Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG

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DGAP-Ad-hoc News vom 06.08.2010

Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Halbjahresbericht zum 30. Juni 2010

Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG / Halbjahresergebnis
06.08.2010 08:40

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.



Wirtschaftliches Umfeld

Der deutsche Milchmarkt zeigte sich seit dem Jahresanfang sehr stabil und entwickelte im Verlauf des ersten Halbjahres 2010 eine zunehmend feste Tendenz. Vor allem im Milchfettsektor sind die Preise gestiegen. So lag bei sämtlichen Milch- und Käseerzeugnissen das durchschnittliche Preisniveau über dem des Vorjahres. Allerdings haben sich in den einzelnen Teilsegmenten die Abgabepreise in unterschiedlichem Tempo nach oben entwickelt. Durch den positiven Einfluss der Exportnachfrage, unterstützt von der Euroschwäche, waren vor allem Butter und Milchpulver sowie Käse und Molkenpulver gegenüber der Rohstoffverwertung zu Konsummilch und Frischprodukten besser gestellt. Dies sowohl der Höhe als auch dem Zeitpunkt der Preisanhebungen nach. Aber auch der unverändert starke Wettbewerbsdruck auf Handels- und Molkereiebene ist hierfür maßgeblich gewesen.

Im Zuge des allgemein höheren Marktpreisniveaus sind die Milcherzeugerpreise, entgegen der saisonüblich sonst nachgebenden Auszahlungsleistungen, in der ersten Jahreshälfte gestiegen. Gerade für die Hersteller von Konsummilch und Frischprodukten entstand daraus eine kostenseitig große Herausforderung.

Daher hat sich in Verbindung mit der konjunkturell bedingten Kaufkraftzurückhaltung auch bei Milchprodukten die Geschäftslage bei der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im ersten Halbjahr 2010 schwierig dargestellt. Insbesondere die Ertragslage ging im Vorjahresvergleich zurück. Die Harzmolkerei GmbH konnte nach der vollständigen Umstrukturierung im Vorjahr ein positives Ergebnis erzielen. Trotz des im Großverbrauchergeschäft ebenfalls ungünstigen Umfelds und eines weiter zunehmenden Wettbewerbs, baute die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH die Marktstellung aus und erzielte dabei ein besseres Geschäftsergebnis.

Produktion und Absatz

Die Milchverarbeitung bei der SCHWÄLBCHEN AG hatte einen leichten Anstieg um 1,9% auf 89,15 Mio. kg (Vj. 87,51 Mio. kg). Hierbei wurde vor allem die Herstellung großvolumiger Gebindeeinheiten ausgebaut. Von der bis in den Mai andauernden ungünstigen Witterung gingen keine Absatzimpulse auf das saisonal geprägte Frischesortiment aus. Bei der Harzmolkerei GmbH gab es nach der operativen Betriebsschließung im Vorjahr keine eigene Produktion (Vj. 12,94 Mio. kg).

Umsatz

Bei der geringfügig gestiegenen Milchverarbeitung konnte die SCHWÄLBCHEN AG den Umsatz vor allem wegen des im Vorjahresvergleich etwas besseren Preisniveaus um 5,3% auf 48,18 Mio. EUR (Vj. 45,75 Mio. EUR) anheben. Allerdings fehlten speziell für die Umsatzentwicklung vieler erlös- und margenstarker Artikel neben den witterungsbedingten auch die konjunkturellen Voraussetzungen. Die Harzmolkerei GmbH verzeichnete einen Umsatzrückgang um 7,7% auf 5,31 Mio. EUR (Vj. 5,75 Mio. EUR). Bei der Frischdienst GmbH einschließlich der Wiese GmbH stiegen die Umsätze um 6,7% auf 46,67 Mio. EUR (Vj. 43,75 Mio. EUR). Konzernweit lag der konsolidierte Halbjahresumsatz mit 88,03 Mio. EUR (Vj. 87,76 Mio. EUR) um 0,3% leicht höher.

