Vita 34 AG

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Company Talk News vom 25.03.2008

ad-hoc-news: Vita 34 International: Weichen für den langfristigen Erfolg gestellt

Eine regelrechte Achterbahnfahrt machten seit ihrem Börsendebüt vor ziemlich genau einem Jahr (27. März 2007) die Aktien der Vita 34 International durch. Nach einem Ausgabepreis von 15 Euro rutschte der Kurs schnell auf ca. 10 Euro ab, um sich dann bis kurz vor Jahresende fast zu verdoppeln – und sich anschließend doch wieder zu halbieren. Mittlerweile sind erneut 10 Euro aufgerufen, genau wie damals kurz nach dem IPO. Der Zeitpunkt für eine neuerliche Bestandsaufnahme ist also günstig wie nie.

UNANGEFOCHTENER MARKTFÜHRER IN DEUTSCHLAND

Die Leipziger schreiben seit dem Jahr 2001 schwarze Zahlen. Erst der Anlauf der Vertriebs- und Internationalisierungsanstrengungen führte für drei Jahre in die Verlustzone, so der Plan. In der Konservierung von Nabelschnurblut liegt Vita 34 deutschlandweit vorn – gleich mit 66 % Marktanteil. Nicht nur den Marktanteil kann man verändern, zum Positiven hoffentlich, auch der Kuchen selbst soll wachsen. Die Kommunikation mit Ärzten und Krankenhäusern muss verbessert werden, die Marketing- und Vertriebsaufwendungen müssen deutlich gesteigert werden, um Eltern von der Einlagerung von Nabelschnurblut zu überzeugen.
Gleichzeitig sind die Möglichkeiten des Einsatzes von eigenen Stammzellen in medizinischen Kreisen nicht unumstritten. Vita 34 sieht das bei einer Geburt aufbewahrte Nabelschnurblut als „lebenslanges Reservoir für Stammzellen', so Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender Eberhard Lampeter.

DER KONKURRENZ ÜBERLEGEN

Die Kompetenz und das Know-how des Anbieters entscheiden beim Nabelschnurblut-Banking. Etwa 30 Tage vor der Geburt sollte der Auftragseingang da sein. Die Nabelschnurblutabnahme erfolgt in den ersten 1 bis 2 Minuten nach der Geburt. Davon bekommt das Neugeborene nichts mit, denn die Nabelschnur ist da schon getrennt. Es geht also darum, entweder diese Ressource einfach wegzuschmeißen oder sie für etwaigen späteren Bedarf einzulagern. In 98 % der Fälle geschieht heute hierzulande noch Ersteres. Maximal innerhalb der ersten 30 Stunden nach der Geburt, so auch die gesetzlichen Vorschriften, muss die Präparation und Einlagerung erfolgen. Die Lagerung kann unbegrenzt vorgenommen werden. Es gilt: Je jünger die Stammzellen, desto größer die Fähigkeit zur Zellneubildung- und Reparatur. Daher auch die Erfordernis, die Stammzellen gleich bei der Geburt abzunehmen – früher geht’s wirklich nicht.

KEINE ZUKUNFTSMUSIK VIELERORTS

Anwendungsgebiete sind die regenerative Medizin (z.B. biologische statt künstlicher Herzklappen) und die Krebstherapie. Das ist heute bereits klinische Routine. Anwendungen bei Herzkreislauf- und Autoimmunerkrankungen könnten innerhalb der nächsten fünf Jahre ebenfalls zur Routine werden, bis zum Einsatz gegen Diabetes, Alzheimer oder gar zur Züchtung komplexer Organe werden noch einige Jahre ins Land streichen. Aber das Potential, so die Wissenschaftler, ist vorhanden.

GUTE ARGUMENTE

Beim Wachstumspotenzial liegt Deutschland interessanterweise ganz weit vorne. 2 % der knapp 0,7 Mio. Geburten finden mit Einlagerung von Nabelschnurblut statt. In den USA sind es auch nur 3 %, in Taiwan 9 % und Südkorea 15 %. Der Hauptgrund für diesen Malus: Informationsmangel und nicht ausreichende Ausbildung der Fachkräfte in den Kliniken. Das Hauptargument für den Anbieter ist und bleibt indes immer das gleiche: Vertrauen schaffen. Nur zufriedene Kunden sind eine gute Werbung. Und 840 auditierte Geburtskliniken in Deutschland, das sind fast 90 %, sind schon der richtige Weg. Jetzt muss die Botschaft nur noch beim Kunden ankommen.

ZAHLEN ÜBER DEN ERWARTUNGEN

Die letzten Geschäftszahlen (für 2007) konnten sich schon einmal sehr gut sehen lassen. So kletterten die Einlagerungen im Vergleich zum Vorjahr um 43 % auf 10.500. Der Umsatz erhöhte sich um rund ein Drittel auf 15,4 Mio. Euro. Das Nachsteuerergebnis lag bei -1,2 Mio. Euro, nach knapp -3 Mio. Euro vor einem Jahr. Das war planmäßig dem Ausbau der Vertriebskanäle geschuldet. Der Börsengang, bei dem 11 Mio. Euro hereinkamen, sicherte die Finanzbasis für diese Schritte. 2008 sollen die Erlöse auf knapp 20 Mio. Euro wachsen und dann 2009 noch einmal um rund 50 %. Auch sollen ab 2009 wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Ob 2012 tatsächlich 10 % aller Geburten mit Nabelschnurblut-Einlagerungen über die Bühne gehen, wie es das Unternehmen plant – das Halten wir doch etwas für ambitioniert. Deutschland ist nun mal ... Deutschland.

FAZIT

Im Peer-Group-Vergleich mit den internationalen Anbietern macht Vita 34 eine gute Figur. Auf dem deutschen Markt sind die Leipziger ohnehin schon der Platzhirsch. Jetzt gilt es, die Aufklärungsarbeit zum Erfolg zu führen. Letztlich läuft die gesamte Unternehmung auf eine Marketing-Angelegenheit hinaus. Kurse von 15 Euro innerhalb von 12 Monaten sollten – in einem intakten Marktumfeld – daher normalerweise kein Problem sein, was sich sowohl aus der Vergleichsgruppe wie auch dem absoluten Wachstumspotential ableiten lässt.

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