Bericht 1.-3. Quartal 2002
- DEUTZ erfolgreich unterwegs
- Marktpräsenz gesteigert
- DEUTZ Re-Launch verläuft besser als Plan
Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär,
in den ersten 9 Monaten des Jahres 2002 haben wir unseren Weg in eine profitable, ertragsstarke Zukunft erfolgreich fortgesetzt und uns gegen den allgemeinen Trend behauptet.
Gegenüber dem Vorjahr haben wir unser Unternehmensergebnis um 21,8 Mio. EURO verbessert und bewegen uns mit 2,1 Mio. EURO (Vj.: -19,7 Mio. EURO) weiterhin in der Gewinnzone. Trotz eines schwächeren konjunkturellen Umfeldes haben wir den Auftragseingang im Jahresverlauf weiter gesteigert und zum Ende des 3. Quartals mit 881,2 Mio. EURO (Vj.: 880,0 Mio. EURO) den Vorjahreswert leicht überschritten. Auch bei dem Umsatz haben wir zugelegt und liegen nach nunmehr 9 Monaten mit 845,2 Mio. EURO (Vj.: 873,6 Mio. EURO) nur noch um 3,3 % unter dem Vorjahreswert. Zum Ende des ersten Halbjahres lag der Umsatz noch um 7,3 % unter Vorjahr.
In den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2002 haben wir unsere vertrieblichen Aktivitäten auf Wachstumsregionen und -segmente fokussiert. Damit ist es uns in einem schwierigen Marktumfeld gelungen, die Umsatzeinbußen in einzelnen Regionen und Segmenten weitgehend zu kompensieren. Gleichzeitig haben wir die Umsatzstruktur zu Gunsten ertragsstarker Produkte und Dienstleistungen verändert und so eine wesentliche strukturelle Ergebnisverbesserung erzielt. Darüber hinaus wurde die Marktpräsenz ausgebaut und damit ein weiterer wichtiger Grundstein für die Zukunft unseres Unternehmens gelegt.
Gleichzeitig haben wir die mit dem DEUTZ Re-Launch-Programm eingeleiteten Maßnahmen konsequent umgesetzt. Im 'Overhead'-Bereich sind inzwischen 530 Stellen entfallen. Die positiven Ergebniseffekte zeigen sich in der reduzierten Personalaufwandsquote. Durch die Verstärkung unserer Global-Sourcing-Aktivitäten und Straffung der Logistikprozesse haben wir auch unsere Materialaufwandsquote verringert. Die Erfolge aller Aktivitäten spiegeln sich in der Entwicklung der Cost-run-rate wider, die sich um 2 Prozentpunkte auf 91,2 % verbessert hat. Die Schließung der Gießerei erfolgt schneller als ursprünglich geplant bereits im Oktober 2002. Die hiermit verbundenen Ergebnisverbesserungen werden im Jahr 2003 wirksam.
Geschäftsentwicklung. Der bisherige Geschäftsverlauf ist von einer je Region und Segment sehr unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklung gekennzeichnet.
Die Turbulenzen im US-Energiesektor und die Schwierigkeiten der europäischen Telekommunikationsbranche haben den Markt für dezentrale Energieerzeugungsanlagen und Notstromaggregate geschwächt. Auftragseingang und Umsatz im Segment Mittel- und Großmotoren liegen daher zum Ende des 3. Quartals 2002 mit 259,0 Mio. EURO (Vj.: 313,5 Mio. EURO) bzw. 230,1 Mio. EURO (Vj.: 313,1 Mio. EURO) unter den vergleichbaren Vorjahreswerten. Das in diesen Zahlen enthaltene ertragsstarke Service-Geschäft für die rund 30.000 im Einsatz befindlichen Mittel- und Großmotoren konnten wir hingegen intensivieren. Durch eine erfolgreiche Marktbearbeitung haben wir dessen Umsatz um 4,6 % auf 134,2 Mio. EURO (Vj.: 128,3 Mio. EURO) gesteigert.
