Sehr zufriedenstellendes Halbjahresergebnis 2003
- Halbjahres-Überschuss um 11,0 % gesteigert
- Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bestätigt
Hannover, 27. August 2003:
In dem heute vorgelegten Zwischenbericht
zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2003
sehr zufrieden. Das Ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert
werden; die Gesellschaft profitierte unverändert von den vorteilhaften
Bedingungen auf den Rückversicherungsmärkten. Das Kapitalanlageergebnis
verbesserte sich darüber hinaus ebenfalls, da im 2. Quartal keine nennenswerten
Abschreibungen mehr vorzunehmen waren. Im 1. Halbjahr konnte ein operatives
Ergebnis (EBIT) von 285,2 Mio. EUR (Vj. 284,3 Mio. EUR) erzielt werden. Der
Halbjahres-Überschuss stieg um 11,0 % auf 162,4 Mio. EUR (146,3 Mio. EUR). Dies
bedeutet einen Gewinn je Aktie von 1,65 EUR (1,51 EUR). Alle vier
Geschäftsfelder haben hierzu einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert. „Mit
dieser Entwicklung sind wir voll auf Kurs, einen Jahresüberschuss von über 320
Mio. EUR zu erreichen“, betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm
Zeller.
Die gebuchte Bruttoprämie für die ersten sechs Monate des
laufenden Geschäftsjahres ging um 2,9 % auf 6,0 Mrd. EUR (6,2 Mrd. EUR) zurück.
Der Rückgang liegt vor allem an der Währungskursentwicklung. Ohne die Erstarkung
des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, wäre ein Anstieg von 10,1 % zu
verzeichnen gewesen. Deutlich reduzierte eigene Rückversicherungsabgaben haben
demgegenüber zu einem Wachstum der verdienten Nettoprämie um 9,4 % auf 3,6 Mrd.
EUR (3,3 Mrd. EUR)geführt.
Die Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar und 1. April
2003, bei denen über zwei Drittel der Verträge erneuert wurden, verliefen sehr
zufrieden stellend. Die positiven Auswirkungen der Raten- und
Konditionsverbesserungen, die in fast allen Bereichen erzielt werden konnten,
führten zu einem ausgezeichneten Halbjahresergebnis bei rückläufigen
Prämieneinnahmen. „Dies ist ein Erfolg unserer Initiative ‚More from less’, mit
der wir uns noch stärker auf profitables Geschäft fokussieren wollen“, erklärte
Zeller. Der Rückgang der gebuchten Bruttoprämie im 1. Halbjahr um 20,2 % auf 2,7
Mrd. EUR (3,3 Mrd. EUR) basierte auf zwei Faktoren, die bereits im 1. Quartal
wirksam geworden waren: Zum einen waren dies die Währungskurseffekte, die 7,5
Prozentpunkte ausmachten; zum anderen schlugen sich die strategischen
Weichenstellungen der „More from less“-Initiative nieder, die zum Jahresbeginn
in Kraft traten. Danach übernimmt die Hannover Rück nicht mehr das gesamte
Rückversicherungsvolumen der HDI-Gesellschaften, sondern nur noch den Teil, den
sie auch selbst behält. Ferner hat die amerikanische Tochtergesellschaft
Insurance Corporation of Hannover ihr Schaden-Rückversicherungsgeschäft
eingestellt.
Die Schadensituation war für die Hannover Rück auch im 1.
Halbjahr sehr zufrieden stellend. So waren im 2. Quartal lediglich drei
Großschäden mit einer gesamten Nettoschadenbelastung von 14,5 Mio. EUR zu
verzeichnen; das 1. Quartal war gänzlich frei von Großschäden. Die kombinierte
Schaden-/Kostenquote hat sich gegenüber dem 1. Quartal (100,3 %) zum Halbjahr
auf 98,6 % verbessert (Vj. 95,6 %).
Das operative Ergebnis zum 30.6.2003
hat unter anderem vom erfreulichen Kapitalanlageergebnis des 2. Quartals
profitiert. Nachdem im 1. Quartal noch hohe Abschreibungen, insbesondere auf
Aktien, erforderlich waren, blieb das 2. Quartal hiervon fast gänzlich
verschont. Das operative Ergebnis (EBIT) beträgt für das 1. Halbjahr 182,6 Mio.
