Hamburg. Der Jungheinrich-Konzern hat sich in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behauptet und konnte seine weltweite Marktposition ausbauen. Wenngleich der Negativtrend aus dem 4. Quartal 2008 in den ersten vier Monaten dieses Jahres anhielt und zu einer Halbierung des Weltmarktvolumens auf 164 Tausend Fahrzeuge (Vorjahr: 333 Tausend Einheiten) führte, blieb das Unternehmen dank umfangreicher Maßnahmen zur Krisenbewältigung und Ertragsverbesserung auf Kurs. Im Rahmen der Hauptversammlung am 09. Juni 2009 wurde den Aktionären für das Geschäftsjahr 2008 eine um 3 Cent leicht gekürzte Dividende von 0,49 Euro je Stammaktie (Vorjahr: 0,52 Euro) und 0,55 Euro je Vorzugsaktie (Vorjahr: 0,58 Euro) zur Beschlussfassung vorgelegt.
Der anhaltende Markt- und Nachfragerückgang spiegelt sich in der Geschäftsentwicklung des Jungheinrich-Konzerns in den ersten vier Monaten 2009 wider. Der wertmäßige Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder umfasst, verringerte sich um 28 Prozent auf 542 Millionen Euro (Vorjahr: 750 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse nahmen Ende April kumuliert im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent auf 545 Millionen Euro (Vorjahr: 680 Millionen Euro) ab. Das Neugeschäft war mit minus 32 Prozent am stärksten betroffen, gefolgt vom Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft mit minus 6 Prozent. Nur das Gebrauchtgerätegeschäft weist einen leichten Zuwachs auf. Der Kundendienst zeigt sich relativ stabil. Der Auftragsbestand des Neugeschäftes lag zum 30. April 2009 mit 234 Millionen Euro um 40 Prozent unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 391 Millionen Euro). Gegenüber dem Bestandswert von 242 Millionen Euro zum Jahresende 2008 ergab sich nur ein geringer Abbau von 8 Millionen Euro.
Vor dem Hintergrund des negativen Konjunkturbildes stellt sich Jungheinrich im laufenden Jahr auf einen starken Markt- und Geschäftsrückgang ein. Das weltweite Marktvolumen für Flurförderzeuge dürfte – bei aller Unsicherheit in der Markteinschätzung – mindestens um ca. 30 Prozent auf rund 600 Tausend Fahrzeuge (Vorjahr: 872 Tausend Einheiten) zurückgehen. Mit einer Belebung der Nachfrage wird aus heutiger Sicht nicht vor dem zweiten Halbjahr 2010 gerechnet. „Jungheinrich ist gut aufgestellt, um im schwierigen Marktumfeld erfolgreich bestehen zu können. Unsere solide Unternehmensfinanzierung, die diversen eingeleiteten Maßnahmen wie die Anpassung der Produktion an die geringere Nachfrage, das intensivierte Bestands- und Kostenmanagement sowie weitere gezielte Investitionen in Produkte und Märkte zeigen: Jungheinrich ist auch in rauer See auf Kurs“, erklärte Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstandes.
Zu den bereits definierten Maßnahmen gehören auch einschneidende Strukturprojekte. Wie schon im Frühjahr angekündigt, wird sich ein Abbau von Arbeitsplätzen in einzelnen von der Krise besonders stark betroffenen Einheiten des Konzerns nicht vermeiden lassen. Derzeit laufen intensive Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern.
Das Unternehmen bestätigt seine Prognose für Auftragseingang und Umsatz in einer Größenordnung von jeweils rund 1,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,1 Milliarden Euro). Der Umfang des für 2009 erwarteten Ergebnisrückganges hängt sowohl von der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten als auch vom Umfang der zu treffenden Strukturmaßnahmen und den sich hieraus ergebenden Einmalkosten ab. Derzeit arbeitet das Unternehmen mit Nachdruck daran, ein negatives operatives Ergebnis zu vermeiden.
Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Als produzierender Logistikdienstleister bietet das Unternehmen seinen Kunden ein umfassendes Produktprogramm an Staplern, Regalsystemen, Dienstleistungen und Beratung für die komplette Intralogistik. Die Jungheinrich-Aktie wird an allen deutschen Börsen gehandelt. |