Geschäftsjahr / Finanzausblick 2018:
- Konzernumsatz bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte im Gesamtjahr aufgrund moderaterem organischem Umsatzwachstums nun mit Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich
- Rückgang des Konzernumsatzes im Gesamtjahr 2018 aufgrund von Entkonsolidierungen und moderaterem organischen Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich auf rund 4 Mrd Euro erwartet
- Überprüfung und Neuverhandlung von US-Studio-Verträgen bis Jahresende 2018: einmalige Ergebnisbelastung aus Lizenzrechten im Umfang von bis zu 400 Mio Euro noch im Geschäftsjahr 2018 möglich
- Bestätigung der 2018-Finanzziele für die adjusted EBITDA-Marge sowie die Konversionsrate zum bereinigten Konzernüberschuss
Strategie-Update 2019ff:
- Bestätigung der mittelfristigen Finanzziele des Konzerns
- Zusätzliche aufwandwirksame Investitionen im Entertainment-Segment werden sich auf die Ergebnisentwicklung der Gruppe im Jahr 2019 auswirken
- Anpassung der Dividendenpolitik: Ausschüttungsquote von künftig 50% des bereinigten Konzernjahresüberschusses
- Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Umfang von bis 250 Mio Euro im Zeitrahmen von 12-24 Monaten; kurzfristig Rückkauf einer ersten Tranche im Volumen von bis zu 50 Mio Euro
München, 7. November 2018. Die ProSiebenSat.1 Media SE passt ihren Finanzausblick für das Gesamtjahr 2018 an. Dies hat der Vorstand der Gesellschaft am heutigen Abend als Ergebnis einer Analyse der laufenden Geschäftsentwicklung und aktueller Prognosedaten für das vierte Quartal 2018 entschieden. Zudem hat der Vorstand am heutigen Abend als Bestandteil des angekündigten Strategie-Updates zusätzliche aufwandswirksame Investitionen im Entertainmentbereich, eine Anpassung der Dividendenpolitik sowie ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Im abgeschlossenen dritten Quartal 2018 entwickelte sich das Geschäft der ProSiebenSat.1 Group im Rahmen der Erwartungen.
Finanzausblick 2018: Wie angekündigt werden sich die Entkonsolidierungen des Video-on-Demand-Portals maxdome, des Online-Fitness-Anbieters 7NXT und des Reiseveranstalters Tropo, die bis zum Ende des dritten Quartals erfolgt sind, auf das Umsatzwachstum des Konzerns im Gesamtjahr auswirken. Hinzu kommt ein insgesamt moderaterer organischer Umsatzanstieg. ProSiebenSat.1 passt entsprechend das Ziel für den Konzernumsatz im Jahr 2018 an: Der Konzern geht nun von einem Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich auf rund 4 Mrd Euro aus (2017: 4,1 Mrd Euro). Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte soll dieser jedoch im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Zuvor war ProSiebenSat.1 von einem Anstieg des nicht bereinigten Konzernumsatzes im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich sowie des bereinigten Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr ausgegangen.
Parallel zu seinem stärkeren lokalen Fokus in der Entertainment-Content-Strategie (siehe Strategie-Update) überprüft der Konzern aktuell seine bestehenden US-Studio-Verträge. ProSiebenSat.1 ist diesbezüglich an die jeweiligen Lizenzgeber herangetreten, um für Lizenzvolumina aus bestehenden Verträgen und für künftige Verträge relevante Verbesserungen im Rechteumfang und/oder Volumenzufluss zu erreichen. In Abhängigkeit von den Verhandlungsergebnissen sowie der Evaluierung weiterer Alternativen schließt der Konzern allerdings eine einmalige Ergebnisbelastung aus bereits bilanzierten und aus kontrahierten, aber noch nicht bilanzierten Lizenzvolumina in Höhe von bis zu 400 Mio Euro noch im Jahr 2018 nicht aus. Aufgrund von bereits in der Vergangenheit geleisteten Zahlungen sowie entlastenden planmäßigen und außerplanmäßigen Steuereffekten wird sich die Belastung des Free-Cash-Flows aufgrund der künftig für diese Lizenzrechte noch zu leistenden Zahlungen auf voraussichtlich bis zu 110 Mio Euro belaufen. Dieser Betrag wird sich dabei im Wesentlichen über die kommenden vier Jahre verteilen.
