Mainvestor: Deutsche Entertainment AG: '1. Quartal 2006 übertrifft Gesamtjahreswachstum' (Interview) Deutsche Entertainment AG / Quartalsergebnis/Sonstiges Corporate-Interview-Mitteilung übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Geäußerte Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Im Company – Talk: Peter L.H. Schwenkow, CEO DEAG Deutsche Entertainment AG - 'Wir werden das für 2006 geplante prozentuale Umsatzwachstum schon im 1. Quartal toppen' - 'Bin mit Leib und Seele DEAG CEO, mein Vertrag ist bis 2010 verlängert worden.' - 'Beim Bauprojekt an der Jahrhunderthalle gehen wir mit weiteren Projektentwicklern gemeinsam vor. Bilanzansatz JHH auch operativ gerechtfertigt' - 'Anteil an Ticketmaster Deutschland steigt automatisch' Die DEAG Deutsche Entertainment AG ist einer der führenden Live-Entertainment Anbieter in Europa. Das 1978 gegründete Unternehmen ist in den Geschäftsbereichen Artists & Tours, Urban Entertainment und Theaters tätig. So wird von der DEAG die Waldbühne in Berlin genauso bespielt wie die Jahrhunderthalle in Frankfurt oder der Friedrichsbau in Stuttgart. Neben Tourneen der großen Namen, wie Paul McCartney, den Eagles oder Deep Purple, wurden zuletzt auch verstärkt Konzerte junger Künstler veranstaltet. Mit der DEAG Classics verfügt die Gesellschaft zudem über ein starkes Standbein im Bereich Klassischer Musik. So hat die DEAG den Klassikweltstar Anna Netrebko mit langlaufenden Verträgen an sich gebunden. Die DEAG hat zuletzt die Wertschöpfungskette erweitert und bietet nun mit der DEAG music eine vollständige Betreuung des Künstlers von der CD und dem Klingelton über das Management bis zur Online-Vermarktung, an. Durch ein mit Ticketmaster, dem Weltmarktführer im Kartenverkauf, geführtes Joint Venture baut die DEAG seit dem vergangenen Jahr ihre Vertriebsstärke gezielt weiter aus. mainvestor sprach mit DEAG – Chef Peter Schwenkow. mainvestor: Herr Schwenkow, die DEAG hat erste Zahlen für das Jahr 2005 vorgelegt. In der entsprechenden Meldung heißt es, diese seien 'im Rahmen der Erwartungen' ausgefallen. Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung? Schwenkow: Wir haben mit einem EBIT von 2,1 Mio. Euro bei einem Umsatz von rund 73 Mio. Euro vor Konsolidierungen nicht nur die eigenen Erwartungen erfüllt, sondern auch die Analysten von z.B. First Berlin sehen ihre Prognose im neuesten Update zu DEAG erfüllt. Der aktuelle Kursverlauf scheint allerdings zu zeigen, dass Teile des Marktes vielleicht andere Erwartungen hatten. Entscheidender jedoch in diesem letzten Konsolidierungsjahr war, dass wir viele wichtige operative Dinge umgesetzt haben, und da haben wir unsere Erwartungen in der Tat sogar übertroffen: Der Erwerb von Music Pool Europe, KBK und Creative Talent, der Vorverkaufsstart für die ersten Klassikevents in anderen europäischen Ländern, die Finanzierungsvereinbarung mit Octagon für große Tourneen – das alles hat der Markt von uns erwartet und wir haben es erfüllt. mainvestor: Sie kündigen ein Umsatzwachstum von mehr als 30% auf 100 Mio. Euro an bei überproportional steigendem Ergebnis. Schwenkow: Wenn wir nicht sicher wären, diese Umsatzsteigerung als Minimumziel zu schaffen, hätten wir uns mit dieser Prognose nicht so weit aus dem Fenster gelehnt. Die Umsatzsteigerung ist eigentlich noch größer, da einiges Geschäft aus dem Jahr 2005 wie z.B. das Rock-/Pop-Geschäft der Entertainment One in dieser Form nicht fortgeführt wird. Wir reden insgesamt eigentlich über 50% Wachstum. mainvestor: Das hört sich ja alles sehr schön an – also keine Enttäuschung im 1. Quartal? Schwenkow: Dies wird so nicht kommen. Wir haben jetzt Anfang April und schon einen sehr guten Überblick über das Wachstum im ersten Quartal. Bereits da werden wir das angekündigte Wachstum übertreffen. Die DEAG hat auch eine Saisonalität im