Jungheinrich steigert Umsatz und Auftragseingang
Erhöhte Nachfrage nach Gegengewichtsstaplern/ Ergebnisbelastung durch Preisanstieg bei Rohstoffen
Hamburg. Die Jungheinrich AG hat im dritten Quartal 2004 ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als 4 Prozent auf 386 Mio. Euro gesteigert (Vorjahr: 370 Mio. Euro). Der Auftragseingangswert erhöhte sich um 5 Prozent auf 368 Mio. Euro (Vorjahr: 349 Mio. Euro). Das Konzernergebnis profitierte nach der Verlagerung der Produktionsstätten aus Frankreich und Großbritannien erstmals vom Wegfall operativer Verluste. Dem standen allerdings Belastungen aus dem starken Preisanstieg bei den Rohstoffen gegenüber.
Der Auftragseingangswert profitierte von der überproportional gestiegenen Nachfrage nach Elektro- und Diesel-Gegengewichtsstaplern. Nach neun Monaten betrug der Bestelleingang insgesamt 1.138 Mio. Euro gegenüber 1.077 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2003. Der Auftragsbestand des Neugeschäftes blieb im dritten Quartal nahezu konstant und lag zum 30. September 2004 mit 201 Mio. Euro um rund ein Drittel über dem Vergleichswert des Vorjahres (153 Mio. Euro).
Der Konzernumsatz nach neun Monaten übertraf mit 1.110 Mio. Euro das Niveau des Vorjahres um mehr als 2 Prozent. Der Umsatzrückgang im Neugeschäft zur Jahresmitte wurde damit vollständig kompensiert. Gebrauchtgerätegeschäft und Kundendienst setzten die positive Entwicklung des ersten Halbjahres fort und wuchsen um 8 bzw. 4 Prozent. Der Rückgang des Mietgeschäftes betrug rund 2 Prozent.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg nach neun Monaten auf 50,2 Mio. Euro (Vorjahr: 48,9 Mio. Euro). Die entsprechende Umsatzrendite erreichte mit 4,5 Prozent Vorjahresniveau – trotz unterproportionaler Entwicklung im dritten Quartal. Der Überschuss im dritten Quartal betrug 11,2 Mio. Euro (Vorjahr 12,9 Mio. Euro). Damit stieg der Jahresüberschuss nach neun Monaten auf 30,6 Mio. Euro (Vorjahr 30,9 Mio. Euro). Ergebnismindernd wirkten sich vor allem periodenfremde Zinsaufwendungen von 2 Mio. Euro aus, die im Zusammenhang mit dem Erwerb der Immobilienleasinggesellschaft für den Standort Moosburg stehen.
Die Nachfrage nach Flurförderzeugen in Europa lag stückzahlbezogen im dritten Quartal 2004 um 13 Prozent über dem Volumen des Vorjahreszeitraumes. Das entsprechende Marktvolumen erreichte 62,5 Tsd. Stapler (Vorjahr: 55,2 Tsd. Einheiten). Dabei wuchs der Markt für Gegengewichtsstapler wie schon in den vorangegangenen Monaten überdurchschnittlich. Im Zeitraum von Januar bis September stieg das europäische Marktvolumen mit 203,3 Tsd. Fahrzeugen (Vorjahr 179,4 Tsd.) ebenfalls um 13 Prozent.
Der Vorstand beabsichtigt, das Montagewerk der Jungheinrich Producción in Spanien zum Ende des Jahres 2004 zu schließen. Von der Schließung des Werkes, das im Wesentlichen einfache elektrische Handstapler fertigt, wären rund 30 Mitarbeiter am Standort Madrid betroffen. Das Unternehmen rechnet mit einer einmaligen, nicht geplanten Belastung von ca. 3 Mio. Euro. Das Vorhaben wird dem Aufsichtsrat für dessen Sitzung im Dezember zur Beschlussfassung vorgelegt.
Für das laufende Jahr erwartet Jungheinrich ein Marktwachstum bei Flurförderzeugen in Europa auf mehr als 260 Tsd. Fahrzeuge. Davon wird der Auftragseingang profitieren. Der anhaltende Preisdruck auf der Absatzseite und hohe Rohstoffpreise auf der Einkaufsseite stellen demgegenüber Belastungsfaktoren dar. Jungheinrich wird diesen mit der Weiterführung des bisher schon konsequenten Kostenmanagements sowie Effizienzsteigerungen begegnen und von den zunehmend positiven Effekten aus den Werksschließungen profitieren. Basierend auf steigenden Auftragseingängen und einem Abbau des hohen Auftragsbestandes rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr mit einer Umsatzsteigerung auf über 1,5 Mrd. Euro. |