Sehr geehrte Aktionäre, liebe Mitarbeiter, Partner und Freunde der Softing AG,
wir sind stolz darauf Ihnen berichten zu können, dass die Softing AG auch in schwierigem Fahrwasser ihren Weg erfolgreich fortsetzen konnte. Wir haben in den ersten neun Monaten unseren Umsatz um fast 6 % steigern können und erreichen 64,1 Mio. EUR (Vj. 60,5 Mio. EUR). Der Auftragseingang legte gegen den Trend der Konjunktur sogar um nahezu 9 % auf 72 Mio. EUR zu (Vj. 65,7 Mio. EUR). Das EBITDA stieg auf 8,9 Mio. EUR (Vj 6,0 Mio. EUR) und das Konzern-EBIT legte deutlich zu auf 3,2 Mio. EUR (Vj. 2,4 Mio. EUR). Daraus resultierte eine Steigerung des Ergebnisses pro Aktie auf 0,26 EUR (Vj. 0, 23 EUR).
Die Ertragszahlen entsprechen noch nicht unseren mittelfristigen Zielen, bewegen sich aber trotz des anspruchsvollen Umfelds in die avisierte Richtung. Die Strategie international aufgestellt zu sein, Produkte und Services auf dem neuesten technologischen Stand zu halten und langfristige Kundenbeziehungen einzugehen, bewährt sich und gleicht lokale Einbrüche aus. Gleichzeitig sind wir auf Jahre für ein organisches Wachstum gut durchfinanziert und damit auch für mögliche weitere konjunkturelle Krisen gut gewappnet. Denn die Konjunktur in unseren Geschäftssegmenten hat sich in weiten Bereichen im zweiten Halbjahr erneut deutlich verschlechtert. Aus der Industrie und im Besonderen aus dem Bereich Automotive kommen fast täglich Berichte über reduzierte Umsätze und Ergebnisse, geplante Werkschließungen und Kurzarbeit. Kurzum, dass wirtschaftliche Umfeld ist in all unseren Segmenten deutlich rauer geworden.
Das Segment Industrial lieferte einen starken Beitrag ab und bewies damit erneut seine Führungsrolle im Konzern. In den ersten neun Monaten des Jahres haben wird den Umsatz um starke 12,8 % auf 42,3 Mio. EUR (Vj. 38 Mio. EUR) gesteigert. Wesentliche Beiträge kamen dabei sowohl von unseren Gesellschaften in den USA als auch aus Europa. Zu erwähnen ist hier auch die Übernahme von Glasfaseroptik-Modulen für besonders sichere und robuste Datenkommunikation bei Industriesteuerungen der US-amerikanischen Phoenix Digital Corporation in Scottsdale (Arizona). Dies ist eine ausgezeichnete Ergänzung unseres Portfolios von hochwertigen Kommunikationslösungen im Segment Industrial und eine weitere Stärkung von Softing bei IIoT Lösungen im oberen Leistungssegment und eröffnet uns neue Märkte. Wir erwarten aus der Übernahme in den kommenden Jahren zusätzliche Umsätze von bis zu drei Millionen EUR jährlich nach Integration in unser Portfolio. Auch das Asien-Geschäft sowie unsere noch junge Tochter in China konnten Zuwächse verbuchen. Neben dem Umsatz gilt dies auch für die Vorbereitung neuer Geschäfte. Dies verspricht eine gesunde Basis für 2020 und die Folgejahre.
Eine vielversprechende Entwicklung sehen wir auch im Segment Automotive. Diese konnte komplett gegen den Trend im Umsatz um 12,8 % auf 14,8 Mio. EUR (Vj. 13,1 Mio. EUR) wachsen. Das EBIT verbesserte sich auf 0,1 Mio. EUR (Vj. -0,3 Mio. EUR). Wenn man bedenkt, dass darin zukunftsgerichtete Investitionen von mehr als 1 Mio. EUR für die noch junge Tochter GlobalmatiX enthalten sind, erkennt man den Hub im EBIT, den das Segment erbracht hat. Dies ist ein Resultat unserer Investitionen im klassischen Geschäft mit Software für die On- und Offbord-Diagnose. Hier entwickeln wir in erster Linie Software-Werkzeuge, die unseren Kunden in einer Zeit fundamentaler Umbrüche verteilte Entwicklungsarbeiten und dynamische Diagnosestrukturen bieten, wie sie etwa bei der Entwicklung technischer Grundlagen für das teilautonome Fahren benötigt werden. Gleichwohl spüren wir den Kostendruck, dem unsere Kunden ausgesetzt sind.
