Hamburg, 28. September 2015
Hapag-Lloyd plant Börsengang im Jahr 2015
Weltweit viertgrößte Container-Reederei strebt Notierung im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse an / Globaler Pure Player mit ausgewogenem Portfolio, moderner Flotte und starker Plattform / Ankeraktionäre investieren USD 100 Millionen / Attraktive Wachstumsperspektiven
Die Hapag-Lloyd AG, eine der weltweit führenden Container-Reedereien, bereitet ihren Börsengang vor. Die Gesellschaft beabsichtigt, ihre Aktien noch im Jahr 2015 im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse sowie im regulierten Markt der Hamburger Börse notieren zu lassen.
Hapag-Lloyd erwartet durch den Börsengang Bruttoerlöse in Euro im Wert von umgerechnet USD 500 Millionen. USD 400 Millionen werden dabei aus dem Verkauf neu emittierter Aktien an institutionelle Investoren und Privatanleger stammen. Darüber hinaus beteiligen sich die Ankeraktionäre Kühne Maritime ("Kühne") und Compañía Sud Americana de Vapores ("CSAV") mit USD 100 Millionen am Börsengang, indem diese als Cornerstone Investoren jeweils Aktien im Wert von USD 50 Millionen zeichnen. Hapag-Lloyd beabsichtigt, die erwarteten Erlöse von USD 500 Millionen aus dem Börsengang für weitere Investitionen in Schiffe und Container zu verwenden, um die Kapitalstruktur, das langfristige Wachstum sowie die Profitabilität weiter zu stärken. Das Angebot wird auch weitere Aktien aus dem Bestand von TUI sowie einen üblichen Greenshoe enthalten.
"Der Börsengang ist ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte von Hapag-Lloyd", erklärte Rolf Habben Jansen, Chief Executive Officer von Hapag-Lloyd. "Dieser Schritt wird uns besseren Zugang zu den Kapitalmärkten verschaffen, wodurch wir weiter in unser Geschäft investieren können, um noch wettbewerbsfähiger zu werden. Davon werden unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unsere Gesellschafter profitieren. Wir sind insbesondere über die Investition unserer Ankeraktionäre erfreut, die einmal mehr ihr Vertrauen in die Zukunft von Hapag-Lloyd unterstreicht."
Viertgrößte Container-Reederei der Welt
Hapag-Lloyd ist eine führende Container-Reederei mit weltweiter Präsenz. Der Erwerb des Containerschifffahrtsgeschäfts von CSAV im Jahr 2014 sowie dessen erfolgreiche Integration in der ersten Jahreshälfte 2015 hat, gemessen an der Kapazität, Hapag-Lloyd zur weltweit viertgrößten Reederei gemacht. Hapag-Lloyd verfügt über ein ausgewogenes Portfolio von Handelsrouten verteilt auf seine Kernmärkte, welches dem Unternehmen eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber ungünstigen Marktentwicklungen auf anderen Routen verschafft. Die Flotte besteht aus 188 Containerschiffen mit einer Gesamtkapazität von ungefähr einer Million TEU. Nach Marktanteilen gehört das Unternehmen zu den Marktführern bei den atlantischen und lateinamerikanischen Handelsrouten mit einer starken Präsenz in den Fahrtgebieten Fernost und Transpazifik. Die Mitgliedschaft in der G6 Alliance, der nach Transportkapazität weltweit zweitgrößten Allianz, gibt Hapag-Lloyd die nötigen Größenvorteile in einem fragmentierten Weltschifffahrtsmarkt.
Attraktiver und wachsender Markt
Der Containerhandel wird sein Wachstum voraussichtlich in enger Korrelation zum globalen BIP-Wachstum fortsetzen. Die Schifffahrt ist das Rückgrat des Welthandels: Im Jahr 2014 betrug der geschätzte Anteil des Welthandels auf dem Seeweg 84 %. Das weltweite Containervolumen wird in den Jahren 2014 bis 2016 voraussichtlich durchschnittlich um jährlich 5,5 % zunehmen. Es wird erwartet, dass sich Angebot und Nachfrage in den kommenden Jahren positiv entwickeln werden, was einen zyklischen Aufwärtstrend der Branche auslösen könnte.
Äußerst wettbewerbsfähige Flotte und Verbesserung der operativen Leistung
Hapag-Lloyd betreibt eine Flotte auf modernstem technischem Stand. Mithilfe kontinuierlicher Investitionen in Schiffe und Container hat Hapag-Lloyd eine der weltweit jüngsten Flotten aufgebaut, was einen niedrigeren Treibstoffverbrauch und sinkende Transportkosten zur Folge hat. Von November 2014 bis Juli 2015 wurden sieben neue Schiffe mit einer Kapazität von jeweils 9.300 TEU geliefert. Für den Zeitraum Oktober 2016 bis Mai 2017 ist die Lieferung von fünf weiteren 10.500 TEU-Containerschiffen angesetzt. Hapag-Lloyd ist außerdem in mehreren profitablen Nischengeschäften aktiv, etwa beim Transport von temperaturempfindlichen Gütern.
Hapag-Lloyd setzt auf operationale Exzellenz und ist kontinuierlich bestrebt, die eigene Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken. Das Unternehmen verfügt über ein branchenführendes IT-System, das die Geschäftsprozesse unterstützt sowie eine genaue Kostenkontrolle, Ertragssteuerung und ein effektives Netzwerkmanagement ermöglicht.
Positive Geschäftsentwicklung und Synergien aus CSAV
In der ersten Jahreshälfte 2015 stieg die Transportmenge auf etwa 3,7 Millionen TEU, was im Vergleich zum selben Zeitraum 2014 einem Anstieg von 29,4 % entspricht. Der Umsatz stieg um EUR 1,5 Milliarden auf etwa EUR 4,7 Milliarden. Anstieg von Transportmenge und Umsatz sind hauptsächlich auf das Projekt "CUATRO" zurückzuführen, den Zusammenschluss mit dem Containergeschäft von CSAV. Weitere Handelsrouten, Skaleneffekte und Kostensenkungen durch eine größere Flotte sind ebenso wie die Senkung der Beschaffungskosten Garanten dafür, dass Hapag-Lloyd und CSAV eine in hohem Maße strategische Union bilden. Ziel des Unternehmens ist es, bis 2017 jährliche Nettosynergien von rund USD 400 Millionen in vollem Umfang zu realisieren. Dies sind USD 100 Millionen mehr als ursprünglich angestrebt.
Im Jahr 2014 startete Hapag-Lloyd zudem das Ergebnisverbesserungsprojekt "OCTAVE". Dieses Projekt zielt auf jährliche Kosteneinsparungen von rund USD 200 Millionen ab dem Jahr 2016. Derzeit ist "OCTAVE" auf einem guten Weg; bereits in der ersten Jahreshälfte 2015 lieferte es greifbare Resultate.
Sowohl "CUATRO" als auch "OCTAVE" haben die Ertragskraft von Hapag-Lloyd bereits gestärkt. In der ersten Jahreshälfte 2015 erreichte Hapag-Lloyd ein EBITDA von EUR 493,3 Millionen und ein operatives Ergebnis (EBIT) von EUR 267,7 Millionen. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Gewinn von EUR 157,2 Millionen.
Rolf Habben Jansen: "Wir haben Rückenwind. Unsere Ergebnisse haben sich verbessert und wir haben Boden gegenüber dem Wettbewerb gewonnen. Zu verdanken haben wir das unseren engagierten Mitarbeitern, die in einem schwierigen Marktumfeld gute Arbeit geleistet haben. Aufbauend auf dem Einsatz unserer ganzen Belegschaft beabsichtigen wir, Wachstumschancen im Sektor wahrzunehmen und unser Geschäftsmodell profitabler und robuster zu machen."
Engagierte langfristige Aktionäre
Eine im Eigentum der Compañía Sud Americana de Vapores ("CSAV"), der HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH ("HGV") und der Kühne Maritime GmbH ("Kühne") stehende Konsortialgesellschaft hält einen Mehrheitsanteil von 78 % an Hapag-Lloyd. CSAV, HGV und Kühne haben sich über eine Aktionärsvereinbarung verpflichtet, zehn Jahre lang einen Anteil von mindestens 51 % zu halten, beim Börsengang keine Aktien zu verkaufen und ihre Stimmrechte bei allen Entscheidungen über die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft in einem Pool zusammenzufassen, um Hapag-Lloyd langfristig zu unterstützen. Die TUI AG hält über die TUI-Hapag Beteiligungs GmbH einen Anteil von 14 % an Hapag-Lloyd und beabsichtigt, im Zuge des Börsengangs Aktien zu verkaufen.
