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Hannover Rück SE

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Pressemitteilung vom 26.11.2003

Hannover Rück mit sehr erfreulichem Zwischenergebnis



  • Hannover Rück mit sehr erfreulichem Zwischenergebnis:
    EBIT +41,5%

    • Schaden-Rückversicherung +27,8% 
    • Personen-Rückversicherung +87,6% 
    • Finanz-Rückversicherung +126,3% 
    • Programmgeschäft +13,7% 

  • Combined Ratio: 97,2% 
  • Alle Geschäftsfelder in bzw. über Plan 
  • Gewinnprognose für 2003 angehoben

Hannover, 26. November 2003:

In dem heute vorgelegten Zwischenbericht zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäftsentwicklung für die ersten neun Monate sehr zufrieden.

Auch das 3. Quartal 2003 knüpfte nahtlos an die sehr guten Ergebnisse der Vorquartale an. Das operative Ergebnis (EBIT) für die ersten neun Monate konnte um 41,5 % auf 498,2 Mio. EUR gesteigert werden. Damit liegt das EBIT bereits nach neun Monaten über dem Rekordergebnis des gesamten Vorjahres (470,9 Mio. EUR). Obwohl der Steueraufwand stark gestiegen ist, erhöhte sich der Periodenüberschuss um fast 50 Mio. EUR bzw. 23,5 % auf 256,6 Mio. EUR. Dies bedeutet einen Gewinn je Aktie von 2,43 EUR (2,14 EUR). Alle vier Geschäftsfelder haben hierzu einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert. „Dank unseres konsequenten Zyklusmanagements konnten wir die unverändert sehr vorteilhafte Situation auf den Rückversicherungsmärkten optimal nutzen. Mit diesem hervorragenden Ergebnis sind wir in der Lage, unsere Gewinnprognose für 2003 auf rund 350 Mio. EUR anzuheben“, betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller.

Wie bereits im ersten Halbjahr war die Bruttoprämie in den ersten neun Monaten mit 8,9 Mrd. EUR (9,1 Mrd. EUR) leicht rückläufig. Dieser Rückgang ist hauptsächlich währungskursbedingt. Ohne die Erstarkung des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar und anderen wichtigen Währungen, wäre die Bruttoprämie um 8,7 % gestiegen. Als Folge des erhöhten Selbstbehalts von 71,0 % (66,8 %) stieg jedoch die verdiente Nettoprämie um 10,8 % auf 5,9 Mrd. EUR (5,3 Mrd. EUR).

In der Schaden-Rückversicherung ist das Marktumfeld nach wie vor ausgesprochen günstig. Das spiegelt sich in adäquaten und profitablen Preisen und Bedingungen in fast allen Geschäftsbereichen wider. In einzelnen Segmenten, wie zum Beispiel dem US-Haftpflicht-Geschäft, konnten im 3. Quartal weitere Preissteigerungen durchgesetzt werden. Trotz der rückläufigen Bruttoprämie in den ersten neun Monaten konnte in dieser vorteilhaften Marktsituation ein hervorragendes Ergebnis erzielt werden. Der Rückgang der gebuchten Bruttoprämie zum 30.9.2003 um 15,5 % auf 4,0 Mrd. EUR (4,8 Mrd. EUR) basierte zur Hälfte auf der relativen Aufwertung des Euro, insbesondere zum US-Dollar. Ohne diesen Währungskurseffekt hätte der Rückgang der Bruttoprämie nur 8,4 % betragen. Auch auf der operativen Seite gab es – wie schon zum 1. Halbjahr 2003 – zwei weitere Faktoren, die zur Verringerung des Prämienvolumens beigetragen haben: Zum einen übernimmt die Hannover Rück nicht mehr das gesamte Rückversicherungsvolumen der HDI-Schwestergesellschaften, sondern nur noch den Teil, den sie auch selbst behält. Zum anderen schlägt sich die Initiative „More from less“ allmählich nieder. Mit diesem Programm konzentriert sich die Hannover Rück noch deutlicher auf profitable Marktsegmente. Nach Retrozession und Prämienabgrenzungen erreichte die verdiente Nettoprämie für die ersten neun Monate 2,6 Mrd. EUR (2,9 Mrd. EUR); dies entspricht einem Rückgang von 8,0 %.