Geschäft, aber die Wachstumsraten werden kommen und was sicher sehr entscheidend ist: die Planung mit den derzeitigen Mitarbeitern und Partnern ist erheblich realistischer als in der Vergangenheit. Einige Beteiligungen wie z.B. das Tourneegeschäft von Marcel Avram haben in den vergangenen Jahren erhebliche jährliche Planabweichungen von bis zu zweistelligen Mio. Euro Beträgen gezeigt, aber wir arbeiten ja mit Herrn Avram Gott sei Dank nur noch sehr eingeschränkt zusammen. Also klare Ansage: Erstes Quartal mit deutlichem Wachstum, alle weiteren auch. Wir gehen auch von einer Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal aus. mainvestor: Nun zieht es Sie in die Politik. Sie kandidieren für das Berliner Abgeordnetenhaus. Ist das der Einstieg in den Ausstieg bei der DEAG? Schwenkow: Ganz im Gegenteil. Aber ich möchte tatsächlich, dass sich in Berlin etwas ändert. Dafür werde ich auch Zeit aufwenden, aber ausschließlich meine Freizeit. Trotz bereits laufender Kandidatur liegt meine Wochenarbeitszeit für die DEAG auch jetzt bei rund 80 Stunden, und die politische Aufgabe wird dafür sorgen, dass meine Freizeit knapper bemessen sein wird. Zusätzlich muß man vielleicht erklären, dass es sich bei der Struktur des Berliner Abgeordnetenhauses um ein so genanntes 'Feierabendparlament' handelt, d.h. ein full time Job in Industrie oder Wirtschaft ist für die Abgeordneten nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht. Ich habe den nötigen Zeitaufwand vor meiner Entscheidung sorgfältig kalkuliert und analysiert, und so ist z.B. mein Vorgänger auf diesem Parlamentssitz auch seit Jahren als Vorstand eines Milliarden Umsatz Unternehmens voll tätig. Ich bin ziemlich sicher, dass diese beiden Dinge zusammenpassen. Vielleicht gehören sie sogar zusammen, und ich erwarte wechselseitige Impulse, um beide Tätigkeiten noch besser ausüben zu können. mainvestor: Etwas anderes können Sie doch jetzt mit Anstand kaum sagen, oder? Schwenkow: Es geht nicht darum, was ich sage, sondern darum, was ich tue. Und da gilt als deutliches Signal, dass ich absolut bei der DEAG engagiert bin, dass der Aufsichtsrat meinen Vertrag als CEO gerade bis 2010 verlängert hat. Ich bleibe mit ganzer Kraft und ganzem Herzen Vorstandsvorsitzender der DEAG und wäre ja auch blöd, wenn ich die anstrengende Restrukturierung der letzten Jahre umgesetzt hätte, um jetzt nicht auch die Früchte zu ernten. Und jetzt ist Erntezeit. mainvestor: Schön. Bleiben wir in der landwirtschaftlichen Bildersprache. Wie wächst und gedeiht denn Ihr Gemeinschaftsunternehmen mit Ticketmaster im Ticketing? Schwenkow: Nicht nur die Zahl der angeschlossenen Vorverkaufsstellen wächst, sondern auch die Zahl der Veranstalter, die ihre Eintrittskarten über Ticketmaster Deutschland vertreiben lässt. Die Umsätze im ersten Quartal liegen auf der Höhe des vierten Quartals des letzten Jahres, und das ist traditionell das stärkste. Der endgültige Vertrag mit Ticketmaster über die Zusammenarbeit in Deutschland ist gestern unterzeichnet worden. Wir besitzen eine Beteiligung, die sich im Laufe der nächsten Jahre automatisch und ohne finanziellen Einsatz erhöhen wird. Und wir arbeiten an Lösungen, wie die Marktstellung weiter schnell ausgebaut werden kann. Dazu greifen wir auf einen bewährten Ansatz zurück, der heißt 'Wachsen mit Partnern'. Mehr werde ich augenblicklich nicht dazu sagen. Alles zu seiner Zeit. Aber Ticketmaster Deutschland wird weiter im Dienst seiner Kunden unterwegs sein. mainvestor: Übernehmen Sie sich da nicht. Einerseits wird im Ticketing und durch Akquisitionen wieder auf Wachstum geschaltet, andererseits gibt es immer noch Altlasten. Sie haben zum Beispiel noch Kredite bei der Stadsparkasse Düsseldorf, die verlängert werden müssen. Schwenkow: Wir haben bereits mit der Ad hoc-Meldung zu den vorläufigen Zahlen verkündet, dass