Halbjahresergebnis besser als erwartet: Wachstumsstrategie geht auf - BayWa will 2012 erneut beim Ergebnis zulegen
Die BayWa AG, München, hat die positive Entwicklung nach dem sehr guten Start in das Jahr 2012 fortgesetzt und das 1. Halbjahr mit einer deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerung abgeschlossen: Der Umsatz des internationalen Handels- und Dienstleistungskonzerns betrug zum 30. Juni 2012 5,1 Mrd. Euro und damit 11,9 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt (Vorjahr: 4,6 Mrd. Euro). Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) belief sich nach sechs Monaten auf 91,1 Mio. Euro. Das bedeutet eine Steigerung um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem ein EBIT von 88,7 Mio. Euro erwirtschaftet wurde.
Die ausgesprochen positive Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2012 ist vor allem vom Segment Energie mit dem Geschäftsbereich erneuerbare Energien getragen worden, der von der starken Nachfrage nach Solarmodulen profitierte. Auch das Segment Agrar entwickelte sich überdurchschnittlich, da die im Jahr 2012 von der BayWa erworbene Beteiligung Turners & Growers mehr Ergebnis erwirtschaftete als erwartet. Die Erstkonsolidierung von Turners & Growers führte dazu, dass die Sparte Obst erstmals über 15 Prozent zum Agrarergebnis beisteuerte. Auch für das 2. Halbjahr ist die BayWa zuversichtlich, dass Turners & Growers sich positiv weiterentwickelt, da das Unternehmen vor allem vom Wachstum im asiatischen Markt profitiert.
'Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass unsere Wachstumsstrategie aufgeht. Das Halbjahresergebnis übertraf eindeutig unsere Erwartungen', freute sich der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Klaus Josef Lutz, bei der Präsentation der Zahlen.
Aufgrund steigender Getreidepreise, nach wie vor lebhafter Nachfrage bei der Landtechnik, planmäßig verlaufender Projektverkäufe bei erneuerbaren Energieanlagen sowie der saisontypisch noch zu erwartenden umsatzstarken Monate Juli bis Oktober bei Baustoffe geht die BayWa AG von einem sich auch weiterhin sehr positiv entwickelnden Geschäftsjahr 2012 aus. 'Wir wollen in 2012 ein noch besseres Ergebnis als 2011 erzielen', zeigte sich Lutz optimistisch, auch wenn Euro- und Finanzkrise Wirtschaftsprognosen noch schwieriger machten als bisher.
Agrar: Überdurchschnittliche Entwicklung im 1. Halbjahr
Das Segment Agrar erwirtschaftete im 1. Halbjahr 2012 einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,3 Mrd. Euro) und damit einen Zuwachs von rund 13 Prozent. Das EBIT belief sich auf 68,5 Mio. Euro (Vorjahr: 71,8 Mio. Euro). Der leichte Rückgang im EBIT um knapp 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf die schwächeren Margen im Getreide- und Düngemittelhandel zurückzuführen. Während das Getreidegeschäft im Vorjahr von den seit Erntebeginn stark zunehmenden Preisen profitiert hatte, setzte der Preisanstieg 2012 erst zum Ende der Nacherfassung beziehungsweise nach dem Verkauf des eingelagerten Getreides ein.
Die Sparte Agrarhandel, also der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln, setzte im 1. Halbjahr 2012 rund 1,74 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,67 Mrd. Euro) um und erzielte ein EBIT von rund 44,0 Mio. Euro (Vorjahr: 58,1 Mio. Euro). Insgesamt verzeichnete der Konzern im Agrarhandel eine überdurchschnittliche Halbjahresentwicklung: Schwächere Gewinnspannen im Getreide- und Düngemittelhandel konnten zu einem großen Teil durch höhere Getreidevolumen bei der Nacherfassung sowie einen sehr guten Absatz von Saatgut und Pflanzenschutz kompensiert werden.
'Durch die zu erwartende durchschnittliche Getreideernte in Deutschland und Europa, aber aufgrund deutlich schlechterer Ernteerwartung in den USA und Teilen der GUS-Staaten, dürften die Getreidepreise in den nächsten Monaten sehr volatil sein, aber mit stärkerer Tendenz nach oben', erläuterte Klaus Josef Lutz. Die BayWa und ihre Kunden würden von dieser Entwicklung profitieren, da steigende Getreidepreise auch die Investitionsmöglichkeiten der Landwirte verbessern.
Die Sparte Obst erzielte im 1. Halbjahr 2012 durch die Erstkonsolidierung von Turners & Growers 202,3 Mio. Euro Umsatz (Vorjahr: 75,7 Mio. Euro). Das EBIT betrug 10,5 Mio. Euro (Vorjahr: 2,0 Mio. Euro). Das weltweit agierende Fruchthandelsunternehmen Turners & Growers aus Neuseeland konnte seine Ernte zu guten Preisen vermarkten, während in Deutschland die Rekordernte des Vorjahres zu niedrigeren Margen führte. Für den Sommer/Herbst 2012 wird in Deutschland wieder eine eher durchschnittliche Obsternte erwartet, so dass von höheren Margen im Verkauf auszugehen ist.