Wirtschafts- und Ertragslage

Die weder im Hinblick auf die Abgabepreise noch auf die Absatzstruktur zufrieden stellende Umsatzentwicklung belastete im Weiteren auch die Wirtschaftslage der SCHWÄLBCHEN AG. Denn der ab Frühjahr bei Konsummilch und Frischprodukten entstandene

SCHWÄLBCHEN Konzern AG
(Mio. EUR) 1. Hj. 2010 % (Vj.) 1. Hj. 2010 % (Vj.)
Verarbeitung (Mio. kg) 89,15 -8,8 89,15 1,9
Umsatzerlöse 88,03 0,3 48,18 5,3
Rohertrag 24,02 -0,7 13,74 1,3
EBITDA 2,60 9,2 1,75 -4,0
EBIT 1,39 12,0 0,85 -15,6
30.06.2010 % (Vj.) 30.06.2010 % (Vj.)
Langfr. Vermögenswerte 18,15 -10,6 12,12 -3,2
Kurzfr. Vermögenswerte 35,51 12,0 24,38 6,8
Eigenkapital 23,40 2,5 16,88 3,9
Langfr. Verbindlichkeiten 5,79 7,1 4,78 17,2
Kurzfr. Verbindlichkeiten 24,48 2,9 14,84 -1,2
Bilanzsumme 53,67 3,2 36,50 3,2

Verwertungsnachteil gegenüber den anderen Milchverwendungen führte bei steigenden Rohstoffpreisen zu zusätzlichem Ertragsdruck. Dieser Margenrückgang konnte auch nicht durch die Wertschöpfung des höher positionierten Qualitätssortiments oder die erzielten Kosteneinsparungen und Rationalisierungen verhindert werden. Bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich mit der neu strukturierten Geschäftsvorgabe seit dem Jahresanfang eine vorteilhafte Entwicklung, mit einem Halbjahresergebnis von 90 TEUR (Vj. ./.17 TEUR). Die teilkonsolidierte Frischdienst GmbH erzielte mit 1,44 Mio. EUR (Vj. 1,30 Mio. EUR) ein um 11,1% besseres Ergebnis. In der gesamten Unternehmensgruppe lag somit das Halbjahresergebnis über dem Vorjahr. Der Halbjahresbericht unterlag wie bisher keiner Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer.

Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögens- und Finanzlage ist bei der SCHWÄLBCHEN AG sowie im Konzern geordnet, was eine solide Bilanz unterstreicht. Alle Investitionen verliefen planmäßig. Die Liquidität war jederzeit ausreichend gegeben.
Ausblick

Für die weitere Entwicklung des Milchmarktes in diesem Jahr werden neben dem Inlandsmarkt vor allem die internationale Nachfrage, der Abbau der Interventionsbestände seitens der EU-Kommission und nicht zuletzt das Rohmilchaufkommen hier zu Lande relevant bleiben.

Nachdem die Abgabepreise für Konsummilch- und Frischprodukte kontraktbedingt den Anschluss an das Erlösniveau anderer Milchverwendungen verloren haben, wird sich für die SCHWÄLBCHEN AG der eher schwierige Geschäftsverlauf fortsetzen. Gerade auch wegen der zeitgleich absehbaren Milchgeldvorgaben. In Anbetracht dessen wird die qualitativ überlegene und nachhaltige Sortimentsausrichtung mit der Grünen Linie und dem Kaffeegetränk Caffreddo konsequent fortgesetzt. Im gesamten Absatzgebiet bleibt SCHWÄLBCHEN die einzige regionale Milchmarke, die ein ganzheitliches Wertschöpfungskonzept hat, das zudem ein großes Vertrauenspotential bei den Verbrauchern und Handelspartnern besitzt.

Dagegen sollte die Harzmolkerei GmbH auf Basis der extern organisierten Produktion die positive Entwicklung auf Jahressicht fortsetzen können. Auch bei der Frischdienst GmbH ist für das zweite Halbjahr ein Fortgang der bisher zufrieden stellenden Geschäftsentwicklung zu erwarten.

Bad Schwalbach, im August 2010
Der Vorstand








Kontakt:
Herr Günter Berz-List 
Email: info@schwaelbchen-molkerei.de
Tel. 06124-503-0








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