Die im Segment Automotive eingegliederte GlobalmatiX AG leistet derzeit den Anlauf des Geschäfts mit ihrem ersten Großkunden. Hierzu werden bestehende Kundenanforderungen abgearbeitet und ergänzende Anforderungen hinzugefügt. Ein Großteil der Investitionen geht in den Aufbau eines Teams und der entsprechenden Werkzeuge, die weitgehend automatisiert die Daten für neue oder vom Hersteller modifizierte Fahrzeuge erfassen. Aufgrund der für das Jahr 2020 geplanten Skalierung in zehntausender Stückzahlen angeschlossener Fahrzeuge ist dies für eine effektive und effiziente Leistungserbringung unerlässlich. Gleichzeitig finden in einer umfassenden Marketing- und Vertriebsoffensive eine Vielzahl von Kontakten zu Entscheidern mit Herstellern und großen Flottenbetreibern statt. Die bisherigen Rückmeldungen sich außerordentlich ermutigend.
Im Segment IT Networks sind die Umsätze noch vom Abbau des margenarmen Distributionsgeschäfts betroffen, die trotz einer Ausweitung des Geschäfts mit Eigenprodukten noch nicht kompensiert werden konnten. Dies führte in den ersten 9 Monaten des Jahres zu einem Umsatzrückgang um gut 2 Mio. EUR auf nunmehr 7 Mio. EUR. In Kombination mit hohen und nur teilweise aktivierten Entwicklungsaufwendungen belastet dies das Konzern-EBIT mit -0,7 Mio. EUR. Mit dem neuentwickelten NetXpert steht der leistungsfähigste Qualifizierer der Branche zum Vertrieb im umsatzstärksten vierten Quartal zur Verfügung. Die ebenfalls für diesen Zeitraum erwartete neue Produktlinie der Verifizierer wird erst im zweiten Quartal des kommenden Jahres fertiggestellt werden. Die Verzögerung schmerzt und belastet das EBIT. Dennoch sind wir vom eingeschlagenen Weg überzeugt und sind stolz darauf, unseren Kunden in 2020 eine komplett neue, von Softing entwickelte Familie modernster Verifizierer anbieten zu können. Sie ersetzen bisher zugekaufte Produkte und werden die Ertragskraft von IT Networks in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.
Dies alles zusammengefasst freuen wir uns, trotz des sehr herausfordernden konjunkturellen Umfelds unsere Konzernprognose vom Jahresbeginn bestätigen zu können. Wir erwarten einen Umsatz von mehr als 88 Mio. EUR bei einem Ergebnis (EBIT) von 4 Mio. EUR. Softing steht interessierten Aktionären im Rahmen des Deutschen Eigenkapitalforums in Frankfurt am 26. November sowie bei der Münchener Kapitalmarkkonferenz am 10. Dezember in Vorträgen sowie zahlreichen terminierten Einzelgesprächen zur Verfügung.
Herzlichst
Dr. Wolfgang Trier
(Vorstandsvorsitzender)
Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2019
Bericht zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den für Softing weltweit wichtigsten Märkten zeigen, aufgrund des unruhigen handelspolitischen Umfelds, Eintrübungen, denen sich Softing in den ersten neun Monaten 2019 nicht vollständig entziehen konnte.
Softing gelang es, trotz dieser negativen Signale aus verschiedenen Märkten, Auftragseingang (+8,8 %) und Umsatz (+5,9 %) in den ersten 9 Monaten 2019 signifikant zu steigern und blickt daher positiv auf das letzte Quartal des Jahres 2019.
