SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE, LIEBE MITARBEITER, PARTNER UND FREUNDE DER SOFTING AG,
die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage auf unsere Kunden, direkt aber auch indirekt durch die CoVid-19-Pandemie bedingt, ist erheblich. Einem starken ersten Quartal folgte ein großer Einbruch im zweiten Quartal. Erfreulich ist, dass die daraus resultierenden deutlichen Rückgänge bei Auftragseingang und Umsatz durch die einsetzende Erholung im dritten Quartal zumindest teilweise kompensiert werden konnten, auch wenn die ursprünglich erhoffte, schnelle "V-förmige" Erholung der Wirtschaftslage nicht stattgefunden hat. Angesichts des erneuten europaweiten "Lockdowns" ist das 2020 auch nicht mehr zu erwarten.
Eine strikte Kontrolle der Kostenstrukturen bleibt daher das Gebot der Stunde, um das Unternehmen auch weiter ohne Gefährdung durch diese anhaltende Krise zu steuern. Zentrale Steuergröße in dieser wirtschaftlichen Lage ist das operative EBIT, das dem Cash-Flow am nächsten kommt und einen Indikator zum Erhalt einer gesunden Liquidität darstellt. Die Erträge im dritten Quartal konnten die Verluste im ersten Halbjahr kompensieren. So erreichte das operative EBIT des Konzerns der ersten neun Monate eine schwarze Null (0,0 Mio. EUR) gegenüber 2,8 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Die Konzernumsatzerlöse summierten sich dabei auf 55,7 Mio. EUR, was einem ein Rückgang um 8,4 Mio. EUR oder 13 % entspricht.
Der Stabilitätsanker des Konzerns, auch in diesen von der CoVid-19-Pandemie geprägten schwierigen Zeiten, ist erneut das größte Segment im Konzern: Industrial. Nach neun Monaten lag der Umsatz von Industrial mit 40,7 Mio. EUR nur um rund 4 % unter dem Vorjahreswert. Das erzielte operative EBIT in Höhe von 3,1 Mio. EUR verfehlte den Vorjahreswert von 3,4 Mio. EUR nur knapp. Im dritten Quartal dieses Jahres konnte der Umsatz sogar leicht zulegen und das operative EBIT um 50 % auf 1,8 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresquartal steigern. Robust zeigt sich trotz schwierigem Marktumfeld auch die Prozessindustrie, wenngleich diese unter der aktuellen Nachfrageschwäche leidet. Softing profitiert davon, hier mit zentralen Komponenten vertreten zu sein, auf die unsere Kunden auch in der Krise nicht verzichten wollen oder können. Darüber hinaus richtet sich Softing Industrial im strategischen Fokus auf Produkte und Lösungen aus, die unseren Kunden Bestandsinvestitionen absichern. Während in Krisenzeiten der Neubau von Anlagen stockt, besitzt die Absicherung und Modernisierung der installierten Basis eine deutliche höhere Krisenfestigkeit.
Das Segment Automotive ist aktuell das am deutlichsten getroffene Geschäft, einerseits durch die Folgen der Coronakrise, mehr aber noch durch den enormen politischen Druck zum radikalen und einseitigen Umbau hin zu elektrischen Antrieben. Die Politik blendet umweltpolitische Fakten und eine industriepolitische Absicherung dieser für Deutschland zentralen Branche einfach aus. Die Fahrzeughersteller (OEM) sind angeschlagen, einige Zulieferer kämpfen bereits um ihre Existenz. Aus dem Umsatzeinbruch bei Softing Automotive um fast 1/3 nach neun Monaten von 14,8 auf 9,9 Mio. EUR resultiert ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 2 Mio. EUR schwächeres operatives EBIT von minus 2,2 Mio. EUR. Eine Überprüfung der Kostenstrukturen ist hier geboten, wenngleich in diesen Zahlen noch rund 1,8 Mio. EUR Anschubbelastungen für die jüngste Tochter GlobalmatiX enthalten sind.
