• Beginn der Produktion von Carbonfasern für die BMW i Modelle BMW i3 und
BMW i8
• Investitionen von rund 100 Mio. US-$
Moses Lake, Washington/USA, 2. September 2011. SGL Automotive Carbon Fibers – ein Joint Venture der SGL Group und der BMW Group – hat in Moses Lake (Washington/USA) ein neues, hochmodernes Werk zur Herstellung von Carbonfasern eröffnet. Das Werk ist von zentraler Bedeutung für die Fertigung von ultraleichten carbonfaser-verstärkten Kunststoffen (CFK). Diese kommen in den BMW i Fahrzeugen zum Einsatz, die die BMW Group 2013 auf den Markt bringt.
Die beiden Muttergesellschaften investieren rund 100 Millionen US-$ in die Fertigungsanlage in Moses Lake. Bis 2013 entstehen dort 80 neue Arbeitsplätze. Um die reibungslose Markteinführung des BMW i3 in 2013 sicherzustellen, beginnt die Carbonfaserherstellung bereits zum jetzigen Zeitpunkt. Die gesamte Elektrizität, die zur Produktion der Carbonfasern benötigt wird, stammt aus lokal verfügbarer, sauberer und regenerativer Energie gewonnen aus Wasserkraft. Der BMW i3 ist das erste Fahrzeug, das mit den in Moses Lake produzierten Carbonfasern gebaut wird.
Der emissionsfreie Elektroantrieb sowie die konsequent nachhaltig gestaltete Wertschöpfungskette minimieren die Emissionen des BMW i3 im Lebenszyklus gegenüber einem hocheffizienten Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nochmals um mindestens ein Drittel. Durch den Betrieb des BMW i3 mit Strom aus regenerativer Energie, sinkt der Wert sogar um deutlich mehr als 50 %.
Der zukünftige Einsatz von CFK wird die Automobilindustrie grundlegend verändern. Bei der Suche nach immer leichteren Materialien zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts und damit des Kraftstoffverbrauchs sowie des CO2-Ausstoßes wird Carbon zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit Hilfe der neuen Produktionsanlage der SGL Automotive Carbon Fibers in Moses Lake beweisen die BMW Group und die SGL Group, dass zielgerichtete Innovationen dazu beitragen werden, eine umweltfreundliche individuelle Mobilität für die Zukunft zu entwickeln.
BMW i3 - das erste Automobil mit einer Fahrgastzelle aus Carbonfasern
Der BMW i3 ist konsequent nachhaltig für das urbane Umfeld gestaltet: rein elektrisch angetrieben und maßgeschneidert für die Anforderungen einer nachhaltigen und emissionsfreien Mobilität verkörpert es eine intelligente Art der Fortbewegung. Der bislang als MegacityVehicle bekannte i3 ist der erste BMW, bei dem die innovative Life-Drive-Architektur zum Einsatz kommen wird. Das Life-Modul als zentraler Teil des Designs besteht größtenteils aus einer hochfesten und sehr leichten Fahrgastzelle aus CFK. Innovativer Materialeinsatz und intelligenter Leichtbau ermöglichen zudem nicht nur große Reichweiten und eine hohe Crashsicherheit, sie tragen auch zur hohen Fahrdynamik des Fahrzeugs bei.
Nachhaltige Produktionsanlage mit Expansionspotenzial
Für die BMW Group und die SGL Group waren die Verfügbarkeit von regenerativer Energie aus Wasserkraft sowie wettbewerbsfähige Energiekosten im Bundesstaat Washington maßgebliche Faktoren für die Entscheidung das gemeinsame Werk in Moses Lake zu bauen. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte miteinander in Einklang gebracht. Herstellung und Verarbeitung von Carbonfasern und Carbonfaser-Verbundwerkstoffen werden ressourcen- und umweltschonend erfolgen. Darüber hinaus werden Verfahren für das Recycling von Carbonfasern und der nachgelagerten Verbundwerkstoffe entwickelt.