EUR und liegt damit nur 7,0 % niedriger als das Ergebnis des außergewöhnlich
starken Vorjahreszeitraums. Der Halbjahresüberschuss ist erfreulich um 11,7 %
von 90,7 Mio. EUR auf 101,3 Mio. EUR gestiegen; hierzu trug auch eine im
Vergleich zum Vorjahr niedrigere Steuerbelastung bei. Der Gewinn je Aktie für
das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung beträgt damit 1,03 EUR (0,93
EUR).
Die gebuchte Bruttoprämie in der Personen-Rückversicherung lag zum 30.6.2003 mit 1,1
Mrd. EUR lediglich auf Vorjahresniveau. Allerdings ist auch dieses Geschäftsfeld
stark von negativen Währungskurseffekten betroffen. Ohne diesen Einfluss wäre
die Bruttoprämie um 11,8 % höher ausgefallen. Auf Grund einer Neuausrichtung der
Retrozessionsstrukturen konnte die verdiente Nettoprämie um 8,6 % auf 865,9 Mio.
EUR (797,3 Mio. EUR) gesteigert werden. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit
23,8 Mio. EUR um 5,6 % über dem Ergebnis des Vorjahres (22,5 Mio. EUR). Der
Halbjahresüberschuss reduzierte sich von 15,3 Mio. EUR auf 12,0 Mio. EUR. Das
Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung trug mit 0,12 EUR (0,16 EUR) zum Gewinn
je Aktie bei.
Die
color=#004080>Finanz-Rückversicherung hat sich – nach einem sehr
guten 1. Quartal – auch im laufenden Quartal überaus positiv entwickelt. Die
Nachfrage nach individuellen Problemlösungen war unverändert sehr lebhaft, so
dass die gebuchte Bruttoprämie zum 30.6.2003 um 82,9 % auf 923,3 Mio. EUR (504,7
Mio. EUR) stieg. Ohne die negativen Währungskurseinflüsse hätte der Anstieg der
Bruttoprämie sogar 109,5 % betragen. Die verdiente Nettoprämie stieg im 1.
Halbjahr um 111,5 % auf 644,7 Mio. EUR (304,9 Mio. EUR). Das operative Ergebnis
(EBIT) konnte auf erfreuliche 37,8 Mio. EUR (28,9 Mio. EUR) gesteigert werden.
Der Überschuss für das 1. Halbjahr beträgt 24,9 Mio. EUR (21,0 Mio. EUR), eine
Steigerung von 18,6 %. Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,25 EUR (0,22
EUR).
Erfolgreich entwickelte sich auch wiederum das Programmgeschäft. Die Bruttoprämie konnte um 7,2 % auf
1,3 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR) gesteigert werden. Ohne den negativen Einfluss der
Währungskurse hätte das Wachstum sogar 29,8 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte
sich noch einmal und beträgt nun 44,7 % (35,9 %). Dadurch wuchs die Nettoprämie
überproportional um 20,7 % auf 477,7 Mio. EUR (395,9 Mio. EUR). Eine leicht
angestiegene kombinierte Schaden-/Kostenquote von 94,0 % (90,8 %) führte zu
einem um 21,2 % niedrigeren versicherungstechnischen Ergebnis. Auf Grund höherer
Kapitalanlageerträge konnte dieser Effekt jedoch mehr als ausgeglichen werden,
so dass das operative Ergebnis (EBIT) um 12,0 % auf 41,2 Mio. EUR (36,8 Mio.
EUR) stieg. Der Halbjahresüberschuss konnte um erfreuliche 24,9 % auf 24,1 Mio.
EUR (19,3 Mio. EUR) gesteigert werden. Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von
0,25 EUR (0,20 EUR).
Auf Grund der verbesserten Kapitalmarktbedingungen
im 2. Quartal konnte die Hannover Rück für das 1. Halbjahr ein erfreuliches
Kapitalanlageergebnis erzielen. Abschreibungen
auf Wertpapiere waren im 2. Quartal mit 5,0 Mio. EUR nur noch in sehr geringem
Umfange vorzunehmen, fast ausschließlich auf Aktien; im 1. Quartal waren es noch
75,3 Mio. EUR gewesen, davon 46,0 Mio. EUR auf Aktien. Gegenüber dem 1. Halbjahr
2002 gingen im Berichtszeitraum auch die Verluste aus dem Abgang von
Kapitalanlagen mit 16,8 Mio. EUR (67,8 Mio. EUR) deutlich zurück. Es konnten
sogar Abgangsgewinne aus dem Verkauf von Aktien und festverzinslichen
Wertpapieren gegen Ende des Berichtszeitraumes in Höhe von 87,5 Mio. EUR (73,3
Mio. EUR) realisiert werden. Die ordentlichen Kapitalanlageerträge konnten um
insgesamt 10,2 % auf 526,1 Mio. EUR (477,3 Mio. EUR) gesteigert werden.