GlobalmatiX hat sich auf 2-3 Kernprodukte fokussiert und diese zur Marktreife gebracht. Eine ganze Reihe potenter Kunden hat diese Produkte prototypisch getestet und dann in breitere Feldversuche überführt. Die Auswirkungen der CoVid-19-Pandemie verzögert aber bei den Kunden noch den Übergang von Feldtests in die finale Anwendung. Der für 2020 ursprünglich erwartete Einstieg in siebenstellige Umsätze wird nun erst 2021 erfolgen. GlobalmatiX baute dafür in den ersten neun Monaten dieses Jahres beständig die Kundenbasis aus. So steht die Umsatzerwartung für 2021 und die Folgejahre auf einer sehr viel breiteren Kundenbasis als je zuvor. Daraus erwarten wir einen signifikanten Ergebnisschub und das Überschreiten der Profitabilität 2021.
Das Segment IT Networks war bereits in der Frühphase der Coronakrise betroffen. Aufgrund des kurzzyklischen Charakters des Geschäfts und der Absage aller Messen sank der Umsatz im ersten Halbjahr unmittelbar um knapp 40 %. Wir konnten feststellen, dass die Umsatzrückgänge in erster Linie auf das abrupte Wegbrechen der direkten Kundenkontakte zurückzuführen war. Unsere Teams mussten komplett neue Wege zu unseren Kunden suchen. Wir sind stolz und erleichtert darüber, diese mittlerweile gefunden zu haben. Im dritten Quartal konnte der Umsatz des Segments deutlich gesteigert werden und sogar das Vorjahresquartal leicht übertreffen. Ebenso verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr auf -170 TEUR (VJ -213 TEUR). In den ersten neun Monaten resultierte daraus dennoch ein Umsatzrückgang auf 5,1 Mio. EUR nach rund 7 Mio. EUR im Jahr zuvor sowie ein operatives EBIT von -1 Mio. EUR (VJ -0,25 Mio. EUR). Für das bei IT Networks immer entscheidende vierte Quartal erwarten wir ein Anhalten der Erholung, wenngleich mit dem Erreichen des Jahresumsatzes 2019 nicht mehr gerechnet werden kann.
Seit etwa Mitte des Jahres konnten wir durch ein entsprechendes Hygienekonzept ein präsenzbasiertes Arbeiten unserer Mitarbeiter wieder aufnehmen. Einzelne Fälle von Quarantäne und Ansteckungen von Mitarbeitern in deren persönlichem Umfeld hatten bisher keinen Einfluss auf unseren Geschäftsbetrieb.
Anfang Oktober dieses Jahres erfolgte im Rahmen einer offensichtlich breit angelegten Attacke gegen Unternehmen des deutschen Mittelstands auch bei Softing ein Cyber-Angriff. Dieser legte das Unternehmen für rund zwei Wochen lahm. Die gesamte IT-Struktur wurde mit Hilfe externer Experten neu konzipiert und aufgebaut. Finanzielle Schäden daraus werden nicht erwartet, da eine Versicherung besteht und Deckung zugesagt wurde. Aufgrund einer weitsichtigen Datensicherung rechnen wir nicht mit einer dauerhaften Beeinträchtigung. Ebenso wenig sind direkte Schäden für unsere Kunden erkennbar.
Für das Gesamtjahr erwarten wir im Konzern einen Umsatz von knapp 80 Mio. EUR (VJ 92 Mio. EUR) bei einem neutralen bis leicht positiven operativen EBIT. Softing wird interessierten Aktionären im Rahmen des virtuellen Deutschen Eigenkapitalforums vom 16. bis zum 18. November sowie bei der Münchener Kapitalmarkkonferenz am 8. und 9. Dezember 2020 in Vorträgen sowie zahlreichen Einzelgesprächen zur Verfügung stehen.
Kommen Sie gesund durch diese Zeit und verfolgen Sie, wie Softing die Chancen dieser Zeit aufgreifen und umsetzen wird.