Die Anlage in Moses Lake umfasst derzeit etwa 24 Hektar mit Erweiterungsoption. Es werden zwei Produktionslinien für Carbonfasern betrieben, die jeweils eine Kapazität von 1.500 Tonnen pro Jahr haben. Nach einjähriger Planungsarbeit, dem Spatenstich im Juli 2010 und einer Bauzeit von nur zehn Monaten wurde die neue Produktionsanlage von SGL Automotive Carbon Fibers in Moses Lake fertiggestellt.
Am zweiten Standort des Joint Ventures im deutschen Wackersdorf werden die in Moses Lake produzierten Carbonfasern zu leichten Carbonfaser-Gelegen weiterverarbeitet. Diese bilden das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Bauteilen und Komponenten aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) im BMW Werk in Landshut. Die Endmontage des neuen BMW i3 erfolgt ebenfalls in Deutschland am Standort der BMW Group in Leipzig.
Dr. Norbert Reithofer, CEO und Vorsitzender des Vorstands der BMW AG:
„Vor rund einem Monat haben wir mit dem BMW i3 und dem BMW i8 die ersten Fahrzeuge unserer Submarke BMW i präsentiert. Die beiden Fahrzeuge sind einzigartig: Sie sind von Anfang an für den elektrischen Antrieb entwickelt worden. Mit ihrem speziellen Design werden die Fahrzeuge neue Standards für die umweltfreundliche, individuelle Mobilität der Zukunft setzen. Carbonfasern sind ein Schlüsselmaterial für die Automobilindustrie des 21. Jahrhunderts. Sie werden die Art und Weise verändern, wie wir Autos entwickeln und bauen.”
Robert Koehler, CEO der SGL Group:
„Die Herstellung von Carbonfasern ist ein Kerngeschäft der SGL Group. Zusammen mit unserem Partner, der BMW Group, fördern wir den Einsatz von Carbonfasern und leisten unseren Beitrag, dass dieser Werkstoff künftig eine bahnbrechende Rolle im automobilen Leichtbau spielt. Das neue Werk in Moses Lake ist ein Meilenstein für den Einsatz von Carbonfasern im industriellen Maßstab im Automobilbau. Mit dieser bedeutenden Investition stärken wir unser Engagement in den USA, wo wir bereits über Produktionsstätten für Carbonfasern und Verbundwerkstoffe verfügen.”
Christine Gregoire, Gouverneurin des Bundesstaates Washington:
“Dies ist ein großer Tag für Moses Lake und den gesamten Staat Washington. Wir haben sehr hart daran gearbeitet, dieses Gemeinschaftsunternehmen in Washington State anzusiedeln, und ich bin sehr glücklich, an der Eröffnungszeremonie teilnehmen zu können. Das Joint Venture schafft nicht nur dringend benötigte, gut bezahlte Arbeitsplätze. Es eröffnet uns auch neue Möglichkeiten und festigt die Position unseres Bundesstaats als führende innovative Kraft im Bereich ökologische Energie. Ich bin überzeugt davon, dass Carbonfasern die Zukunft gehört und mit SGL Automotive Carbon Fibers in Washington State wird sich hier der führende Standort für dieses begehrte Produkt etablieren.”
Andreas Wüllner, Geschäftsführer der SGL Automotive Carbon Fibers:
„Das Werk wurde in nur zehn Monaten errichtet und wird dank modernster Technologie das kosteneffizienteste Carbonfaserwerk der Welt sein.”
Dr. Jörg Pohlman, Geschäftsführer der SGL Automotive Carbon Fibers:
„Wir haben große Unterstützung von den lokalen Behörden von Grant County und Moses Lake erfahren, was entscheidend zu dem schnellen Projektfortschritt beigetragen hat. Das Big Bend Community College hat uns bei der Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen für Bewerber unterstützt, wodurch wir die Produktion schon auf einem hohen Qualitäts- und Effizienzniveau starten konnten.”