Commerzbank investiert bis 2016 mehr als 2,0 Milliarden Euro in ihr Kerngeschäf
- Eigenkapitalrendite nach Steuern (RoE) in der Kernbank soll 2016 mehr als 10 % erreichen
- Aufwandsquote (CIR) in der Kernbank soll auf rund 60 % sinken
- Core-Tier-1-Quote soll auch gemäß Basel 3 (Übergangsregelungen) stets bei deutlich über
9 % liegen
- Kostenbasis trotz Investitionen stabil
- Portfolios (EaD) im Segment Non-Core Assets (NCA) sollen bis 2016 um mehr als 40 % reduziert werden
- Blessing: 'Wir wollen eine neue Bank, die moderne Technologien und traditionelle Werte vereint'
Die Commerzbank wird ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren an die veränderten Rahmenbedingungen in der Finanzbranche anpassen und fokussiert wachsen. Im Rahmen ihrer strategischen Agenda bis 2016 investiert die Bank mehr als 2,0 Milliarden Euro in die Ertragskraft ihres Kerngeschäfts, hält dabei durch zusätzliche Effizienzmaßnahmen ihre Kosten stabil und optimiert ihre Kapitalausstattung weiter. Im Jahr 2016 will die Bank in ihrem Kerngeschäft eine Eigenkapitalrendite nach Steuern (RoE) von mehr als 10 % erreichen. Die Aufwandsquote (CIR) der Kernbank mit den operativen Segmenten Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets sowie Central & Eastern Europe soll auf rund 60 % reduziert werden. Die Core-Tier-1-Quote des Konzerns soll auch unter Berücksichtigung von Basel 3 - bei Anwendung der Übergangsregelungen - bis Ende 2016 stets bei deutlich über 9 % liegen. Zudem ist geplant, die Portfolios im Nichtkernsegment Non-Core Assets (NCA) bis 2016 um mehr als 40 % zu verringern (per Ende September 2012: 160 Milliarden Euro Exposure at Default, EaD).
'Ein ,Weiter so' kann es in der Bankenbranche nicht mehr geben. Das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen wird die wichtigste Aufgabe aller Banken in den kommenden Jahren sein. Für uns heißt das: Wir wollen eine neue Bank, die moderne Technologien und traditionelle Werte vereint. Wir richten unser Geschäftsmodell strikt an den Bedürfnissen der Realwirtschaft aus und passen unsere Beratung, unsere Produkte und unsere Dienstleistungen an', sagte Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands der Commerzbank. 'Wir setzen unser konsequentes Kostenmanagement fort und bauen nicht strategische Aktivitäten weiter kontinuierlich ab. Das gibt uns die notwendige Flexibilität für fokussiertes Wachstum in unserem Kerngeschäft. Insbesondere im Privatkundengeschäft stellen wir uns dafür strategisch und operativ neu auf. In Zukunft werden unsere Kunden die Produkte und Dienstleistungen der Commerzbank zu jeder Zeit und an jedem Ort erhalten. Daher investieren wir allein hier rund eine Milliarde Euro in den Aufbau einer modernen Multikanalbank und die Flexibilisierung unseres Filialnetzes. Wir werden unsere führende Position als langfristiger Partner unserer Kunden und verlässlicher Kreditgeber in den kommenden Jahren weiter ausbauen und unsere Profitabilität nachhaltig steigern.'
Damit reagiert die Commerzbank auf die Herausforderungen der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise und die daraus resultierende 'neue Normalität' in der Finanzbranche, das heißt steigende Anforderungen an die Kapitalausstattung von Banken, ein anhaltend niedriges Zinsniveau und Vertrauensverluste der Kunden. 'Wir haben in den vergangenen Jahren die Kosten reduziert, Risiken zurückgefahren und die Integration der Dresdner Bank erfolgreich abgeschlossen. Wir werden jetzt unser Geschäftsmodell und unsere Prozesse konsequent an die veränderten Marktbedingungen anpassen. Damit verfügen wir über eine starke Basis, die wir für weiteres Wachstum nutzen werden', sagte Stephan Engels, Finanzvorstand der Commerzbank.
