Sehr geehrte Aktionäre, liebe Mitarbeiter, Partner und Freunde der Softing AG,
wir sind erwartungsgemäß in fast allen Kenngrößen erfreulich stark in das neue Jahr gestartet. Der Umsatz lag im ersten Quartal mit 19,6 Mio. EUR rund 6 % über dem ersten Quartal im Vorjahr mit 18,5 Mio. EUR. Auch im Auftragseingang und im Auftragsbestand wird das Wachstumspotential überdeutlich: Der Auftragseingang stieg auf 24,8 Mio. EUR um 18 % (VJ 21,1 Mio. EUR). Der Auftragsbestand wuchs damit um mehr als 49 % auf hervorragende 20,5 Mio. EUR (VJ 13,8 Mio. EUR). Zu Jahresbeginn verbuchen wir damit mehr Aufträge denn je zuvor in unserer Firmengeschichte.
Bedingt durch den aktuellen Produktmix liegen das EBITDA und das operative EBIT trotz höherer Umsätze noch auf Vorjahreshöhe. Das EBIT liegt mit -0,5 Mio. EUR um rund 900 TEUR unter dem Vorjahr, was in erster Linie auf eine rund 600 TEUR geringere Nettoaktivierungen zurückgeht. Aufgrund des Auftragsbestands ist zu erwarten, dass sich der auf den schwächeren Produktmix zurückgehende Effekt im EBIT in den nächsten Quartalen ausgleichen wird.
Im Segment Industrial profitierte Softing 2018 bereits von einer deutlich gestiegenen Nachfrage bei der Prozess- und Fabrikautomatisierung. Für das laufende Jahr liegen Aufträge im siebenstelligen Umfang vor, die aus technischen Gründen jedoch erst im zweiten Halbjahr 2019 zur Auslieferung kommen werden. Ebenfalls erfolgreich war das Geschäft in der Fabrikautomatisierung mit Internet of Things (IoT) Gateways, OPC Servern und Middleware.
Das Segment Automotive realisierte im Vorjahresvergleich zwar einen Umsatzrückgang von 5 %, jedoch ist die Auftragslage gut. Eine Einzelgesellschaft ist schon jetzt mit Ihrer gesamten Fertigungskapazität bis Jahresende mit Aufträgen eingedeckt. Diese werden beginnend mit dem dritten Quartal zur Auslieferung kommen. Weitere Großaufträge für unsere Software Standardprodukte werden noch im zweiten Quartal zur Auslieferung kommen. Gerade erst hat ein neues Softwareprodukt die Marktfreigabe erhalten. Hier rechnen wir sowohl in Europa als auch in Asien noch im laufenden Jahr mit deutlichem Neugeschäft.
Die 2018 erworbene GlobalmatiX AG nimmt derzeit an mehreren Ausschreibungen teil, die über die Auftragszeiträume Umsatzpotenzial in jeweils 7-stelliger Größe bieten und dieses Jahr anlaufen werden. Diese stammen teils von europäischen als auch von amerikanischen Kunden. Allerdings erwarten wir durch den Ausbau der GlobalmatiX in Europa und Nordamerika trotz positiver Umsatzerwartungen noch eine Belastung des Ergebnisses 2019. Die Stückzahlen müssen zunächst anlaufen, bevor die monatlichen Betriebsgebühren die Fixkosten erstmalig überschreiten. So belasten erhöhte Aufwendungen für die GlobalmatiX von rund 0,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresquartal sowie weitere 0,6 Mio. EUR Netto-Effekt aus verminderter Aktivierung von Eigenentwicklungen und erhöhten Abschreibungen das EBIT des Segments im ersten Quartal 2019. Ohne diese beiden Effekte hätte sich das EBIT des Q1/2019 gegenüber dem Q1/2018 (0,4 Mio. EUR) nahezu verdoppelt.
Im Segment IT Networks führte die Umstellung von margenschwächeren Distributionsprodukten auf Eigenprodukte zu einem leichten Umsatzrückgang. Dies liegt in erster Linie daran, dass aus technischen Gründen zwei neue Eigenprodukte erst verspätet produziert werden konnten und so kaum zum Umsatz im ersten Quartal beitragen konnten. Die Ertragslage im traditionell schwächsten Quartal dieses Segments lag auf Vorjahreshöhe.
In allen drei Segmenten haben wir mit den ausschnittsweisen genannten Entwicklungen und Erfolgen die Voraussetzungen geschaffen, unser Wachstum fortzusetzen. Aufgrund der derzeit bestimmten Fertigungstermine sowie basierend auf der typischen Saisonalität des Geschäfts der IT Networks wird auch 2019 wieder der weit überwiegende Teil des Umsatzes sowie des EBIT im zweiten Halbjahr erwirtschaftet werden. Wie immer, werden wir ab Jahresmitte die Zielgrößen weiter präzisieren.