Herzlichst
Dr. Wolfgang Trier
(Vorstandsvorsitzender)
Zwischenmitteilung zum 3. Quartal/9 Monate 2020
BERICHT ZUR ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Die Eintrübungen und Verwerfungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den für Softing weltweit wichtigsten Märkten, aufgrund der CoVid-19-Pandemie, haben auch im dritten Quartal 2020 ihre Spuren bei Softing hinterlassen, wenngleich Tendenzen zur Erholung erkennbar sind.
Ein Auftragseingang in Höhe von 16,4 Mio. EUR im dritten Quartal (Vorjahr: 20,9 Mio. EUR) als Folge der CoVid-19-Pandemie reduzierte den Auftragseingang deutlich auf 53,6 Mio. EUR zum 30. September im Vergleich zum Vorjahr von 72,0 Mio. EUR. Hierbei bleibt aber zu beachten, dass der starke Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2019 auch erst im Schlussquartal 2019 als Umsatzerlös erfolgswirksam wurde. Der Auftragsbestand zum Ende des dritten Quartals 2020 von 17,2 Mio. EUR liegt um 5,6 Mio. EUR unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.
Die Konzernumsatzerlöse summierten sich bis September 2020 auf 55,7 Mio. EUR - ein Rückgang in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 um 8,4 Mio. EUR bzw. 13 %.
Im größten Segment Industrial sank der Umsatz in den ersten neun Monaten trotz der Krise nur leicht um rund 4 % von 42,3 Mio. EUR auf 40,7 Mio. EUR bei einem weiterhin positiven EBIT.
Das Segment Automotive büßte im Vorjahresvergleich Umsatzerlöse von 4,9 Mio. EUR ein, vor allem in den Monaten Mai bis September. Bis Ende April zeigte dieses Segment noch einen leichten Umsatzanstieg. Der Aufbau des Geschäfts mit Produkten der GlobalmatiX AG schreitet auch in der Krise voran, führte jedoch in dieser Periode noch nicht zu wesentlichen Umsätzen.
Das Segment IT Networks wurde von Beginn der Krise an stark beeinträchtigt - Kundenkontakte waren kaum noch möglich. IT Networks zeigte jedoch bereits im April und Mai Tendenzen der Erholung, die sich auch im dritten Quartal fortsetzten. Der Umsatzrückgang um 1,9 Mio. EUR auf 5,1 Mio. EUR in den ersten neun Monaten 2020 entspricht rund 27 %.
Der Rückgang des EBITDA im Konzern in den ersten neun Monaten von 8,9 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR, resultierte in einer deutlich gesunkenen EBITDA-Marge von rund 9 % im Vergleich zu 14 % im Vorjahreszeitraum.
Das operative EBIT des Konzerns (EBIT bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen und deren Abschreibungen sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung) summierte sich bis September auf eine schwarze Null (0,0 Mio. EUR) gegenüber 2,8 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Einhergehend mit dem signifikanten Rückgang der Umsatzerlöse von Mai bis September drehte das EBIT (IFRS) im Konzern von 3,2 Mio. EUR auf minus 1,2 Mio. EUR nach neun Monaten. Im 3. Quartal 2020 setzte eine deutliche Erholung ein. Der Konzern erzielte erstmals in 2020 ein positives EBIT von 0,7 Mio. EUR.
Das EBIT des Segments Industrial sank auf 2,7 Mio. EUR (Vj. 3,8 Mio. EUR), während sich das operative EBIT bei 3,1 Mio. EUR (Vj. 3,4 Mio. EUR) und damit etwa auf Vorjahresniveau stabilisierte. Im Segment Automotive verschlechterte sich das EBIT auf -2,7 Mio. EUR, nach 0,1 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum, das operative EBIT gab von -0,4 Mio. EUR auf -2,3 Mio. EUR nach. Zukunftsgerichtete Investitionen, der sich im Aufbau befindlichen Akquisition GlobalmatiX AG, belasteten das Ergebnis in diesem Segment in Höhe von 1,8 Mio. EUR. Das Segment IT Networks erzielte ein negatives EBIT von -1,1 Mio. EUR (Vj. -0,7 Mio. EUR). Das operative EBIT lag mit -1,0 Mio. EUR analog dazu unter dem Vorjahresergebnis von -0,2 Mio. EUR. Das operative EBIT im dritten Quartal zeigte eine deutliche Erholung und lag sogar leicht über dem des Vorjahres.
