Hannover Rück mit gutem Start ins neue Geschäftsjahr
Hannover, 4. Mai 2010: Die Hannover Rück zeigt sich mit ihrem Start in das neue Geschäftsjahr sehr zufrieden. „Trotz einer Großschadenbelastung, die in diesem Quartal über unserem Erwartungswert lag, haben wir mit dem erzielten Ergebnis eine gute Grundlage geschaffen, um unser Gewinnziel für 2010 – eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent nach Steuern – zu erreichen', erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. Starkes Prämienwachstum im 1. Quartal 2010 Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern stieg – nach bereits deutlichem Wachstum im Vorjahresquartal – zum 31. März 2010 noch einmal um 7,1 % auf 2,9 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR). Der Selbstbehalt verringerte sich auf 90,8 % (91,7 %). Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 9,5 % auf 2,3 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31. März 2010 erreichte 245,0 Mio. EUR nach 307,0 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Bereinigt um den positiven Einmaleffekt aus dem Erwerb des ING-Lebensrückversicherungsportefeuilles im Vorjahresquartal in Höhe von 86,4 Mio. EUR wäre das EBIT um 11,1 % gestiegen. „Mit unserem Konzernüberschuss von 157,2 Mio. EUR liegen wir voll im Plan für das angepeilte Gesamtergebnis', betonte Wallin. Der Vorjahreswert von 228,6 Mio. EUR enthielt einen Sondereffekt von 86,4 Mio. EUR. Der Gewinn je Aktie beträgt 1,30 EUR (1,90 EUR). Schaden-Rückversicherung im Rahmen der Erwartungen trotz außergewöhnlicher Großschadenbelastung Die Vertragserneuerungsrunde zum Jahresbeginn verlief für die Hannover Rück im Rahmen ihrer Erwartungen. Das Ratenniveau war insgesamt immer noch risikoadäquat. Angesichts der sehr guten Ratings konnte das Unternehmen seine Marktposition weiter festigen. Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung stieg zum 31. März 2010 gegenüber der Vergleichsperiode um 4,0 % auf 1,7 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR). Der Selbstbehalt reduzierte sich leicht auf 90,1 % (92,4 %). Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 6,5 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR). Der Großschadenanfall lag im 1. Quartal deutlich über dem des Vorjahresquartals. Größter Einzelschaden war für die Hannover Rück das schwere Erdbeben in Chile mit einer Nettobelastung von 185,1 Mio. EUR. Das verheerende Erdbeben in Haiti führte angesichts geringerer versicherter Werte zu einer Belastung von 25,5 Mio. EUR. Für den europäischen Wintersturm „Xynthia' wurden Rückstellungen in Höhe von rund 40 Mio. EUR gebildet. Insgesamt betrug die Netto-Großschadenbelastung 264,4 Mio. EUR (98,8 Mio. EUR) und lag damit deutlich über dem Erwartungwert. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote von 99,3 % (95,0 %) wurde durch positive Abwicklungsergebnisse von Vorjahresreserven bei Großschäden und im Deutschlandgeschäft unterstützt. Vor diesem Hintergrund ging das versicherungstechnische Ergebnis gegenüber der Vergleichsperiode deutlich von 53,6 Mio. EUR auf 5,5 Mio. EUR zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung reduzierte sich um 11,7 % auf 165,6 Mio. EUR (187,6 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss verminderte sich um 13,2 % auf 109,4 Mio. EUR (126,1 Mio. EUR); dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,91 EUR (1,05 EUR). Sehr gutes Ergebnis in der Personen-Rückversicherung Das Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung entwickelte sich prämien- und ergebnisseitig sehr gut. Zum weiteren dynamischen Wachstum trugen die Akquisition des ING-Lebensrückversicherungsportefeuilles, ein Wachstum im Bereich der Block-Transaktionen und die stetige Nachfrage bei britischen Vorzugsrenten bei. Die gebuchte Bruttoprämie stieg zum 31. März 2010 um 12,2 % auf 1,1 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR). Der Selbstbehalt erhöhte sich leicht auf 91,8 % (90,6 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 13,3 % auf 1,0 Mrd. EUR (910,4 Mio. EUR) und übertraf damit das Wachstumsziel