Dem Optimismus in den genannten Punkten steht jedoch unverändert eine große konjunkturelle Unsicherheit gegenüber. Im ersten Quartal sind sowohl von den europäischen Regierungen wie vom IWF die Wachstumserwartungen immer wieder nach unten korrigiert worden. Regionale Schwankungen können wir durch unsere starke Diversifizierung in den drei großen Wirtschafträumen Europa, Nordamerika und Asien weitgehend ausgleichen. Wenngleich wir dies in unserem Geschäft derzeit nicht erkennen können, würde sich Softing negativen Entwicklungen auf globaler Ebene nicht dauerhaft entziehen können.
Wir bleiben dabei mit einer Portion Vorsicht für 2019 bei der Prognose eines Auftragseingangs und eines Jahresumsatzes von mehr als 88 Mio. EUR bei einem Ergebnis (EBIT) von mehr als 4 Mio. EUR. Wir betonen ausdrücklich, dass beide Größen bei positiver Konjunkturentwicklung und bei weiter günstigen Auftragseingängen die Chancen haben, übertroffen zu werden.
Herzlichst Ihr
Dr. Wolfgang Trier
(Vorstandsvorsitzender)
Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2019
Bericht zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den für Softing weltweit wichtigsten Märkten zeigen, aufgrund des unruhigen handelspolitischen Umfelds, Belastungen, denen sich Softing im ersten Quartal 2019 nicht vollständig entziehen konnte.
Softing gelang es, trotz dieser negativen Signale aus verschiedenen Märkten, Auftragseingang (+18 %) und Umsatz (+6 %) im ersten Quartal 2019 signifikant zu steigern und blickt daher positiv in das Jahr 2019.
Das Segment Industrial steigerte den Umsatz in den ersten drei Monaten um sehr gute 15 % bei steigendem operativen EBIT.
Das Segment Automotive realisierte aufgrund zeitlicher Verschiebungen von Aufträgen in die nächsten Quartale einen Rückgang der Umsatzerlöse um 5 % im ersten Quartal 2019. Der Aufbau des Geschäfts mit Produkten der akquirierten GlobalmatiX AG schreitet planmäßig voran.
Das Segment IT Networks bereitete in den ersten drei Monaten die Umstellung von margenarmen Distributionsprodukten auf die neuen margenstarken Eigenprodukte vor, daraus resultierte ein Umsatzrückgang von 0,4 Mio. EUR. Neue Produktlinien sind seit dem Ende des vierten Quartals 2018 zur Vermarktung freigegeben und werden im weiteren Jahresverlauf 2019 für eine signifikante Verbesserung der Rohertragsmarge sorgen.
Der Softing-Konzern erzielte insgesamt ein Umsatzwachstum auf 19,6 Mio. EUR (Vj. 18,5 Mio. EUR) in den ersten drei Monaten 2019. Im Segment Industrial stieg der Umsatz von 11,6 Mio. EUR auf starke 13,4 Mio. EUR. Im Segment Automotive sank der Umsatz aufgrund von Auftragsverschiebungen über das Quartalsende hinaus leicht von 4,2 Mio. EUR auf 4,0 Mio. EUR. IT Networks erzielte einen Umsatz von 2,2 Mio. EUR nach 2,6 Mio. EUR im Vorjahr.
Das EBITDA des Konzerns verharrte in den ersten drei Monaten auf dem Vorjahreswert von 1,4 Mio. EUR, die EBITDA-Marge lag somit bei rund 7 % (Vj. 8 %).
Das EBIT des Segments Industrial sank leicht von 0,7 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR, das operative EBIT stieg von 0,7 Mio. EUR auf 1,0 Mio. EUR. Im Segment Automotive reduzierte sich das EBIT von -0,2 Mio. EUR auf -0,9 Mio. EUR, das operative EBIT verringerte sich von -0,8 Mio. EUR auf -1,0 Mio. EUR. Zukunftsgerichtete Investitionen, der sich im Aufbau befindlichen Akquisition GlobalmatiX AG, belasteten das Ergebnis in diesem Segment in Höhe von 0,6 Mio. EUR. Das Segment IT Networks erzielte ein leicht negatives EBIT von -0,2 Mio. EUR wie im Vorjahr. Das operative EBIT lag mit -0,1 Mio. EUR ebenfalls auf Vorjahreshöhe.
Das operative EBIT des Konzerns (EBIT, bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen und deren Abschreibungen sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung) betrug im Berichtszeitraum -0,2 Mio. EUR (Vj. -0,2 Mio. EUR). Das Konzern-EBIT betrug -0,5 Mio. EUR nach 0,4 Mio. EUR im Vorjahr.
Der Konzernperiodenverlust nach den ersten drei Monaten 2019 lag bei -0,3 Mio. EUR (Vj. 0,0 Mio. EUR).
Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden in geringem Umfang zu Ersatzbeschaffungen getätigt. Daraus resultierten zum 31. März 2019 Zahlungsmittel in Höhe von 7,7 Mio. EUR nach 9,7 Mio. EUR zum 31. Dezember 2018.
