9M-Zahlen: SMT Scharf "on track" im schwierigen Bergbauumfeld
- Umsatzrückgang um 31,5 % auf 31,9 Mio. EUR (9M/2013: 46,6 Mio. EUR)
- EBIT bei 225 TEUR (9M/2013: 5,1 Mio. EUR)
- Erfolgreiche Anpassung der Kostenstruktur an geringere Nachfrage im Rahmen des KVI-Programms
Hamm, 13. November 2014 - Die SMT Scharf AG (WKN 575198, ISIN DE0005751986), Technologie- und Weltmarktführer für Monorails im Bergbau unter Tage, hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014 einen Konzernumsatz in Höhe von 31,9 Mio. EUR (9M/2013: 46,6 Mio. EUR) erzielt. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 31,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Christian Dreyer, Vorstandsvorsitzender der SMT Scharf AG, sieht trotz des spürbaren Umsatzrückgangs eine sich abzeichnende Bodenbildung beim Abschwung der Bergbaukonjunktur: "Auch mit den frischen Eindrücken des dritten Quartals und einer weiter ins Stocken geratenen Weltkonjunktur halten wir an unserer Umsatzprognose von 45 Mio. EUR für das laufende Jahr fest. Unsere Umsatzerwartungen für 2015 stabilisieren sich in etwa auf dem Niveau für 2014. Es überwiegt die Zuversicht, dass wir die Talsohle erreicht haben, wenn auch ein Aufschwung nicht in Sicht ist."
Innerhalb der ersten neun Monate 2014 entfielen 13,1 Mio. EUR oder 41 % (9M/2013: 47 %) des Konzernumsatzes auf das Neuanlagengeschäft. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum lag das Umsatzminus somit bei 39,9 %. Hieran lässt sich die vorherrschende Investitionszurückhaltung vieler Bergwerksbetreiber ablesen, die infolge der niedrigen Rohstoffpreise und der verstärkten geopolitischen Spannungen eine unverändert abwartende Haltung einnehmen. Im Geschäftsbereich Ersatzteile / Reparaturen / Service / Sonstiges fiel der Umsatzrückgang im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2013 mit 24,1 % hingegen merklich geringer aus. Bei separater Betrachtung des dritten Quartals 2014 belief sich das Umsatzminus in diesem Geschäftsbereich im Vergleich zum Vorjahresquartal auf nur noch 9,6 %.
Hinsichtlich der geografischen Allokation des Konzernumsatzes blieb wie schon im ersten Halbjahr Russland der derzeit größte Absatzmarkt der SMT Scharf Gruppe. Dort erwirtschaftete das Unternehmen im Zeitraum zwischen Januar und September 2014 rund 28 % (9M/2013: 23 %) des Umsatzes. Auch der Umsatzrückgang fiel mit 16 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum geringer aus als vom Management erwartet. Dahinter folgt nach wie vor Polen mit einem Umsatzanteil und Umsatzrückgang von jeweils 23 %. Der strukturell wichtigste Absatzmarkt China entwickelte sich weiter stark rückläufig: im Neunmonatszeitraum wurde dort gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein um 61 % geringerer Umsatz erzielt. Der Anteil Chinas am Konzernumsatz, der zum Ende des Jahres 2013 noch bei gut einem Drittel lag, ging auf rund 15 % zurück. "Chinas Konjunktur schwächelt derzeit auf hohem Niveau und hat bekanntlich ob des großen Rohstoffhungers der Milliardenrepublik ein hohes Gewicht mit Blick auf die Rohstoffpreisentwicklung. Dennoch müssen chinesische Bergwerke auf mittlere Frist den Investitionsstau der vergangenen Jahrzehnte aufholen - und hier werden wir im Rahmen unserer Lokalisierungsstrategie, mit der wir unsere Wertschöpfung noch näher zum Kunden bringen, einer der ersten Ansprechpartner der dortigen Bergwerksbetreiber sein", weiß Christian Dreyer. Insgesamt erwirtschaftete SMT Scharf im Neunmonatszeitraum 2014 rund 85 % (9M/2013: 89 %) des Konzernumsatzes im Ausland.
