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DEAG Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft

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DGAP-News News vom 07.04.2006

Mainvestor: Deutsche Entertainment AG: '1. Quartal 2006 übertrifft Gesamtjahreswachstum' (Interview)

Deutsche Entertainment AG / Quartalsergebnis/Sonstiges

Corporate-Interview-Mitteilung übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Geäußerte Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder.



Im Company – Talk: Peter L.H. Schwenkow, CEO

DEAG Deutsche Entertainment AG

- 'Wir werden das für 2006 geplante prozentuale Umsatzwachstum schon im
1. Quartal toppen'

- 'Bin mit Leib und Seele DEAG CEO, mein Vertrag ist bis 2010
verlängert worden.'

- 'Beim Bauprojekt an der Jahrhunderthalle gehen wir mit weiteren
Projektentwicklern gemeinsam vor. Bilanzansatz JHH auch operativ
gerechtfertigt'

- 'Anteil an Ticketmaster Deutschland steigt automatisch'

Die DEAG Deutsche Entertainment AG ist einer der führenden
Live-Entertainment Anbieter in Europa. Das 1978 gegründete Unternehmen ist
in den Geschäftsbereichen Artists & Tours, Urban Entertainment und Theaters
tätig. So wird von der DEAG die Waldbühne in Berlin genauso bespielt wie
die Jahrhunderthalle in Frankfurt oder der Friedrichsbau in Stuttgart.
Neben Tourneen der großen Namen, wie Paul McCartney, den Eagles oder Deep
Purple, wurden zuletzt auch verstärkt Konzerte junger Künstler
veranstaltet. Mit der DEAG Classics verfügt die Gesellschaft zudem über ein
starkes Standbein im Bereich Klassischer Musik. So hat die DEAG den
Klassikweltstar Anna Netrebko mit langlaufenden Verträgen an sich gebunden.
Die DEAG hat zuletzt die Wertschöpfungskette erweitert und bietet nun mit
der DEAG music eine vollständige Betreuung des Künstlers von der CD und dem
Klingelton über das Management bis zur Online-Vermarktung, an. Durch ein
mit Ticketmaster, dem Weltmarktführer im Kartenverkauf, geführtes Joint
Venture baut die DEAG seit dem vergangenen Jahr ihre Vertriebsstärke
gezielt weiter aus. mainvestor sprach mit DEAG – Chef Peter Schwenkow.

mainvestor: Herr Schwenkow, die DEAG hat erste Zahlen für das Jahr 2005
vorgelegt. In der entsprechenden Meldung heißt es, diese seien 'im Rahmen
der Erwartungen' ausgefallen. Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?

Schwenkow: Wir haben mit einem EBIT von 2,1 Mio. Euro bei einem Umsatz von
rund 73 Mio. Euro vor Konsolidierungen nicht nur die eigenen Erwartungen
erfüllt, sondern auch die Analysten von z.B. First Berlin sehen ihre
Prognose im neuesten Update zu DEAG erfüllt. Der aktuelle Kursverlauf
scheint allerdings zu zeigen, dass Teile des Marktes vielleicht andere
Erwartungen hatten. Entscheidender jedoch in diesem letzten
Konsolidierungsjahr war, dass wir viele wichtige operative Dinge umgesetzt
haben, und da haben wir unsere Erwartungen in der Tat sogar übertroffen:
Der Erwerb von Music Pool Europe, KBK und Creative Talent, der
Vorverkaufsstart für die ersten Klassikevents in anderen europäischen
Ländern, die Finanzierungsvereinbarung mit Octagon für große Tourneen – das
alles hat der Markt von uns erwartet und wir haben es erfüllt.

mainvestor: Sie kündigen ein Umsatzwachstum von mehr als 30% auf 100 Mio.
Euro an bei überproportional steigendem Ergebnis.

Schwenkow: Wenn wir nicht sicher wären, diese Umsatzsteigerung als
Minimumziel zu schaffen, hätten wir uns mit dieser Prognose nicht so weit
aus dem Fenster gelehnt. Die Umsatzsteigerung ist eigentlich noch größer,
da einiges Geschäft aus dem Jahr 2005 wie z.B. das Rock-/Pop-Geschäft der
Entertainment One in dieser Form nicht fortgeführt
wird. Wir reden insgesamt eigentlich über 50% Wachstum.

mainvestor: Das hört sich ja alles sehr schön an – also keine Enttäuschung
im 1. Quartal?

