München, 8. Juni 2020
Telefónica Deutschland Holding AG: Veröffentlichung von wesentlichen Geschäften mit nahestehenden Personen nach § 111c AktG
Telefónica Deutschland verkauft ca. 10.100 Mobilfunkstandorte an Telxius für 1,5 Mrd. EUR
Am 8. Juni 2020 hat Telefónica Deutschland (konkret Telefónica Germany GmbH & Co. OHG), eine umfassende Vereinbarung mit der Telxius Telecom S.A. (Telxius) über die Ausgliederung und den Verkauf ihrer passiven Infrastruktur auf ca. 10.100 Mobilfunkstandorten bestehend aus ca. 10.000 Dachstandorten und bis zu 80 Turmstandorte zu einem Kaufpreis von 1,5 Mrd. EUR unterzeichnet. Die aktive Funktechnik an den übertragenen Standorten verbleibt im Eigentum der Telefónica Deutschland und wird von dem Unternehmen weiterhin unverändert zum Betrieb des Mobilfunknetzes genutzt. Der vereinbarte Kaufpreis impliziert einen EV/EBITDA Multiplikator von ca. 23x.
Die Telefónica S.A. ist mittelbar mit 69,2 % an der Telefónica Deutschland Holding AG beteiligt und hält zugleich indirekt eine Mehrheitsbeteiligung an Telxius mit 50,01% (neben KKR & Co. Inc. und Pontegadea Inversiones S.L. mit einem jeweiligen mittelbaren Anteil von 40% und 9,99% an Telxius).
Die Transaktion wird über eine Ausgliederung der passiven Infrastruktur und der damit verbundenen Miet- und Nutzungsverträge in zwei eigens zu diesem Zweck gegründete 100%-ige Tochtergesellschaften der Telefónica Deutschland umgesetzt, deren Anteile anschließend an Telxius übertragen werden. Die Transaktion erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden ca. 60% der betroffenen Standorte voraussichtlich bis August 2020 auf die erste der beiden Standortgesellschaften ausgegliedert. Die Anteile an dieser ersten Gesellschaft werden anschließend voraussichtlich bis zum Jahresende 2020 an Telxius übertragen. Weitere ca. 40% der betroffenen Standorte werden Mitte 2021 auf die zweite Standortgesellschaft ausgegliedert, deren Anteile voraussichtlich im August 2021 an Telxius übertragen werden. 85% des jeweiligen anteiligen Kaufpreises werden nach Übertragung der Anteile an der jeweiligen Standortgesellschaft zur Zahlung fällig. Die verbleibenden 15% der beiden anteiligen Kaufpreise werden am fünften Jahrestag der ersten Übertragung zur Zahlung fällig.
Gleichzeitig wird Telefónica Deutschland Flächen auf der übertragenen passiven Infrastruktur für die Installation und den Betrieb ihrer aktiven Funktechnik anmieten. Die Miete setzt sich zusammen aus der Basismiete der zu übertragenden Mietverhältnisse und einem Infrastrukturaufschlag. Die von Telefónica Deutschland zu erbringende Gegenleistung bewegt sich innerhalb des Rahmens vergleichbarer Transaktionen in Europa.
Die anfängliche Laufzeit der beiden Mietverträge beträgt acht Jahre beginnend mit dem Zeitpunkt der jeweiligen Ausgliederung. Telefónica Deutschland hat die einseitige Option, beide Mietverträge dreimal um jeweils fünf Jahre zu verlängern.
Als Teil der Transaktion wird Telefónica Deutschland der Telxius für eine Übergangszeit von bis zu drei Jahren verschiedene Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Betrieb der passiven Infrastruktur zu Preisen, die sich aus dem Aufwand zuzüglich eines marktüblichen Aufschlages ergeben, zur Verfügung stellen. Des Weiteren wird Telefónica Deutschland Wartungsdienstleistungen für bis zu acht Jahren zu Preisen, die aus bestehenden Beschaffungsverträgen abgeleitet sind, bereitstellen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Telefónica Deutschland darüber hinaus von Telxius Flächen für die Installation von aktiver Funktechnik auf insgesamt 2.400 weiteren Standorten anmieten, die von Telxius innerhalb der nächsten vier Jahre gebaut werden. Auch hier bewegt sich die von Telefónica Deutschland zu erbringende Gegenleistung innerhalb des Rahmens vergleichbarer Transaktionen in Europa.
Telefónica Deutschland wurde bei der Vorbereitung der Transaktion von unabhängigen externen Experten unterstützt. In diesem Zusammenhang hat Duff & Phelps eine Fairness-Opinion gemäß IDW S8 abgegeben.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden, insbesondere der des Bundeskartellamtes.
Telefónica Deutschland nutzt mit dieser Transaktion die derzeit attraktiven Bewertungen für bauliche Netzinfrastruktur und maximiert damit den Shareholder Value, während das Unternehmen weiter seine finanzielle Flexibilität stärkt. Gleichzeitig sichert sich Telefónica Deutschland über die langfristigen Mietverträge den Zugang zu wichtigen Standorten auch für den in 2020 anlaufenden Ausbau des 5G-Netzes. Darüber hinaus stellt die Transaktion insbesondere sicher, dass Telefónica Deutschland für den weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur mit Telxius einen kompetenten Partner gewonnen hat.
Anlässlich des Strategie Updates im Dezember 2019 hat Telefónica Deutschland ein wachstumsorientiertes Investitionsprogramm mit Schwerpunkt Netz kommuniziert. Im Mittelpunkt steht nicht nur der verstärkte Versorgungsausbau von ländlichen Gebieten vor allem mit 4G sondern auch die Beschleunigung des Kapazitätsausbaus in Städten insbesondere mit 5G. Entsprechend dieses Investitionsprogrammes wird die Investitionsquote 17-18% in 2020/21 betragen und sich danach normalisieren.
Telefónica Deutschland ist mit gutem operativen und finanziellen Momentum ins Jahr 2020 gestartet und die Ergebnisse im ersten Quartal 2020 zeigten nur begrenzte COVID-19 Auswirkungen. In Deutschland werden die ersten Lockerungen der COVID-19 bedingten Beschränkungen umgesetzt und das Unternehmen beobachtet und analysiert stetig die Situation und deren weitere Entwicklung. Vor diesem Hintergrund bestätigt Telefónica Deutschland den im Jahresfinanzbericht 2019 veröffentlichten Ausblick für das Geschäftsjahr 2020.
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