Pressemitteilung
4SC-Partner Yakult schließt Phase-I-Teil von klinischer Studie mit Resminostat in Lungenkrebs (NSCLC) in Asien ab und startet randomisierten Phase-II-Teil
- Phase-I-Teil bestätigt Sicherheit und Verträglichkeit der Resminostat-Docetaxel-Kombination im geplanten Dosisschema bei asiatischen NSCLC-Patienten
- Phase-II-Teil vergleicht Wirksamkeit der Resminostat-Docetaxel-Kombination mit Docetaxel-Monotherapie als Zweit- bzw. Drittlinientherapie bei bis zu 100 asiatischen NSCLC-Patienten
Planegg-Martinsried, 7. Oktober 2014 - Das Biotechnologie-Unternehmen 4SC AG (Frankfurt, Prime Standard: VSC), das zielgerichtete, niedermolekulare Medikamente gegen Krebs- und Autoimmunerkrankungen erforscht und entwickelt, teilte heute mit, dass sein japanischer Entwicklungs- und Vermarktungspartner Yakult Honsha Co., Ltd. den Phase-I-Teil einer Phase-I/II-Studie mit Resminostat bei asiatischen Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs (non-small-cell lung cancer, NSCLC) erfolgreich abgeschlossen hat und den Phase-II-Teil gestartet hat. Die Studie untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit von 4SCs epigenetischem Krebswirkstoff Resminostat in Kombination mit dem Krebsmedikament Docetaxel als potenzielle neue Zweit- bzw. Drittlinientherapie von fortgeschrittenem NSCLC.
Im Dosisfindungsteil der Studie (Phase-I-Teil) bei neun asiatischen Patienten mit fortgeschrittenem, metastasiertem oder rezidivierendem NSCLC, die zuvor bereits eine platinbasierte Chemotherapie erhalten hatten, zeigte sich die Resminostat-Docetaxel-Kombinationsbehandlung in allen untersuchten Dosierungen als sicher und gut verträglich. Damit wurde die Hauptvoraussetzung für die weitere klinische Entwicklung der Resminostat-Docetaxel-Kombinationsbehandlung in dieser Patientengruppe erfüllt.
Auf Basis der guten Phase-I-Ergebnisse wurde der randomisierte Phase-II-Teil der Studie gestartet. Darin wird die Wirksamkeit der Kombinationstherapie aus Resminostat und Docetaxel mit der Docetaxel-Monotherapie, einem aktuellen chemotherapeutischen Behandlungsstandard für NSCLC, bei bis zu 100 asiatischen NSCLC-Patienten verglichen. Der primäre Studienendpunkt des Phase-II-Abschnitts ist die Ermittlung des progressionsfreien Überlebens (progression-free survival, PFS); sekundäre Endpunkte sind u.a. die Ansprechrate (response rate, RR), die Gesamtüberlebenszeit (overall survival, OS) und Sicherheit.
Enno Spillner, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG, sagte: "Wir freuen uns, dass Yakult Honsha den Phase-I-Teil der Studie bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs erfolgreich abgeschlossen hat und dabei erneut das saubere Sicherheitsprofil unseres epigenetischen Wirkstoffs Resminostat in Kombinationsanwendung mit einem klassischen Krebsmedikament bestätigen konnte. Lungenkrebs ist die weltweit häufigste krebsbedingte Todesursache und es ist für uns sehr spannend, den Entwicklungsfortschritt von Resminostat in dieser Indikation mit hohem medizinischem Bedarf zu sehen. Wir schätzen den großen Enthusiasmus unseres japanischen Partners bei der Entwicklung von Resminostat."