Das Segment Industrial steigerte den Umsatz in den ersten drei Quartalen um sehr gute 11,3 % bei gleichbleibendem operativen EBIT.
Das Segment Automotive entwickelte sich in den ersten drei Quartalen sehr positiv mit einer Umsatzsteigerung von 12,8 %. Der Aufbau des Geschäfts mit Produkten der akquirierten GlobalmatiX AG schreitet planmäßig voran und es wurde ein erster Rahmenvertrag mit der Tochter eines großen Automobilherstellers vereinbart.
Das Segment IT Networks bereitete in den ersten neun Monaten die Umstellung von margenarmen Distributionsprodukten auf die neuen margenstarken Eigenprodukte vor, daraus resultierte ein Umsatzrückgang von 2,4 Mio. EUR. Der Absatz von Eigenprodukten konnte hingegen gesteigert werden. Neue Produktlinien sind seit dem Ende des vierten Quartals 2018 zur Vermarktung freigegeben und werden im vierten Quartal 2019 für eine Verbesserung der Rohertragsmarge sorgen.
Der Softing-Konzern erzielte insgesamt ein Umsatzwachstum auf 64,1 Mio. EUR (Vj. 60,5 Mio. EUR) in den ersten neun Monaten 2019. Im Segment Industrial stieg der Umsatz von 38,0 Mio. EUR auf starke 42,3 Mio. EUR. Im Segment Automotive stieg der Umsatz stark von 13,1 Mio. EUR auf 14,8 Mio. EUR. IT Networks erzielte einen Umsatz von 7,0 Mio. EUR nach 9,4 Mio. EUR im Vorjahr.
Das EBITDA des Konzerns stieg in den ersten neun Monaten von 6,0 Mio. EUR auf 8,9 Mio. EUR, die EBITDA-Marge lag somit bei rund 14 % (Vj. 10 %).
Das EBIT des Segments Industrial stieg von 2,9 Mio. EUR auf 3,8 Mio. EUR, das operative EBIT zeigte wie im Vorjahr 3,5 Mio. EUR. Im Segment Automotive verbesserte sich das EBIT von -0,3 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR, das operative EBIT verbesserte sich von -1,5 Mio. EUR auf -0,4 Mio. EUR. Zukunftsgerichtete Investitionen, der sich im Aufbau befindlichen Akquisition GlobalmatiX AG, belasteten das Ergebnis in diesem Segment in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Das Segment IT Networks erzielte ein negatives EBIT von -0,7 Mio. EUR nach -0,2 Mio. EUR im Vorjahr. Das operative EBIT betrug -0,2 (VJ -0,1 Mio. EUR).
Das operative EBIT des Konzerns (EBIT, bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen und deren Abschreibungen sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung) betrug im Berichtszeitraum 2,8 Mio. EUR (Vj. 2,0 Mio. EUR). Das Konzern-EBIT stieg auf 3,2 Mio. EUR nach 2,4 Mio. EUR im Vorjahr.
Der Konzernperiodengewinn der ersten neun Monaten 2019 erreichte 2,4 Mio. EUR (Vj. 2,0 Mio. EUR).
Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden in geringem Umfang zu Ersatzbeschaffungen getätigt. Die Darlehensverbindlichkeiten wurden im 3. Quartal dahingehend neu strukturiert, dass der Konzern größtenteils für die nächsten zwei Jahre tilgungsfrei gestellt wurde und danach die Tilgung über einen Zeitraum von fünf Jahren erfolgen wird. Daraus resultierten zum 30. September 2019 Zahlungsmittel in Höhe von 15,0 Mio. EUR nach 9,7 Mio. EUR zum 31. Dezember 2018.
Die Erstanwendung von IFRS 16 resultierte in einer erhöhten Bilanzsumme und somit einer leicht gesunkenen Eigenkapitalquote zum 30. September 2019 von 62 % nach 69 % zum Jahresultimo 2018.