Das daraus resultierende Konzernergebnis drehte ins Minus und lag nach den ersten neun Monaten 2020 bei -2,3 Mio. EUR (Vj. 2,4 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie errechnete sich nach neun Monaten 2020 auf entsprechende -0,25 EUR nach 0,26 EUR im Vorjahr.
Der erzielte Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug nach neun Monaten 4,5 Mio. EUR (Vj. 7,7 Mio. EUR). Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden in geringem Umfang zu Ersatzbeschaffungen getätigt. Zu den Produktinvestitionen verweisen wir auf den Absatz Forschung und Produktentwicklung. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -1,2 Mio. EUR war geprägt durch die Zahlung der Dividende 2020 in Höhe von 0,4 Mio. EUR sowie der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 1,0 Mio. EUR. Zahlungsmittel standen dem Konzern zum 30. September 2020 somit in Höhe von 12,6 Mio. EUR (Vj. 15,0 Mio. EUR), nach 14,9 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019, zur Verfügung.
Der Konzern verfügt über eine weiterhin stabile Eigenkapitalquote zum 30. September 2020 von 60 %.
FORSCHUNG UND PRODUKTENTWICKLUNG
Softing hat in den ersten neun Monaten 2020 Aufwendungen für die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Produkte, sowohl intern als auch extern, in Höhe von 3,0 Mio. EUR, nach 4,2 Mio. EUR im Vorjahr, bilanziell aktiviert. GlobalmatiX hat kontinuierlich in die zukünftige Infrastruktur im Mobilfunkbereich investiert. Neue und verbesserte Produkte in den Segmenten Industrial und IT Networks kommen noch im Jahr 2020 sowie Anfang 2021 auf den Markt. Weitere wesentliche Entwicklungsleistungen in bestehende Produkte sind direkt als Aufwand gebucht worden.
MITARBEITER
Zum 30. September 2020 waren im Softing-Konzern 397 Mitarbeiter (Vj. 399) beschäftigt. Im Berichtszeitraum wurden an Mitarbeiter keine Aktienoptionen ausgegeben.
CHANCEN UND RISIKEN FÜR DIE ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER GESELLSCHAFT
Die Risikostruktur der Gesellschaft hat sich zum Stichtag 30. September 2020 und in Vorausschau auf die verbleibenden drei Monate des Jahres 2020 insbesondere im Hinblick auf die CoVid-19-Pandemie gegenüber der Darstellung im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 wesentlich geändert. Zur Detailierung verweisen wir hierzu auch auf die Ausführungen zur CoVid-19-Pandemie. Aufgrund der Risikoanalyse wurden zuerst folgende Schutzmaßnahmen getroffen:
Ziel war es, das Unternehmen, die Mitarbeiter und andere Stakeholder zu schützen, Risiken zu managen und damit den langfristigen Betrieb sicherzustellen. Dazu wurden kurzfristig folgende Schutzmaßnahmen eingeleitet:
- Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln an den Eingängen und in den Waschräumen sowie regelmäßige Desinfektion von Türklinken, Schreibtischen usw. durch die Gebäudereinigungsfirma
- Verteilung von Schutzmasken an alle Mitarbeiter
- Beschränkung von Dienstreisen und Messen auf ein notwendiges Minimum
- Durchführung von Meetings mit ausreichendem Sicherheitsabstand und/oder als Videokonferenzen
- Virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz von Aktionären und Aktionärsvertretern
- Möglichkeit zum Home-Office für Mitarbeiter durch Bereitstellung von Notebooks und VPN-Zugängen
- Aufstellung von bedarfsgerechten Arbeitsplänen je Gesellschaft (Anwesenheit/Home Office/Urlaubs- und Überstundenabbau/Kurzarbeit)
- Erhöhung der Lagerbestände bei Softing und seinen Lieferanten zur Verbesserung der Liefersicherheit
Diese Sicherheitsmaßnahmen gelten, auch nach den behördlichen Erleichterungen, weiterhin in allen Softing-Gesellschaften.
