Jungheinrich will bei RFID Standards setzen
Die Jungheinrich AG, Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik, hat die Projektleitung für das Forschungsprojekt „IdentProLog“ zur RFID-Technologie übernommen. RFID (Radio Frequency Identification) ermöglicht eine automatische Erkennung und Lokalisierung von Objekten mit Hilfe von Transpondern und Lesegeräten. Am Ende des auf drei Jahre angelegten Projektes sollen branchenübergreifende Standards für den RFID-Einsatz in Industrie und Handel stehen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt unter dem Motto „Forschung für die Produktion von morgen“. „Hauptanliegen ist die Erarbeitung von Basistechnologien für die RFID-Kommunikation zwischen Gabelstapler und Ladungsträgern. Sie sollen die Effizienz des Materialflusses in Industrie und Handel steigern.“ sagt Ralf Baginski, Leiter der Grundlagenentwicklung bei Jungheinrich. Dafür sollen die bereits vorhandenen Standardladungsträger zu einer beispielsweise „intelligenten“ und kommunikationsfähigen Europalette weiterentwickelt und die zum Transport eingesetzten Flurförderzeuge (z. B. Gabelstapler) mit entsprechender Identifikationstechnik ausgestattet werden. Zukünftig transportieren Flurförderzeuge damit nicht mehr nur Material, sondern sind auch Informationsträger.
Durch die geplante Standardisierung der wesentlichen Elemente sei eine universelle Einsetzbarkeit auch über Unternehmensgrenzen hinweg sichergestellt. Praxisnahe Tests sollen neben einer hohen Zuverlässigkeit die universelle Einsetzbarkeit eines zukünftigen Standards gewährleisten. „Der breite Einsatz von Transpondertechnologie sowohl im Bereich ‚intelligenter’ Ladungsträger, aber auch zur Identifikation von Lagerplätzen und Umschlagstationen bildet zukünftig die Grundlage für neue, schlankere Prozesse in der Intralogistik“, erläutert Baginski. Die Intralogistik bezeichnet den innerbetrieblichen Materialfluss, also alle Transportaufgaben zwischen Laderampe, Lager und Montage bzw. Verkaufsfläche. Der RFID-Einsatz in diesem Bereich wird zu deutlich größerer Flexibilität, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit führen.
Das Forschungsprojekt wird durch ein Konsortium betrieben. Von Seiten der Flurförderzeughersteller sind neben der Jungheinrich AG als Projektkoordinator die Kion Group (mit den Marken Linde und Still) aktiv beteiligt. Unter dem Dachverband der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Technische Logistik (WGTL) gehören dem Konsortium das Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) und das Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT) an. Seitens der Industrie sind neben den genannten Flurförderzeugherstellern die Firmen Gebhardt Transport- und Lagersysteme (Hersteller von Ladungsträgern), die PSI Logistics GmbH (EDV-System-Integrator), die Deister Electronic GmbH (RFID-Integrator) sowie die Kuka Roboter GmbH (Anwender) vertreten. Von der Möglichkeit, dem Konsortium in Form einer erweiterten, informellen Mitgliedschaft beizutreten, haben wesentliche Unternehmen bereits Gebrauch gemacht, die Einbindung weiterer industrieller Partner ist gewünscht und geplant. „Hier sind wir offen für nahezu alle Interessenten“, ergänzt Baginski.
Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Jungheinrich hat sich zum produzierenden Logistikdienstleister entwickelt und bietet seinen Kunden ein umfassendes Produktprogramm an Staplern, Regalsystemen und Dienstleistungen für die komplette Intralogistik. Die Jungheinrich-Aktie wird an allen deutschen Börsen gehandelt.
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