Berenberg, Deutsche Bank und Goldman Sachs International werden als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners agieren. Credit Suisse, HSBC und UniCredit wurden als weitere Joint Bookrunners beauftragt. DZ BANK, ING und M.M. Warburg & CO werden als Co-Lead Manager agieren.
Über Hapag-Lloyd
Mit einer Flotte von 188 modernen Containerschiffen ist Hapag-Lloyd eine der weltweit führenden Linienreedereien. Das Unternehmen ist mit mehr als 10.000 Mitarbeitern an mehr als 349 Standorten in 116 Ländern präsent. Seit dem Zusammenschluss mit dem Containergeschäft von CSAV im Dezember 2014 bietet Hapag-Lloyds Flotte eine Gesamttransportkapazität von rund einer Millionen Standardcontainern (TEU) sowie einen Containerbestand von 1,6 Millionen TEU - inklusive der weltweit viertgrößten Kühlcontainerflotte. 128 Liniendienste weltweit sorgen für schnelle und zuverlässige Verbindungen zwischen allen Kontinenten. Hapag-Lloyd ist Gründungsmitglied der G6 Alliance, einer der größten Schifffahrtsallianzen der Welt, und gehört in den Fahrtgebieten Transatlantik und Lateinamerika zu den führenden Anbietern.
ANHANG: WEITERE INFORMATIONEN ÜBER DIE HAPAG-LLOYD AG
Hapag-Lloyd ist eine führende, weltweit tätige Container-Reederei. Gemessen an der Kapazität der Flotte ist Hapag-Lloyd die größte Container-Reederei in Deutschland und eine der größten in der Welt (Quelle: MDS Transmodal, Juli 2015). Im Rahmen eines umfassenden Serviceangebots können die Hapag-Lloyd-Kunden auf ein ausgedehntes Netz von weltweit 128 Liniendiensten zurückgreifen. Hinzu kommt die Unterstützung durch starke örtliche Präsenzen mit etwa 349 Vertriebsbüros (einschließlich Agenturen) in 116 Ländern. Hapag-Lloyd bietet sowohl weltweite Komplettlösungen im Bereich Containertransport von Tür zu Tür sowie von Hafen zu Hafen als auch zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten, die spezifisch auf die Transportservicebedürfnisse seiner Kunden zugeschnitten sind.
Hapag-Lloyd unterhält ein ausgewogenes Portfolio an Handelsrouten, verteilt über seine wichtigsten Märkte. Das Unternehmen verfügt über eine starke Präsenz in den volumenstarken Handelsrouten Fernost (Europa-Asien) sowie in den Fahrtgebieten Atlantik (Europa-Nordamerika) und Transpazifik (Asien-Nordamerika). Mit dem Erwerb der Containeraktivitäten von CSAV im Dezember 2014 konnte Hapag-Lloyd seine Marktposition vor allem in den Handelsrouten Lateinamerika und Atlantik verstärken, wo auch künftig Gelegenheiten für weiteres profitables Wachstum genutzt werden sollen. Mit dieser Übernahme konnte Hapag-Lloyd nicht nur seine globale Reichweite ausdehnen und das den Kunden angebotene Liniendienstnetz erweitern, sondern auch in erheblichem Umfang Synergien ausschöpfen. Daneben haben auch die Fahrtgebiete Europa-Mittelmeer-Afrika-Ozeanien und Intra-Asien das gesamte Transportvolumen von Hapag-Lloyd vergrößert.
Dank seines erweiterten Liniendienstnetzes ist Hapag-Lloyd gut positioniert, um von wachsenden Handelsverkehrsströmen rund um den Globus zu profitieren. Hapag-Lloyd verfügt über eine starke Position sowohl im volumenstarken Ost-West-Fahrtgebiet, auf das etwa 56 % des gesamten Transportvolumens im ersten Halbjahr 2015 entfielen, als auch in den Nord-Süd-Handelsrouten, die in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 für etwa 44 % des gesamten Transportvolumens verantwortlich zeichneten. Im Geschäftsjahr 2014 bzw. im ersten Halbjahr 2015 verteilte sich das gesamte Transportvolumen der Hapag-Lloyd wie folgt auf die einzelnen Fahrtgebiete: Lateinamerika (19,6 % bzw. 30,9 %), Atlantik (24,5 % bzw. 20,8 %), Fernost (19,2 % bzw. 17,7 %), Transpazifik (22,3 % bzw. 18,3 %), Intra-Asien (8,3 % bzw. 7,5 %) und EMAO (6,1 % bzw. 4,9 %).
Die Flotte von Hapag-Lloyd ist eine der weltweit größten Containerflotten (Quelle: MDS Transmodal, Juli 2015). Zum 30. Juni 2015 besaß das Unternehmen 188 Containerschiffe mit einer Gesamttransportkapazität von 989.177 TEU, wovon 66 im Eigentum des Unternehmens standen, 117 gechartert und fünf geleast waren. Zwei der 188 Containerschiffe mit einer Kapazität von 8.400 TEU bzw. 3.426 TEU hat das Unternehmen verchartert. Zum 30. Juni 2015 umfasste der Containerbestand von Hapag-Lloyd 1.000.415 Container mit einer Transportkapazität von insgesamt 1.607.197 TEU, wovon rund 35 % im Eigentum des Unternehmens standen und die übrigen gechartert oder geleast waren. Zum 30. Juni 2015 enthielt das Auftragsbuch der Hapag-Lloyd fünf neue Schiffe mit einer Kapazität von je 10.500 TEU, deren Auslieferung zwischen Oktober 2016 und Mai 2017 geplant ist, sowie ein von CSAV in Auftrag gegebenes Schiff mit einer Kapazität von 9.300 TEU, das Ende Juli 2015 ausgeliefert wurde. Das Unternehmen erwägt, nach dem Börsengang sechs ultragroße Containerschiffe in Auftrag zu geben. Darüber hinaus investierte Hapag-Lloyd zum 30. Juni 2015 in 27.400 Container. Infolge dieser Investitionen wird sich der Anteil der im Eigentum des Unternehmens stehenden Schiffe und Container voraussichtlich erhöhen.
Hapag-Lloyd ist ein Gründungsmitglied der G6 Alliance; weitere Mitglieder sind die American President Lines Ltd. (APL), die Hyundai Merchant Marine Co., Ltd. (HMM), die Mitsui O.S.K. Lines (MOL), die Nippon Yusen Kaisha Lines (NYK) sowie die Orient Overseas Container Line Limited (OOCL). Es handelt sich hierbei um eine der größten Containerschifffahrts-Allianzen der Welt mit einer Gesamtkapazität von rund 3,6 Millionen TEU, was zum 30. Juni 2015 einem Anteil von rund 17,8 % an der weltweiten Transportkapazität entsprach (Quelle: MDS Transmodal, Juli 2015). Darüber hinaus hat Hapag-Lloyd Kooperationsverträge mit anderen Reedereien geschlossen. Zudem ist Hapag-Lloyd Gründungsmitglied der Grand Alliance, der auch OOCL und NYK angehören; die von dieser Allianz angebotenen Liniendienste wurden zum überwiegenden Teil mit denen der New World Alliance in der G6 Alliance zusammengeführt. Derartige Vereinbarungen ermöglichen die Optimierung der Flottenauslastung durch die gemeinsame Nutzung von Kapazitäten sowie eine geografische Ausdehnung unterschiedlicher Liniendienste, was nicht realisierbar wäre, wenn Hapag-Lloyd ausschließlich auf die eigene Schiffsflotte zurückgreifen würde. Da Hapag-Lloyd in der Lage ist, seine Routenplanung mit seinen Partnern zu koordinieren, kann das Unternehmen Kapazitäten effizienter nutzen und dabei nicht nur Kosten sparen, sondern auch den Investitionsaufwand senken. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 wurden rund 50 % des Gesamttransportvolumens von Hapag-Lloyd entweder über eigene oder gecharterte Schiffe, die im Rahmen der G6 Alliance und der Grand Alliance eingesetzt wurden, oder über Schiffe, die der Hapag-Lloyd von der G6 Alliance oder der Grand Alliance zur Verfügung gestellt wurden, abgewickelt. Das Unternehmen hat darüber hinaus einen Kooperationsvertrag mit CMA CGM, Hamburg Süd und weiteren Schifffahrtsgesellschaften abgeschlossen, in dessen Rahmen neue Linien zwischen Asien und der West- und Ostküste Lateinamerikas bedient werden können. Hierin kommen die laufenden Anstrengungen zur Stärkung der weltweiten Abdeckung von Handelsrouten, zum Ausbau des Linienangebots (z. B. Reefer-Dienste) zwischen Asien und der West- und Ostküste Lateinamerikas sowie zur Steigerung von Hapag-Lloyds Kosten- und Betriebseffizienz zum Ausdruck.
