Sehr geehrte Aktionäre, liebe Mitarbeiter,
Partner und Freunde der Softing AG,
das Jahr hat für Softing mit dem ersten Quartal stark begonnen, deutlich stärker als erwartet. Der Umsatz stieg auf 19,8 Mio. EUR (Vj. 17,9 Mio. EUR), was einem organischen Wachstum von 11% entspricht. Der Auftragseingang stieg um 23% auf beeindruckende 21,8 Mio. EUR (Vj. 17,7 Mio. EUR). Der Auftragsbestand wuchs um mehr als 50% auf 14,6 Mio. EUR (Vj. 9,7 Mio. EUR) an. Diese in Summe ausgezeichneten Zahlen sind bei genauer Sicht jedoch zu differenzieren. Die Zuwächse wurden von den Bereichen Industrial und IT Networks getragen. Das Segment Automotive leidet unter deutlich verzögerten Produktentwicklungen, wodurch es hier zu sinkenden Umsätzen bei zunächst unverändert hohen Kosten kam. Daher liegt das EBIT in Summe im ersten Quartal insgesamt bei nur 0,5 Mio. EUR (Vj. 0,7 Mio. EUR).
Im Segment Industrial ist es vor allem die stark angezogene Nachfrage von Kunden aus der Fabrikautomation, die in absoluten Werten den größten Einzelbeitrag zum Umsatzwachstum als auch zum Ergebnis beitrug. Das Produktgeschäft in Europa wuchs vom bereits hohen Niveau des letzten Jahres weiter. Im nordamerikanischen Markt hat sich die Stimmung seit der Präsidentschaftswahl massiv verbessert. Dies zeigt sich nun in einer stark angezogenen Nachfrage unserer Kunden, das Geschäft zieht auf breiter Basis an. Beide US-Gesellschaften konnten in Umsatz und Ergebnis wieder zu den guten Zahlen des Jahres 2015 aufschließen und diese teilweise sogar übertreffen. In der Prozessindustrie ist ebenfalls eine Erholung erkennbar, wenngleich diese langsamer verläuft. Zusätzliche Wachstumsimpulse aus neuen großen Infrastrukturprojekten im Bereich Öl und Gas erwarten wir ab dem vierten Quartal.
Die Softing IT Networks, in den Finanzkennzahlen noch unter dem Segment Industrial geführt, hat im ersten Quartal die höchsten Wachstumsraten im Vorjahresvergleich erzielt. Hier konnten wir den Umsatz um mehr als 20% steigern. Im Europäischen Ausland erschließen wir den Markt mit neuen Vertriebspartnern. Schon jetzt zeigt sich, dass der Ausbau des Marketings und eine Vielzahl von Präsenzen auf Messen- und Partnerveranstaltungen die Nachfrage deutlich belebt. In diesem Jahr richten wir neben der kabelbasierten Technik den Fokus auf den Markt mit Wireless Produkten (WLAN). Hier sehen wir derzeit die höchsten Wachstumsraten. Zum vierten Quartal werden wir unseren Kunden zwei neue Produkte aus eigener Entwicklung vorstellen.
Das Segment Industrial kann somit stolze Zahlen aufweisen: Der Umsatz wuchs um 27% auf 16 Mio. EUR (Vj. 12,6 Mio. EUR). Das operative EBIT im Segment wuchs auf 1,4 Mio. EUR (Vj. -0,5 Mio. EUR). So wandelte sich das Segment von einem Kostgänger zu einer Ertragsstütze, obwohl die stärksten Zahlen traditionell erst in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten sind.
