DGAP-News: Ringmetall Aktiengesellschaft / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis/Vorläufiges Ergebnis
20.08.2019 / 07:30
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Entwicklung der Ringmetall Gruppe im ersten Halbjahr 2019 von deutlich schwankender Auftragslage geprägt
- Entwicklung im zweiten Quartal von sich abwechselnden Höhen und Tiefen gekennzeichnet
- Konzernumsatz um 7,0 Prozent auf 61,8 Mio. EUR gestiegen
- EBITDA reduziert sich insbesondere infolge höheren Personalkostenanteils um 10,3 Prozent auf 5,7 Mio. EUR
München, 20. August 2019 - Die Ringmetall AG (ISIN: DE0006001902), ein international führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie, hatte im zweiten Quartal 2019 wie bereits kommuniziert mit einem deutlich widrigen Geschäftsklima zu kämpfen. Auf Basis der heute vorliegenden vorläufigen Geschäftszahlen erhöhte sich der Konzernumsatz um 7,0 Prozent auf 61,8 Mio. EUR (H1 2018: 57,8 Mio. EUR). Darin enthalten sind auch die Umsätze der seit 1. Januar 2019 konsolidierten Nittel Halle GmbH. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) war infolge eines signifikant erhöhten Personalkostenanteils deutlich rückläufig und lag mit 5,7 Mio. EUR um 10,3 Prozent unter Vorjahr (H1 2018: 6,4 Mio. EUR). Insgesamt war das zweite Quartal von einer äußerst uneinheitlichen Auftragslage gekennzeichnet, die sich sowohl auf regionaler Ebene als auch bei Einzelbetrachtung der Monate April bis Juni kurzfristig als nur schwer prognostizierbar zeigte.
"Während sich im April noch eine ähnlich angespannte Umsatzentwicklung wie zum Ende des ersten Quartals zeigte, entwickelte sich der Mai wieder durchweg gut. Schon im Juni war in der Umsatzentwicklung aber wieder ein Rückgang zu verzeichnen, worauf zu Beginn des dritten Quartals wieder eine Verbesserung der Lage spürbar war", erläutert Christoph Petri, Vorstandssprecher der Ringmetall AG. "Diese stark uneinheitliche Entwicklung machte es uns im zweiten Quartal nahezu unmöglich, in optimaler Art und Weise kostenseitig zu reagieren. Obwohl wir also infolge eines tendenziell eher hohen Anteils an Zeitarbeitskräften eigentlich gut auf rezessive Tendenzen reagieren könnten, war uns dies im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nur schwer möglich, was zu einem überdurchschnittlich hohen Personalkostenanteil im zweiten Quartal und somit einer deutlichen Margenabschwächung führte."
Bei separater Betrachtung der Effekte aus Stahlpreisentwicklung, anorganischem und organischem Wachstum zeigten sich im ersten Halbjahr 2019 folgende Auswirkungen auf die Segmentumsätze:
Industrial Packaging
- Effekt der Stahlpreisentwicklung auf den Segmentumsatz: +2,2 Prozent
- Effekt von Unternehmensakquisitionen auf den Segmentumsatz: +12,7 Prozent
- Effekt der organischen Geschäftsentwicklung auf den Segmentumsatz: -5,2 Prozent
Industrial Handling
- Effekt der organischen Geschäftsentwicklung auf den Segmentumsatz: -12,9 Prozent
Die wesentlichen vorläufigen Kennzahlen zur Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2019 stellen sich auf vorläufiger Basis wie folgt dar:
in TEUR |
H1 2019(e) |
H1 2018 |
∆ [abs.] |
∆ [%] |
Konzernumsatz |
61.764 |
57.749 |
4.015 |
7,0 |
Rohertrag * |
26.667 |
24.504 |
2.163 |
8,8 |
Bruttomarge |
43,2 % |
42,4 % |
|
|
EBITDA |
5.719** |
6.376 |
-657 |
-10,3 |
EBITDA-Marge |
9,3 % |
11,0 % |
|
|
EBIT |
3.478 |
5.348 |
-1.870 |
-35,0 |
EBIT-Marge |
5,6 % |
9,3 % |
|
|
*Rohertrag definiert als: Umsatzerlöse einschließlich Bestandsveränderung abzüglich Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Leistungen
**Aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 resultiert ein Effekt in Höhe von 0,7 Mio. EUR
Die operative Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche war im Segment Industrial Packaging vornehmlich von einem Nachfragerückgang seitens der Abnehmer aus der chemischen Industrie geprägt. Aufgrund der Akquisition von Nittel stieg der Segmentumsatz jedoch dennoch um 9,7 Prozent auf 55,6 Mio. EUR (H1 2018: 50,7 Mio. EUR) bei einem gleichzeitigen Rückgang des Segment-EBITDA um 4,7 Prozent auf 6,2 Mio. EUR (H1 2018: 6,5 Mio. EUR). Neben den angesprochenen allgemeinen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten wirkte sich im zweiten Quartal überdies eine erhöhte Materialquote ergebnisbelastend aus. Dies ist zum einen nach wie vor hohen Stahlpreisen zuzuschreiben, zum anderen aber auch Produktionsineffizienzen aufgrund der erhöhten Einsatzquote von Zeitarbeitskräften. Ringmetall entwickelt aktuell bereits optimierte Personalförderungsmaßnahmen und eine verbesserte Maschinentechnik, die im weiteren Jahresverlauf zu einer nachhaltigen Qualitätsverbesserung führen sollten. Positiv zu erwähnen sind dagegen die Fortschritte im Zusammenwachsen der Tochtergesellschaften Nittel und Tesseraux (seit 1. Juli 2019 im Konzernverbund) im Inliner-Bereich. Die Erfassung möglicher Synergiepotenziale konnte zwischenzeitlich abgeschlossen und mit der Einleitung erster Maßnahmen zu deren Umsetzung begonnen werden. Überdies wurde die Standortverlagerung der Produktion Sessenhausen abgeschlossen, ebenso wie die damit einhergehende Modernisierung der Produktionsanlagen in der Fassdeckelproduktion.
Der Bereich Industrial Handling war von einem deutlichen Nachfragerückgang seitens eines Produzenten von Flurförderzeugen geprägt, was zu einem Rückgang des Segmentumsatzes um 12,9 Prozent auf 6,1 Mio. EUR (H1 2018: 7,0 Mio. EUR) und des Segment-EBITDA um 23,5 Prozent auf 0,7 Mio. EUR (H1 2018: 0,9 Mio. EUR) führte. Hier waren es erneut die OEM-Produkte, die von der Verschiebung von Abrufaufträgen betroffen waren, während der Absatz eigenentwickelter Produkte weiter zulegte.
Aufgrund des eingetrübten Marktumfelds hatte der Vorstand der Gesellschaft die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019 bereits am 24. Juli nach unten revidiert. "Wir erhalten derzeit sehr unterschiedliche Signale aus unseren Abnehmerindustrien und aus unseren einzelnen Ländergesellschaften", verdeutlicht Vorstandssprecher Christoph Petri. "Mit unserer angepassten Prognose haben wir entsprechend das Worst Case-Szenario einer Rezession eingepreist sowie ein Szenario, das nur von einer konjunkturellen Wachstumsdelle ausgeht. Gleichzeitig zeigt sich aber jetzt schon, dass sich auch auf dem M&A-Markt eine spürbare Abkühlung vollzieht, so dass wir auch im Worst Case zumindest teilweise von den veränderten Gegebenheiten des Markts profitieren können."
Den vollständigen Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2019 wird das Unternehmen wie geplant am 19.09.2019 veröffentlichen. Weitere Informationen zur Ringmetall Gruppe und ihren verbundenen Tochterunternehmen finden Sie unter www.ringmetall.de.
Kontakt:
Ingo Middelmenne
Investor Relations
Ringmetall AG
Telefon: +49 (0 )89 45 220 98 12
Mobil: +49 (0 )174 90 911 90
E-Mail: middelmenne@ringmetall.de
Über die Ringmetall Gruppe
Ringmetall ist ein international führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie. Der Geschäftsbereich Industrial Packaging bietet hochsichere Verschlusssysteme und Innenhüllen für Industriefässer für die chemische, petrochemische, pharmazeutische und die lebensmittelverarbeitende Industrie an. Der Geschäftsbereich Industrial Handling entwickelt anwendungsoptimierte Fahrzeuganbauteile für das Handling und den Transport von Verpackungseinheiten. Neben der Konzernzentrale in München ist Ringmetall mit weltweiten Produktions- und Vertriebs-Niederlassungen in Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien, der Türkei, den Niederlanden sowie China und den USA vertreten. Weltweit erwirtschaftet Ringmetall einen Umsatz von über 100 Millionen Euro im Jahr.
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