Konjunktur- und Werbeflaute hinterlässt Spuren
Umsatzrückgang von 19,5 %
Periodenergebnis leicht negativ
Positiver Jahresabschluss bleibt Ziel
Im ersten Quartal 2003 lag der Konzernumsatz des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer (KBA) aufgrund der anhaltenden Konjunktur- und Werbeflaute mit 241,2 Mio. € um 19,5 % unter dem Vorjahr. Der Auftragseingang blieb mit 231,2 Mio. € ebenfalls um 7,4 % hinter der Vorjahresperiode zurück. Durch die geringe Auslastung an den Standorten für Rollendruckmaschinen sowie durch Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit den dort eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen wird für das erste Quartal nach Steuern ein Fehlbetrag von –2,0 Mio. € ausgewiesen. Dennoch hält der KBA-Vorstand im jetzt vorgelegten Quartalsbericht an der Zielsetzung fest, bei einem Umsatzrückgang von ca. 10 % auf rund 1,2 Mrd. € im Geschäftsjahr 2003 auf Konzernebene wiederum ein positives operatives Ergebnis zu erzielen. Über die Größenordnung kann angesichts der instabilen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen aktuell noch keine Aussage getroffen werden.
Der Auftragsbestand im Konzern war Ende März um 21,3 % niedriger als vor zwölf Monaten. Die Auslastung im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen ist mit einer Auftragsreichweite von vier Monaten nach wie vor gut, während die seit mittlerweile neun Monaten anhaltende Unterauslastung an den Standorten für Rollendruckmaschinen bis Ende September 2003 mit Kurzarbeit in den produzierenden Bereichen abgefedert wird.
Im eher kurzfristigen Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen erreichte der Umsatz in der Berichtsperiode mit 141,2 Mio. € annähernd die Vorjahreshöhe (2002: 143,7 Mio. €). Dagegen ging im längerfristig ausgerichteten Segment Rollen- und Sondermaschinen aufgrund der nunmehr schon seit zwei Jahren anhaltenden Nachfrageschwäche bei Rotationsanlagen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck der Quartalsumsatz von 155,8 Mio. € in 2002 auf 100 Mio. € zurück.
Mit 90 % erreichte die Exportquote des traditionell stark international ausgerichteten Druckmaschinenherstellers aufgrund der in Deutschland besonders ausgeprägten Wachstumsschwäche von Januar bis März 2003 ein historisches Hoch. Neben Europa (Umsatzanteil 43,9 %) sind Nordamerika (Umsatzanteil 16,6 %) und die Wachstumsregion Asien/Pazifik (Umsatzanteil 22,1 %) Hauptabsatzmärkte.
Neben dem Abbau von mehr als 400 Leiharbeitsverhältnissen im vergangenen Jahr waren im KBA-Konzern am Quartalsende mit 7.331 festen Mitarbeitern (inklusive Auszubildende) 284 Personen weniger beschäftigt als vor zwölf Monaten. Die vom Vorstand seit einigen Wochen mit der Arbeitnehmervertretung diskutierten Szenarien zur Kapazitätsanpassung und Ertragssicherung sehen im laufenden Jahr einen weiteren Personalabbau vor. Dabei sind neben betriebsbedingten Kündigungen auch Teilbetriebsschließungen oder die Schließung kleinerer Montagewerke möglich. Konkrete Zahlen zur Anpassung an das verringerte Marktvolumen werden noch nicht genannt.
|