Hannover Rück erneut mit sehr erfreulichem Quartalsergebnis Hannover, 17. Mai 2004: In dem heute vorgelegten Bericht zum 1. Quartal 2004 zeigt sich die Hannover Rück mit ihrem Start in das neue Geschäftsjahr sehr zufrieden.
Das Unternehmen konnte erneut die Chancen der Rückversicherungsmärkte profitabel nutzen und trotz eines - auch währungsbedingten - deutlichen Rückgangs der Brutto-Prämieneinnahmen gegenüber dem Vergleichsquartal ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31.3.2004 stieg gegenüber der Vergleichsperiode um knapp 42 % auf 154,5 Mio. EUR. Der Quartalsüberschuss erhöhte sich um gut 36 % auf 96,9 Mio. EUR; dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,80 EUR (0,73 EUR). 'Mit unserer ,More from less'-Initiative haben wir eine gute Grundlage zur Erreichung unserer ambitionierten Jahresziele gelegt und bewiesen, dass es in unserer Branche nicht primär um Volumen, sondern um Gewinne geht', betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller. Er beschreibt dieses Geschäftsprinzip mit 'Volume is vanity, profit is sanity'.
Weiter verbessert zeigt sich die Kapitalstärke der Hannover Rück: Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresende um über 10 % auf 2,7 Mrd. EUR. Die im Februar 2004 erfolgreich platzierte nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 750 Mio. EUR hat darüber hinaus dazu beigetragen, die Kapitalbasis noch weiter zu stärken.
Die gebuchte Bruttoprämie für alle vier Geschäftsfelder reduzierte sich deutlich um 21,8 %. Sie beträgt für das 1. Quartal 2004 2,5 Mrd. EUR (3,2 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Rückgang 15,2 % betragen. Parallel dazu wurde der Selbstbehalt am übernommenen Geschäft spürbar erhöht, so dass sich die Nettoprämie lediglich um 4,5 % auf 1,6 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR) reduzierte und währungskursbereinigt in etwa der Vorjahreshöhe entspricht.
Die Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2004, bei denen etwa zwei Drittel aller Verträge verhandelt werden, verliefen sehr erfolgreich. Diese positive Entwicklung hat sich auch zum Erneuerungstermin 1. April 2004 fortgesetzt. In fast allen Sparten konnten nochmals Raten- und Konditionsverbesserungen durchgesetzt werden. 'Wir haben diese Entwicklung genutzt, um unser Portefeuille für die kommenden Jahre weiter zu optimieren. Dabei haben wir insbesondere das volumenträchtige, aber margenschwächere proportionale Geschäft reduziert und gleichzeitig unser Engagement im Haftpflichtbereich nochmals erhöht'; betonte Zeller. Dass dennoch die Bruttoprämie deutlich um 20,2 % auf 1,2 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR) zurückgegangen ist, liegt insbesondere an der Neustrukturierung des HDI-Geschäfts und der Initiative 'More from less'. Bei Ersterem übernimmt die Hannover Rück nicht mehr das gesamte Geschäftsvolumen ihrer Schwestergesellschaften, sondern nur noch den Teil, den sie selbst behält. Dies reduziert zwar die Bruttoprämie, aber auch die Forderungen gegenüber anderen Rückversicherern, die so genannten 'Reinsurance Recoverables', deren Höhe von den Ratingagenturen seit letztem Jahr mit kritischer Aufmerksamkeit betrachtet wird. Bei der 'More from less'-Initiative werden Zeichnungen für jene Bereiche zurückgefahren, die eine nur unterdurchschnittliche Profitabilität erzielen. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Prämieneinnahmen war nicht zuletzt der Einfluss der Währungskurse: Ohne die Erstarkung des Euro - insbesondere gegenüber dem US-Dollar - hätte der Rückgang 15,3 % betragen. Die Nettoprämie sank weniger stark um 6,4 % auf 669,9 Mio. EUR (715,9 Mio. EUR).