Große Chancen, aber auch die größten kurzfristigen Herausforderungen sehen wir im Segment Automotive. Hier haben wir mit unseren Kunden im letzten Jahr die Produktanforderungen für die derzeitigen Topthemen und Technologien wie Diagnose 4.0, speziell Remote Diagnose ("Over the Air"), Restbus-Simulation sowie neue Security Konzepte erarbeitet. Davon ausgehend sind derzeit drei neue Fahrzeugadapter samt Hardware-naher Software sowie eine komplexe Middleware in Entwicklung. Hinzu kommt die Erweiterung unserer großen Softwarepakete um die für die genannten Technologien nötigen Funktionen. Daraus lässt sich für die Topthemen eine breite Palette von Anwendungen ableiten, für die wir ein außergewöhnliches Kundeninteresse sehen. Leider sind die Kernentwicklungen hierzu weit über die Budget- und Zeitpläne hinausgeschossen. Getrieben von Bestandskunden und Anfragen von Neukunden haben wir unsere Ressourcen über- und die Aufgaben unterschätzt. Erst nach dem zweiten Quartal dieses Jahres werden erste Produkte aus diesen Entwicklungen verkaufsbereit sein.
Dies führt dazu, dass im ersten Quartal signifikante Umsätze bei Erstkunden nicht realisiert wurden, während der geplante Rückgang in den Entwicklungskosten nicht erreicht werden konnte. In Zahlen bedeutet dies: Der Umsatz betrug lediglich 3,8 Mio. EUR (Vj. 5,3 Mio. EUR). Das operative EBIT sank auf - 0,9 Mio. EUR (Vj. +1,2 Mio. EUR). Trotz dieser Zahlen halten wir jedoch an der Fertigstellung der Entwicklungen fest, auch wenn eine deutliche Verbesserung der Ertragslage im Segment erst nach dem zweiten Quartal einsetzen wird. Sämtliche Neuprodukte werden sich mit deutlichen Alleinstellungsmerkmale von Wettbewerbsprodukten absetzten. Hier liegen für die Softing Automotive die Umsätze und Margen der Zukunft!
Die Gesamtperspektive lässt für den weiteren Jahresverlauf ein anhaltend starkes Wachstum mit guten Erträgen im Segment Industrial erwarten. Im Segment Automotive erwarten wir eine stufenweise Verbesserung der derzeit negativen Ertragslage. Damit stellt sich für uns der Ausblick auf das Gesamtjahr deutlich positiver als zu Jahresbeginn erkennbar dar. Wir erhöhen daher unsere Erwartung für den Jahresumsatz auf rund 85 Mio. EUR und bestätigen unsere EBIT-Prognose von rund 6 Mio. EUR.
Liebe Aktionäre und Freunde von Softing, auch wenn die derzeitige Ertragslage sicher nicht unseren Erwartungen entspricht, sind wir überzeugt, dass Softing durch die aktuellen und die im Jahresverlauf kommenden Produkte für die Topthemen der Zukunft gerüstet ist. Lassen Sie uns diesen Weg zusammen beschreiten.
Ihr
Dr. Wolfgang Trier
Mitteilung zum 1. Quartal 2017
Die Quartalsmitteilung zum 31. März 2017, auf Basis des International Accounting Standards (IAS) 34 "Interim Financial Reporting" erstellt, enthält nicht die gesamten erforderlichen Informationen gemäß den Anforderungen für die Erstellung des Jahresberichts und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2016 gelesen werden. (der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt wurde.) In der Quartalsmitteilung zum 31.März 2017 wurden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016. Die Risikostruktur der Gesellschaft hat sich zum Stichtag 31. März 2017 und in Vorausschau auf die verbleibenden neun Monate des Jahres 2017 nicht wesentlich gegenüber der Darstellung im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 geändert. Zur Detailierung verweisen wir hierzu auf unseren Konzernlagebericht im Geschäftsbericht 2016 Seite 7ff. Zum 31.März 2017 hat sich keine Änderung im Konsolidierungskreis der Softing AG ergeben.