Hapag-Lloyd hat vertragliche Vereinbarungen über die Nutzung von Terminals in jedem von seiner Flotte bedienten Hafen abgeschlossen und verfügt über eine strategische Beteiligung an einem Container-Terminal in Hamburg, Deutschland. Das Unternehmen hält derzeit einen Anteil von 25,1 % an der HHLA Container Terminal Altenwerder GmbH ("CTA") im Hafen Hamburg. Hierbei handelt es sich um eines der modernsten Terminals weltweit (Quelle: HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG, Juni 2015).
Hauptsitz von Hapag-Lloyd ist Hamburg. Zum 30. Juni 2015 beschäftigte das Unternehmen weltweit 9.958 Mitarbeiter (ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten). Im Geschäftsjahr 2014 bzw. in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 erzielte Hapag-Lloyd Umsätze in Höhe von EUR 6.807,5 Millionen bzw. EUR 4.669,0 Millionen sowie ein EBITDA von EUR 98,9 Millionen (unter Berücksichtigung signifikanter Transaktions- und Reorganisationskosten sowie Einmalkosten) bzw. EUR 493,3 Millionen.
DIE STÄRKEN VON HAPAG-LLOYD IM WETTBEWERB:
Einer der Marktführer mit einer starken weltweiten Präsenz und Engagement in attraktiven Nischengeschäftsbereichen
Die Nachfrage nach Containerliniendiensten war in der Vergangenheit und ist auch weiterhin positiv mit der Weltwirtschaftskonjunktur und der Entwicklung des weltweiten Handelsvolumens korreliert. Nach Angaben des IWF aus dem Juli 2015 wird prognostiziert, dass das für die Nachfrage nach Containerliniendiensten entscheidende Volumen des Welthandels im Jahr 2015 um 4,1 % steigen und sich das Wachstum des Welthandels im Jahr 2016 voraussichtlich auf 4,4 % beschleunigen wird, da für Industrieländer wie die USA und Japan sowie die industrialisierte Eurozone ein stärkeres Wirtschaftswachstum vorhergesagt wird. Angesichts der Wachstumsprognose für das weltweite Handelsvolumen wird die Nachfrage nach Containerliniendiensten voraussichtlich weiter steigen. Laut Clarkson (2Q 2015) ist das weltweite Volumen der Containertransporte per Seeweg von 139,2 Millionen TEU im Jahr 2010 auf 171,2 Millionen TEU im Jahr 2014 gestiegen und wird im Jahr 2015 voraussichtlich 179,8 Millionen TEU erreichen. Damit würde der für die Jahre 2015 und 2016 prognostizierte Anstieg der weltweiten Transportvolumina in der Containerlinienschifffahrt die für das weltweite BIP prognostizierte Wachstumsrate übertreffen. Die Containerlinienschifffahrt kann daher auch weiterhin mittel- bis langfristig als Wachstumsbranche gelten. In den letzten 14 Jahren hat Hapag-Lloyd seinen Anteil an der weltweiten Transportkapazität im Sektor der Containerliniendienste mehr als verdoppelt - von 2,0 % im Jahr 2000 auf 4,8 % zum 30. Juni 2015 (Quelle: MDS Transmodal, Februar 2001 und Juli 2015). Hapag-Lloyd erreichte dies, indem das Unternehmen sein Liniendienstnetz erweiterte, die CCS-Aktivitäten im Jahr 2014 erfolgreich integrierte und im Jahr 2005 die CP Ships Ltd. erwarb. Als eine der größten Container-Reedereien der Welt mit einem ausgedehnten Netzwerk von weltweit 128 Liniendiensten geht Hapag-Lloyd davon aus, von dem prognostizierten Wachstumstrend in hohem Maße zu profitieren.
Hapag-Lloyd verfügt über eine starke Wettbewerbsposition, die in seinen jeweiligen Marktanteilen von rund 15,5 %, 23,1 %, 6,4 % und 4,9 % für die Fahrtgebiete Lateinamerika, Atlantik, Transpazifik und Fernost zum Ausdruck kommt. (Bei diesen Marktanteilen handelt es sich um Schätzungen basierend auf den TEU, die Hapag-Lloyd für Kunden in jedem der Fahrtgebiete transportiert hat, sowie auf den Daten der Volumina der Containerlinienschifffahrt aus CTS, Juli 2015). Nach genutzter wöchentlicher Kapazität schätzt Alphaliner den Marktanteil der Hapag-Lloyd auf jeweils 28,1 %, 5,2 % und 4,3 % in den Fahrtgebieten Atlantik, Transpazifik und Fernost (Quelle: Monthly Monitor, August 2015). Hapag-Lloyd ist insbesondere der Ansicht, dass das Unternehmen gut positioniert ist, um von Wachstumsentwicklungen in den attraktiven Nischengeschäften wie Kühlcontainer, Projektfracht und Gefahrguttransport zu profitieren. Dort hat Hapag-Lloyd eine langjährige und anerkannte Kompetenz vorzuweisen. Mit seiner hochmodernen Kühlcontainer-Flotte mit einer Kapazität von 141.600 TEU für den Transport temperaturempfindlicher Fracht wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch sowie von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten besitzt Hapag-Lloyd eine der größten Kühlcontainerflotten der Branche (Quelle: Dynamar Reefer Report 2014). Hapag-Lloyd gehören bereits 42 % seiner Kühlcontainer-Flotte; außerdem hat das Unternehmen im Juli 2015 weitere Kühlcontainer mit einer Gesamtkapazität von 12.000 TEU in Auftrag gegeben. Weiter gestärkt wird die Position von Hapag-Lloyd im Reefer-Geschäft durch die neuen 9.300 TEU-Schiffe, die sie in den vergangenen Monaten entgegengenommen hat, sowie durch die kürzlich aufgegebenen Neubestellungen von fünf 10.500 TEU-Schiffen. Beide Schiffstypen verfügen über eine große Zahl von Reefer-Anschlüssen (1.400 bzw. 2.100 Reefer-Anschlüsse pro Schiff) und erweitern damit die Transportkapazitäten von Hapag-Lloyd für temperaturempfindliche Fracht.
Neben der Kompetenz im Reefer-Geschäft verfügt Hapag-Lloyd über eine eigens für die Organisation und Überwachung übergroßer Fracht zuständige Abteilung mit langjähriger Kompetenz in der Abwicklung des Transports von Schwergütern, Stückgut und Projektfracht, die den Kunden alle Leistungen aus einer Hand bietet. Hapag-Lloyds Flotte von Spezialcontainern ermöglicht den Transport übergroßer und besonders schwerer Waren. Sie ist auf Fracht aller Art ausgerichtet, auch auf hochwertige und empfindliche Fracht. Darüber hinaus entwickelt und konstruiert Hapag-Lloyd ständig das eigene Equipment auf den Gebieten Sicherheit und Stabilität. Hapag-Lloyd ist der Ansicht, dass das Unternehmen im Gefahrgutgeschäft über einen Wettbewerbsvorsprung verfügt, der sich in hohem Maße auf die Gefahrgutabteilung sowie auf Gefahrgutexperten in allen regionalen Niederlassungen (Hamburg, Singapur, Piscataway und Valparaíso) stützen kann. Seine effiziente Spezialsoftware ("Watchdog") ermöglicht es Hapag-Lloyd darüber hinaus, alle weltweit aufgegebenen Buchungen anhand intelligent verknüpfter Kriterien kontinuierlich und systematisch zu überprüfen und falsch oder gar nicht deklarierte Gefahrgüter zu ermitteln. Diese Faktoren unterstreichen Kompetenz und Erfahrung von Hapag-Lloyd im Gefahrgutgeschäft. Damit wird es möglich, den Transport empfindlicher Waren geschäftlich zu nutzen, was anderen Reedereien aufgrund strenger Zertifizierungsanforderungen nicht möglich ist.
Hapag-Lloyd erforscht zudem aktiv weitere wertschöpfende Marktnischen - sie ist die einzige von weltweit nur drei Reedereien, die mit fünf unter US-Flagge fahrenden Schiffen für den Transport amerikanischer Regierungsfracht zugelassen ist. Darüber hinaus verfügt Hapag-Lloyd über eine starke Position bei den flaggengeschützten Kabotage-Diensten auf den Handelsrouten Chile-Brasilien, Intra-Chile sowie Intra-Peru. Dies stellt attraktive Nischengeschäfte dar, da andere Reedereien die Dienste aufgrund von Flaggenbeschränkungen nicht anbieten können.