Schwenkow: Dies wird so nicht kommen. Wir haben jetzt Anfang April und
schon einen sehr guten Überblick über das Wachstum im ersten Quartal.
Bereits da werden wir das angekündigte Wachstum übertreffen. Die DEAG hat
auch eine Saisonalität im Geschäft, aber die Wachstumsraten werden kommen
und was sicher sehr entscheidend ist: die Planung mit den derzeitigen
Mitarbeitern und Partnern ist erheblich realistischer als in der
Vergangenheit. Einige Beteiligungen wie z.B. das Tourneegeschäft von Marcel
Avram haben in den vergangenen Jahren erhebliche jährliche Planabweichungen
von bis zu zweistelligen Mio. Euro Beträgen gezeigt, aber wir arbeiten ja
mit Herrn Avram Gott sei Dank nur noch sehr eingeschränkt zusammen. Also
klare Ansage: Erstes Quartal mit deutlichem Wachstum, alle weiteren auch.
Wir gehen auch von einer Ergebnisverbesserung gegenüber dem
Vorjahresquartal aus.

mainvestor: Nun zieht es Sie in die Politik. Sie kandidieren für das
Berliner Abgeordnetenhaus. Ist das der Einstieg in den Ausstieg bei der
DEAG?

Schwenkow: Ganz im Gegenteil. Aber ich möchte tatsächlich, dass sich in
Berlin etwas ändert. Dafür werde ich auch Zeit aufwenden, aber
ausschließlich meine Freizeit. Trotz bereits laufender Kandidatur liegt
meine Wochenarbeitszeit für die DEAG auch jetzt bei rund 80 Stunden, und
die politische Aufgabe wird dafür sorgen, dass meine Freizeit knapper
bemessen sein wird. Zusätzlich muß man vielleicht erklären, dass es sich
bei der Struktur des Berliner Abgeordnetenhauses um ein so genanntes
'Feierabendparlament' handelt, d.h. ein full time Job in Industrie oder
Wirtschaft ist für die Abgeordneten nicht nur möglich, sondern ausdrücklich
erwünscht. Ich habe den nötigen Zeitaufwand vor meiner Entscheidung
sorgfältig kalkuliert und analysiert, und so ist z.B. mein Vorgänger auf
diesem Parlamentssitz auch seit Jahren als Vorstand eines Milliarden Umsatz
Unternehmens voll tätig. Ich bin ziemlich sicher, dass diese beiden Dinge
zusammenpassen. Vielleicht gehören sie sogar zusammen, und ich erwarte
wechselseitige Impulse, um beide Tätigkeiten noch besser ausüben zu können.

mainvestor: Etwas anderes können Sie doch jetzt mit Anstand kaum sagen,
oder?

Schwenkow: Es geht nicht darum, was ich sage, sondern darum, was ich tue.
Und da gilt als deutliches Signal, dass ich absolut bei der DEAG engagiert
bin, dass der Aufsichtsrat meinen Vertrag als CEO gerade bis 2010
verlängert hat. Ich bleibe mit ganzer Kraft und ganzem Herzen
Vorstandsvorsitzender der DEAG und wäre ja auch blöd, wenn ich die
anstrengende Restrukturierung der letzten Jahre umgesetzt hätte, um jetzt
nicht auch die Früchte zu ernten. Und jetzt ist Erntezeit.

mainvestor: Schön. Bleiben wir in der landwirtschaftlichen Bildersprache.
Wie wächst und gedeiht denn Ihr Gemeinschaftsunternehmen mit Ticketmaster
im Ticketing?

Schwenkow: Nicht nur die Zahl der angeschlossenen Vorverkaufsstellen
wächst, sondern auch die Zahl der Veranstalter, die ihre Eintrittskarten
über Ticketmaster Deutschland vertreiben lässt. Die Umsätze im ersten
Quartal liegen auf der Höhe des vierten Quartals des letzten Jahres, und
das ist traditionell das stärkste. Der endgültige Vertrag mit Ticketmaster
über die Zusammenarbeit in Deutschland ist gestern unterzeichnet worden.
Wir besitzen eine Beteiligung, die sich im Laufe der nächsten Jahre
automatisch und ohne finanziellen Einsatz erhöhen wird. Und wir arbeiten an
Lösungen, wie die Marktstellung weiter schnell ausgebaut werden kann. Dazu
greifen wir auf einen bewährten Ansatz zurück, der heißt 'Wachsen mit
Partnern'.

Mehr werde ich augenblicklich nicht dazu sagen. Alles zu seiner Zeit. Aber
Ticketmaster Deutschland wird weiter im Dienst seiner Kunden unterwegs
sein.

mainvestor: Übernehmen Sie sich da nicht. Einerseits wird im Ticketing und
durch Akquisitionen wieder auf Wachstum geschaltet, andererseits gibt es
immer noch Altlasten. Sie haben zum Beispiel noch Kredite bei der
Stadsparkasse Düsseldorf, die verlängert werden müssen.