Die Erstanwendung von IFRS 16 resultierte in einer erhöhten Bilanzsumme und somit einer leicht gesunkenen Eigenkapitalquote zum 31. März 2019 von 67 % nach 69 % zum Jahresultimo 2018.
Forschung und Produktentwicklung
Softing hat in den ersten drei Monaten 2019 Aufwendungen für die Entwicklung neuer Produkte in Höhe von 0,9 Mio. EUR (Vj. 1,3 Mio. EUR) bilanziell aktiviert. Weitere wesentliche Teile für die Weiterentwicklung bestehender Produkte sind direkt als Aufwand verbucht worden. Der Nettoeffekt aus der verminderten Aktivierung und den erhöhten Abschreibungen bereits fertiggestellter Produkte haben das EBIT um 0,6 Mio. EUR belastet.
Mitarbeiter
Zum 31. März 2019 waren im Softing-Konzern 405 Mitarbeiter (Vj. 403) beschäftigt. Im Berichtszeitraum wurden an Mitarbeiter keine Aktienoptionen ausgegeben.
Risiko und Chancen für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft
Die Risikostruktur und Chancenstruktur der Gesellschaft haben sich zum Stichtag 31. März 2019 und in Vorausschau auf die verbleibenden neun Monate des Jahres 2019 nicht wesentlich gegenüber der Darstellung im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 geändert. Zur Detaillierung verweisen wir hierzu auf den Konzernlagebericht im Geschäftsbericht 2018 auf den Seiten 8ff.
Ausblick
Wir bestätigen die Konzernprognose 2019 des Lageberichts zum Konzernabschluss 2018 (vgl. Seite 27). In Summe gehen wir weiterhin von einer Steigerung der Umsätze für das Geschäftsjahr 2019 auf 88,0 Mio. EUR sowie des Auftragseingangs auf ebenfalls 88,0 Mio. EUR aus.
Das EBIT erwarten wir in Höhe von 4,0 Mio. EUR, das operative EBIT ist mit 3,7 Mio. EUR geplant. Saisonal bedingt erwarten wir wiederum, dass sich das vierte Quartal als stärkstes Quartal erweisen wird. Bei günstiger Entwicklung hat besonders das EBIT Potenzial zur Steigerung darüber hinaus.
Auf Segmentebene wird in allen Segmenten ein moderater Anstieg von Umsatz sowie ein stabiles EBIT und operatives EBIT erwartet. Aufgrund einer Reihe bereits vorliegender aber im zweiten Halbjahr erst auslieferungsfähiger Großaufträge, erwarten wir wie im Vorjahr, besonders beim EBIT, die größten Steigerungen im zweiten Halbjahr. Wir werden quartalsweise eine Präzisierung dieser Größen durchführen und berichten.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Stichtag 31. März 2019 nicht ereignet.
Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2018 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien des International Accounting Standards Board (IASB), erstellt. Die Quartalsmitteilung zum 31. März 2019, die auf Basis des International Accounting Standards (IAS) 34 "Interim Financial Reporting" erstellt wurde, enthält nicht die gesamten erforderlichen Informationen gemäß den Anforderungen für die Erstellung des Jahresberichts und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2018 gelesen werden. In der Quartalsmitteilung zum 31. März 2019 wurden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018. Die Erstellung der Quartalsmitteilung erfolgte ohne prüferische Durchsicht.
Zum 1.1.2019 erfolgte der Erstanwendung des neuen Leasingstandards IFRS 16: In der Bilanzposition Immaterielle Vermögenswerte wurden "Right of Use-Vermögenswerte" in Höhe von 4,7 Mio. EUR gebildet, der Abschreibungsaufwand betrug im Quartal 0,4 Mio. EUR und der Zinsaufwand 0,1 Mio. EUR. Der Mittelabfluss aus dem "Right of Use-Ansatz" nach IFRS 16 betrug 0,5 Mio. EUR.
Änderungen im Konsolidierungskreis
Zum 31. März 2019 haben sich keine Änderungen im Konsolidierungskreis der Softing AG im Vergleich zum 31. Dezember 2018 ergeben.
Kennzahlen zum 1. Quartal 2019
Alle Angaben in Mio. EUR |
Quartalsmitteilung
1/2019 |
Quartalsmitteilung
1/2018 |
|
|
|
Auftragseingang |
24,8 |
21,1 |
Auftragsbestand |
20,5 |
13,8 |
Umsatz |
19,6 |
18,5 |
EBITDA |
1,4 |
1,4 |
EBIT |
-0,5 |
0,4 |
EBIT (operativ) |
-0,2 |
-0,2 |
Periodenüberschuss |
-0,3 |
0,0 |
Ergebnis je Aktie in EUR (operativ) |
-0,03 |
0,01 |
Kontakt:
Dr. Wolfgang Trier
Vorstandsvorsitzender
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