Wirtschaftliche Risiken der CoVid-19-Pandemie, wie Umsatzverschiebungen und -ausfälle, Versorgungsengpässe durch den "Shutdown" bei Kunden und Lieferanten, Änderungen des Einkaufverhaltens während und nach der Krise, Verlust von Kunden und Lieferanten durch Geschäftsaufgaben, werden mittels folgender Maßnahmenpakete gemanagt:
- Forecast-Szenarien auf Basis verschiedener Modelle über den wirtschaftlichen Verlauf der Pandemiefolgen
- Kosteneinsparungen durch Überstunden- und Urlaubsabbau sowie Kurzarbeit und generelle Überprüfung von Anschaffungen und Investitionen
- Zusätzlich allgemeine Kostenreduktionen in den sonstigen Aufwendungen
- Nutzung staatlicher Unterstützungen in In- und Ausland, z.B. die Möglichkeit der Kurzarbeit in Europa oder des Job Support Scheme (JSS) in Singapur
- Risikoanalysen der durch Pandemie (z.B. Ausbreitung) und Maßnahmen (z.B. Shutdown, geplante Wirtschaftshilfen, Grenzöffnungen) unterschiedlich betroffenen Regionen und Länder durch ständigen Informationsaustausch mit den jeweiligen Geschäftsführern
Generell gehen wir von einer deutlichen Verbesserung der Ertragslage erst im Jahr 2021 aus und verweisen bezüglich sonstiger Risiken und Chancen auf den Konzernlagebericht im Geschäftsbericht 2019, Seite 10ff.
COVID-19-PANDEMIE
Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage:
Der Softing-Konzern hat staatliche Unterstützungsmaßnahmen bisher nur in Form von zeitweiliger Kurzarbeit in Anspruch genommen. Diese Art der Unterstützung wurde in allen Gesellschaften in Anspruch genommen, die dieses Instrument vorsehen. In Gesellschaften, wo dies nicht möglich war, erfolgten Lohnkürzungen und im geringen Umfang ein Abbau von Mitarbeitern.
Dem Softing-Konzern stehen zum 30. September 2020 liquide Mittel in Höhe von 12,6 Mio. EUR, kurzfristige Forderungen von 12,0 Mio. EUR und vereinbarte aber noch nicht genutzte Kreditlinien von rund 7,0 Mio. EUR zur Verfügung. Somit verfügt der Konzern über kurzfristig verfügbare liquiditätsnahe Mittel von über 30 Mio. EUR zur Bewältigung der Krise.
Im Zuge der CoVid-19-Pandemie frühzeitig mit unseren Hausbanken geführte Gespräche resultierten in einem positiven Signal, eine etwaige über die oben beschriebenen kurzfristigen finanziellen Mittel, hinausgehende notwendige Finanzierung zu ermöglichen.
Es gab keine Brüche in den Kreditvereinbarungen, die Regeln der Covenants wurden sämtlich eingehalten.
Das Forderungsmanagement wird stärker als vor der Krise überwacht. Bisher konnte bei dem Zahlungsverhalten der Kunden keine Verschlechterung festgestellt werden. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Kunden von Softing weitgehend große internationale Konzerne mit ausreichend finanziellen Mitteln sind.
Ebenso wurden auch die Impairment-Tests des Jahresende 2019 überprüft und auf die neue Situation angepasst. Die langfristigen Trends und Annahmen sind weiterhin intakt. Diese Investitionen der vergangenen Jahre waren Investitionen in Zukunftstechnologien und werden durch die Corona-Krise eher im Markterfolg beschleunigt als abgebremst. Zum Ende des Geschäftsjahres erfolgt eine erneute Überprüfung der Annahmen unter Berücksichtigung der Erkenntnisse seit dem Halbjahresbericht 2020.