die zur Verfügung stehenden Kreditlinien langfristig gesichert sind und wir fest davon ausgehen, unser überproportionales Wachstum in diesem Jahr aus eigener Kraft und ohne weitere Finanzzuflüsse realisieren zu können. Eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung dieses Wachstums ist nicht notwendig. mainvestor: Wie ist der aktuelle Stand bei der Jahrhunderthalle in Frankfurt? Schwenkow: Die Halle selbst ist sehr gut ausgelastet und verdient soviel Geld, dass damit allein schon die Bewertung in unserer Bilanz gerechtfertigt wäre. Aber die Entwicklung der Grundstücke läuft weiter und zwischenzeitlich haben sich die in der Nachbarschaft liegenden, wesentlich größeren Projektentwickler wie z.B. die Deutsche Wohnen AG mit uns zusammengeschlossen. Aktuell findet eine öffentliche Diskussion über die Zukunft des Geländes statt, die wir sehr begrüßen. Es scheint ja doch so zu sein, dass die Infraserv, die maßgeblich den Industriepark Höchst betreibt, noch ein bisschen beweglicher werden muß, damit die Seveso 2 Richtlinie – und ich betone, dass es sich dabei um eine Richtlinie und nicht um eine gesetzliche Vorgabe handelt – umgesetzt werden kann. mainvestor: Das Wertpapiergeschäft mit Ringier ist auch noch in der Schwebe und die Fälligkeit rückt näher. Wenn Sie nicht aufpassen, verlieren Sie hier große Teile an der Ertragsperle 'Good News'. Da bleibt nicht mehr viel Zeit. Schwenkow: Das wissen wir. Und wir passen auf! Die Thematik ist weit oben bei uns auf der Agenda. Good News ist für uns wertvoll und wichtig. Eine Lösung muß entsprechend so aussehen, dass wir unsere Finanzverpflichtungen los werden und gleichzeitig einen sehr großen Anteil an Good News haben. Wir stricken hier gerade an Lösungen, die es uns ermöglichen, beide Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Wenn diese Thematik abgearbeitet ist, dann haben wir auch die letzten Fragezeichen in unserer Bilanz bereinigt. Und dann finden wir eine DEAG vor, die besser aufgestellt ist als seit vielen, vielen Jahren. mainvestor: Klingende Worte, hoffentlich nicht nur Ankündigungen. Als Sie uns das letzte Mal Rede und Antwort standen, haben Sie drei große internationale Künstler angekündigt, die unter Vertrag genommen werden sollten. Dazu kamen dann keine weitere Informationen seitdem. Eine Luftnummer? Schwenkow: Vielleicht haben wir in der Vergangenheit auch Fehler gemacht. Nicht operativ, sondern in der Kommunikation. Die Künstler haben bei uns unterschrieben. Wir haben mit den Eagles, US5, 50 Cent, Deep Purple, der Bloodhound Gang und Scooter große und lukrative Namen unter Vertrag. Das werden Sie wohl auch so sehen. Wir haben aber den Vollzug der einzelnen Verträge der Financial Community so nicht vermeldet, weil wir nicht zu pushy sein wollten. Christine Stürmer, Chris de Burgh und Deep Purple werden sogar noch Zusatzkonzerte geben. Im Klassikbereich sind neben Anna Netrebko, Plácido Domingo, Rolando Villazón und Jessye Norman auch noch Lang Lang und Nigel Kennedy hinzugekommen. Aber Sie haben recht. Wir werden in Zukunft diese Informationen präziser liefern und den Link zwischen Entertainment Community und Financial Community nachhaltig optimieren. Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung oder zum Kauf eines Wertpapiers dar, noch bilden diese Dokument oder darin enthaltene Informationen eine Grundlage für eine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung irgendeiner Art. Vor einer Wertpapierdisposition wenden Sie sich bitte an Ihren Bankberater oder Vermögensverwalter. Die in diesem Interview geäußerten Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung der mainvestor GmbH i.Gr. wieder. mainvestor unterhält Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen DGAP 07.04.2006 --------------------------------------------------------------------------- |