PAION AG BERICHTET ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2014 UND DIE KONZERN-FINANZERGEBNISSE
- Finanzergebnisse im Rahmen der Planung
- Positive Ergebnisse der Phase-II-Studie mit Remimazolam in der Herzchirurgie
- Lizenzpartnerschaften in der MENA-Region und Kanada für Remimazolam
- Liquide Mittel i. H. v. EUR 58,9 Mio. (EUR 61,4 Mio. über erfolgreiche Kapitalmaßnahmen eingenommen)
- Tochtergesellschaft PAION, Inc. in den USA gegründet
- Beendigung der Partnerschaft mit Ono in Japan
- Vorbereitungen der Phase-III-Programme mit der FDA und EMA
- Start der Phase III in den USA Ende Q1 2015, EU gegen Ende H1 2015
- Weitere Entwicklung von Solulin und PN 13 eingestellt
- Telefonkonferenz (auf Englisch) heute um 14:00 Uhr MEZ
Aachen, 18. März 2015 - Das Specialty-Pharma-Unternehmen PAION AG (ISIN DE000A0B65S3; Frankfurter Wertpapierbörse, Prime Standard: PA8) gibt heute die Konzern-Finanzergebnisse gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) für 2014 (1. Januar bis 31. Dezember) bekannt.
Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres beliefen sich auf EUR 3,5 Mio. und lagen damit um EUR 0,8 Mio. unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Sie umfassten im Wesentlichen die mit Yichang Humanwell im Berichtsjahr abgeschlossene Lizenzvereinbarung für M6G (EUR 1,6 Mio.), die Lizenzvereinbarungen mit R-Pharm (EUR 1,5 Mio.) und mit Pendopharm (EUR 0,4 Mio.). Im Vorjahreszeitraum resultierten die Umsatzerlöse vor allem aus den in den Jahren 2012 und 2013 abgeschlossenen Lizenzvereinbarungen für Remimazolam für die Länder China, Südkorea, Russland/GUS und die Türkei.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen aufgrund der erhöhten Entwicklungsaktivitäten mit Remimazolam von EUR 4,6 Mio. in 2013 auf EUR 11,8 Mio. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten sind gegenüber 2013 aufgrund der erhöhten Mitarbeiterzahl leicht von EUR 3,3 Mio. auf EUR 3,7 Mio. angestiegen.
Das Geschäftsjahr 2014 wurde mit einem Fehlbetrag in Höhe von EUR 9,1 Mio. abgeschlossen, der deutlich, aber planmäßig über dem Periodenfehlbetrag aus 2013 (EUR 2,2 Mio.) lag.
Der Finanzmittelbestand hat sich in 2014 insbesondere aufgrund der im Geschäftsjahr durchgeführten Kapitalerhöhungen um insgesamt EUR 45,6 Mio. erhöht. PAION verfügte zum 31. Dezember 2014 über liquide Mittel in Höhe von EUR 58,9 Mio. Damit hat PAION ausreichende Finanzmittel, um die geplanten Phase-III-Programme mit Remimazolam in der EU und den USA inklusive Zulassungsverfahren durchzuführen sowie Prämarketing- und Market-Access-Aktivitäten zu initiieren.
Dr. Wolfgang Söhngen, Vorstandsvorsitzender der PAION AG kommentierte:
"Wir blicken auf ein intensives und sehr positives Jahr zurück. Wirtschaftlich hat das Geschäftsjahr die Markterwartungen deutlich übertroffen und wir sind stolz, dass unsere Aktionäre uns in allen Kapitalmaßnahmen unterstützt haben. Als Ergebnis konnten wir die Finanzierung des Entwicklungsprogramms und Zulassungsverfahrens von Remimazolam sichern. Wir haben große Fortschritte in allen Bereichen der Remimazolam-Entwicklung gemacht und haben dabei den intensiven und zeitraubenden Prozess der notwendigen regulatorischen Interaktionen für die USA- und die EU-Programme bewerkstelligt. Mit positiven Phase-II-Studiendaten in der Herzchirurgie konnten wir das Prämarketing und die Teilnahme an wissenschaftlichen Treffen initiieren. Mit der Eingliederung der PAION, Inc. haben wir neue Optionen für die US-Vermarktung geschaffen. Wir setzten unsere "String of Pearls"-Strategie fort. Leider wurde zu unserer Überraschung die Partnerschaft mit Ono beendet, was aber gleichzeitig auch neue Chancen in Asien bieten könnte. In Kürze startet unser Phase-III-Programm in den USA, und in der EU erwarten wir den Start gegen Ende des ersten Halbjahres 2015, nachdem wir letzte Woche den abschließenden Scientific Advice der EMA erhalten haben. Wir freuen uns auf ein arbeitsreiches Jahr 2015."