Die Schadenentwicklung war im 1. Quartal zufrieden stellend. Die Großschadenbelastung lag mit 28,3 Mio. EUR oder 4,2 % der Nettoprämie etwas unterhalb des langjährigen Durchschnitts; im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren keine Großschäden zu verzeichnen gewesen. Die gute Qualität des gezeichneten Geschäfts und die positiven Marktbedingungen führten zu einer erneuten, deutlichen Verbesserung der kombinierten Schaden-/Kostenquote auf 95,4 %, sowohl im Vergleich zur Vorjahresperiode (100,3 %) als auch gegenüber dem vollen Geschäftsjahr 2003 (96,0 %). Dies ist umso bemerkenswerter, als sich der Anteil des lang abwickelnden Haftpflichtgeschäfts - dessen Schaden-/Kostenquote bei Vertragsabschluss deutlich höher liegt als beim Sachgeschäft - vergrößert hat.
Das verbesserte versicherungstechnische Ergebnis von 30,5 Mio. EUR (-1,9 Mio. EUR) führte in der Schaden-Rückversicherung erneut zu einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT) um 43,6 % auf 75,4 Mio. EUR (52,5 Mio. EUR). Auch der Quartalsüberschuss konnte um 15,5 % auf 39,9 Mio. EUR (34,6 Mio. EUR) gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie betrug 0,33 EUR (0,35 EUR).
Die Ergebnisse in der Personen-Rückversicherung haben sich im 1. Quartal 2004 sehr positiv entwickelt. Allerdings war - wie auch in der Schaden-Rückversicherung - auch hier ein deutlicher Rückgang der Bruttoprämien um 22,2 % auf 444,0 Mio. EUR (570,8 Mio. EUR) zu verzeichnen. Dies ist einerseits auf den Wegfall einer großen Geschäftsbeziehung in Großbritannien und andererseits auf den schwachen Dollar zurückzuführen. Ohne den Währungskurseffekt hätte der Rückgang der Bruttoprämie 17,7 % betragen. Die verdiente Nettoprämie reduzierte sich weniger deutlich um 17,9 % auf 399,9 Mio. EUR (487,1 Mio. EUR). 'Obwohl wir erfahrungsgemäß davon ausgehen können, dass sich die Prämie in der zweiten Jahreshälfte stärker als zu Beginn eines Jahres entwickelt, ist uns die Ergebnissituation wichtiger als die Prämie', sagte Zeller. Zum 31.3.2004 erzielte die Hannover Rück, die in diesem Geschäftsfeld weltweit unter dem Markennamen Hannover Life Re auftritt, ein operatives Ergebnis (EBIT) von 24,1 Mio. EUR (15,9 Mio. EUR); dies entspricht einer Steigerung von 52,3 %. Der Quartalsüberschuss erhöhte sich sogar um 69,8 % auf 16,4 Mio. EUR (9,6 Mio. EUR). Somit steuert die Personen-Rückversicherung 0,14 EUR (0,10 EUR) Gewinn je Aktie zum Konzernergebnis bei.
Besonders erfreulich entwickelte sich wieder die Finanz-Rückversicherung. Nach dem rasanten Wachstum der Bruttoprämie in der Vorjahresperiode (110,8 %) gingen die Prämieneinnahmen erwartungsgemäß um 22,7 % auf 353,7 Mio. EUR (457,6 Mio. EUR) zurück. Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang 14,4 % betragen. Auf Grund eines erhöhten Selbstbehalts stieg die Nettoprämie um 5,3 % auf 249,0 Mio. EUR (236,5 Mio. EUR). Ein verbessertes Kapitalanlageergebnis führte zu einem erneut deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT) um 84,6 % auf 32,6 Mio. EUR (17,7 Mio. EUR). Noch eindrucksvoller entwickelte sich der Überschuss nach Steuern: Dieser konnte um 102,8 % auf 26,0 Mio. EUR gesteigert werden, nachdem er auch schon im Vorjahreszeitraum gegenüber dem Jahr 2002 mehr als verdoppelt worden war. Der Gewinn je Aktie betrug 0,21 EUR (0,13 EUR).
Im Programmgeschäft ist die Hannover Rück weiter auf dem Weg, die Profitabilität nachhaltig zu verbessern. 'Wir haben deshalb auch im laufenden Jahr den Fokus auf die Qualität des Geschäfts gelegt', sagte Zeller. Die gebuchte Bruttoprämie sank um 24,5 % auf 487,0 Mio. EUR (645,1 Mio. EUR). Dieser Rückgang ist auch auf Währungskurseffekte zurückzuführen. Die relative Schwäche des US-Dollars wirkte sich im US-lastigen Programmgeschäft besonders stark aus. Deshalb wäre bei konstanten Wechselkursen die Bruttoprämie nur um 13,5 % gesunken. Auf Grund eines gestiegenen Selbstbehalts erhöhte sich die Nettoprämie jedoch deutlich um 19,4 % auf 282,4 Mio. EUR (236,4 Mio. EUR).
