Preis von USD 350/mtu profitabel arbeiten. Der aus diesen Annahmen resultierende Umsatz wird 2013 bei rund AUD 30 Millionen liegen.
Der maßgebliche Preis für Wolfram-APT in Europa ist in den vergangenen Wochen aufgrund der konjunkturellen Schwäche auf rund USD 300/mtu gesunken. Allerdings gehen die meisten Marktbeobachter davon aus, dass der Preis sich Anfang kommenden Jahres wieder in Richtung des Durchschnittspreises 2012, der bei ca. 400 USD/mtu lag, bewegen wird. WCM geht bei seiner Planung von einem Durchschnittspreis von USD 350/mtu aus.
Nachdem die Mine im Zuge der Optimierungsarbeiten nun auch in der Lage ist, verkaufsfähige Molybdänkonzentrate herzustellen, sind Verhandlungen mit Schmelzereien über den Abschluss eines Molybdän-Abnahmevertrages eingeleitet worden.
Zinn
Tin International Ltd. (Anteil Deutsche Rohstoff AG: 61%)
Tin International (TI) hat in den vergangenen zwei Monaten verschiedene Roadshows bei Investoren in Europa, Asien und Australien durchgeführt, um das Interesse an einem Börsengang oder einer größeren Privatplatzierung auszuloten. Generell sahen die Investoren die Projekte Gottesberg und Geyer als sehr interessant an. Angesichts der Schwäche der Märkte für Börsengänge von Rohstoffunternehmen in Australien und Kanada wurde allerdings eine Verschiebung der Platzierung ins Jahr 2013 empfohlen. Aufgrund dieses Feedbacks beschloss das Board of Directors von TI, die geplante Kapitalmaßnahme nicht mehr 2012 durchzuführen. Allerdings sind die Vorbereitungen so weit gediehen, dass im neuen Jahr sehr kurzfristig reagiert werden kann, wenn sich die Marktbedingungen verbessern.
In der Zwischenzeit wird Tin International weiter an der Entwicklung seiner Projekte arbeiten. Im Vordergrund stehen derzeit Untersuchungen zur Metallurgie von Gottesberg. Erste Ergebnisse sollen schon in den nächsten Wochen vorliegen. Derzeit überarbeiten die Geologen auch das Lagerstättenmodell, um Bohrziele zu generieren, mit deren Hilfe Bereiche mit höheren Erzgehalten innerhalb der Lagerstätte definiert werden können. Dem Unternehmen stehen noch fast AUD 3 Millionen aus der Kapitalerhöhung im April zur Verfügung.
Seltene Erden
Seltenerden Storkwitz AG (Anteil Deutsche Rohstoff AG: 61%)
Die Seltenerden Storkwitz AG (SES) hat den JORC-Bericht zur bestehenden Ressource noch nicht erhalten. Die bislang vorliegenden Daten zeigen aber eine hohe Korrelation mit den DDR-Ergebnissen. Das Management geht davon aus, den endgültigen Bericht in den nächsten Wochen zu erhalten, ist dabei aber von dem australischen Gutachter abhängig.
Derzeit läuft eine Kapitalerhöhung bei der SES. Sie dient der Finanzierung verschiedener Kooperationen, mit deren Hilfe SES neue Verfahren zur Aufbereitung und Prozessierung Seltener Erden entwickelt. Die Gesellschaft plant weiterhin einen Börsengang im nächsten Jahr.
Blei/Zink/Silber
Devonian Metals Inc. (Anteil Deutsche Rohstoff AG: 47%)
Die Exploration des Wrigley Projektes in den kanadischen Nord-West Territorien wurde 2012 im Rahmen des Farm-In Agreements zwischen Devonian und Glencore fortgesetzt. Unter anderem wurden metallurgische Arbeiten durchgeführt, Oberflächenbeprobungen vorgenommen und alte Bohrkerne neu analysiert. Der Abschlussbericht steht noch aus. Auf Basis der Ergebnisse werden Devonian und Glencore über das weitere Vorgehen beraten. Das Gesamtinvestment von Glencore hat im November 2012 die im Farm-In definierte Schwelle von CAD 6,5 Millionen erreicht. Glencore hält damit jetzt 51% an dem im Dezember 2011 gegründeten Joint Venture Unternehmen Alapa Resources, Devonian 49%. Devonian wird weiterhin als Betriebsführer für das Joint Venture agieren.
Gold
Deutsche Rohstoff Australia Pty Ltd, Georgetown Goldmine
Die Deutsche Rohstoff AG hatte die Gesellschaft mit Vertrag vom 17. September 2012 verkauft. Die im Vertrag festgelegten Bedingungen waren zum 22. Oktober 2012 erfüllt. Der Käufer hat den ersten Teil des Kaufpreises in Höhe von AUD 10 Millionen vertragsgemäß sofort bezahlt. Die weiteren vier Kaufpreiszahlungen in Höhe von jeweils AUD 1,5 Millionen sind fällig per Ende Dezember 2012 sowie jeweils am Ende der ersten drei Quartale 2013. Die vier Teilzahlungen sind währungsseitig abgesichert worden.
Heidelberg, 19. Dezember 2012
Die im Entry Standard notierte Deutsche Rohstoff AG baut einen neuen Rohstoffproduzenten auf. Schwerpunkte sind Gold, Öl & Gas und sogenannte Hightech-Metalle wie Wolfram, Zinn und Seltenerden. Alle Projekte befinden sich in politisch stabilen Ländern mit Schwerpunkt in Deutschland. Das Geschäftsmodell gründet auf der (Wieder-) Erschließung von Vorkommen, die bereits in der Vergangenheit gut erkundet worden sind. Die erste Produktion startete im Januar 2011. Weitere Informationen zur Deutsche Rohstoff AG unter www.rohstoff.de.
Kontakt:
Dr. Thomas Gutschlag
gutschlag@rohstoff.de
+49 6221 871 000