Entwicklungs- und Vermarktungsaktivitäten
PAION konzentrierte sich in 2014 auf die Entwicklung und Verpartnerung von Remimazolam. Nach nur fünf Monaten wurde im Februar 2014 die Patientenrekrutierung für die klinische Phase-II-Studie mit dem kurz-wirksamen Anästhetikum/Sedativum Remimazolam in der Indikation "Vollnarkose" für herzchirurgische Eingriffe am Herzzentrum Leipzig abgeschlossen, und positive Daten wurden im Mai 2014 veröffentlicht. Das Sicherheitsprofil war in allen Behandlungsgruppen sehr gut. Eines der wichtigsten Ziele der Studie war es, die Herzkreislaufstabilität von Remimazolam bei herzchirurgischen Eingriffen im Vergleich zu Propofol/Sevofluran zu untersuchen.
Blutdruckabfall unter Propofol und Sevofluran werden in der Fachliteratur häufig als unerwünschte Anästhesie-Nebenwirkung beschrieben. Bei herzchirurgischen Eingriffen wird daher Norepinephrin routinemäßig eingesetzt, um den Blutdruck im normalen Bereich zu halten und starken Blutdruckabfällen entgegenzuwirken. Allerdings können Norepinephrin und vergleichbare Substanzen die Mikrozirkulation in lebenswichtigen Organen beeinträchtigen und zu schlechten Langzeitprognosen und erhöhter Mortalität führen. Die Reduktion von Norepinephrin-Gaben ist daher von hoher medizinischer Relevanz. Remimazolam konnte während der klinischen Studien in der Vollnarkose in der Allgemein- und Herzchirurgie zeigen, dass es den Blutdruck weniger stark senkt und ein geringerer Einsatz von Norepinephrin im Vergleich zu Propofol oder in der Kombination von Propofol und Sevofluran notwendig ist.
Im Juni 2014 hat PAION die bestehende Lizenzvereinbarung mit R-Pharm, Russland, über die exklusiven Lizenzrechte für die Entwicklung und Vermarktung von Remimazolam um die MENA-Region, bestehend aus dem Mittleren Osten und Nordafrika, erweitert. Dadurch hat PAION eine Zahlung in Höhe von EUR 1,5 Mio. erhalten. Darüber hinaus sind mögliche regulatorische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von bis zu EUR 5,5 Mio. sowie eine Beteiligung im unteren zweistelligen Prozentbereich an den Nettoerlösen in dem Lizenzgebiet vereinbart worden.
Nach dem Abschluss einer Optionsvereinbarung mit der europäischen Tochtergesellschaft von Pendopharm, Pharmascience International Ltd., im Juni 2014 wurde Anfang Juli 2014 die endgültige Lizenzvereinbarung über die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an Remimazolam in Kanada abgeschlossen. Durch den Abschluss des Lizenzvertrages hat PAION Anspruch auf mögliche regulatorische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von bis zu CAD 5,7 Mio. und signifikante zweistellige, gestaffelte Lizenzgebühren auf die Nettoerlöse in Kanada, die bei 15 % starten. Es folgte eine Privatplatzierung mit einem Volumen von EUR 4 Mio. zu einem Bezugspreis von EUR 3,1463. Der gezahlte 10 %ige Aufschlag auf den Aktienkurs von insgesamt EUR 0,4 Mio. wird unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Für den Produktkandidaten M6G wurde im September 2014 mit Yichang Humanwell eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen. Danach erhält Yichang Humanwell die exklusiven Lizenzrechte für M6G und Zugang zu Daten und dem Know-how bezüglich Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von M6G in China. PAION erhält Zahlungen in Höhe von insgesamt EUR 1,6 Mio. Weitere Lizenzgebühren sind nicht vereinbart worden.
