- Absatzmärkte für Walzstahl und Röhren befanden sich 2013 in überwiegend schlechter Verfassung; ungenutzte Kapazitäten bedingten scharfen Preiswettbewerb
- Restrukturierungsprogramm "Salzgitter AG 2015" mit ersten zählbaren Erfolgen in Umsetzung
- Eigenkapitalquote rund 40 %; Nettofinanzguthaben 300 Mio. EUR
- Prognose Geschäftsjahr 2014: Höherer Umsatz und gegenüber Vorjahr signifikant verbessertes Vorsteuerergebnis
Die anhaltende Strukturkrise der europäischen Stahlindustrie stellte den Salzgitter-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr vor besondere Herausforderungen. Ein zunehmend scharfer Preiswettbewerb im europäischen Markt sowie die eklatante Unterauslastung des Großrohrbereiches prägten die Ertragslage maßgeblich. Darüber hinaus belasteten Abschreibungen auf das Anlagevermögen der Peiner Träger GmbH sowie einmalige Restrukturierungsaufwendungen das Ergebnis vor Steuern mit in Summe 240 Mio. EUR. Vor diesem Hintergrund besitzt das im Herbst 2012 initiierte und ab der zweiten Jahreshälfte 2013 umgesetzte Programm "Salzgitter AG 2015" auch künftig höchste Priorität. Erste zählbare Erfolge sind zusätzliche Motivation, die umfassenden Maßnahmen konsequent fortzuführen. Nahezu 40 % Eigenkapitalquote und 300 Mio. EUR Nettofinanzguthaben per 31. Dezember 2013 bilden hierfür eine solide finanzielle Basis.
Der Konzernaußenumsatz reduzierte sich aufgrund niedrigerer Durchschnittserlöse für viele Stahlprodukte sowie gesunkener Versandmengen in den Unternehmensbereichen Röhren und Handel auf 9.244,2 Mio. EUR (2012: 10.397,2 Mio. EUR). Insgesamt verbuchte der Salzgitter-Konzern -477,8 Mio. EUR Ergebnis vor Steuern (2012: -29,4 Mio. EUR). Darin enthalten sind 54,6 Mio. EUR Restrukturierungsaufwendungen für das Programm "Salzgitter AG 2015", 185,0 Mio. EUR Sonderabschreibungen (Impairment) im Trägerbereich sowie -55,4 Mio. EUR Nachsteuer-Ergebnisbeitrag aus der at equity einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (2012: +55,5 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern betrug -489,6 Mio. EUR (2012: -99,8 Mio. EUR). Hieraus errechnen sich -9,10 EUR Ergebnis je Aktie (2012:-1,89 EUR). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals lag bei -10,5 % (2012: 1,3 %).
Außenumsätze nach Unternehmensbereichen (Mio. EUR):
|
GJ 2013
|
(GJ 2012) |
Stahl |
2.388,2 |
(2.654,7) |
Handel |
3.878,6 |
(4.646,8) |
Röhren |
1.423,4 |
(1.559,5) |
Dienstleistungen |
399,2 |
(412,4) |
Technologie |
1.123,6 |
(1.093,6) |
Sonstiges |
31,4 |
(30,2) |
Konzern |
9.244,2 |
(10.397,2) |
Vorsteuerergebnisse (EBT) nach Unternehmensbereichen (Mio. EUR):
|
GJ 2013
|
(GJ 2012) |
Stahl |
-428,2 |
(-176,3) |
Handel |
25,7 |
(77,1) |
Röhren |
-94,8 |
(7,8) |
Dienstleistungen |
5,2 |
(15,9) |
Technologie |
13,9 |
(9,5) |
Sonstiges/Konsolidierung |
0,4 |
(36,7) |
Konzern |
-477,8 |
(-29,4) |
Die nachfolgende Prognose wurde auf Basis der zum 1. Januar 2014 in Kraft getretenen neuen Konzernstruktur erstellt. Prognosen zur Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Situation sind schon grundsätzlich, besonders aber im gegenwärtigen europäischen Umfeld von hoher Unsicherheit geprägt. Darüber hinaus sind ergebnisbeeinflussende Effekte als Konsequenz der europäischen und deutschen Energie- und Klimapolitik schwer abschätzbar. Die folgenden zukunftsbezogenen Aussagen unterstellen, dass es in Europa nicht erneut zu einer rezessiven Entwicklung kommen wird. Vielmehr erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr eine überschaubare konjunkturelle Erholung von Mengen und Erlösen in anhaltend umkämpften Märkten.
Auf Grundlage der Planungen der einzelnen Geschäftsbereiche und unter Berücksichtigung merklicher Maßnahmeneffekte sowie struktureller Verbesserungen aus dem initiierten Konzernprogramm "Salzgitter AG 2015" gehen wir für den Salzgitter-Konzern im Jahr 2014 von
- etwa 10 Milliarden Euro Umsatz,
- einem gegenüber dem Geschäftsjahr 2013 deutlich gesteigerten Vorsteuerergebnis nahe Break Even und
- einer wieder moderat positiven Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) aus.
Weitere Informationen können der heute erschienenen Pressemitteilung entnommen werden. Diese ist abrufbar unter: www.salzgitter-ag.de. Der Geschäftsbericht für das Jahr 2013 wird am 28.03.2014 veröffentlicht.
Wie schon in den vergangenen Jahren weisen wir darauf hin, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2014 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann - wie die aktuellen Ereignisse zeigen - ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch positiver Richtung annehmen. Die Dimension dessen wird deutlich, wenn man unterstellt, dass bei rund 12 Mio. t abgesetzten Stahlerzeugnissen der Geschäftsbereiche Flachstahl, Grobblech / Profilstahl, Energie und Handel im Schnitt 25 EUR Margenverlust pro Tonne bereits ausreichen, um 300 Mio. EUR jährliche Ergebnisvarianz zu verursachen. Darüber hinaus begrenzen volatile Rohstoffkosten sowie kürzere Vertragslaufzeiten auf der Beschaffungs- genauso wie auf der Absatzseite die Planungssicherheit des Unternehmens.
Disclaimer: Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt - unbeschadet bestehender gesetzlicher, insbesondere kapitalmarktrechtlicher Anforderungen - keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen, die ausschließlich auf den Umständen am Tag der Veröffentlichung basieren, laufend zu aktualisieren.
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Leiter Investor Relations
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