Hapag-Lloyd ist der Ansicht, dass dem Unternehmen diese Geschäfte in Kombination mit seinem Spezialwissen und seiner Kompetenz eine starke Position verschaffen, um Chancen auf weiteres Wachstum zu nutzen.
Ausgewogener Streckenmix und Engagement in attraktiven Märkten, getragen durch die Mitgliedschaft von Hapag-Lloyd in der G6 Alliance und durch mehrere Kooperationsverträge.
Zum 30. Juni 2015 verfügte Hapag-Lloyd über 128 Liniendienste, die 204 Häfen in 116 Ländern miteinander verbinden. Als Grundlage hierfür dienen die Kooperation in der G6 Alliance sowie Verträge mit mehreren anderen Reedereien. Infolgedessen unterhält Hapag-Lloyd ein Portfolio von Handelsrouten (eine Handelsroute umfasst Liniendienste zwischen zwei Landmassen), das nach Ansicht von Hapag-Lloyd ausgewogener ist als das aller anderen Liniendienste, und das alle großen Märkte und Regionen abdeckt. Hapag-Lloyd ist eine der wenigen führenden Reedereien mit fast gleich starkem Engagement sowohl auf den volumenstarken Ost-West-Handelsrouten als auch auf den attraktiven Nord-Süd-Handelsrouten (Quelle: Clarkson Research, Container Intelligence Quarterly, 2Q 2015). In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 trugen die Fahrtgebiete Lateinamerika, Atlantik, Fernost und Transpazifik jeweils 30,9 %, 20,8 %, 17,6 % bzw. 18,3 % zum gesamten Transportvolumen von Hapag-Lloyd bei. Darüber hinaus leisteten auch die Fahrtgebiete Intra-Asien und EMAO (Europa-Mittelmeer-Afrika-Ozeanien) in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 erhebliche Beiträge zum gesamten Transportvolumen in Höhe von 7,5 % bzw. 4,9 %. Mit der Übernahme der CCS-Aktivitäten im Dezember 2014 hat Hapag-Lloyd seine Marktposition vor allem in den attraktiven Fahrtgebieten Nord- und Südamerika gestärkt. Zusammen mit seinen G6-Partnern und mit seinen anderen Kooperationspartnern ist Hapag-Lloyd gemeinsamer Marktführer, was die Kapazitäten auf zwei der drei Ost-West-Handelsrouten betrifft (Fahrtgebiete Atlantik und Transpazifik) sowie nach Volumen im Fahrtgebiet Lateinamerika (Quelle: Alphaliner Monthly Monitor, August 2015; CTS Juli 2015). Mit seinem erweiterten Liniendienstnetz hat sich Hapag-Lloyd eine starke Ausgangslage gesichert, um von einer Steigerung der Handelsflüsse rund um den Globus zu profitieren, während das ausgewogene Handelsroutenportfolio Hapag-Lloyd in die Lage versetzt, sich besser gegen nachteilige Marktentwicklungen auf einer dieser Handelsrouten zu wappnen.
Darüber hinaus teilt sich Hapag-Lloyd durch die Mitgliedschaft in der G6 Alliance und durch mehrere Kooperationsverträge Kapazitäten mit anderen Reedereien auf den großen Ost-West-Handelsrouten sowie auf den Nord-Süd-Handelsrouten. Hierdurch wird das Unternehmen in die Lage versetzt, günstige Auslastungsgrade für seine Schiffs- und Containerflotte zu erzielen, Umfang und geografische Reichweite seiner Liniendienste kontinuierlich zu erweitern und seinen Kunden bessere Leistungen, kürzere Transportlaufzeiten, häufigere Fahrten und mehr direkte Hafenanläufe zu bieten, was Wahrnehmung und Position von Hapag-Lloyd auf dem Markt noch stärker positiv beeinflussen wird. Die Fähigkeit von Hapag-Lloyd, seine Liniendienste mit anderen Allianzmitgliedern zu koordinieren, ermöglicht dem Unternehmen außerdem eine effizientere Nutzung der Kapazitäten, was Kosteneinsparungen und eine Senkung des Investitionsaufwands zur Folge hat. Die Heranziehung von Kooperationsvereinbarungen erleichtert Hapag-Lloyd darüber hinaus den Zugang zu neuen Märkten; die Zutrittskosten werden zum Beispiel dadurch gesenkt, dass Hapag-Lloyd die Schiffe seiner Partner nutzen kann. Zusammen mit seinen G6-Partnern ist Hapag-Lloyd gemäß MDS Transmodal (Juli 2015) gemeinsamer Marktführer im Hinblick auf die in den Fahrtgebieten Transpazifik und Atlantik angebotenen Kapazitäten.
Wettbewerbsfähige und moderne Flotte mit ausgewogener Eigentümerstruktur bietet betriebliche Flexibilität über den gesamten Zyklus.
Die Zusammensetzung seiner Flotte bietet Hapag-Lloyd bei seinen betrieblichen Abläufen ein erhebliches Maß an Flexibilität. Hapag-Lloyd ist in der Lage, seine Schiffe auf den verschiedenen Handelsrouten schnell zum Einsatz zu bringen und die optimale Nutzung der Schiffe abhängig von der Nachfrage und der Zuweisung von Zeitnischen aktiv zu steuern und zu kontrollieren. Zum 30. Juni 2015 umfasst die Flotte von Hapag-Lloyd 188 Containerschiffe (darunter zwei Schiffe, welche Hapag-Lloyd verchartert hat), von denen 66 im Eigentum der Hapag-Lloyd stehen. 117 sind gechartert und fünf geleast (Finanzierungsleasing). Im Einklang mit seiner Marktposition bei volumenstarken Handelsrouten bestehen rund 53 % der Kapazität von Hapag-Lloyd aus Schiffen mit einer Kapazität von mehr als 6.000 TEU, während rund 44 % seiner Gesamtflotte zum 30. Juni 2015 über eine Kapazität von mehr als 8.000 TEU verfügt. Hapag-Lloyd besitzt schwerpunktmäßig große Schiffe, was dazu führt, dass die Durchschnittsgröße seiner gesamten Schiffsflotte bei rund 5.262 TEU liegt. Zum Vergleich: Der Branchendurchschnitt liegt bei 3.199 TEU; der Durchschnitt unter den 20 größten Reedereien bei 4.876 TEU (Quelle: MDS Transmodal, Juli 2015). Zum 30. Juni 2015 beträgt das Durchschnittsalter der Hapag-Lloyd-Flotte 7,3 Jahre; 73 % der Schiffe sind weniger als zehn Jahre alt. Zum Vergleich: Der Branchendurchschnitt liegt bei 8,4 Jahren (Quelle: MDS Transmodal, Juli 2015). Alle zuletzt neugebauten Schiffe sind ebenso wie die bestellten Schiffe mit einer höheren Zahl von Slots für Kühlcontainer ("Reefer-Slots") ausgestattet, um die steigende Nachfrage zum Beispiel nach dem Transport von Lebensmitteln insbesondere auf der Nord-Süd-Route zu nutzen. Lebensmittel machten im Jahr 2014 rund 13 % und in den ersten sechs Monaten des Jahres zum 30. Juni 2015 rund 15 % des Transportvolumens aus. Alle neugebauten Schiffe sind außerdem ebenso wie die bestellten Schiffe mit einem breiten Schiffsrumpf konstruiert, was das Anlaufen von Häfen mit geringer Wassertiefe gestattet und damit auf verschiedenen Linien flexible Einsatzmöglichkeiten eröffnet. Zusammen mit seinen G6-Partnern und seinen anderen Kooperationspartnern ist Hapag-Lloyd in der Lage, den Linien diejenigen Schiffe zuzuweisen, die am besten zu den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Linie passen.