Ono hatte im November 2014 entschieden, "das Projekt aus strategischen Gründen unter Berücksichtigung von Fragen im Zusammenhang mit pharmakokinetischen Effekten nicht fortzuführen, obwohl keine besorgniserregenden Nebenwirkungen während der klinischen Studien beobachtet worden sind". Ono wird somit die Rechte an Remimazolam zurückgeben und keinen Zulassungsantrag stellen. Es wird keine Rückzahlung von erhaltenen Zahlungen für Meilensteine geben. Remimazolam ist wieder für die Einlizensierung in Japan für andere Parteien verfügbar. Derzeit wird eine alternative Strategie für die Zulassung von Remimazolam in Japan in der Indikation Vollnarkose durch PAION oder einen anderen Partner evaluiert. Mehrere Firmen haben ihr Interesse an einer Remimazolam-Lizenz in Japan geäußert.
Im Oktober 2014 wurden die Ergebnisse der Anästhesie-Phase-II-Studie beim "The Anesthesiology 2014 Annual Meeting" (ASA) in New Orleans, USA, und die Koloskopie-Phase-IIb-Studienergebnisse für Kurznarkose beim "American College of Gastroenterology Annual Scientific Meeting" (ACG) in Philadelphia, USA, von den Studienleitern präsentiert. Remimazolam stieß dabei auf sehr großes Interesse. Im Rahmen der Prämarketing-Aktivitäten führte PAION dabei vor Ort Marktforschungen durch. Die Differenzierung von Remimazolam zu den generischen Substanzen Midazolam und Propofol wurde von den jeweils anwesenden Spezialisten als eine notwendige Neuerung im Bereich der Anästhesie und Sedierung bei Koloskopien im Rahmen von Primärmarktforschung bestätigt.
Um die Präsenz auf dem nordamerikanischen Markt zu verstärken, wurde im Oktober 2014 die US-Tochtergesellschaft PAION, Inc. gegründet. Die neue Gesellschaft hat ihren Sitz in New Jersey und wird vom CEO der PAION, Inc., Greg Papaz, geführt. Aufgabe der US-Gesellschaft ist die Positionierung von Remimazolam in den USA. Dies schließt die Unterstützung bei der Durchführung des US-Phase-III-Programms in der Indikation Kurznarkose ein. PAION, Inc. wird den Strategieplan für den Marktzugang und die Vermarktung von Remimazolam in den USA umsetzen. Dies ermöglicht es PAION, in den USA die Option für eine Alleinvermarktung zu schaffen.
Im November 2013 hatte PAION ein positives "End-of-Phase-II-Meeting" mit der FDA. In der Zwischenzeit wurde dieser Dialog fortgeführt, um alle Details und die Zulassungsvoraussetzungen für Remimazolam in der Indikation "Kurzsedierung bei kleinen Eingriffen" zu definieren. So kommentierte die Behörde die Studienprotokolle sowie weitere Aspekte des übrigen Entwicklungsprogramms wie z. B. die Herstellung der Substanz und einige begleitende präklinische und Phase-I-Protokolle.
Als Ergebnis eines umfangreichen Abstimmungsprozesses und des in mehreren Schritten erfolgten FDA-Feedbacks wurden die Phase-III-Studienprotokolle im November 2014 bei der FDA eingereicht. Ende Februar 2015 erhielt PAION Feedback der FDA. PAION hat die Studienprotokolle gemäß den Empfehlungen der FDA angepasst und diese Änderungen nochmals an das IRB (Ethik-Komitee) geschickt. Der Studienstart ist für Ende März 2015 geplant.
Die Abstimmungen mit der European Medicines Agency (EMA) für die EU-Leitindikation "Vollnarkose" liefen konstruktiv. Dabei wurde das Entwicklungsprogramm bis zur Einreichung eines Marktzulassungsantrags im Rahmen eines Scientific Advice diskutiert. Darauf basierend werden die Studienprotokolle jetzt fertiggestellt und bei den nationalen Behörden und dem IRB eingereicht. PAION rechnet mit einem Studienstart gegen Ende des ersten Halbjahres 2015.
Da PAION alle Ressourcen auf Remimazolam konzentriert, hätten die Projekte Solulin und PN 13 nur mit zusätzlichen Drittmitteln fortgeführt werden können. Bisher wurde kein Finanzierungspartner gefunden, weshalb sich PAION dazu entschieden hat, die weitere Entwicklung von Solulin und PN 13 einzustellen.
Kapitalmaßnahmen
Im Jahr 2014 hat PAION mehrere Kapitalerhöhungen durchgeführt. Insgesamt resultierte daraus ein Brutto-Mittelzufluss von EUR 61,43 Mio.