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Über Resminostat
Resminostat (4SC-201), die onkologische Leitsubstanz von 4SC, ist ein oral verabreichter Histon-Deacetylase (HDAC)-Inhibitor mit einem innovativen, epigenetisch vermittelten Wirkmechanismus. Dieser macht die Substanz als neue zielgerichtete Tumortherapie sowohl in Monotherapie als auch insbesondere in Kombination mit anderen Krebsmedikamenten für ein breites onkologisches Indikationsfeld potenziell einsetzbar
Wie andere epigenetische Therapien kann Resminostat nachweislich die Transkription von Genen in Tumorzellen verändern und damit den Phänotyp dieser Krebszellen reprogrammieren. Dadurch besitzt Resminostat einen Wirkmechanismus, der das Tumorwachstum potenziell stoppen und eine Rückbildung des Tumors bewirken kann. Zudem wird davon ausgegangen, dass Resminostat aufgrund seines epigenetischen Wirkmechanismus zusätzliche synergistische Wirkeffekte in Kombinationstherapie mit anderen klassischen Krebsmedikamenten haben kann. Auf diese Weise können auch bestimmte Toleranz- und Resistenzmechanismen, die Tumorzellen häufig gegen andere Krebsmedikamente entwickeln, bekämpft werden. Beispielsweise konnte Resminostat in präklinischen Studien die epitheliale mesenchymale Transition (EMT) wirksam inhibieren. Die EMT, die durch bestimmte klassische Krebsmedikamente befördert wird, führt zur Bildung besonders aggressiver Tumorzellen, welche in einer stärkeren Ausbreitung von Krebszellen resultieren, was schlussendlich zum Tod der Patienten führen kann. Insgesamt wird also ein verstärkender positiver Therapieeffekt durch die sichere und gut verträgliche gemeinsame Gabe eines klassischen Krebsmedikaments und eines epigenetischen Wirkstoffs wie Resminostat erwartet.
In einem breiten klinischen Phase-I/II-Entwicklungsprogramm wurde bzw. wird Resminostat - von 4SC und seinem japanischen Partrner Yakult Honsha - bislang in den Indikationen Leberkrebs (HCC), Hodgkin Lymphom (HL), Darmkrebs (CRC) und dem nichtkleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) untersucht. In der Phase-II-SAPHIRE-Studie bei Patienten mit fortgeschrittenem HL zeigte Resminostat als Monotherapie mit einer Tumoransprechrate von insgesamt 34% und einem klinischen Nutzen bei 54% der Patienten substanzielle Antitumor-Aktivität in einer sehr stark vorbehandelten Patientengruppe sowie sehr gute Sicherheit und Verträglichkeit. In der Phase-IIa-SHELTER-Studie wurde Resminostat sowohl in Monotherapie als auch in Kombination mit Sorafenib als Zweitlinientherapie von Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) untersucht, bei denen es nach einer Erstlinientherapie mit Sorafenib zu einem radiologisch bestätigten Fortschreiten der Erkrankung kam. Die Kombinationstherapie aus Resminostat und Sorafenib bewirkte ein mittleres (medianes) Gesamtüberleben von 8,1 Monaten. Zudem zeigte die Kombinationsbehandlung eine progressionsfreie Überlebensrate (PFSR) nach 12 Wochen von 70,0% und ein medianes progressionsfreies Überleben (PFS) von 5,4 Monaten. In beiden Tumorindikationen - HCC und HL - wurde festgestellt, dass die vor Behandlungsbeginn in den Blutzellen der Patienten gemessenen ZFP64-Biomarkerwerte einen Hinweis auf das Überleben der Patienten bei Behandlung mit Resminostat geben. Patienten mit einer hohen ZFP64-Expression vor Behandlungsstart zeigten ein mit statistischer Signifikanz erhöhtes medianes Gesamtüberleben im Vergleich zu Patienten mit niedrigen ZFP64-Werten. Resminostat wurde ferner im Rahmen einer Phase-I-Dosiseskalationsstudie in Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs (CRC) in Kombination mit der Standardchemotherapie FOLFIRI untersucht. Positive Ergebnisse zu Sicherheit und Verträglichkeit sowie viel versprechende Anzeichen einer klinischen Aktivität dieser Kombinationsbehandlung wurden auf der ASCO-Konferenz 2013 vorgestellt.
4SC bereitet derzeit den nächsten Entwicklungsschritt mit Resminostat auf dem Weg zur Marktzulassung als Erstlinientherapie von fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) vor: eine doppelt-blinde, randomisiert-kontrollierte Phase-II-Studie, in der die Kombination von Resminostat mit Sorafenib im Vergleich zur aktuellen Standardbehandlung, der alleinigen Gabe von Sorafenib, als Erstlinientherapie von fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) untersucht werden soll.