Die Schadensituation war nach einem guten ersten Halbjahr auch im 3. Quartal zufrieden stellend. Zwar war im Markt eine Reihe von Schadenereignissen mit durchaus größeren versicherungstechnischen Auswirkungen zu verzeichnen; allerdings blieb dabei die Belastung für die Hannover Rück relativ gering. Im 3. Quartal waren mit den Hurrikanen „Fabian“ und „Isabel“ zwei Großschäden mit einer Gesamtschadensumme von 47,3 Mio. EUR zu verzeichnen. Dies entspricht 4,8 % der Nettoprämie des 3. Quartals. Für die ersten neun Monate betrug der Großschadenanteil 2,6 % der Nettoprämie und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 5 %. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote betrug für den Berichtszeitraum 97,2 % (95,1 %). Wie auch in der Vergangenheit hat die Hannover Rück das Neugeschäft gewohnt konservativ reserviert. Darüber hinaus hat es auch im 3. Quartal keinen Bedarf für Nachreservierungen früherer Zeichnungsjahre gegeben.

Das erfreuliche Kapitalanlageergebnis im 3. Quartal trug mit dazu bei, dass das operative Ergebnis (EBIT) der Schaden-Rückversicherung zum 30.9.2003 um 27,8 % auf 304,0 Mio. EUR (237,9 Mio. EUR) angewachsen ist. Trotz einer deutlich höheren Steuerbelastung konnte in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres der Periodenüberschuss um 2,2 % auf 137,4 Mio. EUR (134,5 Mio. EUR) gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie für das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung beträgt damit 1,30 EUR (1,38 EUR).

Die Personen-Rückversicherung entwickelte sich in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres erwartungsgemäß. Die gebuchte Bruttoprämie betrug zum 30.9.2003 1,7 Mrd. EUR und lag damit um 3,4 % über dem Vorjahreswert von 1,6 Mrd. EUR. Bei unveränderten Währungskursen hätte das Wachstum der Bruttoprämie 15,0 % betragen. Die verdiente Nettoprämie wuchs um 1,5 % auf 1,4 Mrd. EUR an.

Besonders erfreulich entwickelte sich in der Personen-Rückversicherung das operative Ergebnis (EBIT). Dieses erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 87,6 % auf 48,9 Mio. EUR (26,1 Mio. EUR). Die Sanierung der Bestände im US-Krankenbereich und die Konzentration auf Rentenprodukte trugen insbesondere zu dem verbesserten Geschäftsverlauf bei. Ferner wirkte sich ein um 4,8 % höheres Kapitalanlageergebnis im Vergleich zum Vorjahr positiv aus. Der Periodenüberschuss stieg auf Grund einer höheren Steuerbelastung zum 30.9.2003 zwar weniger stark an, konnte aber dennoch um sehr gute 23,9 % auf 22,1 Mio. EUR gesteigert werden. Dies entspricht einem Gewinn je Aktie für das Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung von 0,21 EUR (0,18 EUR).

Nach den überaus guten Vorquartalen entwickelte sich die Finanz-Rückversicherung auch im 3. Quartal sehr positiv. Die Nachfrage nach individuellen Problemlösungen war unverändert lebhaft, so dass die gebuchte Bruttoprämie zum 30.9.2003 um 67,0 % auf 1,2 Mrd. EUR (732,6 Mio. EUR) stieg: ein Wert, der fast das Bruttoprämienvolumen des gesamten Vorjahres erreicht. Auch in diesem Geschäftsfeld wäre das Wachstum nach neun Monaten bei konstanten Währungskursen mit 88,8 % noch wesentlich höher ausgefallen. Seit dem 1. Juli 2003 ist zudem das Geschäft der HDI Re Ireland, die als Sacheinlage vom HDI im Rahmen der Kapitalerhöhung am 12.6.2003 erworben wurde, Teil des Geschäftsfeldes Finanz-Rückversicherung. Auf Grund einer im Jahresvergleich erhöhten Selbstbehaltsquote von 98,1 % (91,8 %) fiel schließlich der Anstieg der verdienten Nettoprämie mit 111,0 % auf 1,1 Mrd. EUR noch deutlich höher aus als jener der Bruttoprämie.

Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich außergewöhnlich stark erhöht. Es wuchs um 126,3 % auf 90,3 Mio. EUR (39,9 Mio. EUR). Der Anteil der per 1.7. übernommenen HDI Re Ireland beläuft sich hierbei auf 10,9 Mio. EUR. Der Periodenüberschuss stieg um 90,3 % auf 57,1 Mio. EUR (30,0 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,54 EUR (0,31 EUR).

Das Programmgeschäft konnte auch im 3. Quartal an die Erfolge der vorangegangenen Quartale anknüpfen und zeigt, dass die Umstrukturierung der New Yorker Tochtergesellschaft Clarendon Insurance Group gelungen ist. Die gebuchte Bruttoprämie reduzierte sich zwar geringfügig um 3,0 % auf 1,9 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR); allerdings wäre ohne den negativen Einfluss der Währungskurse ein Wachstum von 15,4 % zu verzeichnen gewesen. Auf Grund eines gestiegenen Selbstbehalts von 46,4 % (37,5 %) erhöhte sich die verdiente Nettoprämie gegenüber der Vorjahresperiode um 36,5 % auf 790,0 Mio. EUR (578,9 Mio. EUR). Die um 3,4 % höhere kombinierte Schaden-/Kostenquote von 96,3 % (92,9 %) begründet sich hauptsächlich durch den höheren Selbstbehalt und die damit verbundenen niedrigeren Provisionseinkünfte.

Ein verbessertes Kapitalanlageergebnis trug mit dazu bei, dass auch das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September um 13,7 % auf 54,9 Mio. EUR (48,3 Mio. EUR) anstieg. Noch beeindruckender entwickelte sich der aus dem Programmgeschäft erwirtschaftete Periodenüberschuss: Dieser stieg um 56,9 % auf 40,0 Mio. EUR (25,5 Mio. EUR). Damit trägt das Programmgeschäft mit 0,38 EUR (0,26 EUR) je Aktie zum Konzerngewinn bei.

In einem insgesamt freundlichen Marktumfeld haben sich die Kapitalanlagen positiv entwickelt, so dass ein sehr gutes Kapitalanlageergebnis erzielt werden konnte. Abschreibungen waren im 3. Quartal mit 8,8 Mio. EUR nur in geringem Umfang notwendig. Im 2. Quartal hatten diese 5,0 Mio. EUR betragen; im 1. Quartal waren es noch 75,3 Mio. EUR. Bereits im 2. Quartal hatte die Hannover Rück begonnen, ihre Aktienquote leicht zu erhöhen. Im 3. Quartal wurde die Duration des Bondportfolios wieder auf 3,7 Jahre verlängert. Nachdem Anfang Juli freie Liquidität in Euro Stoxx 50-Werte investiert wurde, beträgt die Quote der börsennotierten Werte zum 30.9.2003 6,2 %.

Auch im 3. Quartal waren hohe Depotzinserträge und gestiegene Kapitalanlagevolumina ein Grund für die gute Entwicklung der ordentlichen Kapitalanlageerträge. Diese stiegen – trotz niedriger Renditen – um 6,1 % auf 771,8 Mio. EUR (727,8 Mio. EUR). Das Netto-Kapitalanlageergebnis zum 30.9.2003 erhöhte sich um erfreuliche 24,9 % auf 716,8 Mio. EUR (574,1 Mio. EUR). „Wir sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden und liegen damit voll im Plan für unsere Gesamtjahresziele“, erklärte Zeller.