Insgesamt bieten die großen Schiffe sowie die im Hinblick auf Konstruktion und Ausstattung homogene Struktur innerhalb der verschiedenen Klassen der Hapag-Lloyd-Flotte Vorteile wie niedrigere Betriebs- und Fahrtstückkosten, Treibstoff-, Hafen- und Kanalgebühren sowie Besatzungs-, Instandsetzungs-, Versicherungs- und Schiffsführungskosten. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 reduzierte Hapag-Lloyd seine Kostenbasis um rund USD 233 pro TEU (17 %), ausgehend von USD 1.372 pro TEU in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014. Hapag-Lloyd sorgt außerdem für ein hohes Maß an Flexibilität innerhalb der Flotte, um die sich verändernde Marktnachfrage durch den Einsatz einer Kombination aus kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Schiffscharterverträgen sowie durch eigene und geleaste Schiffe befriedigen zu können. Kurzfristige Charterverträge, mittelfristige Charterverträge und langfristige Charterverträge haben Laufzeiten von jeweils bis zu zwölf Monaten, bis zu 36 Monaten bzw. mehr als 36 Monaten. Kurz- und mittelfristige Charterverträge erlauben eine rasche Anpassung der Kapazitäts- und Kostenstruktur als Reaktion auf Veränderungen der Nachfrage. Zusätzlich zur Schiffsflotte von Hapag-Lloyd ergänzt der Bestand an einer großen Vielfalt von Containern, die eine Ausrichtung auf die Bedürfnisse und Vorgaben der Kunden ermöglichen, die flexible und wettbewerbsfähige Struktur der Flotte.
Hoch diversifizierte und solide Kundenbasis mit langfristigen und engen Kundenbeziehungen, basierend auf operativer Exzellenz und technischem Know-how, das ein besseres Imbalance Management ermöglicht.
Hapag-Lloyd hat Erfahrung mit langfristigen und engen Beziehungen zu einer großen Auswahl namhafter Kunden. Zu seinen besten Kunden zählen Direktversender wie IKEA, ExxonMobil, General Motors, BASF und Ford sowie Speditionen wie Kühne+Nagel, DB Schenker, DHL, Panalpina und JF Hillebrand. Zudem hat Hapag-Lloyd erfolgreich Großkunden gewonnen und an sich gebunden. Zum Beispiel zählten 17 der 20 im Jahr 2012 volumenstärksten Kunden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 noch immer zu den 20 volumenstärksten Kunden. Hapag-Lloyd ist der Ansicht, dass das Unternehmen den engen Beziehungen zu großen Direktkunden eine bessere Voraussicht auf künftige Transportmengen im Containerlinienverkehr verdankt, während die Beziehungen zu großen Speditionen, die an vielen Standorten weltweit Fracht generieren, Hapag-Lloyd eine Optimierung seiner Handelsflüsse ermöglichen. Nachdem das Unternehmen durch den Unternehmenszusammenschluss Zutritt zu weiteren Kunden in der Region Lateinamerika erhalten hat, konnte Hapag-Lloyd darüber hinaus seine geografische und kundenbezogene Diversifizierung noch weiter ausbauen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 stellte Hapag-Lloyd Dienstleistungen ungefähr 20.000 sowohl nach Region als auch nach Branche unterschiedlichen Kunden zur Verfügung, wobei kein einzelner Kunde mehr als 5 % des gesamten Transportvolumens ausmachte. Hapag-Lloyd ist der Ansicht, dass sein in der Branche führendes Informationsmanagementsystem die Grundlage für seine langfristigen und engen Kundenbeziehungen bildet. Hapag-Lloyd hat ein weltweit integriertes und selbsterstelltes IT-System zur Unterstützung der geschäftlichen und betrieblichen Prozesse entwickelt, das fortlaufend verbessert wird. Hierdurch wird das Unternehmen in die Lage versetzt, durch die Senkung von Kosten und die Erhöhung der Geschwindigkeit, der Qualität und der Zuverlässigkeit betrieblicher Informationen das hohe Maß an Effizienz und Produktivität in allen betrieblichen Abläufen weltweit aufrechtzuerhalten. Die in hohem Maße skalierbaren IT-Systeme von Hapag-Lloyd, die eine effiziente Integration erworbener Unternehmen ermöglichen, sind eine Grundvoraussetzung der anorganischen Wachstumsstrategie. Die operationale Exzellenz von Hapag-Lloyd ist eng verbunden mit der Qualität seiner Systeme. Hierzu zählen webbasierte grafische Benutzeroberflächen, die seit fast 20 Jahren in Betrieb sind und zuverlässig ihren Dienst versehen. Hapag-Lloyd hat zudem ein standardisiertes, für seine betrieblichen Abläufe weltweit eingesetztes Organisationsmodell namens "Blueprint Organization" eingeführt, außerdem in allen betrieblichen Abläufen sowie in der IT-Systemarchitektur eine Datenstruktur nach dem Grundsatz "eine Datei pro Sendung" ("one file per shipment"). Das IT-System von Hapag-Lloyd läuft auf einer standardisierten Plattform, die alle regionalen Niederlassungen, Bereiche und Büros miteinander verbindet. Hapag-Lloyd ist der Ansicht, dass es sich bei der Kombination seines integrierten IT-Systems mit Blueprint um eine branchenweit führende Innovation handelt, die von seinen Konkurrenten nicht ohne weiteres reproduziert werden kann. Dieses System ermöglicht eine dezentrale Entscheidungsfindung in Hapag-Lloyds weltweitem Netzwerk. Es bietet einen erheblichen Vorteil gegenüber den Konkurrenten, da Hapag-Lloyd seine Produktivität durch Vergleichs- und Benchmarking-Prozesse im gesamten Unternehmen ständig überwachen und verbessern kann. Insbesondere bietet das selbsterstellte Frachtinformationssystem Echtzeit-Informationen, die es gestatten, den Umfang der von einer einzelnen Transaktion möglicherweise zu erwartenden Beiträge am Point of Sale einzuschätzen, und zwar unter Berücksichtigung von Kosten, wie etwa der Kosten des damit zusammenhängenden Rücktransports von Leercontainern und der Transportkosten im Inland.
Vor allem versetzt das System Hapag-Lloyd in die Lage, mit strukturellen Ungleichgewichten im Containerschifffahrts-Geschäft durch Optimierung der Containertransporte besser als der Markt umzugehen (Quelle: Drewry Maritime Research, 2Q 2015, Unternehmensdaten). Hapag-Lloyd erreicht durch seine Ertragssteuerung einen im Vergleich zur gesamten Branche erheblich höheren Anteil an vollen Containerbewegungen auf dem "non-dominant leg" einer Handelsroute, was dazu führt, dass weniger Leercontainer zurücktransportiert werden müssen und dadurch die Rücktransportkosten erheblich gesenkt werden. Im Jahr 2014 transportierte Hapag-Lloyd für jeweils zehn volle Container, die auf den "dominant legs" der Fahrtgebiete Transpazifik, Atlantik und Fernost-Europa transportiert wurden, ungefähr 5,0, 7,4 bzw. 5,9 volle Container auf den "non-dominant legs" dieser Fahrtgebiete, was erheblich über dem Branchendurchschnitt von jeweils 4,4, 7,3 bzw. 4,5 vollen Containern liegt (Quelle: Drewry Maritime Research, 2Q 2015; Hapag-Lloyd-Daten an die Fahrtgebietsdefinition von Drewry angepasst). Das führt dazu, dass weniger Leercontainer zurücktransportiert werden müssen, was die Rücktransportkosten von Hapag-Lloyd erheblich reduziert.
Nachgewiesene Erfolge mit Integrationen und gute Ausgangsposition für aktive Mitwirkung an Konsolidierungstrends in Hapag-Lloyds Branche.
Eine der Schlüsselstrategien von Hapag-Lloyd ist es, aktiv an der Konsolidierung in der Containerschifffahrts-Branche mitzuwirken. Seine operative Struktur ist auf eine effiziente Verfolgung strategischer Übernahmen bzw. weitere Unternehmenszusammenschlüsse in einem von Konsolidierungen geprägten Marktumfeld ausgerichtet. Die Integration der CCS-Aktivitäten hat bewiesen, dass Hapag-Lloyd mit seiner großen Erfahrung in der Lage ist, einen erfolgreichen Integrationsprozess durchzuführen, die erwarteten Synergien zu realisieren und dafür zu sorgen, dass die durch die erfolgreiche Integration der übernommenen Unternehmen erworbenen Fachkenntnisse im eigenen Unternehmen fest verankert werden. Durch den Unternehmenszusammenschluss wurde Hapag-Lloyd eine der weltweit größten Container-Reedereien. Die Skalierbarkeit seiner Plattformen versetzen das Unternehmen in die Lage, die Möglichkeiten opportunistischer und wertsteigernder Übernahmen zur Erzielung eines weiteren Volumenwachstums und eines die Wachstumsrate der Branche übertreffenden anorganischen Wachstums zu erkunden. Weitere Unterstützung bieten die einheitlichen und skalierbaren IT-Systeme von Hapag-Lloyd, bei denen es sich um weltweit integrierte Systeme handelt, die sich rasch auf weitere Nutzer und Standorte erweitern lassen.
