Jungheinrich steigert Ertragsniveau
Positive Entwicklung trotz schwacher Konjunktur
Hamburg. Die Jungheinrich AG konnte ungeachtet der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Geschäftsjahr 2002 positiv abschließen. Obwohl der Umsatz des Neugeschäftes erwartungsgemäß zurückging, konnte das Ertragsniveau weiter gehoben werden. Hier zahlte sich bereits die konsequente Ausrichtung auf den Direktvertrieb und die Marke Jungheinrich aus.
Die EBIT-Umsatzrendite verbesserte sich auf 5,0 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent). Die erfolgreiche Ertragsentwicklung wird hier unter Berücksichtigung des Doppeleffektes aus Konjunkturschwäche und vorübergehendem Einfluss aus der Umsetzung der Vertriebsstrategie besonders deutlich. Das entsprechende Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 74 Millionen Euro um 5,7 Prozent über dem Vorjahresergebnis (70 Millionen Euro). Die EBIT-Kapitalrendite (ROCE) erhöhte sich auf 21,3 Prozent (Vorjahr: 19,5 Prozent). Damit wurde das langfristige Kapitalrenditeziel des Konzerns von 20 Prozent bereits überschritten. Ebenfalls sehr positiv entwickelte sich der Jahresüberschuss mit 54 Millionen Euro gegenüber 39 Millionen Euro im Vorjahr (plus 38,5 Prozent). Das Ergebnis je Aktie stieg entsprechend von 1,16 auf 1,60 Euro. Im Berichtsjahr sank der Konzernumsatz um 4,8 Prozent auf 1,476 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,551 Milliarden Euro), was dem Rückgang des Marktvolumens für die Flurförderzeugbranche in Europa entspricht. Im Inland ging der Jungheinrich-Umsatz um 12,4 Prozent zurück und im Ausland um 1,5 Prozent. Die Auslandsquote erhöhte sich hierdurch und durch die Verstärkung der Auslandsgesellschaften auf 72 Prozent (Vorjahr: 69 Prozent). Der erwartungsgemäß niedrigere Umsatz im Neugeschäft konnte durch das Wachstum von 7 Prozent bei dem weniger konjunkturanfälligen Kundendienst teilweise kompensiert werden. Hier macht sich der vollzogene Wandel vom Flurförderzeughersteller zum produzierenden Logistikdienstleister verstärkt bemerkbar.
Die Finanzkraft des Konzerns hat sich weiter verbessert: Die liquiden Mittel nahmen um 19 Millionen Euro auf 204 Millionen Euro zu. Der Netto-Cash-flow stieg um 43 Millionen Euro auf 202 Millionen Euro. Die Investitionen – ohne Finanzdienstleistungsgeschäft – konnten erneut in vollem Umfang aus dem Netto-Cash-flow finanziert werden. Der Verschuldungsgrad, gemessen als Relation zwischen Nettoverschuldung und EBITDA, verbesserte sich von 0,2 auf weniger als 0,1 Jahre.
Der Hauptversammlung am 3. Juni 2003 wird eine Dividende auf dem hohen Vorjahresniveau von 0,39 Euro je Stammaktie und 0,45 Euro je Vorzugsaktie für 2002 vorgeschlagen.
Zum 31. Dezember 2002 waren konzernweit 9.248 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 9.288), 4.821 (52,1 Prozent) davon im Ausland. Der weitere Ausbau des Direktvertriebes im In- und Ausland führte zu Neueinstellungen von Kundendiensttechnikern und Fachberatern. Dem standen aufgrund der geringeren Produktionsauslastung ein Abbau an Personalkapazitäten in den Konzernwerken und im Vertriebsinnendienst gegenüber.
Ausblick 2003
„Die Aufladung der Marke Jungheinrich mit Produktinnovationen und einem starken, unverwechselbaren Auftritt im Markt unterstreicht im Jahr des 50-jährigen Firmenjubiläums die Stellung des Unternehmens als einem der weltweit führenden Anbieter innerbetrieblicher Logistik.“, sagte Dr. Cletus von Pichler, Vorsitzender des Vorstandes, anlässlich der Jungheinrich-Bilanzpressekonferenz.
Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist eine zuverlässige Prognose über die Entwicklung der Flurförderzeugbranche in 2003 schwierig. „Wir bauen auf eine weitgehende Stabilisierung des Marktvolumens für unsere Branche in Europa. Dies vorausgesetzt und im Vertrauen auf unseren ausgebauten Direktvertrieb gehen wir von einem insgesamt höheren Auftragseingang und Umsatz im Jahresverlauf aus.“, so Dr. von Pichler weiter. Die Entwicklung der Monate Januar und Februar deuten in diese Richtung: Die Marktposition konnte in einem leicht wachsenden Markt durch einen höheren Auftragseingang verbessert werden.
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