Zum Anstieg der Erträge soll insbesondere die strategische Neuausrichtung des Privatkundengeschäfts beitragen. Ziel ist der Aufbau einer Multikanalbank, die moderne Technologien mit traditionellen Werten wie Fairness, Vertrauen und Kompetenz verbindet. Insgesamt wird die Commerzbank bis 2016 etwa 1,0 Milliarden Euro in die Plattformen, das Produkt- und Serviceangebot, den Beratungsprozess und die Qualifizierung der Mitarbeiter im Privatkundengeschäft investieren. Damit soll der Ertrag pro Kunde gesteigert, die Anzahl der Kunden von heute 11 Millionen auf 12 Millionen erhöht und im Jahr 2016 ein Operatives Ergebnis in Höhe von rund 500 Millionen Euro erwirtschaftet werden (Operatives Ergebnis in den ersten neun Monaten 2012: 215 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrendite vor Steuern (RoE) soll dann bei über 12 % liegen (RoE in den ersten neun Monaten 2012: 7,3 %).
Die Mittelstandsbank wird ihr erfolgreiches Geschäftsmodell und ihre führende Marktposition weiter ausbauen. Der Wachstumsfokus liegt dabei sowohl auf der Gewinnung von Neukunden, insbesondere im kleinen und mittelgroßen Firmenkundensegment, als auch auf der Ausweitung des Geschäfts mit Bestandskunden in Deutschland. Zudem wird die 'Cash Management & International Business'-Plattform weiter ausgebaut. So soll die Kundenreichweite bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen von heute mehr als 30 % weiter verbessert und die Position als Marktführer bei Großunternehmen - die Kundenreichweite liegt hier bei über 90 % - nachhaltig gesichert werden. Im Ausland wird das Geschäft in den bestehenden Standorten weiterentwickelt und in den Ausbau der Position als führende Trade-Service-Bank in Europa investiert. Insgesamt soll im Jahr 2016 auch bei einer unterstellten Normalisierung der Risikovorsorge weiterhin eine Eigenkapitalrendite vor Steuern (RoE) von über 20 % erreicht werden (RoE per Ende September 2012 dank Auflösungen in der Risikovorsorge: 29,2 %). Die Aufwandsquote (CIR) soll dabei trotz der Investitionen auf einem im Wettbewerbsvergleich niedrigen Niveau von unter 45 % bleiben (CIR per Ende September 2012: 44,0 %).
Corporates & Markets wird seine Position als ein international führender Nischenanbieter weiter ausbauen und dafür auch die enge Verzahnung mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft der Commerzbank nutzen. Dabei wird das bereits 2004 eingeführte risikokontrollierte Geschäftsmodell konsequent fortgeführt. Corporates & Markets wird seine traditionelle Stärke im Bereich der Kapitalmarktfinanzierung und der Risikoabsicherung im Anleihen- und Kreditbereich weiter ausbauen und die führende Marktposition bei Anlageprodukten im Aktien- und Rohstoffbereich durch ausgewählte Asset-Management-Produkte stärken. Auch das Geschäft mit institutionellen Kunden wird weiter intensiviert. Im Jahr 2016 will die Commerzbank im Investmentbanking eine Eigenkapitalrendite (RoE) vor Steuern von mehr als 15 % (RoE in den ersten neun Monaten 2012: 11,1 %) erwirtschaften und ihre Aufwandsquote (CIR) auf unter 65 % (CIR in den ersten neun Monaten 2012: 76,7 %) absenken.
Im Segment Central & Eastern Europe wird die Commerzbank ihren erfolgreichen organischen Wachstumskurs bei der polnischen BRE Bank fortführen, deren bewährtes Universalbankmodell ausbauen und das Direktbankangebot der mBank weiter modernisieren. Das Mobile Banking Angebot der mBank wird erweitert und ihre Position als eine der führenden Internetbanken Europas ausgebaut. Die BRE Bank wird zudem durch das verstärkte Zusammenspiel von Firmenkundengeschäft und Investmentbanking ihr Produktangebot verbreitern und konsequent auf den Mittelstand ausrichten. Der Markenauftritt der BRE Bank-Gruppe wird bis 2016 unter dem Namen mBank vereinheitlicht. Central & Eastern Europe soll einen stabil wachsenden Wertbeitrag im Konzern leisten und im Jahr 2016 eine Eigenkapitalrendite (RoE) vor Steuern von mehr als 15 % (RoE in den ersten neun Monaten 2012: 14,7 %) sowie eine Aufwandsquote (CIR) von weniger als 55 % (CIR in den ersten neun Monaten 2012: 55,8 %) erzielen.