Art der Kapitalmaßnahme |
Datum |
Brutto-Emissionserlös in (Mio. EUR) |
Emissions-
preis (EUR) |
Anzahl ausgegebener Aktien |
Privatplatzierung |
22. Juli 2014 |
4,00* |
3,1463 |
1.271.334 |
Bezugsrechtskapitalerhöhung |
9. Juli 2014 |
46,26 |
2,50 |
18.505.305 |
Privatplatzierung |
17. Februar 2014 |
3,17 |
2,4553 |
1.290.178 |
Privatplatzierung |
22. Januar 2014 |
3,00 |
2,4079 |
1.245.899 |
Bezugsrechtskapitalerhöhung |
13. Januar 2014 |
5,00 |
1,80 |
2.777.777 |
Gesamt |
|
61,43 |
|
25.090.493 |
* EUR 0,4 Mio. des Brutto-Mittelzuflusses werden als Umsatzerlöse im Rahmen der Lizenzgewährung ausgewiesen.
Prognose
Entwicklungs- und Vermarktungsausblick
PAIONs Hauptziele für 2015 sind der Start und die Durchführung des Phase-III-Entwicklungsprogramms mit Remimazolam in den USA und der EU, die Produktionsentwicklung für Remimazolam, insbesondere die Validierung der Produktion im Marktmaßstab, sowie die Intensivierung von Prämarketing- und Market-Access-Aktivitäten. Darüber hinaus erwartet PAION die Fortführung der Entwicklungsaktivitäten der Kooperationspartner Yichang Humanwell, Hana Pharm, R-Pharm und Pendopharm (alle Remimazolam) und Acorda (GGF2). PAION partizipiert am Fortschritt der weiteren Entwicklung von Remimazolam durch die Partner durch zusätzliche Entwicklungsdaten und in Form von Meilensteinzahlungen sowie Umsatzbeteiligungen ab Vermarktung. Für die USA und die EU werden Partneringgespräche geführt, aber auch Optionen für eine eigene Vermarktung evaluiert. Für alle anderen Regionen, inklusive Japan, sollen zukünftig Lizenz- oder Vertriebspartnerschaften geschlossen werden, wobei diese idealerweise auf Basis von Phase-III-Ergebnissen und damit zu potenziell besseren Lizenzkonditionen erfolgen sollen.
Der Start der Phase-III-Koloskopiestudie in den USA ist für Ende März 2015 geplant. Mit dem Abschluss der Patientenrekrutierung wird vor Ende 2015 gerechnet. Die Vorbereitungen für die zweite pivotale Phase-III-Studie in den USA bei Bronchoskopiepatienten laufen ebenfalls nach Plan. Hier ist ein Studienstart im zweiten Quartal 2015 geplant. Vorbehaltlich erfolgreicher Ergebnisse dieser weiteren klinischen Erprobung und abhängig von Interaktionen mit der Behörde rechnet PAION mit der Einreichung des Zulassungsantrags bei der FDA im Jahr 2016.
PAION geht davon aus, dass die zum Jahresbeginn angekündigten Änderungen der Erstattungsrichtlinie durch das "Center for Medicare & Medicaid Services (CMS)" in den USA einen positiven Einfluss auf den "Wert von Remimazolam haben werden. Ab dem 1. Januar 2015 wird nur noch eine Fallpauschale für Darmspiegelungen bezahlt, um damit Kosteneinsparungen für das Gesundheitssystem zu erreichen. Der Anästhesist und der Gastroenterologe können dann nicht mehr separat abrechnen, und es wird erwartet, dass die Gesamtkosten dadurch reduziert werden. Gastroenterologen erhalten dadurch gegebenenfalls einen noch stärkeren Anreiz zur Verwendung von Sedierungsmitteln, die die Anwesenheit eines Anästhesisten nicht erfordern. Bei einer Umfrage während des New York Society for Gastrointestinal Endoscopy-(NYSGE)-Kongresses gaben 75 % der befragten Gastroenterologen an, dass sie auf ein anderes Produkt wechseln würden, wenn bei gleicher Effizienz wie Propofol die Anwendung ohne Anästhesisten gestattet wäre.