Über den nichtkleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC)
Lungenkrebs ist für mehr Sterbefälle bei Männern und Frauen verantwortlich als jede andere Krebserkrankung weltweit. NSCLC ist die häufigste Form von Lungenkrebs und für mehr als 85 % aller Lungenkrebsfälle verantwortlich. Trotz Fortschritten in der Behandlung von Lungenkrebs und sinkender Sterberaten in den letzten Jahren sind die therapeutischen Ergebnisse für NSCLC-Patienten weiterhin schlecht. Da NSCLC gegenüber Chemotherapie und/oder Bestrahlung relativ resistent ist, werden die meisten Patienten chirurgisch behandelt, teilweise auch in Kombination mit Chemotherapie. Die am häufigsten eingesetzten Medikamente zur Behandlung des NSCLC zielen entweder auf die Inhibition der Angiogenese oder des EGF-Rezeptor (Epidermal Growth Factor Receptor - EGFR) ab. Patienten, bei denen sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschritteneren Stadium befindet, werden hauptsächlich mit platinbasierter Chemotherapie behandelt.
Über 4SCs Partnerschaft mit Yakult für Resminostat in Japan
4SC hat Yakult Honsha im April 2011 eine exklusive Lizenz für die Entwicklung und Vermarktung von Resminostat in Japan gewährt. 4SC hat von Yakult Honsha eine Vorabzahlung in Höhe von 6 Mio. Euro erhalten. Darüber hinaus stehen 4SC bei der Erreichung bestimmter Meilensteine, einschließlich klinischer und zulassungsrelevanter Erfolge in Japan, bis zu 127 Mio. Euro zu. Neben den Meilensteinzahlungen erhält 4SC von Yakult Honsha Umsatzbeteiligungen (Royalties) im zweistelligen Prozentbereich an den Verkaufserlösen von Resminostat. 4SC strebt für diesen Wirkstoff Partnerschaften in weiteren Regionen, unter anderem in Europa, den USA und Asien an. Die Entwicklung von Resminostat für den japanischen Markt ist für 4SC von großer strategischer Bedeutung. Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Phase-I-Studie mit Resminostat bei japanischen Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren im Mai 2014, untersucht Yakult Resminostat gegenwärtig in zwei klinischen Phase-I/II-Studien in Asien, in Leberkrebs (HCC) sowie in nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Leberkrebs, eine Erkrankung mit hohem medizinischem Bedarf und nur wenigen verfügbaren Therapieoptionen, tritt in Japan besonders häufig auf.
Über 4SC
Der von der 4SC AG (ISIN DE0005753818) geführte Konzern erforscht und entwickelt zielgerichtet wirkende, niedermolekulare Medikamente zur Behandlung von Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf in verschiedenen Krebs- und Autoimmunindikationen. Damit sollen den betroffenen Patienten innovative Therapien mit verbesserter Verträglichkeit und Wirksamkeit im Vergleich zu bestehenden Behandlungsmethoden für eine höhere Lebensqualität geboten werden. Die Pipeline des Unternehmens umfasst vielversprechende Produkte in verschiedenen Phasen der klinischen Entwicklung. Durch Partnerschaften mit Unternehmen der Pharma- und Biotechnologieindustrie setzt die 4SC auf zukünftiges Wachstum und Wertsteigerung. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und beschäftigte am 30. Juni 2014 insgesamt 65 Mitarbeiter (Headcount) bzw. 55 Vollzeitkräfte (FTEs). Die 4SC AG ist seit Dezember 2005 am Prime Standard der Börse Frankfurt gelistet.
Zukunftsgerichtete Aussagen
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4SC AG
Jochen Orlowski, Corporate Communications & Investor Relations
jochen.orlowski(at)4sc.com, Tel.: +49-89-7007-6366
MC Services
Katja Arnold, Michelle Kremer
katja.arnold(at)mc-services.eu, Tel.: +49-89-2102-2840
The Trout Group
Chad Rubin
Crubin(at)troutgroup.com, Tel.: +1-646-378-2947