Kennzahlen des Softing-Konzerns im Überblick:
Alle Angaben in Mio. EUR |
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Quartalsmitteilung |
Quartalsmitteilung |
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1/2017 |
1/2016 |
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Auftragseingang |
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21,8 |
17,7 |
Auftragsbestand |
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14,6 |
9,7 |
Umsatz |
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19,8 |
17,9 |
EBIT |
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0,5 |
0,7 |
EBIT (operativ) |
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0,3 |
0,8 |
EBITDA |
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1,5 |
1,9 |
Jahresüberschuss |
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0,3 |
0,4 |
Ergebnis je Aktie in EUR (operativ) |
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0,05 |
0,12 |
Ertragslage
Der Softing Konzern zeigte im Umsatz im ersten Quartal 2017 insgesamt eine gute Entwicklung, der Umsatz stieg von 17,9 Mio. EUR auf 19,8 Mio. EUR. Die Segmente zeigten dabei ein unterschiedliches Bild, im Segment Industrial stieg der Umsatz in den ersten drei Monaten 2017 um 27 % auf 16,0 Mio. EUR (Vj. 12,6 Mio. EUR), im Segment Automotive sank der Umsatz von 5,3 Mio. EUR auf 3,8 Mio. EUR.
Das EBIT stieg im Segment Industrial von -0,5 Mio. EUR auf 1,4 Mio. EUR das EBIT (operativ), von 0,3 Mio. EUR auf 1,7 Mio. EUR, im Segment Automotive sank das EBIT von 1,2 Mio. EUR auf -0,9 Mio. EUR das EBIT (operativ) sank von 0,8 Mio. EUR auf -1,4 Mio. EUR.
Das operative EBIT (EBIT, bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen und deren Abschreibungen sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung) lag konzernweit im Berichtszeitraum bei 0,3 Mio. EUR (Vj. 0,8 Mio. EUR). Der Rückgang liegt wie oben beschrieben im verminderten Rohertrag aus dem Segment Automotive begründet. Das EBIT beträgt 0,5 Mio. EUR nach 0,8 Mio. EUR im Vorjahr. Das EBITDA lag bei in den ersten drei Monaten bei 1,5 Mio. EUR (Vj. 1,9 Mio. EUR), die EBITDA Marge bei 8% (Vj. 10%).
Der Konzernjahresüberschuss beträgt 0,3 Mio. EUR nach 0,4 Mio. EUR im ersten Quartal des Vorjahres.
Vermögens- und Finanzlage
Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. März 2017 62% (31. Dezember 2016 57%), das Grundkapital der Softing AG zum 31. März 2017 unverändert 6.959.438 EUR.
Die liquiden Mittel beliefen sich zum 31. März 2017 auf 5,8 Mio. EUR (31. Dezember 2016 10,9 Mio. EUR). Investitionen in das Sachanlegevermögen wurden nur im geringen Umfang zu Ersatzbeschaffungen getätigt. Im ersten Quartal wurden die finalen variablen Kaufpreiszahlungen für die Akquisition der OLDI Online Development Inc, Knoxville/USA in Höhe von 4,1 Mio. EUR getätigt, somit sind alle variablen Kaufpreisverpflichtungen aus der Akquisition geleistet.
Forschung und Produktentwicklung
Softing aktivierte bilanziell in den ersten drei Monaten 2017 0,9 Mio. EUR (Vj. 0,8 Mio. EUR) der Aufwendungen für die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Produkte. Weitere wesentliche Teile wurden direkt als Aufwand gebucht.
Mitarbeiter
Zum 31. März 2017 waren im Softing-Konzern 425 Mitarbeiter (Vj. 426) beschäftigt. Im Berichtsquartal wurden an die Mitarbeiter keine Aktienoptionen ausgegeben.
Ausblick
Wir verweisen auf die Konzernprognose im Lagebricht zum Konzernabschluss 2016, Seite 22. In Summe gehen wir jetzt von einer moderaten Steigerung der Umsätze und des Auftragseingangs auf 82-85 Mio. EUR aus. Das EBIT erwarten wir in Höhe von 5,7 - 6,0 Mio. EUR., das operative EBIT ist mit 5,0 -5,5 Mio. EUR geplant. Auf Segmentebene wird im Segment Industrial eine starke Steigerung und im Segment Automotive eine starke Verminderung von Umsatz, EBIT und operativem EBIT auf Jahressicht erwartet.
02.05.2017 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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