Das von der Softing AG am 3. April 2020 per ad hoc-Mitteilung angekündigte Aktienrückkaufprogramm begann am 15. April 2020 und soll spätestens am 30. April 2021 beendet werden. Ein Kreditinstitut wurde beauftragt, maximal bis zu Stück 90.000 Aktien der Gesellschaft zurückzukaufen, wobei jedoch der Rückkauf auf eine solche Anzahl von Aktien bzw. auf einen Gesamtkaufpreis von EUR 500.000 begrenzt ist. Die erworbenen Aktien sollen vorrangig als Akquisitionswährung genutzt werden. Der Vorstand macht damit von der durch die ordentliche Hauptversammlung vom 4. Mai 2016 eingeräumten Ermächtigung zum Rückerwerb eigener Aktien nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG Gebrauch. Bis zum 30. September 2020 hat die Softing AG 42.000 eigene Aktien erworben.
Nach Einsetzen der CoVid-19-Pandemie hat der Vorstand der Softing AG festgestellt, dass der für das Geschäftsjahr 2020 getroffene Ausblick in dem im Geschäftsbericht 2019 und in der Zwischenmitteilung zum Q1/2020 relativierte Ausblick des Konzern-Umsatzes, des Konzern-EBIT und des operativen EBIT auf Vorjahresniveau, nicht erreicht werden kann.
Produkt- und Projektabrufe von Leitkunden, die Basis des ursprünglich getroffenen Ausblicks waren, werden teilweise bis in das Jahr 2021 gestreckt oder könnten komplett in das Jahr 2021 verschoben werden. Die in der Zwischenmitteilung zum Q1/2020 vorausgesetzte schnelle und deutliche Erholung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr muss daher revidiert werden.
Bis zum heutigen Tag machen die wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Corona-Krise, konkrete Aussagen unverändert unmöglich. Aufgrund der erkennbaren Erholungstendenzen setzen wir uns trotzdem das Ziel, im zweiten Halbjahr die Umsatzerlöse gegenüber dem ersten Halbjahr zu steigern und das Jahr mit einem klar positiven Konzern-EBITDA und einem positiven operativen EBIT abzuschließen.
Aufgrund der finanziellen Stärke, strikter Kostendisziplin auf allen Ebenen, noch nicht genutzter weiterer Finanzierungsmöglichkeiten und der weltweiten Aufstellung sieht der Vorstand keine Anzeichen der Gefahr einer unternehmensbedrohenden Entwicklung.
EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Am 20. Oktober 2020 wurden die deutschen Unternehmen der Softing Gruppe Opfer eines Cyber-Angriffs. Nach unseren Informationen wurden von einer Reihe deutscher Industrieunternehmen gleichartige Cyber-Angriffe gemeldet. Trotz aller professionellen Vorkehrungen ist es dabei auch uns nicht gelungen, den rechtswidrigen Zugriff auf unsere IT-Infrastruktur zu verhindern. Derzeit arbeitet die deutsche Organisation am Wiederaufbau der IT-Infrastruktur. Der daraus resultierende finanzielle Schaden ist durch Versicherungen gedeckt. Eine Auswirkung auf das Jahresergebnis wird daher nicht erwartet.
ALLGEMEINE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Der Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2019 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien des International Accounting Standards Board (IASB), erstellt. Die Quartalsmitteilung zum 30. September 2020, die auf Basis des International Accounting Standards (IAS) 34 "Interim Financial Reporting" erstellt wurde, enthält nicht die gesamten erforderlichen Informationen gemäß den Anforderungen für die Erstellung des Jahresberichts und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2019 gelesen werden. In der Quartalsmitteilung zum 30. September wurden grundsätzlich, die gleichen Bilanzierungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019. Die Erstellung der Quartalsmitteilung zum 30. September 2020 erfolgte ohne prüferische Durchsicht.
ÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS
In den ersten neun Monaten 2020 gab es keine Änderungen im Konsolidierungskreis.
Haar, den 13. November 2020
Softing AG
Der Vorstand
Kontakt:
Dr. Wolfgang Trier
Vorstandsvorsitzender
13.11.2020 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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