Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 wird die Rheinmetall AG für die Automotive-Sparte des Konzerns nicht zahlungswirksame Wertminderungen von 300 MioEUR berücksichtigen. Sie entfallen nahezu ausschließlich auf die Automotive-Division Hardparts. Die Wertminderungen resultieren vor allem aus dem in Folge der Covid-19-Pandemie drastisch reduzierten Produktionsvolumen der internationalen Automobilindustrie im Jahr 2020 sowie aus den aktuellen Expertenschätzungen, die - verglichen mit den Prognosen und Planungsannahmen vor der Coronakrise - von einer auch mittelfristig deutlich geringeren Wachstumsdynamik bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ausgehen. Demnach wird im laufenden Jahr ein Produktionsrückgang von weltweit über 20% gegenüber 2019 prognostiziert; eine Rückkehr zum Produktionsniveau vor der Krise wird nach Expertenprognosen nicht vor dem Jahr 2024 erwartet.
Die Wertminderungen bei Rheinmetall Automotive werden sich auf bestimmte Kennzahlen wie das berichtete EBIT, das Konzernergebnis und die Eigenkapitalquote des Rheinmetall-Konzerns auswirken. Die Entwicklung der operativen Ergebnismargen in den Unternehmensbereichen bleibt durch die Wertminderung unbeeinflusst.
Darüber hinaus prüft Rheinmetall derzeit strategische Optionen im Unternehmensbereich Automotive. In diesem Zusammenhang werden im dritten Quartal 2020 Restrukturierungsrückstellungen von 40 MioEUR erwartet, die nicht durch die Wertminderungen erfasst sind und die im Zeitraum von 2020 bis 2022 zahlungswirksam werden. Sie betreffen vor allem Kosten für Kapazitätsanpassungen und Produktionsverlagerungen zur Optimierung des internationalen Standortnetzwerkes in der Division Hardparts (24 MioEUR) sowie Kosten zur Anpassung und Neuausrichtung der Strukturen zur Vorbereitung des Eintritts in neue Märkte in der Division Mechatronics (16 MioEUR).
Der Rheinmetall-Konzern wird nach ersten vorläufigen Zahlen das zweite Quartal 2020 bei wichtigen Kennzahlen besser abschließen als erwartet und die aktuellen durchschnittlichen Analystenschätzungen für die Entwicklung des Konzernumsatzes und für das operative Ergebnis übertreffen.
Der Unternehmensbereich Automotive konnte die durch die Covid-19-Pandemie ausgelöste deutliche Geschäftsabschwächung im zweiten Quartal 2020 aufgrund umfangreicher und schnell wirkender Kostensenkungsmaßnahmen besser bewältigen als zunächst prognostiziert und übertrifft die aktuellen durchschnittlichen Analystenschätzungen für das operative Ergebnis um 35 MioEUR.
Nach vorläufigen Zahlen für die Berichtsperiode von April bis Juni 2020 liegt der Umsatz des Unternehmensbereichs Automotive bei 338 Mio EUR (Vorjahr: 726 MioEUR) und das operative Quartalsergebnis bei - 52 MioEUR (Vorjahr: + 52 MioEUR). Gemäß der Konsensus-Schätzung durch Vara Research rechnen Analysten für die Automotive-Sparte aktuell mit einem Quartalsumsatz von 332 MioEUR und einem operativem Quartalsverlust von - 87 MioEUR.
Der Unternehmensbereich Defence hat - nach vorläufigen Zahlen - im zweiten Quartal 2020 einen Quartalsumsatz von 901 MioEUR (Vorjahr: 746 MioEUR) und ein operatives Ergebnis von + 93 MioEUR (Vorjahr: + 60 MioEUR) erwirtschaftet. Die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten gehen von einem Quartalsumsatz von 814 MioEUR und einem operativen Quartalsergebnis von 73 MioEUR aus.
Aus den Kennzahlen für beide Unternehmensbereiche leiten sich auf Basis der vorläufigen Zahlen für den Rheinmetall-Konzern ein Quartalsumsatz von 1.239 MioEUR (Vorjahr: 1.471 MioEUR) und ein operatives Quartalsergebnis von + 36 MioEUR (Vorjahr: + 110 MioEUR) ab. Die entsprechenden Analystenschätzungen liegen für den Umsatz bei 1.146 MioEUR und für das operative Ergebnis bei - 18 MioEUR.
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