PAION rechnet für das Phase-III-Programm in der EU mit einem Studienstart gegen Ende des ersten Halbjahres 2015 und abhängig von Interaktionen mit den Behörden sowie vorbehaltlich erfolgreicher Studienergebnisse mit einem Zulassungsantrag für die Verwendung von Remimazolam bei der Vollnarkose in der EU Anfang 2017.
Für Japan evaluiert PAION eine alternative Strategie für die Zulassung für Remimazolam in der Indikation Vollnarkose durch PAION oder einen anderen Partner. Mehrere Firmen haben ihr Interesse an einer Remimazolam Lizenz in Japan geäußert. Der Abschluss der Lizenzgespräche hängt zunächst von der vollständigen Abwicklung des notwendigen Know-how-Transfers mit Ono ab. Darüber hinaus muss noch eine strategische Entscheidung bezüglich der Produktion von Remimazolam für Japan getroffen werden, da Ono als Produzent nicht mehr zur Verfügung steht. Dieser Prozess wird frühestens im zweiten Halbjahr 2015 beendet sein.
PAION möchte sich in Richtung eines spezialisierten Anbieters für Pharmaprodukte im Anästhesiebereich entwickeln. In diesem Zusammenhang ist PAION bestrebt, bestimmte Vermarktungsrechte für Remimazolam für den europäischen und den US-amerikanischen Markt zu behalten, um Remimazolam selber oder gemeinsam mit einem Partner zu vermarkten. Bei einer erfolgreichen Remimazolam-Auslizenzierung im Rahmen einer Entwicklungskooperation würde PAION nennenswerte Zahlungen in Form von Einmalzahlungen oder Beteiligungen an den Entwicklungskosten, entwicklungsbezogene Meilensteinzahlungen sowie Umsatzbeteiligungen ab Markteinführung erwarten. Bei einer reinen Vertriebspartnerschaft nach Zulassung würde PAION eine im Vergleich dazu höhere Einmalzahlung und auch höhere Lizenzgebühren erwarten. Aus diesem Grund könnte es auch sinnvoll und attraktiv sein, die Markteinführung selber durchzuführen.
Finanzausblick
PAION konzentriert sich derzeit auf die Entwicklung von Remimazolam und erwartet in 2015 keine Umsatzerlöse.
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden wegen der Investitionen in die Entwicklung von Remimazolam gegenüber dem Vorjahr höher ausfallen und je nach Fortschritt der Entwicklung ca. EUR 25 Mio. bis EUR 30 Mio. betragen. Aufgrund der höheren Forschungs- und Entwicklungskosten werden im Rahmen der steuerlichen Förderung in UK erhöhte Steuergutschriften durch die britischen Finanzbehörden und damit ein Steuerertrag von ca. EUR 5 Mio. bis EUR 6 Mio. erwartet. Die Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen werden insbesondere wegen höherer Vertriebskosten gegenüber dem Vorjahr steigen und ca. EUR 4,5 Mio. bis EUR 5 Mio. betragen.
Der Jahresfehlbetrag wird sich demzufolge deutlich gegenüber dem Vorjahr erhöhen und ca. EUR 25 Mio. bis EUR 29 Mio. betragen.
Wesentliche Annahmen für die Prognose sind, dass das Phase-III-Programm in den USA Ende März 2015 und das Phase-III-Programm in der EU gegen Ende des ersten Halbjahres 2015 starten und die einzelnen Studien und Entwicklungstätigkeiten wie geplant fortschreiten. Andernfalls würden sich wesentliche Kostenblöcke ins Jahr 2016 verschieben. Ferner liegt den Kostenplanungen für die Phase-III-Programme der derzeitige Stand der Gespräche mit den Zulassungsbehörden zu Grunde. Sollten die Behörden zusätzliche Anforderungen stellen, könnten die Kosten höher als geplant anfallen.
Die PAION-Gruppe verfügte zum 31. Dezember 2014 über liquide Mittel in Höhe von EUR 58,9 Mio. und damit über ausreichende Finanzmittel, um die geplanten Phase-III-Programme mit Remimazolam inklusive Zulassungsverfahren in der EU und den USA durchzuführen und Prämarketing- und Market-Access-Aktivitäten weiter zu intensivieren.
Darüber hinaus erwartet PAION in den Folgejahren aus den bestehenden Partnerschaften bei erfolgreicher Entwicklung oder der Einreichung und Zulassung von Remimazolam weitere Meilensteinzahlungen. Diese Meilensteinzahlungen sowie künftige Vertragsabschlussgebühren oder Kostenerstattungen würden die Finanzlage stärken, könnten aber auch ganz oder teilweise zur Finanzierung der Unternehmensentwicklung genutzt werden.