Der Materialaufwand konnte gegenüber dem geringeren Umsatzvolumen (-31,5 %) überproportional um 43,3 % auf 13,6 Mio. EUR (9M/2013: 24,0 Mio. EUR) reduziert werden. Bezogen auf die Betriebsleistung in Höhe von 31,2 Mio. EUR (9M/2013: 47,6 Mio. EUR) ergab sich eine Materialaufwandsquote von 43,6 % (9M/2013: 50,4 %). Die im Rahmen des KVI-Programms erfolgten Restrukturierungen am Stammwerk in Hamm erforderten Rückstellungen für einmalige Abfindungszahlungen, die für einen in den ersten neun Monaten 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höheren Personalaufwand von 11,4 Mio. EUR (9M/2013: 9,8 Mio. EUR), entsprechend einer Personalaufwandsquote von 36,6 % (9M/2013: 20,7 %), verantwortlich waren. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) sank in Anbetracht des geringeren Geschäftsvolumens und des erhöhten Personalaufwands im Neunmonatszeitraum 2014 auf 225 TEUR (9M/2013: 5,1 Mio. EUR). Die auf die Betriebsleistung bezogene EBIT-Marge betrug demnach 0,7 % (9M/2013: 10,7 %). Unter dem Strich (und unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses von 692 TEUR [9M/2013: 879 TEUR]) resultierte ein Konzernergebnis von 678 TEUR (9M/2013: 2,2 Mio. EUR), was einem Ergebnis je Aktie von 0,16 EUR (9M/2013: 0,54 EUR) entspricht.
Während der Auftragsbestand zum 30. September 2014 mit einem Wert von 18,8 Mio. EUR (30.9.2013: 19,9 Mio. EUR) annähernd auf dem Niveau des Vorjahresquartalsstichtags lag, belief sich der Wert des Auftragseingangs auf 34,7 Mio. EUR (9M/2013: 48,2 Mio. EUR) und blieb somit deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurück.
Christian Dreyer skizziert die Lage von SMT Scharf innerhalb des derzeitigen Marktumfelds: "Wir haben unsere internen Hausaufgaben gemacht und unsere Kostenstruktur an die geringere Marktnachfrage angepasst. Das übrigens nicht nur mit Blick auf den Personalaufwand, sondern auch mit strategischen Entscheidungen wie der Trennung von unserer Beteiligung an Dosco. Wir haben ein Entwicklungsprogramm aufgelegt, welches den Ersatz praktisch aller laufenden Produkte durch Verbesserungen und Neuauflagen bis Ende 2016 bewirken wird - mit Hilfe zahlreicher neuer Ingenieure, die wir im In- und Ausland eingestellt haben. Im Vertrieb haben wir systematisch unser Kundenpotenzial analysiert und uns punktgenau verstärkt. Der Aufschwung kann nun kommen - wir sehen uns hierfür bestens aufgestellt."
Diese Entwicklung wird dabei auch weiterhin von Heinrich Schulze-Buxloh, zweites Vorstandsmitglied der SMT Scharf AG, begleitet werden. Dieser hat seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag für ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 2015 verlängert und wird SMT Scharf im kommenden Jahr weiter als Vorstand und COO zur Verfügung stehen. Hierüber möchte Heinrich Schulze-Buxloh ein klares Signal im Hinblick auf die Kontinuität in einer schwierigen Phase aussenden.
Der vollständige Bericht für die ersten neun Monate 2014 wird im Tagesverlauf auf der Internetseite www.smtscharf.com im Bereich "Investor Relations" zur Verfügung gestellt.
Unternehmensprofil
Die SMT Scharf Gruppe entwickelt, baut und wartet Transportausrüstungen für den Bergbau unter Tage. Hauptprodukt sind entgleisungssichere Bahnsysteme, die weltweit vor allem in Steinkohlebergwerken sowie beim Abbau von Gold, Platin und anderen Erzen unter Tage eingesetzt werden. Sie transportieren dort Material und Personal bis zu einer Nutzlast von 45 Tonnen auf Strecken mit Steigungen bis zu 35 Grad. Zudem beliefert das Unternehmen den Bergbau mit Sesselliften. Die SMT Scharf Gruppe verfügt über eigene Gesellschaften in sechs Ländern sowie weltweite Handelsvertretungen. Etwa 90 % der Umsätze erzielt SMT Scharf in den wachsenden Auslandsmärkten wie China, Russland, Polen und Südafrika. Das Ersatzteil- und Reparaturgeschäft trägt rund die Hälfte zum Umsatz bei. Der Markt für die gesamte untertägige Transporttechnik umfasst nach Unternehmensschätzungen 5 bis 7 Mrd. EUR pro Jahr. Die SMT Scharf AG ist seit dem 11. April 2007 im Prime Standard (Regulierter Markt) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Investor Relations-Kontakt
Matthias Köhl
cometis AG
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E-Mail: koehl@cometis.de