STRATEC Biomedical: Beschleunigung des Outsourcing-Trends
Das dritte Quartal begann für den TecDAX-Konzern STRATEC Biomedical mit einer Hiobsbotschaft: Der langjährige Partner Abbott war nach fast vierjähriger gemeinsamer Entwicklungsarbeit an einem Analysensystem überraschend aus dem Projekt ausgestiegen. 'Der Auftragsverlust ist nicht auf Fehlleistungen von STRATEC zurückzuführen. Dies war eine strategische Entscheidung des Kunden, der keine Beanstandungen in den Bereichen Zuverlässigkeit, Performancedaten oder Termintreue zugrunde liegen', stellt Marcus Wolfinger, Vorstandsvorsitzender der Stratec Biomedical AG, im Interview mit financial.de klar und ergänzt: 'Diese Vertragsbeendigung betraf zudem ein einzelnes Projekt. Wir kooperieren mit dem genannten Kunden auch noch bei zwei weiteren Projekten, die von dieser strategischen Entscheidung nicht betroffen sind. Unsere Pipeline ist prall gefüllt. Unsere Entwicklungsabteilung ist bereits heute bis 2014 ausgelastet.'
'Der Outsourcing-Trend ist nicht umkehrbar'
Weitere Kündigungen erwartet Wolfinger nicht: 'Nach menschlichem Ermessen und vor dem Hintergrund einer eingehenden Analyse unserer weiteren Kundenbeziehungen ist ein ähnlicher Fall in absehbarer Zukunft nahezu ausgeschlossen.' Ein Ende des Outsourcing-Trends sieht der STRATEC-CEO nicht: 'Der Outsourcing-Trend ist nicht umkehrbar. Bis Ende 2014 bringen wir vier weitere Systeme auf den Markt. Darüber hinaus haben wir bereits zwei weitere Systeme für den Zeitraum 2015/16 in der Entwicklung, zusätzlich zu denen, die wir aktuell verhandeln. Vor diesem Hintergrund würde ich sogar von einer Beschleunigung des Outsourcing-Trends sprechen.'
Steigende EBIT-Marge erwartet
Aus Vorsichtsgründen hat STRATEC die EBIT-Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2013 auf 14 bis 15,5 Prozent zurückgenommen. 'Wir gehen jedoch davon aus, dass die Auslastung unserer im Einsatz befindlichen Analysensysteme mittelfristig wieder steigt, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf das Serviceteilegeschäft und damit auf die EBIT-Marge', zeigt sich Wolfinger zuversichtlich. Zugleich stellt der Konzernlenker ein stärkeres zweites Halbjahr in Aussicht: 'Der Umsatz im zweiten Halbjahr wird nach heutiger Einschätzung um mindestens acht Mio. Euro höher liegen als in der ersten Jahreshälfte.'
'Ein profitables Wachstumsunternehmen'
Die jüngsten Kursturbulenzen sieht Wolfinger auch als Chance für Anleger: 'Die Mehrheit der Investoren hat erkannt, dass STRATEC für diese strategische Entscheidung des Kunden nicht verantwortlich ist und dass es sich dabei um einen absoluten Einzelfall handelt. Im Gegenzug ermöglicht der Kursrutsch Investoren, die uns seit Längerem beobachten und auf günstigere Kurse gewartet haben, einen attraktiven Einstieg.' Für den mittelfristigen Kursverlauf zeigt sich der STRATEC-CEO optimistisch: 'Wenn wir unsere Versprechen halten, bin ich zuversichtlich, dass sich der Kurs nicht nur auf dem jetzigen Niveau stabilisieren, sondern auch weiter erholen wird. STRATEC ist und bleibt ein profitables Wachstumsunternehmen. Wir können zuversichtlich nach vorne blicken!'
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