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Wesentliche Konzernfinanzzahlen gemäß IFRS
(Angaben in TEUR wenn nicht anders angegeben) |
2014 |
2013 |
Umsatzerlöse |
3.456 |
4.228 |
Forschungs- und Entwicklungskosten |
-11.799 |
-4.584 |
Allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten |
-3.702 |
-3.314 |
Jahresfehlbetrag/-überschuss |
-9.105 |
-2.212 |
Ergebnis je Aktie (in EUR), nicht verwässert |
-0,23 |
-0,09 |
Ergebnis je Aktie (in EUR), verwässert |
-0,23 |
-0,09 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit |
-12.044 |
-1.746 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
-26 |
-5 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
57.618 |
-7.163 |
Immaterielle Vermögenswerte |
3.440 |
3.494 |
Finanzmittelbestand |
58.912 |
13.292 |
Eigenkapital |
62.607 |
13.329 |
Langfristiges Fremdkapital |
17 |
28 |
Kurzfristiges Fremdkapital |
3.924 |
4.659 |
Bilanzsumme |
66.548 |
18.016 |
Anzahl an Mitarbeitern im Konzern zum Jahresende |
21 |
13 |
Der vollständige Konzern-Jahresabschluss der PAION AG steht ab dem 18. März 2015 unter http://www.paion.com/berichte-2015/ zur Verfügung.
Telefonkonferenz und Webcast
Ergänzend zur Veröffentlichung der Zahlen führt PAION am 18. März 2015 um 14:00 Uhr MEZ (13:00 Uhr GMT, 09:00 Uhr EDT) eine öffentliche Telefonkonferenz (in englischer Sprache) durch, in der der Vorstand der PAION AG über das Finanzergebnis und über die wesentlichen Entwicklungen in 2014 informieren sowie ein Update zu den Entwicklungsprojekten und zur strategischen Ausrichtung geben wird.
Zur Teilnahme an der englischen Telefonkonferenz um 14 Uhr wählen Sie bitte aus
- Deutschland +49 (0) 69 7104 45598,
- Großbritannien +44 (0) 20 3003 2666,
- USA +1 212 999 6659
- alle anderen Ländern: bitte die UK Nummer wählen
Geben Sie nach der Anforderung das Passwort "PAION" an. Parallel zur Telefonkonferenz wird eine Präsentation per Webcast zur Verfügung gestellt. Zur Teilnahme klicken Sie bitte auf den folgenden Link: www.meetingzone.com/presenter?partCEC=2214205.
Über PAION
PAION AG ist ein börsennotiertes Specialty-Pharma-Unternehmen mit Hauptsitz in Aachen und verfügt über weitere Standorte in Cambridge (Vereinigtes Königreich) und New Jersey (USA). Das Unternehmen kann eine Erfolgsgeschichte in der Entwicklung innovativer Arzneimittel mit einem erheblichen, nicht gedeckten medizinischen Bedarf für den Krankenhausbereich vorweisen. PAION AG baut sein Geschäftsmodell von einer reinen Entwicklungsgesellschaft zu einem spezialisierten Pharmaunternehmen mit einem Schwerpunkt auf Anästhesie-Produkten aus, mit dem Ziel, Remimazolam als Basis seiner künftigen Vertriebsaktivitäten zu nutzen.
Kontakt
Ralf Penner
Director Investor Relations/Public Relations
PAION AG
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E-Mail r.penner@paion.com
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Diese Veröffentlichung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die die PAION AG betreffen. Diese spiegeln die nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen des Managements der PAION AG zum Datum dieser Mitteilung wider und beinhalten bestimmte Risiken, Unsicherheiten und sonstige Faktoren. Sollten sich die den Annahmen der Gesellschaft zugrunde liegenden Verhältnisse ändern, so kann dies dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse und Maßnahmen von den implizit oder ausdrücklich erwarteten Ergebnissen und Maßnahmen wesentlich abweichen. In Anbetracht dieser Risiken, Unsicherheiten sowie anderer Faktoren sollten sich Empfänger dieser Veröffentlichung nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen verlassen. Die PAION AG übernimmt keine Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben oder zu aktualisieren, um zukünftiges Geschehen oder Entwicklungen widerzuspiegeln.