Hamburg. Die Weltwirtschaft setzte im 2. Quartal 2009 ihre konjunkturelle Talfahrt fort, wenngleich sich der Abschwung verlangsamte. Die für Jungheinrich maßgebliche Branchenkonjunktur blieb im Schatten dieser Entwicklung: Die Nachfrage nach Flurförderzeugen stagnierte auf sehr niedrigem Niveau. Dementsprechend bestimmte die schwache Marktverfassung weiterhin die Geschäftsentwicklung des Jungheinrich-Konzerns. Hohe Einmalaufwendungen belasteten das Ergebnis im 2. Quartal 2009. Das Unternehmen konnte weltweit weiter Marktanteile hinzugewinnen.
Nach dem Einbruch des Weltmarktes für Flurförderzeuge im 1. Quartal des laufenden Jahres um rund 50 Prozent blieb die Nachfrage im 2. Quartal 2009 weiterhin um 49 Prozent unter Vorjahresniveau. An diesem Rückgang waren alle Regionen beteiligt. Asien verzeichnete mit 40 Prozent den geringsten Rückgang. Einen unterproportionalen Rückgang von 26 Prozent wies dabei China auf. Das Markvolumen in Europa sank um 53 Prozent. Hieran war Osteuropa mit einem besonders hohen Nachfrageeinbruch von 78 Prozent, Westeuropa mit 46 Prozent beteiligt. Weiterhin rückläufig blieb mit minus 47 Prozent der nordamerikanische Markt.
Der wertmäßige Auftragseingang des Jungheinrich-Konzerns, der alle Geschäftsfelder umfasst, verringerte sich im 1. Halbjahr um 27 Prozent auf 819 Millionen Euro (Vorjahr: 1.120 Millionen Euro).
Die Umsatzerlöse sanken im 2. Quartal 2009 um rund 24 Prozent auf 417 Millionen Euro (Vorjahr: 547 Millionen Euro). Für das 1. Halbjahr 2009 verzeichnete der Konzern dadurch einen Umsatzrückgang um rund 20 Prozent auf 830 Millionen Euro (Vorjahr: 1.038 Millionen Euro). Hieran waren alle Geschäftsfelder beteiligt. Die größte Abnahme entfiel auf das Neugeschäft mit minus 31 Prozent, gefolgt vom Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft mit lediglich minus 7 Prozent. Der weniger konjunkturanfällige Kundendienst profitierte vom stetig steigenden Marktbesatz und ging nur um minus 5 Prozent zurück. Die Auslandsquote verminderte sich aufgrund des stark rückläufigen Auslandsumsatzes auf 71 Prozent (Vorjahr: 74 Prozent).
Vor allem die anhaltend rückläufige Nachfrage im Neugeschäft und die geringe Kapazitätsauslastung in den Werken wirkten sich belastend auf die Ertragsentwicklung des Jungheinrich-Konzerns aus. Trotz des stabilisierenden Einflusses des Kundendienstgeschäftes und verstärkter Maßnahmen zur Ertragsverbesserung ergab sich insgesamt im 2. Quartal 2009 ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 12,0 Millionen Euro (Vorjahr: plus 33,9 Millionen Euro) aufgrund von Einmalaufwendungen in gleicher Höhe von rund 12 Millionen Euro. Diese resultieren insbesondere aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten und Beteiligungen. Die entsprechende Umsatzrendite fiel auf minus 2,9 Prozent (Vorjahr: plus 6,2 Prozent). Zum Halbjahr verringerte sich das operative Ergebnis durch die negativen Einmaleffekte auf minus 14,8 Millionen Euro (Vorjahr: plus 63,5 Millionen Euro). Die vergleichbare Umsatzrendite fiel zur Jahresmitte auf minus 1,8 Prozent (Vorjahr: plus 6,1 Prozent).
Das Ergebnis nach Steuern sank im 2. Quartal 2009 auf minus 12,0 Millionen Euro (Vorjahr: plus 23,2 Millionen Euro). Das 1. Halbjahr wurde mit einem Ergebnis nach Steuern von minus 15,6 Millionen Euro (Vorjahr: plus 41,3 Millionen Euro) abgeschlossen. Als Folge sank das Ergebnis je Aktie bei einer Stückzahl von 34,0 Millionen Aktien auf minus 0,46 Euro (Vorjahr: plus 1,21 Euro).
Für das Geschäftsjahr 2009 erwartet Jungheinrich – bei weiter bestehender Unsicherheit in der Markteinschätzung – einen weltweiten Einbruch des Marktvolumens für Flurförderzeuge um rund 40 Prozent (bisher angenommen: 30 Prozent) auf nur noch ca. 520 Tausend Fahrzeuge. (Vorjahr: 872 Tausend Einheiten). Angesichts der anhaltend negativen Markt- und Geschäftsentwicklung hat das Unternehmen seine Einschätzungen für Auftragseingang und Umsatz angepasst. Sie bewegen sich in einer Bandbreite zwischen 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro (bisher angenommen: jeweils 1,7 Milliarden Euro) (Vorjahr: jeweils 2,1 Milliarden Euro). „Wir werden unsere bisherigen Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Krise erheblich verstärken. Das wird 2009 zu einer Belastung unseres Ergebnisses im hohen zweistelligen Millionenbereich führen. Wir sind zuversichtlich, ab 2010 wieder eine der wirtschaftlichen Lage angemessene Rendite zu erzielen“, so Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstandes.
Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Als produzierender Logistikdienstleister bietet das Unternehmen seinen Kunden ein umfassendes Produktprogramm an Staplern, Regalsystemen, Dienstleistungen und Beratung für die komplette Intralogistik. Die Jungheinrich-Aktie wird an allen deutschen Börsen gehandelt.
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