Angesichts stark gefallener Wertpapierzinsen ist das ein exzellentes Ergebnis.
Das Kapitalanlageergebnis für das 1. Halbjahr steigerte sich insgesamt mit einem
Zuwachs von 27,9 % auf 486,2 Mio. EUR (380,1 Mio. EUR).
Ausblick
Das laufende Geschäftsjahr ist für die
Hannover Rück bislang sehr erfreulich verlaufen. Die Marktentwicklung und die
Vertragserneuerungssaison in der Schaden-Rückversicherung
haben gezeigt, dass der harte Markt weiter andauert. „Entsprechend
unserer Initiative ‚More from less’ nehmen wir in Kauf, dass die Bruttoprämie
als Folge unseres aktiven Zyklusmanagements sowie der negativen
Währungskurseffekte zurückgehen wird“, erklärte Zeller. Vorausgesetzt, dass sich
die Großschadenentwicklung im langfristigen Durchschnitt bewegt, sollte die
kombinierte Schaden-/Kostenquote 100 % nicht überschreiten und der
Ergebnisbeitrag der Schaden-Rückversicherung im Gesamtjahr erneut steigen.
In der Personen-Rückversicherung wird
langfristig von einer zunehmenden Nachfrage nach individuellen
Altersvorsorgeprodukten ausgegangen. Für das Gesamtjahr erwartet die Hannover
Rück eine ähnliche Prämienentwicklung wie im ersten Halbjahr, aber einen
deutlich höheren Ergebnisbeitrag.
Die Nachfrage nach Produkten der
Finanz-Rückversicherung ist nach wie vor hoch.
Als Anbieter mit hoher Reputation und Erfahrung wird die Hannover Rück auch in
Zukunft von dieser Entwicklung profitieren, so dass von einer zweistelligen
Bruttoprämiensteigerung und einem höheren Ergebnisbeitrag als im Vorjahr
ausgegangen wird.
Im Programmgeschäft
trägt der eingeleitete Restrukturierungskurs Früchte. Angesichts
dessen und weiterer Portefeuille-Optimierungen wird eine Bruttoprämie auf
Vorjahresniveau und ein gegenüber dem Vorjahr leicht höherer Überschuss
erwartet.
Das Kapitalanlageergebnis ist
naturgemäß schwer zu prognostizieren. Die Hannover Rück geht davon aus, dass die
Kapitalanlagebestände weiter steigen werden. Allerdings dürften sich die
erzielbaren Renditen – im 1. Halbjahr stark rückläufig – nicht wesentlich
erholen. „Sofern es zu keinen signifikanten Kursrückgängen an den
internationalen Börsen kommt, rechnen wir nicht mit weiterem systematischen
Abschreibungsbedarf auf unser Aktienportefeuille“, erklärte Zeller. Für das
laufende Geschäftsjahr wird somit ein Kapitalanlageergebnis mindestens auf
Vorjahreshöhe erwartet.
Insgesamt geht die Hannover Rück von einem sehr
erfolgreichen Geschäftsjahr 2003 aus. Das Bruttoprämienvolumen dürfte sich auf
Vorjahreshöhe bewegen, bei weiterer Schwäche des US-Dollars sogar leicht
darunter. Vorausgesetzt, die Großschadenentwicklung bleibt im langjährigen
Durchschnitt und es kommt zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an
den Kapitalmärkten, erwartet Zeller unverändert einen Konzern-Jahresüberschuss
zwischen 320 und 350 Mio. EUR.
Kennzahlen der Hannover Rück
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Der
Aufsichtsrat der Hannover Rück hat in seiner gestrigen Sitzung die
stellvertretenden Vorstandsmitglieder André Arrago, Dr. Elke König und Ulrich
Wallin zu ordentlichen Mitgliedern des Vorstands bestellt.
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