Erfahrene Geschäftsleitung und engagierte Ankeraktionäre
Hapag-Lloyd verfügt über eine starke und erfahrene Geschäftsleitung, bestehend aus den Mitgliedern des Vorstandes und den Leitern der regionalen Niederlassungen (Nordamerika, Südamerika, Europa und Asien) sowie der Zentralfunktionen (Vertrieb weltweit, Handelsrouten-Management, Netzwerk und betriebliche Abläufe), die sich einer weiteren Stärkung der Wettbewerbsposition von Hapag-Lloyd als führende Container-Reederei gewidmet haben. Im Durchschnitt hat jedes Mitglied der Geschäftsleitung mehr als 20 Jahre Erfahrung bei Hapag-Lloyd vorzuweisen. Mehr als 50 % der Geschäftsleitung hat einen internationalen Hintergrund. Hapag-Lloyd ist der Ansicht, dass dem Unternehmen die Erfahrung seiner Geschäftsleitung einen Wettbewerbsvorsprung sowie eine günstige Ausgangsposition für weiteres Wachstum und Rentabilität verschaffen: In den letzten 14 Jahren hat Hapag-Lloyd seinen Anteil an der weltweiten Transportkapazität im Sektor der Containerliniendienste mehr als verdoppelt - von 2,0 % im Jahr 2000 auf rund 5 % zum 30. Juni 2015 (Quelle: MDS Transmodal, Juli 2001 und Juli 2015). Erreicht wurde dies durch die Erweiterung des Liniendienstnetzes sowie durch die erfolgreiche Integration der CCS-Aktivitäten im Jahr 2014 und der kanadischen Container-Reederei CP Ships Ltd. im Jahr 2005. Darüber hinaus hat die Geschäftsleitung die Transportkosten in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt. Im Zeitraum 2012 bis 2014 wurden die Transportkosten von Hapag-Lloyd pro TEU um USD 150 (10 %) reduziert. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 wurden die Transportkosten pro TEU im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um weitere USD 224 auf USD 1.139 gesenkt. Im Jahr 2014 nahm Hapag-Lloyd strukturelle Verbesserungen vor, die eine genauere Geschäftssteuerung auf Vorstandsebene ermöglichen - die vier Regionen sind jetzt direkt dem CEO unterstellt. Zudem beruht die Geschäftssteuerung auf einheitlichen Kernberichten und Leistungskennzahlen, wodurch eine starke, leistungsorientierte Unternehmenskultur entstanden ist, in deren Rahmen im gesamten Unternehmen regelmäßige Leistungsgespräche geführt werden. Die in TEU/FTE gemessene Produktivität stieg von TEU/FTE 889 im Jahr 2010 auf 1.092 TEU/FTE im Jahr 2014.
Darüber hinaus verfügt Hapag-Lloyd über äußerst engagierte Hauptaktionäre, darunter die drei Ankeraktionäre CSAV (34 %), HGV (23 %) und Kühne (21 %). Da sich die genannten Aktionäre verpflichtet haben, einen großen Teil ihrer Stimmrechte zehn Jahren lang in einem Pool zusammenzufassen, befindet sich Hapag-Lloyd nach eigener Ansicht in einer günstigen Position, um sich auf die mittel- bis langfristige strategische Entwicklung der Gesellschaft zu konzentrieren. Darüber hinaus beteiligen sich die Ankeraktionäre Kühne und CSAV mit USD 100 Millionen am Börsengang, indem diese jeweils Aktien im Wert von USD 50 Millionen zeichnen.
DIE STRATEGIE VON HAPAG-LLOYD IM ÜBERBLICK
Weitere Förderung des Wachstums durch Ausnutzung dynamischer Wachstumstrends in der Branche sowie durch Übernahmen.
Um weiterhin nachhaltiges und profitables Wachstum zu erzielen, ist Hapag-Lloyd auf der Suche nach internen und externen Wachstumschancen. Laut Clarkson Research (Juli 2015) wird der weltweite Containerverkehr im Jahr 2015 um 5,1 % zunehmen, was darauf hindeutet, dass der weltweite Containerverkehr das weltweite BIP-Wachstum des Jahres 2014 voraussichtlich um einen Prozentpunkt übertrifft (Quelle: IWF, Juli 2015). Der IWF erwartet, dass das weltweite BIP im Jahr 2015 um 3,3 % steigt. Im Rahmen des nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Geschäftsmodells plant Hapag-Lloyd, eine interne Wachstumsstrategie zu verfolgen, bei der die Transportmengen im Containerlinienverkehr im Gleichschritt mit dem Branchenwachstum zunehmen. Hapag-Lloyd beabsichtigt, dieses Ziel dadurch zu erreichen, dass das Unternehmen durch seine starke Vertriebsorganisation, sein weltweites Kundenbetreuungsteam und seine kundenorientierten Leistungen seine bestehende Kundenbasis erweitert. Hierzu zählen die Abgrenzung der Großkunden sowie die Verbesserung der Hapag-Lloyd-Vertriebskanalstrategie in jedem Markt. Hapag-Lloyd plant, seine Marktposition, insbesondere die als gemeinsamer Marktführer nach Kapazität in den Fahrtgebieten Atlantik und Transpazifik sowie auf den Nord-Süd-Handelsrouten, auszunutzen und auf deren jeweilige Dynamik entsprechend zu reagieren. Durch sein flexibles Netzwerkmanagement ist Hapag-Lloyd in der Lage, sich auch künftig an die sich weiterentwickelnden Kundenbedürfnisse anzupassen. Hapag-Lloyd plant außerdem, seine Preisstrategie durch Verbesserung seiner Kundenrabattpolitik zu optimieren und dabei neben anderen Maßnahmen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Spot- und Kundengeschäft herzustellen. Darüber hinaus wird sich Hapag-Lloyd in näherer Zukunft mit der Ertragssteuerung befassen, wozu neben der Weiterentwicklung der Abteilung Ertragsmanagement auch die weiteren Fortschritte bei der proaktiven Preisfindungs- und Steuerungsfunktion zählen. Hapag-Lloyd strebt danach, ein attraktives weltweites Liniennetz verbunden mit herausragender Servicequalität zu bieten und im Spezialfrachtgeschäft zu expandieren, zum Beispiel in den Bereichen übergroße Fracht und Kühlcontainer-Transporte. Mit der jüngsten Auslieferung von sieben 9.300 TEU-Schiffen und den fünf im Auftragsbuch stehenden Schiffen, jedes mit einer Kapazität von 10.500 TEU, wird Hapag-Lloyd die Reefer-Slot-Kapazität bis Mitte des Jahres 2017 um fast 21.000 Slots erhöhen. Zudem beabsichtigt Hapag-Lloyd, auch weiterhin externes Wachstum anzustreben, und zwar durch ausgewählte Add-on-Akquisitionen, falls das richtige Projekt verfügbar sein sollte und wertsteigernd wäre.
