Mensch und Maschine Software SE auf dem Weg zum Dividendenhit
Auf einen Schlag schuldenfrei: Der Verkauf des margenschwachen Distributionsgeschäfts an den US-Konzern Tech Data erweist sich als Glücksfall für die Mensch und Maschine Software SE. Der 25-Millionen-Euro-Deal beschert dem CAD/CAM-Spezialisten nicht nur einen Sonderertrag von 0,20 Euro je Aktie im laufenden Geschäftsjahr, mit dem größeren Teil des Kaufpreises können die Oberbayern auch ihre Europa-Expansion zügig vorantreiben. Die im deutschsprachigen Raum seit 2009 erfolgreich umgesetzte Marktoffensive im lukrativeren Systemhausgeschäft soll auf weitere europäische Länder ausgedehnt werden.
Adi Drotleff, Gründer und Verwaltungsratsvorsitzender von Mensch und Maschine (MuM), verspricht sich von dieser Strategie eine deutliche höhere Profitabilität. 'Wir bauen unser Geschäftsmodell konsequent in Richtung höhere Wertschöpfung und Umsatzrendite um. Mit den Segmenten Software, Systemhaus DACH und Systemhaus Europa wird sich die Konzern-Rohertragsquote, die 2008 noch bei 25 Prozent lag, bereits 2012 auf rund 50 Prozent verdoppelt haben', zeigt sich Drotleff im aktuellen financial.de-Interview zuversichtlich. Im Systemhaus-Geschäft peilt der Konzernlenker mittelfristig eine EBITDA-Zielrendite von zehn Prozent an. Zum Vergleich: Das jetzt abgestoßene Distributionsgeschäft erzielt Renditen von drei bis vier Prozent.
Dank des noch margenstärkeren Software-Geschäfts, dessen EBITDA-Rendite in den nächsten Jahren sukzessive auf 20 Prozent ausgebaut werden soll, erwartet Drotleff im Gesamtkonzern schon ab dem kommenden Geschäftsjahr nachhaltig zweistellige Renditen. 'Unser mittelfristiges Ziel für 2014 liegt bei einem EBITDA zwischen 25 und 30 Mio. Euro bei gut 200 Mio. Euro Umsatz', erklärt der Konzernlenker. Damit würde der Gewinn je Aktie von 0,40 bis 0,50 Euro im laufenden Jahr auf über 0,75 Euro im Jahr 2014 steigen. 'Richtig interessant wird es dann ab 2016, weil wir unsere Akquisitionen über 7 Jahre abschreiben und diese Frist dann für die erste Marktoffensive ausgelaufen sein wird. Dadurch fallen rund zwei Mio. Euro an Amortisationen weg. Das Ergebnis je Aktie springt allein durch diesen Effekt um fast 15 Cent nach oben, so dass die Ein-Euro-Grenze locker übersprungen werden sollte', blickt Drotleff optimistisch in die Zukunft.
Und der Verwaltungsratsvorsitzende hat eine weitere Überraschung für die MuM-Aktionäre parat. Die Verdopplung der Dividende auf 0,20 Euro soll erst der Anfang einer attraktiven Ausschüttungspolitik sein. 'Wir planen aufgrund der schuldenfreien Bilanz eine Ausschüttungsquote von mindestens 50 Prozent. Konkret kann ich mir Erhöhungen von 10 Cent pro Jahr vorstellen, also 30 Cent für 2012, 40 Cent für 2013 usw.', so Drotleff im financial.de-Interview. Damit würde Mensch und Maschine für 2012 eine attraktive Dividendenrendite von 6,5 Prozent aufweisen, eine Ausschüttung von 0,40 Euro je Aktie würde sogar einer Rendite von 8,6 Prozent entsprechen. Und auch das Thema Aktienrückkauf kommt im Interview nicht zu kurz: 'Solange die Aktie so billig ist wie derzeit, greifen wir gerne zu. Nach Abschluss des Distributions-Verkaufs werden wir unsere Triggerschwelle für Rückkäufe, die bisher bei 5 Euro lag, sicher deutlich anheben.' Dabei hat der Konzernlenker sogar zweistellige Kurse im Visier: 'Wenn wir die oben besprochenen EPS-Ziele liefern, ist mittelfristig der Weg frei für eine Verdoppelung auf 10 Euro und mehr.'
Das vollständige Interview finden Sie hier
Kontakt:
Götz Klempert
financial.de AG
Seitzstraße 23
80538 München
Telefon: 089 / 210298 - 0
Telefax: 089 / 210298 - 49
E-Mail: info@financial.de