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote stieg auf 97,4 % (92,1 %); hierfür war im Wesentlichen der höhere Selbstbehalt ausschlaggebend. Das operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich leicht auf 22,3 Mio. EUR. Der Quartalsüberschuss konnte mit 14,6 Mio. EUR jedoch gegenüber der Vorjahresperiode um 3,1 % verbessert werden (14,1 Mio. EUR); dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,12 EUR (0,15 EUR).
Mit der Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses ist die Hannover Rück sehr zufrieden. Insbesondere auf Grund eines sehr positiven versicherungstechnischen Cashflows stieg das Volumen der Kapitalanlagen inklusive Depotforderungen um 16,3 % auf 23,8 Mrd. EUR (20,5 Mrd. EUR). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge blieben mit 257,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (260,2 Mio. EUR) - im Wesentlichen bedingt durch einen Rückgang der Depotzinsen - nahezu konstant. In den ersten drei Monaten des Berichtsjahrs wurden insgesamt 77,2 Mio. EUR (45,6 Mio. EUR) an Gewinnen aus dem Abgang von Kapitalanlagen realisiert. Dem standen realisierte Verluste von 6,5 Mio. EUR (4,4 Mio. EUR) gegenüber. Abschreibungen auf Wertpapiere waren bis zum 31.3.2004 lediglich in Höhe von 14,2 Mio. EUR notwendig; im Vorjahreszeitraum hatten die Abschreibungen noch 75,3 Mio. EUR betragen. Vor diesem Hintergrund konnte die Hannover Rück ein um 43,5 % gestiegenes Netto-Kapitalanlageergebnis von 298,5 Mio. EUR (208,0 Mio. EUR) erzielen.
Ausblick 'Wir erwarten für den weiteren Verlauf des Berichtsjahres 2004 eine unverändert positive Geschäftsentwicklung', sagte Zeller. Die Vertragserneuerungssaison in der Schaden-Rückversicherung hat gezeigt, dass die vorteilhaften Raten und Konditionen weiterhin anhalten. Auf Grund der Neustrukturierung des HDI-Geschäfts, der Initiative 'More from less' und der anhaltenden Dollar-Schwäche rechnet die Hannover Rück allerdings auch für das ganze Jahr mit einem Prämienrückgang in der Schaden-Rückversicherung. Unter der Prämisse, dass die Großschadenentwicklung sich im langjährigen Durchschnitt bewegt, sollte das Ergebnis erneut höher ausfallen als im Vorjahr.
In der Personen-Rückversicherung geht das Unternehmen von einem weitgehend konstanten Prämienvolumen aus; die Ergebnisse sollten sich weiter positiv entwickeln.
Auch in der Finanz-Rückversicherung ist mit einem leichten Prämienrückgang, aber einem erneut signifikanten Ergebnisbeitrag zu rechnen.
Im Programmgeschäft wird von einer verbesserten Profitabilität gegenüber dem ersten Quartal des Berichtsjahres ausgegangen. Die Bruttoprämie dürfte sich währungsbereinigt etwa auf Vorjahresniveau bewegen, das Ergebnis sollte gegenüber dem Vergleichszeitraum gesteigert werden können.
Für 2004 erwartet die Hannover Rück - eine normale Entwicklung des Kapitalmarktes unterstellt - ein Kapitalanlageergebnis mindestens auf Vorjahresniveau. Der noch immer positive versicherungstechnische Cashflow sollte zu einem weiteren Anstieg der Kapitalanlagen führen und sich - trotz der unverändert niedrigen Renditen - positiv auf das Kapitalanlageergebnis auswirken.
'Angesichts der dargestellten Entwicklungen, einer Großschadenbelastung im langjährigen Durchschnitt sowie ausbleibender negativer Entwicklungen auf den Kapitalmärkten halten wir an unserer im Februar 2004 abgegebenen Prognose fest und gehen von einem Konzernjahresüberschuss zwischen 390 und 430 Mio. EUR aus', unterstrich Zeller.
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