Realisierung erheblicher Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss
Nach dem Vollzug des Unternehmenszusammenschlusses startete Hapag-Lloyd das Projekt mit der Bezeichnung "CUATRO" zur Förderung der Integration der CCS-Aktivitäten, dessen Ziel es ist, ab dem Jahr 2017 erhebliche Nettosynergien von rund USD 400 Millionen jährlich im Vergleich zur Kostenbasis des Jahres 2014 zu erzielen. Hapag-Lloyd hat sich zum Ziel gesetzt, durch das Projekt "CUATRO" operative Synergien zu erzielen, insbesondere in den Bereichen Netzwerk, Personal, Ausrüstung, Betrieb an Land, Gemeinkosten und Umsatz. Da der Konzern auf einen größeren Pool von Schiffen zurückgreifen kann, lässt sich der Einsatz von Schiffen weiter verbessern, was angesichts einer größeren Flotte sowie durch Größenvorteile - Bündelung von Volumina auf weniger und ertragsstärkeren Linien - zu niedrigeren Slot-Kosten führt. Nach der Zusammenlegung der Liniennetze von Hapag-Lloyd und CCS rechnet die Hapag-Lloyd aufgrund der Zusammenlegung und einer möglichen Verbesserung der Liniennetze, aufgrund der Kündigung eines Slot-Chartervertrages sowie aufgrund von Veränderungen des Hafenumlaufs mit einem erheblichen Synergiepotential. Hapag-Lloyd hat entlang großer Handelsrouten vergleichbare Dienste ausgewählt und eingeteilt, was zu einer Senkung der gesamten schiffssystem- und frachtbezogenen Kosten führt. Darüber hinaus ist die Zusammenlegung der Niederlassungen und Funktionen in den Gebieten und Regionen der zusammengeschlossenen Unternehmen ein weiterer Schwerpunkt des Integrationsprozesses zur Realisierung der angestrebten Synergien. In der ersten Hälfte des Jahres 2015 wurde deshalb eine neue Organisationsstruktur eingeführt - die beiden Stammsitze in Hamburg und Chile wurden zu einem Sitz in Hamburg und die Standorte von neun regionalen Niederlassungen zu vier Standorten vereint; außerdem wurden gemeinsam genutzte Servicezentralen zusammengelegt. Mit dem Ziel der Zusammenlegung von Bürofunktionen und damit der Senkung von Kosten wurden Bürostandorte geprüft und ausgewählt. Hapag-Lloyd ist darüber hinaus der Ansicht, dass sich mittels einer Steigerung der Produktivität durch eine größere organisatorische Effizienz sowie durch eine Senkung sonstiger Gemeinkosten (also Mieten, Dienstleistungsunternehmen, Versicherungen) in Verbindung mit einem Personalabbau in den Gebieten und den regionalen Niederlassungen weitere Overhead-Synergien realisieren lassen. Zudem beabsichtigt Hapag-Lloyd, das Netzwerk unabhängiger Agenturen dadurch zu optimieren, dass Transportvolumina den jeweiligen Agenturen gebündelt angeboten werden. Hapag-Lloyd hat Häfen insbesondere in Südamerika ausfindig gemacht, wo nach den Erwartungen von Hapag-Lloyd terminalbezogene Synergien realisiert werden können, indem mit den Terminalbetreibern vorteilhaftere Verträge und Skaleneffekte abgestimmt werden. Hapag-Lloyd plant darüber hinaus die Realisierung von Synergien im Inlandsgeschäft - durch die Neuverhandlung von Lieferantenverträgen, die Bündelung von Transportvolumina und die Optimierung logistischer sowie betrieblicher Prozesse. Von der Zusammenlegung der sich teilweise ergänzenden Handelsflüsse von Hapag-Lloyd sowie der CCS-Aktivitäten an bestimmten definierten Standorten sowie in bestimmte Containertypen erwartet sich Hapag-Lloyd außerdem ausstattungsbezogene Synergien infolge verringerter Ungleichgewichte, wodurch weniger Leercontainer zurücktransportiert werden müssen. Zur Reduzierung der Containerkosten pro Tag wurden darüber hinaus Containerleasingverträge der CCS neu verhandelt. Hapag-Lloyd plant insbesondere in Südamerika die Realisierung von Umsatzsynergien durch die Einführung eines überarbeiteten Tarifsystems zur Erhebung von Liege- und Standgeldern für die zusammengeschlossenen Aktivitäten. Zudem ist in den einzelnen Gebieten die Angleichung der örtlichen Gebühren geplant, damit günstigere Bedingungen übernommen werden können.
Kontinuierliche Umsetzung von Effizienz- und Kostenverbesserungsmaßnahmen zur Steigerung der Gesamtrentabilität
Hapag-Lloyd strebt eine Verbesserung der Gesamtrentabilität an, indem ein ständiges Augenmerk auf die Steigerung der Kosteneffizienz und der Umsatzqualität in allen Betriebsbereichen gelegt wird. Im Jahr 2014 führte Hapag-Lloyd das Kosten- und Effizienzprojekt namens "OCTAVE" ein, das kurzfristige operative Initiativen mit unmittelbaren Auswirkungen in folgenden Bereichen zum Ziel hat: (i) Kosten im Inland und Treibstoffbeschaffung; (ii) Flotte und Liniennetz; (iii) Vertrieb und Produktportfolio. Hapag-Lloyd erwartet, dass sich durch diese Initiativen ab 2016 erhebliche Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen von rund USD 200 Millionen jährlich erzielen lassen. Hapag-Lloyd erwartet, dass das Unternehmen im Jahr 2015 Kosteneinsparungen von rund USD 175 Millionen im Vergleich zur Kostenbasis von 2014 erzielen kann, da ungefähr 80 % der Einsparmaßnahmen bereits umgesetzt wurden.
Damit diese Ziele erreicht werden können, wurden zur Überwachung der Programmentwicklung acht Arbeitsgruppen aus verschiedenen operativen Gebieten mit klarer Gruppenleiterzuständigkeit und einer umfassenden Berichtsstruktur gebildet. Die Inlandskosten-Initiative von Hapag-Lloyd zielt auf die Bewegungen von Vollladungen und Leercontainern im Inland ab, insbesondere in der Region Nordamerika, wobei die Arbeitsgruppe in eine wirtschaftliche und in eine betriebliche Untergruppe aufgeteilt wurde. In einer wirtschaftlichen Untergruppe hat Hapag-Lloyd zehn Standorte mit hohen Containerüberhängen (Blackspots) ausfindig gemacht. Transportvolumina werden aktiv an diese Standorte befördert, Exportinitiativen aus diesen Standorten heraus wurden ins Leben gerufen, was dazu führt, dass weniger Leercontainer zurücktransportiert werden müssen. Zur Deckung zunehmender Abtransportkosten wird darüber hinaus für diese hoch ungleichgewichtigen Standorte im Hinterland nunmehr eine bewusste Preisfindungsmethode angewandt. Die operative Untergruppe verantwortet eine Anzahl operativer Maßnahmen, die mit dem Schwerpunkt auf ein weiteres Management von Hapag-Lloyds Leerkosten im Hinblick auf Rücktransport und Lagerung eingeführt wurden. Hapag-Lloyd verbessert seine Treibstoffbeschaffung durch eine Vielzahl von Maßnahmen. In erster Linie ermöglicht das Unternehmen seinen Schiffen die Treibstoffaufnahme in russischen Häfen mit niedrigen Kosten. Erreicht werden soll dies durch Ad-hoc-Anläufe in russischen Treibstoffhäfen (wobei die Schiffe abwechselnd im Dienst und außer Dienst sind, z. B. Charterschiffe auf ihrer Rücktransportfahrt) sowie durch eine strukturelle Veränderung der Liniendienste dahingehend, dass auch diese zusätzlichen Treibstoffanläufe eingeschlossen sind, um von günstigeren Treibstoffpreisen zu profitieren. Außerdem testet Hapag-Lloyd Additive sowie Treibstoffe von hoher Viskosität. Hapag-Lloyd optimiert darüber hinaus Flotte und Liniennetz durch Verbesserungen wie Flottenerneuerung, Flottenmodernisierung und Anpassungen an seine allgemeine Liniendienststruktur. Auf dem Gebiet der Flottenerneuerung hat Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr 2015 16 Schiffe ("Old Ladies") durch Verschrotten oder Verkauf außer Dienst gestellt. Ersetzt werden sie zum großen Teil durch billigere und effizientere Zeitcharterschiffe. Auf dem Gebiet der Flottenmodernisierung verbessert Hapag-Lloyd sein operatives Schiffsrumpfprofil von zehn Schiffen der 13.200 TEU-Klasse und 14 Schiffen der 8.750 TEU-Klasse dahingehend, dass sie durch die Nachrüstung ihres Wulstbugs und ihrer Schiffsschrauben zur Reduzierung des Treibstoffverbrauchs unter optimalen Bedingungen betrieben werden können. Zudem hat Hapag-Lloyd in der allgemeinen G6 Alliance-Liniendienststruktur entscheidende Verbesserungsmechanismen implementiert, insbesondere in den Fahrtgebieten Atlantik und Transpazifik. Hierzu zählt in erster Linie die Verlagerung der vom G6-Pool für eine Vielzahl von Liniendiensten entgegengenommenen Kapazitäten, wodurch die verfügbaren Zuteilungen besser an die bestehende Nachfrage pro Linie angepasst werden. Außerdem werden ausgewählte G6-Liniendienste operativ optimiert, z. B. durch den Einsatz größerer Schiffe zu geringeren Slot-Kosten.