Die Agrartechnik verzeichnete erneut Absatzsteigerungen und profitierte außerdem von den Auftragsüberhängen aus 2011. So stieg der Umsatz im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 19,5 Prozent auf 632,9 Mio. Euro (Vorjahr: 529,5 Mio. Euro). Das EBIT kletterte um 20,4 Prozent auf 14,0 Mio. Euro (Vorjahr: 11,7 Mio. Euro). Die Sparte konnte die Verkaufszahlen bei Neumaschinen um mindestens 22 Prozent steigern und auch das Servicegeschäft erweitern. Da die Überhänge aus 2011 jetzt teilweise abgebaut sind und der Auftragseingang sich mittlerweile normalisiert hat, rechnet die BayWa in der 2. Jahreshälfte mit einem sich leicht abschwächenden Wachstum in dieser Sparte.
Energie: Erneuerbare Energien entwickeln sich noch besser als erwartet, Heizöl holt auf
Der Halbjahresumsatz 2012 im Segment Energie (klassische Energieträger und regenerative Energien) erhöhte sich um 34,4 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro). Das EBIT profitierte von dieser Entwicklung und stieg auf 15,9 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro). Dieser extreme Anstieg lässt sich vor allem auf die höheren Erträge aus dem regenerativen Energiebereich zurückführen: Zum einen erlebte Deutschland aufgrund der anhaltenden Diskussion um die Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz einen Nachfrageboom nach Solarmodulen. Auch in den USA lief das Geschäft mit PV-Modulen sehr gut. Zum anderen konnten Solaranlagen hauptsächlich in Deutschland, die von den Gesellschaften der BayWa r.e im Rahmen ihres Projektgeschäfts errichtet worden waren, gewinnbringend verkauft werden. Insgesamt wurden hier im 1. Halbjahr 2012 Anlagen mit fast 9 Megawatt (MW) Leistung abgegeben. Dies führte zu einem operativen Ergebnis dieses Geschäftszweiges in Höhe von 14,6 Mio. Euro (Vorjahr: minus 0,6 Mio. Euro).
Das klassische Heizölgeschäft holte im 2. Quartal durch den sinkenden Ölpreis auf. Allerdings lagen die Margen deutlich unter dem Vorjahr. Eine Umkehr dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Die Preissensibilität der Verbraucher ist an der Entwicklung der letzten Wochen zu erkennen: Als der Heizölpreis im Frühjahr sank, nahm der Auftragseingang bei der BayWa rapide zu; seitdem die Preise in den vergangenen Wochen anstiegen, verringerte sich die Nachfrage wieder deutlich. Im 3. und 4. Quartal rechnet die BayWa witterungsbedingt wieder mit mehr Aufträgen, allerdings wird das zu erreichende Volumen stark von der generellen Ölpreisentwicklung abhängen.
'Bei den erneuerbaren Energien gehen wir davon aus, dass angesichts einer besseren Planungssicherheit durch das endlich verabschiedete Einspeisegesetz, die Kunden weiterhin in Solarmodule investieren werden', erläuterte Lutz. Da die nunmehr festgelegte Obergrenze für Solaranlagen bei 52 Gigawatt (GW) liegt und in Deutschland hier bisher die installierte Leistung ca. 28 GW beträgt, sieht Lutz auch in Deutschland ein positives Umfeld für Photovoltaik genauso wie für Wind und Biogas. Für die beiden letztgenannten Arten der Energieerzeugung hatte es nur marginale Veränderungen im neuen Fördergesetz gegeben. Auch international laufe das Geschäft der regenerativen Energien sehr gut, besonders in den USA im Bereich der Windanlagenprojekte, erläuterte Lutz. 'Das internationale Wachstum ist die richtige Strategie und wir sehen uns hier hervorragend aufgestellt', so der Vorstandsvorsitzende.
Bau: Baustoffe partizipiert an guter Konjunkturlage, margenstärkeres Geschäft im 2. Halbjahr erwartet
Der Umsatz im 1. Halbjahr 2012 im Segment Bau, das ausschließlich aus dem Baustoffhandel besteht, betrug 813,0 Mio. Euro (Vorjahr: 978,5 Mio. Euro). Das EBIT verzeichnete 4,1 Mio. Euro (Vorjahr: 13,2 Mio. Euro). Diese Zahlen sind zum einen auf die Ausgliederung der Bau & Gartenmärkte zu Beginn dieses Jahres zurückzuführen. Zum anderen wirkten sich aber auch auf den Baustoffhandel die für das 1. Halbjahr üblichen margenschwachen Streckengeschäfte aus. Im 2. Halbjahr werden saisonüblich die deutlich margenstärkeren Geschäfte (Lagergeschäft) erwartet, die dann das EBIT positiv beeinflussen dürften.
Insgesamt erwartet der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Klaus Josef Lutz, nach einem hervorragenden Ergebnis zur Jahresmitte 2012 auch ein sich positiv entwickelndes 2. Halbjahr mit entsprechenden Ergebnissteigerungen, so sich nicht unerwartete oder außergewöhnliche Witterungs- und Marktgeschehen ergäben.
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Marion Danneboom, BayWa AG, Leiterin PR/Unternehmenskommunikation,
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