Die bei Non-Core Assets (NCA) gebündelten Geschäftsfelder Public Finance, Commercial Real Estate (CRE) und Deutsche Schiffsbank werden wie geplant im Wesentlichen ohne Verkäufe und wertschonend abgebaut. Ziel ist es, diese Portfolios in Höhe von derzeit rund 160 Milliarden Euro (EaD) bis Ende 2016 um mehr als 40 % zu reduzieren. Als Ergebnis des Abbauprozesses soll im Segment NCA Kapital freigesetzt und in die Kernbanksegmente reallokiert werden. Der bei NCA geplante Stellenabbau wird entsprechend dem Portfolioabbau umgesetzt.
Trotz des fokussierten Wachstums im Kerngeschäft soll die Risikovorsorge im Konzern bis 2016 weiter auf rund 1,4 Milliarden Euro reduziert werden (Risikovorsorge im Jahr 2012 voraussichtlich bei 1,7 Milliarden Euro). Die Risikogewichteten Aktiva (RWA) dürften sich bis 2016 rechnerisch auf etwa 240 Milliarden Euro erhöhen. Dies ist im Wesentlichen auf die Umsetzung der neuen Eigenkapitalregeln gemäß Basel 3 zurückzuführen (RWA per Ende September 2012: 206 Milliarden Euro). Mit Blick auf die neuen Eigenkapitalvorschriften gemäß Basel 3 und vor dem Hintergrund des sich verändernden Marktumfelds wird der Fokus auch weiterhin auf der Stärkung des Eigenkapitals liegen. Die Ausschüttung von Dividenden für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.
Bei der Reduzierung der Kosten hat die Commerzbank in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht. Wie angekündigt wird die Bank die Kostensynergien aus der Dresdner-Bank-Übernahme in Höhe von 2,4 Milliarden Euro vollständig realisieren. Seit Ende 2009 wurden die Verwaltungsaufwendungen insgesamt um rund 2,0 Milliarden Euro auf voraussichtlich 7,2 Milliarden Euro per Jahresende 2012 verringert (minus 20 %). Damit hat die Bank ihr im Jahr 2009 angekündigtes Kostenziel für 2012 (Aufwendungen unter 8,0 Milliarden Euro) mehr als erfüllt. 2016 soll die Kostenbasis trotz der Investitionen in das Kerngeschäft, höherer Lohnabschlüsse und steigender Sachkosten bei etwa 7,1 Milliarden Euro bis 7,3 Milliarden Euro liegen. Dafür wird die Bank ihr striktes Kostenmanagement fortsetzen und in den kommenden Jahren unter anderem durch die effizientere Gestaltung von Prozessen, die Einführung der neuen Filialstruktur und die Anpassung der Personalkapazitäten Kosten einsparen. Hierfür werden Restrukturierungsaufwendungen anfallen.
Entsprechend ihrer strategischen Ausrichtung entlang der Bedürfnisse ihrer Kunden in ihren Kernmärkten Deutschland und Polen gestaltet die Commerzbank auch ihren internationalen Marktauftritt neu. Das bisherige Markenversprechen 'Gemeinsam mehr erreichen' wird durch 'Commerzbank. Die Bank an Ihrer Seite' ersetzt. 'Damit verdeutlichen wir die Ausrichtung der Commerzbank als faire und kompetente Bank, die sich strikt an den Bedürfnissen ihrer Kunden orientiert', sagte Vorstandsvorsitzender Martin Blessing.
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Unter www.tvservicebox.de beziehungsweise www.getaudio.de finden Sie am 8. November 2012 ab etwa 14.00 Uhr sendefähiges Video- und Audiomaterial mit Aussagen von Martin Blessing, Stephan Engels und Martin Zielke.
Über mobile Endgeräte können Sie die Videos direkt aufrufen.
Statements Martin Blessing http://cbvideo.commerzbank.de/2012/Blessing_de/
Statements Stephan Engels http://cbvideo.commerzbank.de/2012/Engels_de/
Statements Martin Zielke http://cbvideo.commerzbank.de/2012/Zielke_de/
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Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende Bank in Deutschland und Polen. Auch weltweit steht sie ihren Kunden als Partner der Wirtschaft in allen Märkten zur Seite. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central & Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren die Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an, die sie brauchen. Die Commerzbank verfügt mit rund 1.200 Filialen über eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken und betreut insgesamt fast 15 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und Firmenkunden. Im Jahr 2011 erwirtschaftete sie mit rund 58.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von knapp 10 Milliarden Euro.
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