Darüber hinaus hat Hapag-Lloyd eine neue Atlantiklinie eingeführt, um die Nachfrage des stark wachsenden europäischen Exportmarktes zu befriedigen. Die Verbesserungen von Vertrieb und Produktportfolio zielen auf Auslastung, Spezialfracht und den Spotmarkt. Hapag-Lloyd beabsichtigt eine Erhöhung der Auslastung durch einen verbesserten Kommunikationsprozess zwischen Schiffsplanern und den Controllern von Routenslots, die sich rechtzeitig vor dem Auslaufen des Schiffes in enger Zusammenarbeit über den verfügbaren Leerraum und die Frachtzusammensetzung beladener Boxen abstimmen müssen. Auf ausgewählten Linien wurde die operative Kapazität ausgehend von der Erfahrung des Schiffsplaners neu angegeben; sie wird nunmehr im Rahmen des Steuerungsprozesses und des Zuweisungsmanagements des Routenslot-Controllers eingesetzt. Hapag-Lloyd verstärkt sein Spezialfrachtgeschäft durch die Erneuerung der Spezialausrüstung (z. B. Flach-Container, Open-Top-Container, Hardtop-Container) sowie durch eine Steigerung des Volumens dank einer auf den größeren Marktanteil zurückzuführenden höheren Container-Produktivität. Auf dem Spotmarkt beabsichtigt Hapag-Lloyd, zur Verringerung der Abhängigkeit und zur Verbesserung der Frachtzusammensetzung, Spotmarktchancen im Fahrtgebiet Fernost zu untersuchen. Um dieses Ziel zu erreichen, beabsichtigt Hapag-Lloyd, den Umfang seiner Leistungen zu erweitern und auf FAK-Kunden (freight all kind, Fracht aller Art) zuzugehen, mit denen sich höhere Erträge pro TEU erzielen lassen.
Weitere Nutzung der Vorteile aus Hapag-Lloyds weltweiten Allianzen und Kooperationen.
Hapag-Lloyd plant, zur Stärkung seiner Gesamtposition am gemeinsamen Betreiben von Linien festzuhalten. Als Gründungsmitglied der G6 Alliance sowie der Grand Alliance hat Hapag-Lloyd eine starke Position im Markt der Containerschifffahrt. Hapag-Lloyd beabsichtigt, durch das gemeinsame Betreiben von Linien seinen Kunden weiterhin ein erheblich größeres Liniennetz zu bieten, als es dem Unternehmen allein möglich wäre. Hapag-Lloyd betreibt die großen Ost-West-Handelsrouten im Rahmen seiner Beteiligung an der G6 Alliance und der Grand Alliance. Dabei ist das Unternehmen bestrebt, weiterhin zu den Marktführern auf diesen Routen zu zählen. Hapag-Lloyd verstärkt die Bedienung der großen Nord-Süd-Handelsrouten durch den Unternehmenszusammenschluss, weshalb das Unternehmen der Ansicht ist, dass es sich in einer guten Position befindet, um weiterhin ein umfassendes, weltweites Angebot an Handelsrouten bereitstellen zu können. Ergänzt wird dies durch die Zusammenarbeit von Hapag-Lloyd mit CMA CGM, Hamburg Süd und anderen Schifffahrtsgesellschaften. Es werden neue Produkte (z. B. Reefer-Produkte) zwischen Asien und der West- bzw. Ostküste von Lateinamerika angeboten, wobei man von einer umfassenden Hafenabdeckung mit kurzen Transportlaufzeiten zu und von den wichtigsten asiatischen Standorten profitiert.
Zudem plant Hapag-Lloyd, weiterhin von verschiedenen Kosten-Effizienzen zu profitieren, etwa von einer gestiegenen Durchschnittsgröße der Schiffe, einer besseren Ausnutzung der Kapazitäten und Schiffe durch den effizienteren Einsatz der Schiffe und deren verbesserte Auslastung sowie von einer Kapazitätsaufnahme für den Markt. Zusammen mit seinen Kooperations- und Allianzpartnern wird Hapag-Lloyd den aus Kooperationen erzielten Mehrwert weiterhin vergrößern und erweitern. Bei der Verfolgung des Ziels, im Hinblick auf Effizienz Branchenbester zu werden, und wenn es zur Stärkung und Wahrung der Wettbewerbsposition erforderlich ist, ist Hapag-Lloyd zur weiteren Optimierung der Kostenstruktur entschlossen, in geeignete Schiffskapazitäten zu investieren oder die Technik der vorhandenen Schiffe zu modernisieren.
Ausnutzung der Marktposition und des hervorragenden Rufs von Hapag-Lloyd im Hinblick auf Qualität, Zuverlässigkeit und nahtlose Abwicklung zur Steigerung des Umsatzes sowie zur Verbesserung der Qualität der Umsätze.
Hapag-Lloyd ist bestrebt, die Reputation im Hinblick auf Qualität, Zuverlässigkeit und nahtlose Abwicklung seiner Leistungen beizubehalten. Hapag-Lloyd plant, die Vertriebseffizienz basierend auf der nach Volumen- und Profitabilitätskriterien vorgenommenen Segmentierung seiner Kunden zu steigern, indem der Anteil der nach Segmentierungskriterien besten Kunden erhöht und das Ausschreibungsmanagement weiter verbessert wird. Um seine Wahrnehmbarkeit für künftige Transportmengen im Containerlinienverkehr aufrechtzuerhalten und die Sachmittelsteuerung insgesamt zu optimieren, beabsichtigt Hapag-Lloyd außerdem die Beibehaltung einer ausgewogenen Kundenzusammensetzung aus Speditionen, die Fracht weltweit und in alle Richtungen abwickeln, sowie aus Industrie- und Handelskunden. Darüber hinaus plant Hapag-Lloyd, seine starke Marke und seinen hervorragenden Ruf ebenso wie die erfolgreiche Ausführung von bilateralen Electronic Data Interchange-Lösungen auszunutzen, was die Übertragung strukturierter Daten von einer Softwareanwendung auf die andere mit sich bringt. Durch die Erhöhung des Anteils von Kunden, die bilaterale EDI-Lösungen nutzen, stärkt Hapag-Lloyd die Kundenbeziehungen und schützt künftiges Mengenwachstumspotential.
Zur Erweiterung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der weltweiten Vertriebs- und Kundendienstorganisation, die der Verbesserung von Umsatzqualität und Ertragskraft dient, hat Hapag-Lloyd im März 2015 mit der Entwicklung eines umfassenden Programms namens "Compete to Win" begonnen. Diese Initiative umfasst die Vertriebsplanung und Chancenerkennung, das Preismanagement und die Ertragssteuerung sowie die Vertriebstätigkeiten und die Vertriebsorganisation. Sie fokussiert auf die Integrierung von Vertriebs- und Handelsmanagement und sorgt für einen besseren Zugriff auf Informationen sowie für einen strukturierten Vorbereitungsprozess für die Vertriebsmitarbeiter von Hapag-Lloyd, indem die wirtschaftliche Planung und Steuerung des Geschäfts verbessert und eine leistungsorientierte Kultur verankert wird. Hapag-Lloyd hat in diesen Bereichen im ersten Halbjahr 2015 umfassende Sachverhaltsanalysen in drei Regionen (Asien, Amerika und Europa) durchgeführt. Für Vertriebsplanung und Leistungsmanagement wurde ein neues Tool entwickelt und im September 2015 eingeführt. Die ersten Vertriebsvorgänge in asiatischen Testmärkten lassen eine Verbesserung der Qualität von Kundenkontakten erkennen, was zu einer besseren Umsatzqualität führt. Der neue Vertriebsansatz zielt auf eine Verbesserung des Anteils höherwertiger Fracht pro Kunde. Bis Dezember 2015 wird das Gesamtkonzept des Programms stehen und die Testphase beendet sein. Die vollständige weltweite Einführung ist für Januar 2016 geplant. Um bei den Vertriebstätigkeiten flexibler und effektiver zu werden, hat Hapag-Lloyd außerdem Tools und Prozesse zur wirtschaftlichen Planung und Steuerung auf Routen-, Regions- und Gebietsebene optimiert. Hinzu kommt ein verbesserter systematischer, datenorientierter Ansatz zur Lenkung der Entwicklung und Durchführung von Geschäftsgenerierung und Kampagnen. Hapag-Lloyd plant zudem, die Kompetenzen seiner an vorderster Front tätigen Vertriebsmitarbeiter kontinuierlich und systematisch zu erweitern. Daneben rationalisiert Hapag-Lloyd Preisbildungsprozesse und entwickelt die Tools zur Verfolgung aktiver und flexibler Preisbildungsstrategien weiter. Hapag-Lloyd ist darüber hinaus bestrebt, die differenzierten Vertriebskanäle und Service Levels zu optimieren und interne Prozesse sowie die Kommunikation zu rationalisieren, um Kundenumsätze und andere höherwertige Tätigkeiten wie Neugewichtung der Zuständigkeiten und Kompetenzen für die Beibehaltung einer gleichbleibend hohen Qualität und eines schnell reagierenden Kundendienstes rechtzeitig in den Fokus zu rücken. Das Programm zur Verbesserung der Umsatzqualität wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Erste Auswirkungen werden ab 2017 erwartet.
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