Hamburg. Angesichts der anhaltend negativen Markt- und Geschäftsentwicklung hat der Vorstand der Jungheinrich AG (ISIN DE0006219934) heute beschlossen, die bisherigen Anpassungsmaßnahmen gegen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise erheblich zu verstärken. Der Vorstand wird den Aufsichtsrat in einer Sondersitzung Anfang August über das umfangreiche Maßnahmenpaket informieren. Ziel der Maßnahmen ist es, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern und ab dem Jahr 2010 wieder eine der wirtschaftlichen Lage angemessene Rendite zu erzielen.
Mit der Entscheidung, den Umfang seiner bisher definierten Anpassungsmaßnahmen auszuweiten, trägt der Vorstand dem anhaltenden Einbruch des weltweiten Marktvolumens für Flurförderzeuge von unverändert rund 50 Prozent Rechnung. Für das Geschäftsjahr 2009 wird – bei weiter bestehender Unsicherheit in der Markteinschätzung – ein weltweiter Rückgang um rund 40 Prozent auf nur noch ca. 520 Tausend Fahrzeuge (Vorjahr: 872 Tausend Einheiten) erwartet. Vor dem 2. Halbjahr 2010 wird aus heutiger Sicht nicht mit einer Belebung des Marktes für Flurförderzeuge gerechnet.
Aus dem neu beschlossenen Maßnahmenpaket werden dem Unternehmen in der 2. Jahreshälfte 2009 zusätzlich erhebliche Einmalkosten vor allem in Verbindung mit beabsichtigten Personalanpassungsmaßnahmen entstehen. Zusätzlich zu den zu Jahresbeginn bereits abgebauten 300 Arbeitsplätzen an den deutschen Produktionsstandorten ist ein weiterer Kapazitätsabbau von ca. 500 Arbeitsplätzen notwendig, um die Werke strukturell den nachhaltigen Markterfordernissen anzupassen. In Ergänzung zu den vor allem im Auslandsbereich bereits eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen von rund 400 Mitarbeitern im Jungheinrich-Vertrieb ist ein weiterer Personalabbau von voraussichtlich 150 Mitarbeitern im In- und Ausland notwendig.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für das 1. Halbjahr 2009 wird voraussichtlich bei ca. minus 15 Millionen Euro (Vorjahr: plus 63,5 Millionen Euro) liegen. Hierin sind Einmalaufwendungen in Höhe von rund 12 Millionen Euro enthalten, die insbesondere aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten und Beteiligungen resultieren. Zum Jahresende wird für das operative Ergebnis eine deutliche Verschlechterung erwartet; die Ursachen liegen insbesondere in dem zunehmenden Absatzanteil kleinerer Fahrzeuge und dem steigenden Preisdruck der Auftragseingänge in den letzten Monaten. Die zusätzlichen Einmalkosten aus den Strukturanpassungs-maßnahmen werden 2009 zu einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im hohen zweistelligen Millionenbereich führen. Sollte eine Erholung der Branchenkonjunktur früher einsetzen als erwartet, hätte das sowohl für die operative Ergebnisentwicklung als auch für den Umfang der durchzuführenden Strukturmaßnahmen positive Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung des Jungheinrich-Konzerns.
Detaillierte Angaben über den Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr 2009 wird das Unternehmen im Rahmen des Zwischenberichtes geben, der am 13. August 2009 veröffentlicht wird.
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