Forschung und Produktentwicklung
Softing hat in den ersten neun Monaten 2019 Aufwendungen für die Entwicklung neuer Produkte in Höhe von 4,2 Mio. EUR (Vj. 3,2 Mio. EUR) bilanziell aktiviert. Hierbei haben Leistungen zum Aufbau des Geschäfts bei IT Networks und Globalmatix einen wesentlichen Anteil. Weitere wesentliche Teile für die Weiterentwicklung bestehender Produkte sind direkt als Aufwand verbucht worden.
Mitarbeiter
Zum 30. September 2019 waren im Softing-Konzern 399 Mitarbeiter (Vj. 407) beschäftigt. Im Berichtszeitraum wurden an Mitarbeiter keine Aktienoptionen ausgegeben.
Risiko und Chancen für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft
Die Risikostruktur und Chancenstruktur der Gesellschaft haben sich zum Stichtag 30. September 2019 und in Vorausschau auf die verbleibenden drei Monate des Jahres 2019 nicht wesentlich gegenüber der Darstellung im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 geändert. Zur Detaillierung verweisen wir hierzu auf den Konzernlagebericht im Geschäftsbericht 2018 auf den Seiten 8ff.
Ausblick
Wir bestätigen die Konzernprognose 2019 des Lageberichts zum Konzernabschluss 2018 (vgl. Seite 27). In Summe gehen wir weiterhin von einer Steigerung der Umsätze für das Geschäftsjahr 2019 auf 88,0 Mio. EUR sowie des Auftragseingangs auf ebenfalls 88,0 Mio. EUR aus.
Das EBIT erwarten wir in Höhe von 4,0 Mio. EUR, das operative EBIT ist mit 3,7 Mio. EUR geplant. Saisonal bedingt erwarten wir wiederum, dass sich das vierte Quartal als starkes Quartal erweisen wird. Bei günstiger Entwicklung hat besonders das EBIT Potenzial zur Steigerung darüber hinaus.
Auf Segmentebene wird bis auf das Segment IT Networks in allen anderen Segmenten ein moderater Anstieg von Umsatz sowie ein stabiles/moderat steigendes EBIT und operatives EBIT erwartet.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Stichtag 30. September 2019 nicht ereignet.
Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2018 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien des International Accounting Standards Board (IASB), erstellt. Die Quartalsmitteilung zum 30. September 2019, die auf Basis des International Accounting Standards (IAS) 34 "Interim Financial Reporting" erstellt wurde, enthält nicht die gesamten erforderlichen Informationen gemäß den Anforderungen für die Erstellung des Jahresberichts und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2018 gelesen werden. In der Quartalsmitteilung zum 30. September 2019 wurden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018. Die Erstellung der Quartalsmitteilung erfolgte ohne prüferische Durchsicht.
Zum 1. Januar 2019 erfolgte der Erstanwendung des neuen Leasingstandards IFRS 16: In der Bilanzposition Immaterielle Vermögenswerte wurden "Right of Use-Vermögenswerte" in Höhe von rund 5,0 Mio. EUR gebildet, der Abschreibungsaufwand betrug in den ersten neun Monaten 1,1 Mio. EUR und der Zinsaufwand 0,1 Mio. EUR. Der Mittelabfluss aus dem "Right of Use-Ansatz" nach IFRS 16 betrug 1,2 Mio. EUR.
Änderungen im Konsolidierungskreis
Zum 30. September 2019 haben sich keine Änderungen im Konsolidierungskreis der Softing AG im Vergleich zum 31. Dezember 2018 ergeben.
KENNZAHLEN ZUM 3. QUARTAL 2019
Alle Angaben in Mio. EUR |
Quartalsmitteilung
3/2019 |
Quartalsmitteilung
3/2018 |
|
|
|
Auftragseingang |
72,0 |
65,7 |
Auftragsbestand |
22,8 |
16,3 |
Umsatz |
64,1 |
60,5 |
EBITDA |
8,9 |
6,0 |
EBIT |
3,2 |
2,4 |
EBIT (operativ) |
2,8 |
2,0 |
Periodenüberschuss |
2,4 |
2,0 |
Ergebnis je Aktie in EUR (operativ) |
0,26 |
0,23 |
Kontakt:
Dr. Wolfgang Trier
Vorstandsvorsitzender
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