Nachfrage nach Flurförderzeugen im Seitwärtstrend / Jungheinrich-Geschäftsentwicklung stabilisiert sich / Ergebnis weiter belastet Hamburg. Die Weltwirtschaft löste sich im Verlauf des 3. Quartals 2009 aus der Rezession und bestätigte positive Anzeichen einer Konjunkturwende. Die für Jungheinrich maßgebliche Branchenkonjunktur zeigte eine stabile Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau. Dadurch blieb die schwache Marktverfassung auch weiterhin für die Geschäftsentwicklung des Jungheinrich-Konzerns bestimmend. Entsprechend setzte das Unternehmen seine Anpassungsmaßnahmen an den Produktionsstandorten in Deutschland sowie in den Vertriebsgesellschaften im In- und Ausland fort. Die weltweite Nachfrage nach Flurförderzeugen hat sich im 3. Quartal 2009 im Vergleich zu den Vorquartalen leicht belebt und blieb nur um 35 Prozent unter Vorjahresniveau. Dennoch ergab sich kumuliert nach neun Monaten ein Rückgang des Weltmarktvolumens um 45 Prozent. Asien verzeichnete mit minus 32 Prozent den geringsten Rückgang. Hierbei wies China einen Rückgang von 11 Prozent auf. Das Markvolumen in Europa sank um 51 Prozent. Hieran war Osteuropa weiterhin mit einem besonders hohen Nachfrageeinbruch von 77 Prozent, Westeuropa mit 44 Prozent beteiligt. Unverändert schwach entwickelte sich mit minus 44 Prozent der Markt in Nordamerika. Der wertmäßige Auftragseingang des Jungheinrich-Konzerns, der alle Geschäftsfelder umfasst, verringerte sich im 3. Quartal 2009 um 23 Prozent auf 408 Millionen Euro (Vorjahr: 531 Millionen Euro). Der kumulierte Auftragseingang wies nach neun Monaten einen Rückgang von 26 Prozent auf 1.227 Millionen Euro (Vorjahr: 1.651 Millionen Euro) auf. Im 3. Quartal 2009 sanken die Umsatzerlöse um 25 Prozent auf 402 Millionen Euro (Vorjahr: 538 Millionen Euro). Nach neun Monaten verzeichnete der Konzern einen Umsatzrückgang um 22 Prozent auf 1.232 Millionen Euro (Vorjahr: 1.576 Millionen Euro). Hieran waren alle Geschäftsfelder beteiligt. Die größte Abnahme entfiel auf das Neugeschäft mit minus 34 Prozent, gefolgt vom Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft mit lediglich minus 9 Prozent. Der weniger konjunkturanfällige Kundendienstumsatz profitierte vom stetig steigenden Marktbesatz und sank nur um 5 Prozent. Die Auslandsquote verminderte sich infolge des stärker rückläufigen Auslandsumsatzes auf 72 Prozent (Vorjahr: 74 Prozent). Vor allem der anhaltend massive Nachfragerückgang im Neugeschäft sowie die damit verbundene geringe Kapazitätsauslastung in den Werken belasteten das Ergebnis des Jungheinrich-Konzerns. Trotz des positiven Einflusses durch das weitgehend stabile Kundendienstgeschäft sowie die zusätzlich ergriffenen Maßnahmen zur Ertragsverbesserung ergab sich insgesamt im 3. Quartal 2009 ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 4,1 Millionen Euro (Vorjahr: plus 29,7 Millionen Euro). Die entsprechende Umsatzrendite fiel auf minus 1,0 Prozent (Vorjahr: plus 5,5 Prozent). Nach neun Monaten verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf minus 18,9 Millionen Euro (Vorjahr: plus 93,2 Millionen Euro). Die vergleichbare Umsatzrendite fiel auf minus 1,5 Prozent (Vorjahr: plus 5,9 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern sank im 3. Quartal 2009 auf minus 5,2 Millionen Euro (Vorjahr: plus 19,6 Millionen Euro). Der Neun-Monatszeitraum wurde mit einem Ergebnis nach Steuern von minus 20,8 Millionen Euro (Vorjahr: plus 60,9 Millionen Euro) abgeschlossen. Das Ergebnis je Aktie nahm auf minus 0,61 Euro (Vorjahr: plus 1,79 Euro) ab. Die sich abzeichnende Erholung der Weltwirtschaft schlägt sich noch nicht unmittelbar in einer spürbaren Aufwärtsbewegung für die Konjunktur der Flurförderzeugindustrie nieder. Daher erwartet Jungheinrich für das Geschäftsjahr 2009 weiterhin einen weltweiten Nachfragerückgang des Marktvolumens um rund 40 Prozent auf ca. 520 Tausend Fahrzeuge (Vorjahr: 872 Tausend Einheiten). Entsprechend haben sich die Einschätzungen des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2009 konkretisiert und liegen für den Auftragseingang bei etwas über 1,6 Milliarden Euro und für den Umsatz bei über 1,65 Milliarden Euro (Vorjahr: jeweils 2,1 Milliarden Euro). Angesichts der anhaltenden Nachfrageschwäche im Neugeschäft mit ihrer negativen Auswirkung auf die Auslastung der Produktionskapazitäten wird sich bis zum Jahresende eine deutliche Verschlechterung des operativen Ergebnisses ergeben. Zusätzlich werden aus dem Maßnahmenpaket zur Struktur- und Kapazitätsanpassung sowie der Ablösung des bisherigen Händler-Vertriebsnetzes in Nordamerika und sonstigen weiteren Belastungen hohe Einmalaufwendungen anfallen. Hieraus ist für das Jahr 2009 insgesamt ein negatives Ergebnis (EBIT) zwischen minus 75 und 90 Millionen Euro zu erwarten. „Mit den Anpassungsmaßnahmen in Produktion und Vertrieb, einer soliden Finanzierung des Unternehmens sowie intensiven Anstrengungen zur Kostensenkung haben wir die Weichen gestellt, gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorzugehen und 2010 in die Gewinnzone zurückzukehren“, so Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstandes. |