von 10 %. Das operative Ergebnis (EBIT) stellt sich mit 68,8 Mio. EUR sehr gut dar. Der Wert für das Vergleichsquartal belief sich auf 118,6 Mio. EUR und war von einem positiven Sondereffekt in Höhe von 86,4 Mio. EUR aus dem Erwerb des ING-Lebensrückversicherungsgeschäfts geprägt. Ohne diesen wäre das EBIT um 113,6 % gestiegen. Die EBIT-Rendite von 6,7 % liegt gut innerhalb des Zielkorridors von 6 % bis 7 %. Der Konzernüberschuss erreichte 52,0 Mio. EUR (110,5 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,43 EUR (0,92 EUR). Wie bereits in den Vorjahren berichtet die Hannover Rück im Rahmen ihres 1. Zwischenberichts auch über den Market Consistent Embedded Value (MCEV). Er beinhaltet eine Bewertung des Personen-Rückversicherungsportefeuilles sowie des zugehörigen Kapitals und liefert somit eine gute Beurteilungsmöglichkeit der langfristigen Ertragskraft. Zum 31. Dezember 2009 entwickelte sich der MCEV unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Kapitalmarktsituation sehr gut. Er belief sich auf 2,2 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR). Dies entspricht einem Zuwachs von 33,8 %. Deutlich verbessertes Kapitalanlageergebnis Das Netto-Kapitalanlageergebnis konnte um 41,0 % auf 279,5 Mio. EUR (198,2 Mio. EUR) gesteigert werden. Die Kapitalanlagerendite beläuft sich auf 3,6 % und liegt damit leicht über dem Erwartungswert. Ausschlaggebend hierfür waren der Anstieg der selbstverwalteten Kapitalanlagebestände auf nun 23,7 Mrd. EUR (31.12.2010: 22,5 Mrd. EUR), geringere Abschreibungen und angesichts stabilerer Märkte eine weitere Reduzierung der Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen. Sehr positive Eigenkapitalentwicklung Angesichts einer sehr guten Ergebnisentwicklung sowie der gestiegenen unrealisierten Gewinne erhöhte sich das Eigenkapital des Hannover Rück-Konzerns zum Ende des 1. Quartals deutlich um 10,0 % auf 4,1 Mrd. EUR (31.12.2009: 3,7 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie beträgt 33,87 EUR (30,78 EUR). Ausblick Aufgrund der sehr guten Marktposition und der günstigen Bedingungen in der Schaden- und insbesondere der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück für 2010 ein gutes Ergebnis. Das Netto-Prämienvolumen sollte – bei konstanten Währungskursen – ein Wachstum von zirka 5 % ausweisen. Mit den Vertragserneuerungsrunden in der Schaden-Rückversicherung zum 1. April ist die Hannover Rück weitgehend zufrieden und es konnten risikoadäquate Preise erzielt werden: In Japan gingen die Raten in den Sachsparten leicht zurück, überwiegend stabil zeigten sie sich dagegen im Haftpflichtbereich. Insgesamt hat die Hannover Rück ihr Prämienvolumen für den japanischen Markt konstant gehalten. In der weltweiten Luftfahrtrückversicherung waren noch einmal Ratenerhöhungen möglich; im Transportgeschäft hingegen gingen die Preise zurück. Für 2010 rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum der Nettoprämie für die gesamte Schaden-Rückversicherung um rund 4 %. Unter der Voraussetzung, dass die Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswertes bleibt und die bisher überproportionale Belastung im ersten Quartal keine Fortsetzung findet, ist das Gewinnziel nicht gefährdet. In der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück für das Jahr 2010 eine Steigerung der Nettoprämie um ca. 10 %. Die erwartete EBIT-Rendite sollte im Zielbereich von 6 % bis 7 % liegen. Für die Kapitalanlagen wird für das Jahr 2010 eine Anlagerendite von 3,5 % angestrebt. Angesichts ihrer strategischen Ausrichtung sowie der sich bietenden Marktchancen sieht die Hannover Rück eine realistische Chance, an das gute Ergebnis 2009 – bereinigt um Einmaleffekte – anknüpfen zu können. Unter der Prämisse, dass die Überschreitung des Großschadenerwartungswerts im weiteren Jahresverlauf nicht zunimmt und es zu keinen einschneidend negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2010 von einer Eigenkapitalrendite von mindestens 15 % aus. Für die Dividende strebt die Hannover Rück unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses an. |