Im Segment Kleinmotoren haben wir erhebliche Verbesserungen erreicht. Den Auftragseingang konnten wir trotz einer schwachen Baukonjunktur und der von Flutkatastrophen beeinträchtigten Landwirtschaft um 9,8 % auf 622,2 Mio. EURO (Vj.: 566,5 Mio. EURO) erhöhen. Den Umsatz haben wir im Berichtszeitraum ebenfalls um 9,7 % auf 615,1 Mio. EURO (Vj.: 560,5 Mio. EURO) deutlich gesteigert. Basis für diese gute Entwicklung waren Vertriebserfolge insbesondere in den Wachstumsregionen China/Fernost und Osteuropa, aber auch im Inlandsmarkt, sowie die erfolgreiche Weiterentwicklung unserer strategischen Kooperation mit Volvo. Damit konnten leichte Einbußen in konjunkturschwachen Regionen wie insbesondere Nordamerika überkompensiert werden. Das weltweite Service-Geschäft für die rund 1,3 Millionen kleineren schnelllaufenden DEUTZ Motoren im Markt trägt mit einem ebenfalls höheren Umsatz von 127,1 Mio. EURO (Vj.: 122,4 Mio. EURO) zu der positiven Geschäftsentwicklung bei.
Ergebnis. Mit 30,7 Mio. EURO (Vj.: 14,7 Mio. EURO) haben wir das operative Ergebnis (EBIT) trotz des geringeren Umsatzes mehr als verdoppelt. Ausschlaggebend hierfür sind neben einer verbesserten Umsatzstruktur insbesondere die Erfolge der Kostensenkungen im Rahmen des DEUTZ Re-Launch-Programmes. Das Unternehmensergebnis liegt mit 2,1 Mio. EURO (Vj.: -19,7 Mio. EURO) erheblich über dem Vorjahreswert. Neben den operativen Ergebniseffekten wirkt sich hier auch ein verbessertes Zinsergebnis positiv aus. Dieser Erfolg wurde neben einem niedrigeren Marktzinsniveau durch ein straffes Asset-Management erreicht.
Investitionen/F&E. Mit 17,2 Mio. EURO (Vj.: 29,8 Mio. EURO) haben wir in den ersten 9 Monaten 2002 in geringerem Umfang in Sach- und Finanzanlagen investiert. Dabei haben wir alle Investitionsprojekte detailliert geprüft und nicht auf wesentliche Zukunftsprojekte oder notwendige Ersatzinvestitionen verzichtet. In diesem Jahr haben wir zum Beispiel in unserem Werk Mannheim einen der modernsten Motoren-Prüfstände in der Mittel- und Großmotorenbranche und ein Block-Heizkraftwerk mit einem DEUTZ Gasmotor in Betrieb genommen.
Für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben wir 35,6 Mio. EURO (Vj.: 37,2 Mio. EURO) aufgewendet. Der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen am Umsatz des Neugeschäfts liegt mit 6,1 % auf dem guten Vorjahresniveau.
Cashflow. Aufgrund der Erfolge des Asset-Management und der positiven Ergebnisentwicklung haben wir in den ersten 9 Monaten dieses Jahres einen deutlich verbesserten Cashflow (nach Investitionen vor Finanzierung) von +11,8 Mio. EURO erzielt. Die Netto-Finanzverschuldung hat sich im Vergleich zu dem entsprechenden Vorjahrestermin um 41,8 Mio. EURO auf 327,9 Mio. EURO per Ende September 2002 ermäßigt.
Mitarbeiter. Am 30. September 2002 beschäftigten wir 5.723 Mitarbeiter (Vj: 6.043). Davon waren 4.462 (Vj.: 4.735) im Inland und 1.261 (Vj.: 1.308) im Ausland beschäftigt.
Ausblick. Auf Basis der bisherigen Geschäftsentwicklung und vor dem Hintergrund der sich auch für das 4. Quartal abzeichnenden konjunkturellen Schwäche der Investitionsgütermärkte erwarten wir für DEUTZ einen Umsatz leicht unter dem Vorjahresniveau. Dabei gehen wir im Segment der kleineren schnelllaufenden Motoren zwar von einer Verlangsamung der positiven Auftragseingangs- und Umsatzentwicklung aus, erwarten aber für das Gesamtjahr ein deutliches Plus über Vorjahr. Im Bereich des Neugeschäfts mit Mittel- und Großmotoren gehen wir weiterhin davon aus, dass der Umsatz in diesem Segment hinter dem Vorjahr zurückbleiben wird.
Angesichts der guten Entwicklung bei Kleinmotoren und im Service-Geschäft sowie der erzielten Restrukturierungserfolge erwarten wir weiterhin für das Geschäftsjahr 2002, dass wir unser Ziel 'Break Even' schaffen werden.
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