Schwenkow: Wir haben bereits mit der Ad hoc-Meldung zu den vorläufigen
Zahlen verkündet, dass die zur Verfügung stehenden Kreditlinien langfristig
gesichert sind und wir fest davon ausgehen, unser überproportionales
Wachstum in diesem Jahr aus eigener Kraft und ohne weitere Finanzzuflüsse
realisieren zu können. Eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung dieses
Wachstums ist nicht notwendig.

mainvestor: Wie ist der aktuelle Stand bei der Jahrhunderthalle in
Frankfurt?

Schwenkow: Die Halle selbst ist sehr gut ausgelastet und verdient soviel
Geld, dass damit allein schon die Bewertung in unserer Bilanz
gerechtfertigt wäre. Aber die Entwicklung der Grundstücke läuft weiter und
zwischenzeitlich haben sich die in der Nachbarschaft liegenden, wesentlich
größeren Projektentwickler wie z.B. die Deutsche Wohnen AG mit uns
zusammengeschlossen. Aktuell findet eine öffentliche Diskussion über die
Zukunft des Geländes statt, die wir sehr begrüßen. Es scheint ja doch so zu
sein, dass die Infraserv, die maßgeblich den Industriepark Höchst betreibt,
noch ein bisschen beweglicher werden muß, damit die Seveso 2 Richtlinie –
und ich betone, dass es sich dabei um eine Richtlinie und nicht um eine
gesetzliche Vorgabe handelt – umgesetzt werden kann.

mainvestor: Das Wertpapiergeschäft mit Ringier ist auch noch in der Schwebe
und die Fälligkeit rückt näher. Wenn Sie nicht aufpassen, verlieren Sie
hier große Teile an der Ertragsperle 'Good News'. Da bleibt nicht mehr viel
Zeit.

Schwenkow: Das wissen wir. Und wir passen auf! Die Thematik ist weit oben
bei uns auf der Agenda. Good News ist für uns wertvoll und wichtig. Eine
Lösung muß entsprechend so aussehen, dass wir unsere Finanzverpflichtungen
los werden und gleichzeitig einen sehr großen Anteil an Good News haben.
Wir stricken hier gerade an Lösungen, die es uns ermöglichen, beide
Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Wenn diese Thematik abgearbeitet
ist, dann haben wir auch die letzten Fragezeichen in unserer Bilanz
bereinigt. Und dann finden wir eine DEAG vor, die besser aufgestellt ist
als seit vielen, vielen Jahren.

mainvestor: Klingende Worte, hoffentlich nicht nur Ankündigungen. Als Sie
uns das letzte Mal Rede und Antwort standen, haben Sie drei große
internationale Künstler angekündigt, die unter Vertrag genommen werden
sollten. Dazu kamen dann keine weitere Informationen seitdem. Eine
Luftnummer?

Schwenkow: Vielleicht haben wir in der Vergangenheit auch Fehler gemacht.
Nicht operativ, sondern in der Kommunikation. Die Künstler haben bei uns
unterschrieben. Wir haben mit den Eagles, US5, 50 Cent, Deep Purple, der
Bloodhound Gang und Scooter große und lukrative Namen unter Vertrag. Das
werden Sie wohl auch so sehen. Wir haben aber den Vollzug der einzelnen
Verträge der Financial Community so nicht vermeldet, weil wir nicht zu
pushy sein wollten. Christine Stürmer, Chris de Burgh und Deep Purple
werden sogar noch Zusatzkonzerte geben. Im Klassikbereich sind neben Anna
Netrebko, Plácido Domingo, Rolando Villazón und Jessye Norman auch noch
Lang Lang und Nigel Kennedy hinzugekommen. Aber Sie haben recht. Wir werden
in Zukunft diese Informationen präziser liefern und den Link zwischen
Entertainment Community und Financial Community nachhaltig optimieren.

Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung
oder zum Kauf eines Wertpapiers dar, noch bilden diese Dokument oder darin
enthaltene Informationen eine Grundlage für eine vertragliche oder
anderweitige Verpflichtung irgendeiner Art. Vor einer Wertpapierdisposition
wenden Sie sich bitte an Ihren Bankberater oder Vermögensverwalter. Die in
diesem Interview geäußerten Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung
der mainvestor GmbH i.Gr. wieder. mainvestor unterhält Geschäftsbeziehungen
mit dem Unternehmen








DGAP 07.04.2006
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