Unabhängig hiervon bleiben die 2018-Finanzziele für die adjusted EBITDA-Marge sowie die Konversionsrate zum bereinigten Konzernüberschuss unverändert bestehen. Hier erwartet die Gesellschaft weiterhin eine operative Marge bezogen auf das adjusted EBITDA im mittleren 20-Prozentbereich und eine Konversionsrate des adjusted EBITDA zum bereinigten Konzernüberschuss bei etwa 50 Prozent.
Strategie-Update: Für ein modernes und zukunftsorientiertes Entertainment-Geschäft wird ProSiebenSat.1 ab 2019 zusätzlich in lokale Programminhalte, den Ausbau digitaler Plattformen und eine verbesserte Monetarisierung der Reichweite investieren. Unter Berücksichtigung von gegenläufigen Kosteneffizienzmaßnahmen sowie eines erwarteten moderaten Segment-Umsatzanstiegs wird dies im Entertainment-Segment im Jahr 2019 zu einem Rückgang des adjusted EBITDA führen.
Unabhängig vom zukünftigen Investitionsbedarf bestätigt ProSiebenSat.1 die mittelfristigen Finanzziele des Konzerns: So strebt das Unternehmen für die nächsten rund fünf Jahre weiter einen durchschnittlichen jährlichen Umsatzanstieg (CAGR) im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Gleichzeitig rechnet der Konzern unverändert auf Gruppenebene mit einer Profitabilität im mittleren 20-Prozentbereich bezogen auf das adjusted EBITDA. Während der Konzern auch im Jahr 2019 von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich ausgeht, werden sich jedoch insbesondere die geplanten aufwandswirksamen Investitionen im Entertainment-Segment auf die Profitabilität und die Ergebnisentwicklung der Gruppe auswirken. Unter gegenläufiger Berücksichtigung des erwarteten profitablen Wachstums der Segmente Content Production & Global Sales und Commerce sowie der gegenläufigen Kosteneffizienzmaßnahmen wird das adjusted EBITDA der gesamten Gruppe im Jahr 2019 mit voraussichtlich rund 50 Mio Euro belastet. Ziel ist es, durch diese Investitionen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens weiter zu verbessern und das Umsatz- und Ergebniswachstum mittelfristig zu beschleunigen.
Vor diesem Hintergrund passt ProSiebenSat.1 seine Dividendenpolitik an. Der Konzern zielt hierbei auf eine Maximierung der Aktienrendite entlang verschiedener Komponenten, die neben einer attraktiven Dividendenrendite insbesondere eine Steigerung des Ergebniswachstums beinhaltet. So beabsichtigt der Konzern, erstmals für das Geschäftsjahr 2018 (zahlbar im Jahr 2019) 50 Prozent des bereinigten Konzernjahresüberschusses als Dividende auszuschütten (zuvor: 80 bis 90 Prozent). Die damit freiwerdenden Mittel wird ProSiebenSat.1 vorrangig für ergebnissteigernde Investitionen in organisches und anorganisches Wachstum verwenden. Darüber hinaus wird die Gruppe künftig opportunistisch Aktienrückkäufe vornehmen. So plant ProSiebenSat.1 über die angekündigten Investitionen in Kernbereiche sowie angrenzende Akquisitionen hinaus ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 250 Mio Euro mit einer Laufzeit von 12 bis 24 Monaten. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau nutzt der Konzern damit den Aktienrückkauf als Instrument zur Verbesserung seiner Kapitaleffizienz. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms soll kurzfristig, beginnend ab dem 9. November 2018, eine erste Tranche mit einem Volumen von bis zu 50 Mio Euro zurückgekauft werden.
Hinweis zur Berichterstattung: Die ProSiebenSat.1 Group verwendet mit dem bereinigten Konzernjahresüberschuss und dem adjusted EBITDA auch sogenannte Non-IFRS-Kennzahlen. Informationen zur Zusammensetzung des bereinigten Konzernjahresüberschusses und des adjusted EBITDA finden sich auf Seite 110 des Geschäftsberichts 2017, der auf unserer Konzernwebsite www.ProSiebenSat1.com zur Verfügung steht.
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