Ausblick

In einem insgesamt positiven Marktumfeld hat sich die Hannover Rück bislang sehr gut entwickelt. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass sich dieser Trend auch im 4. Quartal fortsetzt“, so Zeller.

Die Entwicklung in der Schaden-Rückversicherung hat gezeigt, dass das günstige Marktumfeld weiter anhält. Der positive Geschäftsverlauf dürfte somit auch im 4. Quartal ungebrochen sein, vorausgesetzt, dass es zu keinen außergewöhnlichen Großschäden kommt. Für das Geschäftsjahr 2003 wird eine kombinierte Schaden-/Kostenquote von unter 100 % erwartet. Dies ist insofern besonders erfreulich, da der höhere Anteil des Haftpflichtgeschäfts naturgemäß einen Anstieg der kombinierten Schaden-/Kostenquote mit sich bringt. Die weiter steigenden Preise im US-Haftpflichtgeschäft wird die Hannover Rück nutzen und ihr Geschäftsvolumen in diesem Segment erhöhen. Vor dem Hintergrund der negativen Währungskurseinflüsse und der strategischen Weichenstellungen wird die Bruttoprämie für das Gesamtjahr in diesem Geschäftsfeld deutlich unter der des Vorjahres liegen. Allerdings dürfte der Rückgang der Nettoprämie – auf Grund des erhöhten Selbstbehalts – weniger stark ausfallen. Der Ergebnisbeitrag sollte deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen.

In der Personen-Rückversicherung geht die Hannover Rück auf Grund der anhaltenden Stärke ihrer Bilanzwährung von einem gegenüber dem Geschäftsjahr 2002 unveränderten Bruttoprämienvolumen aus. Trotz dieser moderaten Prämienentwicklung wird mit einem zweistelligen Wachstum beim operativen Ergebnis und dem Jahresüberschuss gerechnet.

Die Situation in der Finanz-Rückversicherung ist weiterhin positiv. Die Nachfrage nach finanzorientierten Deckungen ist nach wie vor hoch, so dass von einer deutlich zweistelligen Bruttoprämiensteigerung und einem ebenso erhöhten Ergebnisbeitrag ausgegangen wird.

Im Programmgeschäft haben sich die organisatorischen Veränderungen – insbesondere bei der Clarendon Insurance Group – bewährt. Bei einem unverändert hohen Selbstbehalt dürfte sich die Bruttoprämie auf Vorjahresniveau bewegen. Der Jahresüberschuss sollte mindestens die Höhe des Geschäftsjahres 2002 erreichen.

Das Kapitalanlageergebnis ist naturgemäß schwer zu prognostizieren. Die Hannover Rück geht davon aus, dass die Kapitalanlagebestände durch gute versicherungstechnische Cash-flows weiter steigen werden. Allerdings stehen dem niedrige Renditen gegenüber. Es wird erwartet, dass sich diese gegenläufigen Effekte in etwa aufheben werden und sich das laufende Kapitalanlageergebnis auf Vorjahresniveau bewegt. Vor dem Hintergrund der konsequenten Abschreibungspolitik im Jahr 2002 und im 1. Quartal des laufenden Berichtsjahres rechnet die Hannover Rück mit keinem weiteren systematischen Abschreibungsbedarf. „Unter der Prämisse, dass es an den internationalen Kapitalmärkten zu keinen erneuten signifikanten Kurseinbrüchen kommt, gehen wir von einem Netto-Kapitalanlageergebnis für das Gesamtjahr aus, das über dem des Vorjahres liegt“, erklärte Zeller.

Angesichts der Entwicklung der ersten neun Monate und der Erwartung für das 4. Quartal rechnet die Hannover Rück insgesamt mit einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2003. Das Bruttoprämienvolumen dürfte sich hauptsächlich angesichts der US-Dollar-Schwäche unter Vorjahresniveau bewegen. So es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt und die Großschadenentwicklung im langjährigen Durchschnitt bleibt, erwartet die Gesellschaft einen Konzern-Jahresüberschuss von rund 350 Mio. EUR. 
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